Was soll ich ändern?

Estel

Benutzer
28. Sep. 2003
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Hey Ihrs!

Mmh, ehrlich gesagt weiß ich noch gar net wie genau ich anfangen soll. Ich meine, Liebeskummer zu beschreiben ist recht einfach, aber ich weiß selbst nich mal wie ich mich fühle. Es lässt sich mom wohl ehr als ein furchtbares Gefühl beschreiben, das aus dem tiefsten Inneren kommt. Es ist genau in "meiner Mitte" und es spürt sich so an, als wenn etws "es" zerdrücken würde.

Tja, und irgenwie will ich dass es aufhört, nur wie soll das geschehen wenn ich nichtz weiß woher es kommt. Es ist KEIN Liebeskummer, das weiß ich 100%ig.

Die Sache ist wie folgt:

Ich bin ein Mensch, der nicht viel von sich selbst hält. Jedes Mal wenn ich in den Spiegel gucke (wenn ich nicht grad prüfe ob ich zu dick bin), könnte ich einen Stein hineinschmeißen. Ich finde sowohl meinen Körper abstoßend, als auch dass ich mich als Person nicht sonderlich mag. Es ist nicht so, dass ich keine Freunde hätte, ehr im Gegenteil. Ich komme mit allen eigentlich recht gut klar (zumindest wenn sie von weiblichem Geschlecht sind, Jungs falle ich anscheinend gar nicht erst auf) und viele sagen mir auch, dass ich ein unheimlich liebenswerter und sympatischer Mensch bin. Ebenso wie ich oft (von FreundINNEN und Frauen) gesagt bekomme, dass ich wirklich hübsch wäre, nur leider finde ICH das nicht. Das geht bei mir schon so weit, dass ich nicht mehr vernünftig esse. Ich esse aus Stress und aus Kummer (über alles) und dann ziemlich viel, nur leider bleibt es nicht drinnen. Das geht jetz schon seit etwa 2 Jahren so.

Tja, hinzu kommt bei mir, dass ich ein Mensch bin, der ziemlich viel Nähe und Geborgenheit braucht und ich sehne mich nach alle dem, nur leider habe ich bis jetzt noch niemanden gefunden, der auch nur ansatzweise dazu bereit war (ausgenommen meine Eltern, zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe, das aber nicht das ist, was ich suche). Es ist deprimierend zu sehen, dass jeder in meinem Umkreis jemanden hat,der einfach für ihn da ist....dann frage ich mich, warum ich niemanden habe und dann schaue ich mich um und sage :"kein wunder, warum sollte jmd mich wollen wenn er jemand anderes haben kann..."

Mag sein, dass ich vielleicht irgendwem einmal aufgefallen bin (wenn auch ehr durch meine lockere Art...), aber bis jetzt wüsste ich nicht, dass mich jemand jemals als etwas anderes als "die gute Freundin zum Pferde stehlen" angesehen hat.

Ich glaube wirklich dass ich ein großes Problem mit mir selbst und meiner sichtweise habe und ehrlich gesagt habe ich schon oft überlegt mal einen Spezialisten aufzusuchen...nur ich traue mich den Schritt einfach nicht zu einem Arzt zu gehen. Meiner Gesundheit zu liebe sollte ich es auf jeden Fall machen und meiner Seele zu Liebe auch, aber ich habe einfach Angst. Nur ich kann langsam nicht mehr und es kommt immer häufiger vor, dass ich einfach dastehe und von jetzt auf gleich anfange zu weinen, weil ich einfach meinem eigenen Druck (den ich nicht gerecht werden kann) nicht mehr stand halten kann. Das mag jetzt alles nach ziemlichem Selbstmitleid klingen und ehrlich gesagt gebe ich gerne zu, dass das bis zu einem gewissen Grad auch zutreffen mag, nur irgendwie bleibt mir keine andere wahl. Ich habe bis jetzt immer wieder versucht aufrecht durch leben zu gehen, nie den kopf hängen zu lassen. Ich spiele Tag täglich meine Rolle. Das fröhliche Mädchen, dem es gut geht. Das ist das, was alle sehen wollen. Die meisten wissen nicht, was in mir vorgeht.

Dass ich mich selbst nich mag.

Dass ich unter meinen Fressattacken auf Grund von Stress leide.

Dass mein Vater seit 2 Jahren auf Grund einer schweren Krankheit nicht mehr arbeiten kann, die Familie in finanziellen Nöten ist und er seit dem ziemlich schlecht gelaunt ist und das an der Familie auslässt.

Dass es Tag täglich Streit in der Familie gibt und ich immer im Mittelpunkt stehe.

Dass mein Vater nie wieder gesund werden kann, dass mich das beschäftigt, dass ich einfach weglaufen möchte, aber das nicht kann.

All das weiß keiner und es will auch niemand hören. Nur irgendwie will ich so nicht mehr weiter machen. Ich meine, es ist jetzt niht so, dass ich deswegen meinem Leben ein Ende setzten würde, dafür gibt es zu viele Dinge, an denen ich hänge, aber ich will diese Art von Leben nicht mehr.

Hinzu kommt aber mein mom Stress bzgl eines Praktikums. Es ist sehr wichtig, denn nur aufgrund dieses Praktikums kann ich eine Ausbildungsstelle dort bekommen, wo ich gerne hinmöchte. Es würde mir einen wunderbaren Weg ebnen, der zwar schwierig ist, aber das wäre es wert. Nur leider kommt jetzt wieder das Problem, dass ich Angst habe den Anforderungen nicht zu genügen...es ist immer und immer wieder ein totaler Teufelskreis...und leider weiß ich nicht wie ich dem entkommen soll.

Vielleicht weiß jemand von euch ja eine Anregung. Ich erwarte keine Lösung, denn ich denke selbst soviel darüber nach und habe nicht mel ansatzweise etwas gefunden.

Vielen Dank schon mal!!!

 
Hi Estel!

Puh, hört sich nicht gut an!

Also jetzt ein absolut ernst gemeinter Rat: gehe zu einem Psychologen, bzw suche Dir professionelle Hilfe!

Schon alleine durch den ganzen familiären Druck und den Eßstörungen.

So wie sich das anhört, lastet ein gewaltiger Druck auf Dir und Du solltest jemanden suchen, der Dir da ne richtige Hilfestellung geben kann!

Ich denke mal, Dein größtes Problem ist im Moment, daß Du Dich selber nicht magst, und wenn das so ist, strahlt man das auch auf andere Menschen aus.

Kann Dir also keinen Tipp geben, nur einen Rat :)

 
Hallo Estel!

Ich kann Callisto nur recht geben: lass Dir professionell helfen! Dann wird es Dir auch besser gehen!

Ich drück Dich! Es wird wieder, wenn Du Dir helfen lässt! :trost:

 
hallo estel,

kann mich meinen vorrednerinnen nur anschließen, ich finde deine art zu schreiben super sympathisch und deine fähigkeit zur selbstreflektion für dein alter erstaunlich.

ich hab selber eine theraphie hinter mir und kann dir nur zuraten. ich hatte mit ähnlichen problemen zu kämpfen wie du und bin dabei durch die therapie wirklich gut weiter gekommen.

du brauchst keine angst davor haben, du bist deshalb nicht verrückt, du hast einfach nur wie die meißten leute in deinem alter probleme und erkennst das du hilfe brauchst.

damit hast du den ersten schritt getan und das ist ganz viel wert. glaub mir, wenn du dir hilfe holst wird es dich weiterbringen und den druck von dir nehmen.

ich wünsch dir alles glück dieser welt.

Liebe Grüße kati27

 
Hey

Du hast gesagt, deine Probleme würden Niemanden interessieren.

Aber du hast auch gesagt, dass du Freunde hast.

Und also Freunde interessieren sie sich bestimmt dafür.

Ich denke es hilft auch schon wenn du darüber mit jemandem

sprichst.

gruss

cat

 
Hey, Süße! :trost:

Der einzige Mensch, dessen Anforderungen Du genügen musst, bist Du selbst!

Sei mal ganz ehrlich: wer stellt Forderungen, die Du nicht erfüllen kannst? Sag dieser Person knallhart ins Gesicht, dass sie Dich dort küssen kann, wo die Sonne nicht scheint!

Dass zum Beispiel Deine Mutter wegen des Praktikums Druck macht, finde ich nicht ok.

Und wenn Du echte Freunde hast, dann werden sie Dir helfen!

Und höre endlich auf, diese gottverdammte Rolle zu spielen! Du hälst nur eine Fassade aufrecht. Damit belügst Du Dich selbst und andere.

Du schämst Dich, zu einem Therapeuten zu gehen? Ich finde diese "Heile Welt" Getue viel schlimmer. Bist Du wirklich so oberflächlich oder tust Du nur so?

Es liegt allein an Dir, etwas an Deiner Situation zu ändern, weil nur Du allein für Dein Leben verantwortlich bist. Entweder Du spielst weiter Theater oder fängst an zu leben...

Liebe Grüße

Hopeless

 
Hey Ihrs!!!

Erst einmal vielen lieben dank, dass ihr euch Zeit genommen habt, euch meinen kleinen autobiographischen Roman durchzulesen und dann auch noch zu antworten :D

Also, erst einmal dazu, dass meine Probleme niemanden interessieren....

meine beste freundin hatte mal eine freundin, die in einer ähnlichen situation war und sie hat mir vor ein paar jahren mal gesagt, ich solle nie in so eine situation kommen, das wolle sie nich nochmal durchmachen.....ergo, ich hab ihr eine ganze weile nix dazu gesagt....und ehrlich gesagt wollte ich auch nicht,weil ich einfach angst hatte ihr das zu sagen...ich hab es dann anderen erzählt, aber so wirklich ernst genommen haben sie mich nicht und andere meinte,m ich solle gefälligst mit meinem selbstmitleid aufhörne etc.....ich habe inzwischen meiner besten freundin erzählt, aber sie weiß ehrlich gesagt nich wie sie damit umgehen soll und wirklich sprechen tut sie mit mir nich drüber...also hat sich nix geändert....

Naja, ich weiß dass ich mich selbst nich sonderlich mag und jetz mal ehrlich (gerade die mädchen können mich vielleicht verstehen). Es ist für ein Mädchen mit 19 jahren wirklich hart, wenn ihr FRAUEN sagen, sie wäre hübsch und habe charakte udn charisma, aber keinem Jungen fällt es auf, und selbst wenn es einem auffällt, bis jetzt hat es mir noch nie ein junge gezeigt. Ich mein, ich finde es wichtig als Mädchen attraktiv und feminin aufzufallen und wenn man das nicht tut, dann ist das deprimierend, vor allem in dem Alter. Und mit der Zeit habe ich halt angefangen, den fehler daran bei mir zu suchen. Ich bringe seit 2 Jahren fast kontinuierlich 61KG auf die Waage und ich treibe Sport, dem entsprechend gehöre ich nicht zu der Gattung Superweib mit Traummaßen, aber anscheinend ist es entwas anderes.

Das dumme ist nur, ich weiß das alles selbst und durch meinen Pädagogikunterricht kann ich damit auch gut umgehen, aber dennoch gelingt es mir nicht ganz.

Aber durch mein (erfolgreiches) Praktikum am Wochenende habe ich ein bisschen mehr Selbstbewusstsein bekommen und ich bin davon überzeugt, dass sich vieles in meinem Leben (zum positiven) ändern wird, wenn ich den schritt mache, 400Km von zu Hause wegzugehen.

Den Mut dazu habe ich, jetzt fehlt mir nur noch der Mut, auch als "gesunder" Mensch dort ein neues Leben zu beginnen. Ich weiß dass es richtig wäre, aber ich habe angst.... mmmh, naja....keine ahnung

 
P.S.

@ kati27: Du meintest dass du sowas (also jetz eine Theraphie) schon mal selbst durchgemacht hast....hattest du keine Angst davor? ICh mein, ich bin ein sehr exrovertierter Mensch, der jedem, der nich wegläuft, meine Lebens-Leidensgeschichte erzählt, aber ich weiß nicht, vor so einem Psychologen würde ich mich glaube ich schämen :(

Außerdem, woher weiß ich, dass es ein guter Therapeut ist??? :?

Lieben Gruß, Estel