Was tun, wenn das Aussehen stimmt, der Charakter aber nicht?

Sarah-Luise

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06. Juli 2009
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Hallo,

ich bin seit ein paar Monaten in einen Mann verliebt, den ich eigentlich nicht kenne. Habe mich aber dazu entschlossen ihm eine Mail zu schreiben und warte nun auf die Antwort. Das soll jetzt aber nicht das Thema sein.

Seit ich ihm geschrieben habe und noch keine Antwort erhalten habe, beschäftigt mich mal wieder eine Frage.

Ich bin Mitte 20 und habe bisher eine längere Beziehung hinter mir. Diese war schön, aber irgendwann haben die Gefühle nicht mehr gestimmt.

Mittlerweile bin ich einer neuen Partnerschaft nicht abgeneigt, aber es will nie so recht klappen.

Ich merke, dass die Männer durchaus an mir interessiert sind, jedenfalls an meinem Äußeren, denn sobald sie mich näher kennen lernen, machen die meisten die Fliege.

Mittlerweile kann ich mir sogar ein wenig erklären, woran das liegt. Ich denke, ich erwecke durch mein Äußeres den Eindruck, sehr aufgeschlossen, witzig, nett, spontan, selbstbewusst und was weiß ich noch alles zu sein. Das ist jedoch das komplette Gegenteil von mir. Ich bin ziemlich schüchtern, eher wortkarg, nicht besonders selbstbewusst, etc. Sobald die Männer das merken, sind sie meist über alle Berge.

Wenn ich nicht gerade krampfhaft damit beschäftigt bin, zu überprüfen, wie ich so rüber komme, bin ich auch lustig, nett, spontan, etc. Aber eben nicht, wenn es mir darauf ankommt, was andere Leute von mir denken.

Mit der Zeit ist das ganz schön frustrierend.

Habt ihr vielleicht einen Tipp für mich?

 
Hej.

Meine Kollegin (die ich liebe) ist in etwa so wie du. Aber nur wenn sie schlecht gelaunt ist. Dann lacht sie kaum und ist recht wortkarg... Das bringt mich wirklich manchmal fast zum verzweifeln. Jedenfalls wenn ich merke das ich sie nicht aufheitern kann...

An was liegt es denn das du etwas wortkarg und einfach bisschen zurückhaltend bist? Hast du schlechte Erfahrungen?

Männer mögen meist recht einfache Frauen. Ich zb auch. Aber meine Kollegin ist wie gesagt sehr Speziell. Stimmungsschwankungen der gröberen Art.

An was könnte es liegen das du eher zurückhaltend bist?

Hoffe ich konnte bisschen Helfen...

Lg Ryo

 
Hallo Sarah,

Auf wen bezieht sich eigentlich deine Frage? Auf den Mann oder auf dich?

Man sollte sich nie auf eine Person wegen des äusseren einlassen oder "verlieben".

Ich finde das den falschen weg, einen Menschen zu sehen, sich dann zu verknallen und dann zu versuchen ihn kennen zu lernen. Man sollte ...oder vielmehr passiert es eher/besser den oder die richtige zu finden wenn man jemanden besser kennen lernt und sich in die Person verliebt wie sie ist, auch wenn das äussere jetzt nicht Liebe auf den ersten Blick ist.

Also mach dir nicht so viele Gedanken um denen Charakter, es gibt keinen Charakter der "nicht stimmt" , es gibt nur Charaktere die nicht zusammen passen, aber das macht nix ;)

Männer mögen meist recht einfache Frauen.
Kann ich nicht bestätigen. Ich zb. nicht :p Ich finde komplizierte Frauen die auch so ihre Probleme haben, nicht alles toll finden und nicht alles hin nehmen viel interessanter :rolleyes:

 
Hallo

Ich kann SilverStar nur zustimmen!!!!!

ich bein selbst relativ schüchtern und zurückhaltend.

Bleib einfach so wie du bist irgendswann wirst du schon den richtigen treffen der auf dich eingeht und so....

wenn du dich versuchst zu verstellen erweckt das den falschen eindruck von dir und geht dann meistens nur in die hose

warte einfach ab, bleib wie du bist, das ist gut und es kommt schon einer keine sorge :)

lg

 
ich kann das schon verstehen...die männer, die sarah-luise toll finden sind natürlich viele, die unkomplizierte, lustige, aufgeschlossene frauen wollen...denn anscheinend wirkt sie so...Das macht es nicht unmöglich, einen mann zu kennenzulernen, der einen so mag, wie man ist, aber es ist natürlich schwieriger...

@sarah-luise: woran liegt es denn, dass du so rüberkommst? irgendetwas musst du doch auch in die richtung vermitteln? Bist du denn wortkarg von natur aus oder nur, wenn du gerade schüchtern bist?

 
Guten Morgen Sarah-Luise,

wenn die Männer erkennen, dass ihre Erwartungen (aufgeschlossen, witzig, nett, spontan, selbstbewusst) nicht erfüllt werden, suchen sie das Weite. Ohh, meine Liebe, das ist ein ziemlich bescheidenes Gefühl, was man da in sich spürt.

Und dabei bist Du es ja sogar, jedenfalls, wenn Du nicht krampfhaft damit beschäftigt bis zu überprüfen, wie Du rüberkommst!

Liebe Grüße, Grinsebacke

 
Ich merke, dass die Männer durchaus an mir interessiert sind, jedenfalls an meinem Äußeren, denn sobald sie mich näher kennen lernen, machen die meisten die Fliege.
geht es dir darum, gut anzukommen oder darum, jemanden kennenzulernen, der dich interessiert? sicher trifft im idealfall beides zu, aber wie geht es dir beim kennenlernen?

mir kommt so vor, du bist so sehr darauf konzentriert, wie du wirkst, so sehr auf dich selbst konzentriert, dass du vergisst, dass da ein menschliches wesen sitzt, das dir etwas mitteilen will, das sich genauso nach aufmerksamkeit sehnt wie du.

sind diese männer interessant, haben sie etwas zu erzählen? was hast du von den treffen in erinnerung, außer dass du dich selbst dabei beobachtet hast?

wenn du aufmerksam bist und aufmerksam zuhörst und ein gutes gespräch führen kannst, dann wird dich niemand danach klassifizieren, ob du besonders witzig bist oder so sehr extrovertiert. dann hast du eher den ruf, ein netter mensch zu sein und ein guter zuhörer.

erfahrungsgemäß kommt das sehr gut an, wenn es ehrlich ist und nicht aufgesetzt ...

denkt die

Isabel

 
Du sagst, du seist ziemlich schüchtern, nicht sehr gesprächig und auch nicht so selbstbewusst?

Ich glaube nicht, dass das alles von dir ist. Du hast sicher noch positive Eigenschaften, die du dir zur Kenntniss nehmen sollst. ;) Dann werden die Männer auch nicht vor dir "flüchten". Bist du sicher, dass sie vor dir flüchten?

Man kann sich ja auch fragen, warum du eher abwehrend reagierst. Irgendwann in deiner Zeit wirst du diese Haltung ja mal gebraucht haben. Schau dich doch mal mit einem liebevolleren Blick an! ;)

 
Hi Sarah-Luise!

Gibt es denn irgendwelche Anzeichen dafür, dass deine Vermutung stimmt? Wie kommst du überhaupt darauf? Hat mal einer der Männer sich mit so einer Erklärung verabschiedet?

Generell fänd ich es sehr seeeehr naiv von einem Mann, vom Aussehen her Rückschlüsse auf den Charakter zu ziehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie allein Aussehen Witzigkeit, Spontanität und Selbstbewusstsein ausdrücken soll!? Das tut doch alles eher Verhalten und nicht das Aussehen.

Vielleicht ist mit dir alles ok, aber es waren einfach die richtigen Deckeln für deinen Topf? Es hat einfach nicht geschnackelt? Fandst du die Männer denn immer so richtig toll? Wie rege war der Kontakt, bevor sie die Fliege gemacht haben? Wie lange hat er bis dahin überhaupt gedauert?

 
Aber eben nicht, wenn es mir darauf ankommt, was andere Leute von mir denken.
Ich denke, dass ist der Knackpunkt. Wenn du so sein willst, wie andere Leute denken, wird immer etwas verspanntes, verklemmtes und schüchternes rauskommen. Das beste Beispiel ist ein Bewerbungsgespräch. Wer will da nicht einen guten Eindruck machen, damit er DEN Traumjob bekommt?

ich erwecke durch mein Äußeres den Eindruck, sehr aufgeschlossen, witzig, nett, spontan, selbstbewusst
Wenn du schon so WIRKST, wird das auch tief in dir schlummern. Deine Hemmschwelle ist der Gedanke: "Was könnten die anderen denken?". Wenn du einen Mann kennenlernst, wirst du noch relativ unbefangen rangehen. Das kann sich aber schon nach wenigen Minuten ändern, wenn du merkst, dass er DER Mann für dich sein könnte. Da fängst du an, einen guten Eindruck machen zu wollen ... und wirkst plötzlich ganz verkrampft.

Es ist sehr schwer, aber du musst erreichen, dass dir die Meinungen der "anderen" egal sind. Am besten geht das, wenn DU dich erst einmal selber liebst. Wenn du auch mal über dich lachen kannst, wenn du dich selber "durch den Kakao ziehen" kannst, wenn du dich einfach mal vor anderen zum Obst machst und es nicht als schlimm empfindest. Dann wird das zum Vorschein kommen, was du bist: aufgeschlossen, witzig, nett, spontan, selbstbewusst... - eben die perfekte Sarah-Luise, auf die jeder Mann steht.

 
Ich danke euch für die zahlreichen Antworten, das hat mich schon mal sehr aufgemuntert.

Mittlerweile denke ich auch, dass es daran liegt, dass ich versuche gut rüber zu kommen. Das merke ich zum Beispiel in der Disko. Da beobachte ich mich ständig selbst, überlege genau, was ich jetzt für eine Bewegung mache, etc. Das ist vermutlich nicht besonders sexy.

Es ist wirklich so, wenn ich an einem Mann nicht interessiert bin, kann ich auch ganz locker, witzig und so weiter mit ihm umgehen. Aber wehe wenn er dann irgendwas sagt, was mich verunsichert, dann verfall ich sofort wieder in das alte Muster, werde wortkarg, unsicher, etc.

Generell merke ich auch, wenn zuviele Leute um mich rum sind, rede ich selbst nich viel, sondern höre eher zu. Im kleine Kreis bin ich dann eher mal witzig, rede viel und wirke wahrscheinlich natürlicher.

Wie ich darauf komme? Nun, dass letzte Beispiel hat es mir wieder vor Augen geführt, ich habe einen Mann auf der Arbeit kennengelernt (das ist übrigens nicht der Mann, dem ich eine Email geschrieben habe), wir haben mal ein paar Worte gewechselt, aber nichts ernsthaftes. Ich bildete mir ein, dass er Interesse an mir hatte. Ich aber nicht an ihm. Jedenfalls zunächst nicht. Irgendwann sind wir dann mal mit mehrern Essen gegangen und wir saßen nebeneinander. Wir haben uns meiner Meinung nach ganz nett unterhalten und ich dachte, hey, der ist eigentlich ganz nett, könnte mehr daraus werden. Tja, nach dem Essen, hab ich noch einmal was von ihm gehört, bzw. er kam mal an meinen Platz und dann nie wieder. Vielleicht hatte das auch andere Gründe, ich weiß es nicht. Jetzt hat er jedenfalls eine andere Freundin...

Das Problem ist ja auch, dass es nie zu solchen Treffen oder Dates kommt.

Ich bekomme wirklich viele Blicke von Männern zugeworfen. Wenn dann tatsächlich mal einer her kommt und mit mir redet läuft das meistens so ab: Der Mann kommt zu mir, je nach dem wie gut das Gespräch läuft, zieht er irgendwann wieder ab und ich höre nie wieder von ihm. Ganz egal ob das jetzt Leute auf der Arbeit oder sonst wo sind...

Das kann einen schon verunsichern.

Liebe Grüße

 
Liebe Sarah-Luise,

Aber eben nicht, wenn es mir darauf ankommt, was andere Leute von mir denken.
Ich sehe das ähnlich wie Tylli, dass hier dein Knackpunkt liegt. Möchtest du, dass die Menschen dich kennenlernen oder sollen sie eine Show sehen? Stell dir mal vor da ist ein Typ, der total gerne Fußball spielt, weil man ihm aber gesagt hat, dass die Frauen, die sich für Fußball interessieren, nicht seinen Ansprüchen genügen, verleugnet er diese Leidenschaft bei euerm Kennenlernen. Du gehst also davon aus, dass er mit Fußball nichts am Hut hat und er liefert eine Show, um zu gefallen. Wäre es nicht schöner, ehrlicher und freundlicher, wenn er dazu steht was er mag?

Mein Tipp sei du, sei bei dir und bleib auch da. Was hast du davon, wenn die Typen, die dich interessieren, auf die Idee kommen, dass du gerne Fallschirm springst obwohl du tatsächlich Höhenangst hast?

Der Mann kommt zu mir, je nach dem wie gut das Gespräch läuft, zieht er irgendwann wieder ab und ich höre nie wieder von ihm.
Wie laufen denn die Gespräche ab? Stellst du Fragen oder beantwortest du nur welche? Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung - man muss sie nicht überall kundtun bzw. muss man sie manchmal etwas gemäßigt äußern. Wenn es aber deine Überzeugung ist, darfst du auch dazu stehen.

Wie enden diese Gespräche? Sagst du, dass du dich freuen würdest, wenn man sich wieder trifft?

Ich wünsche dir Mut,

pitsch

 
Ich sehe das ähnlich wie Tylli, dass hier dein Knackpunkt liegt. Möchtest du, dass die Menschen dich kennenlernen oder sollen sie eine Show sehen?
Wenn ich eine Show abziehen würde, wäre das vielleicht sogar noch besser. Aber wenn ich jemanden kennen lerne der mir gefällt, kommt meistens nicht viel aus meinem Mund. Weil ich einfach Angst habe, was falsches zu sagen, sag ich lieber gar nichts. Noch dazu fällt mir in solchen Situation nichts ein. Gar nichts. Ich beneide immer Leute, denen dann was lustiges einfällt, die einen lustigen, frechen Spruch auf den Lippen haben. Bei mir ist dann meistens gähnende Leere. Und wenn mir doch mal was geistreiches einfällt, sag ich es meistens trotzdem nicht.

Wie laufen denn die Gespräche ab? Stellst du Fragen oder beantwortest du nur welche?
Wohl ein weiterer Knackpunkt. Ich beantworte meistens nur die Fragen. Natürlich stell ich dann schon mal Gegenfragen, wie zum Beispiel wenn man nach dem Hobby gefragt wird, sag ich dann schon "und deins"? Aber mir fällt es auch hier sehr schwer, die Initative zu ergreifen. Mir fällt dann auch hier meistens nichts ein, was ich fragen könnte.

Ich wünsche dir Mut
Danke, den kann ich wirklich brauchen.

 
Mittlerweile denke ich auch, dass es daran liegt, dass ich versuche gut rüber zu kommen. Weil ich einfach Angst habe, was falsches zu sagen, sag ich lieber gar nichts.
DAS ist deine Show, die Pitsch meint.

Noch dazu fällt mir in solchen Situation nichts ein. Gar nichts.
Das hat was mit der Phantasie zu tun und mit der Fähigkeit, Smalltalk zu betreiben. Beides kann man lernen. Aber Gespräche leben nun mal davon, dass einer den anderen etwas fragt und eine Antwort bekommt, die ihn zum nächsten Satz überleitet. Wer nur mit einem "Ja", "Mhm", "Nö" antwortet, wirkt schnell langweilig - und schlägt den anderen damit in die Flucht. Du musst dazu auch nicht die Super-Erlebnisbiene sein, sondern einfach mal mehr dein Umfeld beobachten und das in ein Gespräch einbringen.

Beispiel: Peinliche Gesprächspause beim ersten Date in nem Café. Wenn es bei den persönlichen Themen hakt, muss man sich eben mal umsehen und was über die Tischdekoration, über die Einrichtung oder die Gäste sagen (aber biiiiiiittttte nicht lästern!!!). Halt einfach ein bissel Smalltalk betreiben.

Vielleicht hilft dir das ein bissel weiter, dein Gegenüber besser zu verstehen, warum sie so reagieren.

 
da bleibt nur eins: üben, üben, üben...natürlich kannst du auch zuerst an deinem selbstbewusstsein arbeiten, aber das ist meist schwieriger...

ich war früher auch so, bins zum teil immer noch...nicht mal, weil ich so schüchtern bin, sondern ich hasse zum beispiel smalltalk, kann ich gar nichts damit anfangen. und ist doch eigentlich so wichtig...aber geistreich und witzig - fehlanzeige...

ich habe mich dann aber aus purer verzweiflung immer und immer wieder in situationen gebracht, vor denen ich am liebsten ganz weit weggerannt wäre...alleine an orte gehen, um leute kennezulernen (kurse, ganz viele kurse habe ich gemacht...an der uni konnte ich das gratis)...habe mich gezwungen auf sie zuzugehen und IRGENDWAS zu sagen...ist dann ab und zu mal recht schief rausgekommen...aber glaub mir: nach und nach bessert sich das, man bekommt eine gewisse routine, weiss, was erwartet wird. und wenn man diese sicherheit hat, dass man zumindest ganz langweiligen oberflächlichen smalltalk machen kann, dann wird man automatisch lockerer und kreativer... es ist manchmal immer noch ein krampf, aber es wird besser :)

@pitsch: ich bin auch dafür, dass man sich so gibt, wie man ist. auf jeden fall sollte man immer nur sagen, was man auch findet...aber wenns um die reine gesprächsführung geht, dann brauchen menschen wie ich dieses ''vorgeben'' das heisst dann einfach, dass man sich lockerer gibt als man sich fühlt, auch mal über einen witz lacht, den man nicht lustig findet. manche haben es, manche müssen es erst lernen....es geht darum, sich überhaupt mal an ein gespräch zu wagen. das sich selbst sein und echt, das kommt dann automatisch, wenn man sich wohler fühlt.

@tylli: du bist zu schnell für mich :)

edit

ach ja, und ich meine mit ''was erwartet wird'' nicht, dass man so sein soll, wie andere menschen es wollen. aber es gibt einfach gewisse ''grundregeln'' bei der kommunikation, eben das ganze mit ''frage-und-antwort-spiel'' und so...nur, dass das nicht falsch rüberkommt...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Littlepanda: :D :D

@ Sarah-Luise: So wie es Littlepanda beschreibt, ist es der richtige Weg. Ich glaube, in jungen Jahren ;) war wohl jeder von uns in der Situation. Aber es stimmt: Es hilft nur üben. Der Umgang mit vielen Menschen schult einen. Man hat viele verschiedene Erlebnisse und kann diese dann in anderen Situationen wieder verwenden. Das ist ein langwieriger Prozess, aber es lohnt sich, es zu versuchen. Dein Leben wird dadurch reicher werden. Und ich hab dir ja schon geschrieben: Die Veranlagung dazu trägst du in dir. Sonst würden nicht anderen Menschen auf dich zukommen.

 
Liebe Sarah-Luise,

zu dem Frage-Antwort-"Spiel" möchte ich gerne noch etwas sagen. Tylli hat bereits geschrieben, dass es uninteressiert wirkt, wenn man einsilbig antwortet und selber nciht fragt. Meiner Meinung nach wird es schlimmstenfalls sogar als Ablehnung oder "Korb" gewertet. Und das ist ja genau das, was du nicht möchtest.

Ein Gespräch lebt davon, dass beide sich für das interessieren was der andere erzählt. Und ja, ich stimme littlepanda zu, dass man das üben kann und in deinem Fall auch sollte, da du es ja als Problem empfindest. (Ich hatte das Problem auch.)

Was heißt üben?

Die größte Herausforderung wäre, wenn du einen Typen anquatschst. Aber keine Sorge, das muss nicht sein - das kommt irgendwann von alleine, vielleicht sogar ohne dass du es merkst. Wie kommst du dahin?

Wenn du dich mit Freunden triffst, könntest du dir z.B. vornehmen jeden Abend von einem deiner Freunde etwas zu erfahren, das du noch nicht weißt. Das bekommst du nur heraus, in dem du Fragen stellst.

Wenn z.B. eine Freundin reitet, könntest du sie nach dem Pferd fragen, der Reitbeteiligung, dem Stall, Reitstunden, Ausritten...

Wenn ein Kumpel Gitarre spielt, könntest du ihn fragen seit wann, ob freiwillig, wie oft, mit oder ohne Ziel...

Wenn dein Gegenüber das Gefühl bekommt, dass es dich interessiert, wird ein Gespräch entstehen. Und kennst du im Freundeskreis peinliche Pausen? Ich nicht - unter Fremden wirkt es nur peinlich, weil man sich (noch) nicht heimisch fühlt.

Wenn das im Freundeskreis gut klappt, dann freu dich auf den nächsten Menschen, der dich anquatscht. Frei nach dem Motto lass dich nicht ausfragen, frage selber. Ich habe auf diese Art und Weise über Hobbies, Berufe, Studiengänge, Urlaube Dinge erfahren, die man nicht nachlesen kann und ich selber nie erleben würde. Stell dir einfach vor, dass jeder Mensch etwas spannendes zu erzählen hat. Und wenn du dann irgendwann an der Bar in der Disco dir etwas zu trinken holst, dann fällt dir auch etwas ein, um den Menschen vor oder hinter dir in ein Gespräch zu verwickeln. Und zum Üben ist es vollkommen egal ob Männlein oder Weiblein.

Ein Verhalten, das gerne auch als Ablehnung interpretiert wird ist, wenn du statt deinen Gesprächspartner anzugucken ständig im Raum umher schaust. Einem Raucher würde ich empfehlen lieber auf seine Zigarette zu schauen, einem Nichtraucher lieber auf sein Glas als im Raum den Blick schweifen zu lassen - es sei denn das ist der Gesprächsinhalt, weil du den Tipp von Tylli aufgreifst und über die Deko dir "laut" Gedanken machst.

Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen und wünsche dir viel Spaß beim Üben!

pitsch

 
Ich danke euch, das hilft mir sicher weiter. Ihr seid echt toll :schmatz:

Vielleicht habt ihr ja noch einen Tipp für mich. Ich hab nicht mal so sehr das Problem smalltalk zu halten, jedenfalls nicht mit jemand komplett fremden. Das geht, aber wehe ich versuche jemanden kennen zu lernen, der mir etwas "bedeuted", sprich wo es mir wichtig ist, gut anzukommen, wie schon gesagt.

Habt ihr vielleicht noch Tipps über was man sich unterhalten könnte, wenn die üblichen Smalltalk-Fragen schon geklärt sind (wie heißt du, was machst du so, etc.)? Und wie schaffe ich es, lockerer zu werden, generell?

Danke vielmals :)

 
na ja, wenn man jemanden etwas besser kennt, dann kommt das normalerweise ganz von selbst...versuch, wie pitsch es oben geschrieben hat, ein stichwort aufzugreifen und einfach mal zu fragen. wenn dann nur einsilbige antworten kommen, ist es auch nicht deine schuld. normalerweise führt aber das eine zum anderen.

oder, wenn es wirklich gar nicht geht....übrleg dir mal, was dir wichtig ist...hast du ein spannendes hobby, was machst du gerne, über was denkst du gerne nach, was sind deine pläne? mir hilft es manchmal, wenn ich mir das aktiv überlege und dann versuche, es irgendwo ins gespräch einzubringen. ich meine damit, dass es für dich vielleicht einfacher ist, im gespräch ein stichwort aufzugreifen und dann ein eigenes thema draus zu machen. zum beispiel, thema arbeit...dass du halt erzählst, was du eigentlich früher immer machen wolltest oder was deine pläne für später sind und dann eben fragst, ob er auch sowas hat....mmm...drück ich mich verständlich genug aus? ich denke einfach, dass es für mich einfacher ist, im gespräch mit einer person, die mir wichtig ist, ein thema aufzugreifen, für das ich auch eine gewisse leidenschaft habe, eben pläne für die zukunft, ein tolles hobby und so und dass ich durch diese begeisterung eben ins reden gerate, vergesse, dass ich nervös war und diese begeisterung oft ansteckend wirkt. die meisten greifen sowas auf.....

 
Ich musste gerade über Pitschs letzten Absatz lachen... Diesen Tipp von mir mit der Raum-Deko etc. solltest du mit Vorsicht anwenden. Pitsch hat recht: Wenn du zu krampfhaft und zu lange dich in einem Raum umschaust, sieht es tatsächlich wie Ablehnung aus. Es darf nicht so wirken, als würdest du verzweifelt etwas suchen, um dich von deinem Date abzulenken. Dann geht´s schief.

Aber wie Pitsch und Littlepanda treffend geschrieben haben: Dazu gehört ein bissel Übung. Das sollte aber für dich kein Problem sein, wenn du WIRKLICH etwas ändern willst.

Und wie schaffe ich es, lockerer zu werden, generell?
So wie es dir Pitsch geschrieben hat: Probier dich an deinen Freunden aus. Ich war mit Anfang 20 auch sehr zurückhaltend und wusste nicht, was ich sagen soll. Das hat sich geändert, als ich mit mehr Leuten zusammenkam und mir auch mal getraute, Fragen zu stellen. Mir also nicht zu blöd vorkam, auch mal eine "dumme" Frage zu stellen. Ich hab mir immer gesagt: "Lieber dumm gefragt, als gar nicht gefragt.".

Dann hab ich auch gelernt, dass Fragen stellen Interesse zeigen bedeutet. Und wenn du Interesse an anderen Menschen zeigst, werden sie auch offen auf dich zugehen - was dir wiederum Selbstsicherheit bietet, denn du merkst, dass du ankommst. Und mit dieser Selbstsicherheit wirst du auch lockerer werden.

Und über was unterhalten? Das ist schwer zu beschreiben. Ich bin z.B. ein Mensch, der sich für sehr viele Dinge interessiert. Ich kann auch bei Technikfragen und beim Fussball mitreden. Der Anfang eines Gesprächs sind immer Fragen. Aus einem anfänglichen Smalltalk muss sich ein Gespräch entwickeln können. Und daraus entstehen dann neue Fragen. Aber konkrete Tipps kann ich dir nicht geben. :confused:

aber wehe ich versuche jemanden kennen zu lernen, der mir etwas "bedeuted", sprich wo es mir wichtig ist, gut anzukommen, wie schon gesagt.
Schraub deine Erwartungen ein bissel herunter. Lerne, dass du so akzeptiert wirst, wie du bist. Und lerne auch, dass nicht jeder deine Art akzeptieren muss, aber es deswegen keine Ablehnung deiner Person bedeutet, wenn du mal nicht so ankommst. Man kann nicht allen gefallen und es allen recht machen. Wie auch? Stell dir vor, du kennst 100 Leute und jeder hat eine andere Meinung über dich. Willst du dich durch 100 teilen lassen?