Was tun??

Herbstgirl

Neuer Benutzer
01. Aug. 2012
5
0
0
59
Hallo an alle,

ich bin seit 28 Jahren verheiratet. 3 Kinder. Unsere Ehe lief von Anfang an nicht harmonisch. Mein Mann ist von seinen Eltern abgelehnt worden. Hat keine gute Kindheit gehabt. Ich denke ich habe viel abbekommen. Immer diesese ab und auf. Er ist anfang sehr geizig gewesen. Geldprobleme hatten wir genug. War immer eng. Hab immer mitgearbeitet. Hab ihn versucht so nie hängen zu lassen. Auch er hat immer geschaut das wir versorgt waren. Aber dennoch............... Ich durfte irgendwann nicht mehr an sein Konto. Auch die Auszüge durfte ich nicht sehen. Es war eigentlich keine Partnerschaft in dem Sinne. Er hat sein Leben gelebt, während ich bei den Kindern war. Eigentlich auch wie es woanderst auch lief. Ich denke das ist in anderen Familien auch so. Irgendwann hat er nur noch Druck gemacht. Ich solle Vollzeit arbeiten, mich an allen Kosten zur Hälfte beteiligen, und ihm nicht auf der Tasche liegen. So kam es rüber. Ich war auch ständig sein Blitzableiter. Hatte das Gefühl, nicht gut genug zu sein. War zum Schluß total fertig. Konnte nicht mehr. Bin dann gegangen. Wohne nun alleine, während die Kinder (21,23) bei ihm blieben. Er geht seit 1 Jahr zur Therapie. Wir nähern uns wieder an. Wieder einmal bin ich diejenige die wieder einmal hofft. Mir schlägt unverständnis entgegen (zum Teil, der Rest hofft wir bekommen das in den Griff). Wie ich mich wieder auf ihn einlassen kann. Ich selbst bin hin und her gerissen. Wenn ich so lese, denke ich oft, ändern wird er sich nie. Auf der anderen Seite denke ich wenn jemand das wirklich will schafft er das auch. Ich scheine eine Person zu sein, die total labil ist. Oder??? Auf keinen Fall will ich das gewisse Dinge bleiben wie sie waren. Nicht mehr auf meine Kosten. Das ist mal total klar. Muss so auf mich aufpassen. Bin völlig unsicher was nun richtig ist. Er hat so wie es die letzten Jahre lief, mir überhaupt nicht gut getan. Ich höre nun von meiner Tochter das er mit ihr so weitermacht wie bei mir. Ich wollte sie mitnehmen. Sie ist entwicklungsverzögert, sie wird noch eine Weile daheim wohnen. Auf der anderen Seite versucht sie in unserer Wohnung meine Rolle einzunehmen, wird von meinem Mann in die Schranken verwiesen. Das geht auch nicht. Was tun???????? :trost:

 
Ich habe mal eine ganz bescheidene Frage, die aus Deinem Text, für mich jedenfalls, nicht so ganz deutlich wurde.

Was für ein Benefit hast Du, wenn die Ehe/Bez. zu Deinem Mann wieder gekittet wäre?

Hast Du ihn eigentlich schon mal das gefragt? Was tut er Dir Gutes? Ich würde ihn genau das mal fragen...

Soweit ich Deinen Beitrag verstanden habe, weißt Du das nicht, ich sehe es nicht, viell. ist Dein Mann diesbezüglich schlauer.

Ich wäre auf seine Antwort gespannt... ;)

wy.

 
Hallo wynnie,

was meinst du mit Bennefit????

Fremdwort...................

tja was tut er mir gutes. Gute Frage. Er ist unglaublich zuverlässig. Das war er schon immer.

Ich werde ihn das fragen. Wenn ich auf meine Fragen Antworten hätte - hätte ich mich nicht an dieses Forum gewandt. Ich habe Angst das auf Dauer sich nämlich nichts geändert hat. Das er dann genau so weitermacht wie bisher. Ich zweifel daran nämlich auch. Wir leben nun getrennt. Die Probleme hatten wir mit dem Zusammenleben. Nun kann er sich nicht mehr so benehmen wie vorher. Dann beende ich das nämlich und gut ist. Das weiß er.

 
benefit heisst soviel wie "vorteile"...

und ihm nicht auf der Tasche liegen.
,
Er ist unglaublich zuverlässig
Das widerspricht sich doch- Zu zuverlässigkeit gehört doch auch, dass der eine den anderen partner respektiert und ihm keine schuldgefühle einimpft.

Er hat sein Leben gelebt, während ich bei den Kindern war. Eigentlich auch wie es woanderst auch lief.[
Was geht denn bei dir ab? Das ist doch nicht normal, völliger quatsch, keine ahnung welche beziehungen du dir da zum vorbild nimmst???

Mit verlaub, dein partner ist ein idiot und ich kann es nicht verstehen wieso du sooo lange (eigentlich dein halbes leben) mit ihm zusammen bleiben konntest--ist mir echt rätselhaft...

Ich kann dir nur den rat geben dein leben alleine zu führen, auch wenns schwer fällt..Deine kinder sind erwachsen und du kannst neu durchstarten....ich würde mich von ihm endgültig trennen.

B.

 
Hallo

danke für die tröstende Worte. Als ob ich mir das nicht auch schon tausend mal gefragt habe.

Ja, was das betrifft - da hat er mir absolut nicht gut getan. Habs nie verstanden warum man sich so verhalten muss. Das war eine Egotour die ich nie verstanden habe. Wir sind ihm lästig gewesen. So kam es mir vor. Ich hab ihn gefragt was da in ihm vorging. Ich denke das er einfach genug hatte. Genug der Verantwortung, in die er früh reinschlitterte. Genug DA zu sein. Nie für sich genug zu haben. Deke ich. Nicht auch ein Stück nachvollziehbar???

Ich erlebe das aber wirklich oft. Frau daheim. Mann unterwegs. Man hält ihm den Rücken frei. Nicht das mir das ewig Spaß gemacht hat. Aber so lief es nunmal. Lässt sich nicht rückgängig machen.

Er hat mir in so manchen Punkten nicht gut getan. Ich weiß das selbst. Mich quält das doch auch. Was ist richtig???? Bin ausgezogen, weil es einfach nicht mehr ging. Er verspricht sich zu ändern. Ich frag mich auch - Respekt, Anerkennung, Wertschätzung........... sind das nicht Punkte der Einstellung zur Partnerschaft die man hat oder nicht??? Lässt sich das Therapieren??? Bin völlig skeptisch. Und denke auch zu Recht. Dann die andere Seite, hab meine Rentenansprüche gesehen, da könnt ich heulen. Bin ja wegen der Kinder daheim geblieben. Da kann ich mir gerade mal einen Strick davon kaufen.

 
Ich frag mich auch - Respekt, Anerkennung, Wertschätzung........... sind das nicht Punkte der Einstellung zur Partnerschaft die man hat oder nicht??? Lässt sich das Therapieren???
Nein, nicht im Sinne von "rantherapieren". Eine Therapie kann nur herausfinden warum ein Mensch ist wie er ist. Im zweiten Schritt sollte die dazu führen, daß es sich selbst erstmal so annehmen kann. Das ist die Basis auf der Veränderungen geschehen können, ob diese dann geschehen, liegt ausschliesslich beim Klienten. Eine Therapie verändert Niemanden. Das kann der immer nur selbst, eine Therapie legt nur offen was verschleiert ist und gibt Werkzeuge an die Hand. Das kann sehr viel verändern, muss aber nichts verändern. Das ist zu komplex um das alles zu beschreiben ausserdem gibt's da keine Allgemeingültigkeiten, es bezieht sich immer nur auf den Einzelfall. Vorhersagen sind völlig unmöglich.
Therapien können wahre Wunder vollbringen, gar nichts bringen oder sogar dazu führen, daß der Klient auf dem totalen Egotrip ankommt. Das ist von so vielen Faktoren abhängig, daß es unmöglich ist auch nur anstazweise etwas darüber zu verallgemeinern.

Wenn Du ausschliesslich aus finanziellen Aspekten in eine Beziehung mit ihm zurück willst, begibst Du Dich sofort wieder auf die gleiche Ebene aus der die Beziehung zerbrochen ist. Und das ist schon verdammt gut, daß die zerbrochen ist. Wie Du schon sagst, eine gelebte Beziehung gab's ja nicht. Wenn Du darüber nachdenkst ob Du in eine Beziehung mit ihm willst, solltest Du viel mehr auf Dich schauen statt auf ihn. Wenn Du lediglich darauf hoffst, daß er sich ändert und dann alles gut wird, klappt das nicht. Egal was war, Du warst immer ein Teil davon. Schau auf Dich, egal ob Beziehung zu ihm oder nicht. Schau darauf, warum Du es akzeptierst nicht geschätzt zu werden.

Er kann noch solche enormen Therapieerfolge erzielen, wenn ihr zusammenkommt und Du hast Dich nicht auch verändert, werdet ihr zwangsläufig in euer altes Muster zurückfallen.

 
Hallo Herbstgirl

Du warst mehr als Dein halbes Leben mit diesem Mann zusammen. Du beschreibst Deine Ehe im grossen und ganzen als "unschön"; das kann vorkommen, dass man seine eigene Persönlichkeit nicht mehr weiterentwickeln kann und auf viele Bedürfnisse verzichtet, ja sie sogar nicht kennt, wenn man sozusagen fast zeitlebens mit einem Menschen zusammen ist und nur zu kämpfen hat.

Selbstverständlich kann ein Mensch sich ändern und ich glaube, dass Du mit Sicherheit hier die Einzige bist die beurteilen kann, ob Dein Mann dies kann. In Eurer Ehe ist eine unglaublich grosse Unzufriedenheit aufgekommen in all den Jahren. Ihr müsstest mit Sicherheit raus aus Eurem jetzigen Blickwinkel und Neues gemeinsam entdecken.

Du weisst mit Sicherheit, was Du willst und was Du nicht willst und Du bist üüüüüberhaupt nicht labil...Dein darüber Nachdenken ob Du zu ihm zurück willst hat wirklich nichts mit "labil" zu tun.

Ich sage immer, dass wenn man im Leben nicht mehr weiss, was "richtig" und was "falsch" ist, soll man keine Entscheidung treffen. Dies würde bedeuten, dass wenn Du unsicher bist ob Du einen Neustart wagen möchtest, erst mal abwartest und gar keine Entscheidung treffen musst. Wende Dich nur an Menschen die bereit sind, vollumfänglich sich Deiner Gedanken anzunehmen und die NICHT gegen die sprechen oder Dich sogar verurteilen. In der jetzigen Lage in der Du bist, kann man nicht von allen Menschen Verständnis verlangen.

Du wärst jetzt wieder "frei" und hättest die Chance, nochmals lieben zu dürfen und dies musst Du Dir klar vor Augen halten. Egal wie Du Dich entscheidest, entscheide Dich NUR in Deinem Sinn. Deine Kinder sind sozusagen erwachsen und Du hast auf vieles verzichtet und daher bist Du jetzt an vorderster Stelle. Ich glaube, dass Du eine relativ starke Frau bist in der man nur wieder das Bewusstsein ihrer eigenen Bedürfnisse wecken muss. Ich glaube, dass Wort "Wertschätzung" ist Dir in Deiner Ehe wohl sehr fremd geworden und ich denke es wäre ein verdammt guter Ansatz wieder mal Wertschätzung zu fordern und auch Wertschätzung selber anzuerkennen.

Du hast Angst, alleine alt zu werden und wenn man so lange mit einem Menschen zusammen war, kennt man das Alleinesein wohl nicht wirklich und da fragt man sich, ob es nicht besser ist, wieder zu ihm zurück zu gehen um das Alleinesein zu verindern. Wenn Du es nochmals mit ihm versuchen möchtest, müsstet ihr Euch neu kennenlernen und Euch wirklich mehr Zeit füreinander nehmen. Eure Kinder sind erwachsen und die Tochter die Du hier erwähnt hast, wäre ja noch zu versorgen und das wäre eine gemeinsame Aufgabe. Ich glaube, ihr müssest vielleicht bei eine Neustart professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, damit ihr keinesfalls in alte Fahrwasser gerät.

Wenn Du aber keine Entschung diesbezüglich treffen kannst, dann hol Dir auch professionelle Hilfe um vielleicht mehr Klarheit in die ganze Angelegenheit zu bringen. 28 Jahre sollte man nicht einfach wegwerfen aber mit Sicherheit muss man abschätzen können, ob das Alleinesein die fehlende Zufriedenheit, Wertschätzung und Lebensfreude zurück bringen kann oder ob sogar die Chance besteht, dass bei einem Neustart die fehlende Zufriedenheit, Wertschätzung und Lebensfreude neu definiert werden könnte.

Hey, ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und wie gesagt, wer Dich NICHT verstehen kann, dem vertraue Dich keinesfalls an. Es ist Dein Leben und was Du jetzt brauchst sind Mensche, die Dich in den Arm nehmen und Dich gern haben ohne über Dich zu urteilen. Du brauchst Menschen die Mitgefühl zeigen und nicht über Dich lästern.

 
Hallo

danke für die Antwort. Bin heute völlig down. Heul nur noch. Komm mir total ungeliebt vor. Meine Tochter versucht mir für die Ehe wie sie ablief Vorwürfe zu machen. Ich hab meines Wissens alles erdenkliche getan diese Familie zusammenzuhalten. Nichts funktionierte, mir zerrann alles zwischen den Fingern. War damals selbst bitterst traurig darüber. Mein Kontakt zu meinem Mann ist weiter schwierig. Wenn ich ihn nicht so vorstelle wie er das möchte ist er angefressen. Ich hätte ihn mit Namen vorgestellt - aber nicht als Ehemann. Mich macht sowas fassungslos. Aber wenn ich ihn bei einer Lüge ertappe, und ich herausfinde das ich scheinbar aus seinem Leben ausgelöscht bin, darf ich nicht enttäuscht sein (wir waren zu 4. in Tracht angezogen zu einem Geburtstag - in Facebook wurde ein Bild eingestellt auf dem ich nicht drauf war). Bei einem Besuch meiner Schwiegermutter wurde ich ebenfalls "ausgeplant". Begründung: ich musste eh arbeiten (bis 18: Uhr). Man hat sich nach der Schwägerin zu richten die sie fährt. Auf das Argument warum man den Sonntag nicht gewählt hat - hieß es - "hauptsache dir passt das". Komm mir ausgeschlossen vor. Mich verletzt das total. Nun sag ich was mir stinkt und ich bekomme von allen zu hören - wie lächerlich ich mich mache. Wie ich mich fühle - interessiert keinen. Heul blos nur noch. Seh ich das denn wirklich falsch??? :confused:

 
Hallo

danke nochmals für die lieben Worte. Haben mich sehr zum Nachdenken gebracht. Du bringst aber auch etwas auf den Tisch, womit ich ein ganz schönes Problem habe. Mich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Mich mehr wahrzunehmen. Ich bin es wohl schon so gewohnt mich zurückzunehmen. Auch ein Problem von mir ist das ich mich scheinbar ständig Rechtfertigt, wenn ich nur etwas für mich tun will. Mir geht es eher unter die Haut - jemanden zu verletzen, anstelle mich gut zu fühlen - meinen Instinkten zu vertrauen. Ich denke ständig - ich müsste doch nach einem halben Jahr doch schon eher wissen wie ich weitermachen will. Ach, schlimm.