Vielleicht findet jemand 5 Minuten Zeit zum Lesen & 5 Sekunden zum Antworten? Der spontane, erste Gedanke Außenstehender wäre mir total wichtig. Ich danke den- oder derjenigen, oder all denen, die sich kurz die Zeit nehmen vielmals und sehr im Voraus!
Mein folgendes Problem ist hier mit Sicherheit schon oftmals beschrieben und beantwortet worden. Ich hoffe doch sehr, dass Ihr trotzdessen vielleicht etwas Zeit findet, auf meine individuelle Lage einzugehen. Über eine ganz ehrliche Meinung eurerseits würde ich mich sehr, sehr freuen. Um diese auch bestmöglich zu unterstützen, schildere ich euch meine folgende Situation auch ohne Schönschreiben.
Ich bin 24 Jahre alt. Im Dezember des letzten Jahres habe ich nach 3 1/2 Jahren Single-Sein einen jungen Mann kennen gelernt, in einer darüber hinaus sehr traumhaft schönen Situation, in den ich mich sehr stark verknallte. Wir führen seitdem eine wirklich traumhafte Beziehung, er entspricht ganz meinen persönlichen Vorlieben, der Sex ist toll, seine Freunde sind überaus sympathisch. Mein Freund ist 21 Jahre alt, ein sehr höflicher & zuvorkommender Mensch, kommt aus einem sehr wohl behütetem Elternhaus, die beide fest und finanziell sehr gut im Leben stehen. Mein Freund ist sehr intelligent, ich prophezeie ihm eine berufliche Zukunft in den höchsten Etagen. Sein Lieblingssatz-Zusatz ist „Wenn ich darf“.
Dieses „Wenn ich darf“ kann ich symbolisch vielleicht für die Darstellung meines „Problems“ nutzen. Ich möchte es deutlich sagen – wir lachen viel, er ist, vielleicht auch durch mein Verhalten, auch schon etwas offener und „zynischer“ geworden. Doch gibt es diese überaus höfliche Seite an ihm, über die ich in den meisten Situationen zugegebenermaßen etwas anstrengend lächeln muss. Beispielsweise neigt er dazu zu fragen, ob er sich einen Tee kochen darf. Morgens, bevor er zur Arbeit geht (ich bleibe meist noch ein Stündchen länger liegen), versucht er, mich auf jede mögliche Weise noch einmal wach zu machen, um mir rückwärts gehend (dabei stößt er sich peinlich am Tisch ^^) einen Luftkuss zuzuwerfen. Und das jeden morgen. Auch - wenn er sieht, dass ich noch tief schlafe. Was ja im Prinzip so eine junge frische Liebe ausmacht, ich denke jeder würde sich damit glücklich schätzen und fühle mich auch beschämt, dass ich irgendwie daran herumnörgele. :-/
Mein Freund würde alles für mich tun. Er ist absoluter Filmliebhaber, und manchmal habe ich das Gefühl, als wolle er, dass alles so wie in einer Romanze ablaufen soll – und es dann auch tut. Immer frische Blumen auf dem Tisch, Kinobesuche, Massagen im Bett, sein Bedürfnis, dass mich seine Freunde toll finden, er plant Sommerurlaube, lädt mich in Freizeitparks ein, spricht malerisch vom Heiraten (auch wenn noch auf einer leicht ironischen Schiene) ... im Prinzip das, was mein Ex-Freund zu missen hatte, erfüllt mein jetziger im Übermaß. Dazu kommt, um ehrlich zu sein, dass ich mich wegen unserer doch sehr stark (!) unterschiedlichen familiären Umstände manchmal so vorkomme, als könne ich ihm nichts bieten. Ich liebe meine Familie über alles, es gibt keinen Streit oder sonstiges, meine Eltern sind ein tolles Paar, genau wie die seinen. Doch steht meine Familie eben auf ... nun, anderen Beinen, wir können uns nicht so viel leisten, auch ich verdiene momentan genau so viel, um mir hier und da einige Wünsche zu erfüllen und mein Leben zu unterhalten. Wenn er vom Wegfliegen spricht, denke ich an die nächste Miete. Ich fühle mich dann oftmals etwas peinlich berührt. Möglicherweise hängt das vielleicht mit einem geringen Selbstwertgefühl zusammen, das ich habe? Ich weiss es nicht. Ich erwische mich manchmal dabei, dass ich ... etwas demütig & irgendwie sauer zugleich bin, dass er nicht „sieht“, dass ich den Lebensstandard, den er führt, nicht führen kann. Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann dort zu stehen. Vielleicht liegt es auch an einem möglichen Zug von Arroganz, den ich habe, dass es mich irgendwie aufregt wenn er meint, er müsse mir ein französisches Wort buchstabieren, da ich ja kein Französisch hatte – ich lasse ihn dann auch buchstabieren, auch wenn ich weiss, wie es geschrieben wird.
Zu Beginn unserer Beziehung war er derjenige, der die magischen drei Worte als erster äußerte. Ich ließ mir damit noch etwas Zeit. Einfach, weil ich sie eben auch nicht nur sagen, sondern auch meinen möchte. Nach einem Monat dann, lagen wir abends im Bett und, ja, ich war in dem Moment einfach sehr glücklich, schaute ihn an, konnte es kaum glauben, das alles so schön mit ihm ist, und ich sagte, dass ich ihn liebe.
Als er nun übers Wochenende zu seinen Eltern zum Heimbesuch war, was ich zwischendurch mal als sehr guten Abstand empfand, habe ich mich jedoch sehr misslich verhalten und mich auf ein Treffen eingelassen, was bereits lange vor meiner Beziehung im Raum stand. Hatte ich jenerzeit nie die Gelegenheit dazu, nahm ich sie nun wahr. Und jetzt plagt mich mein Gewissen. Und es ist nahezu eine krasse Ironie des Schicksals – das Date war toll, der junge Mann, den ich kennen lernte, hat mich wirklich sehr ... nun ... ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich fühlte mich ehrlich gesagt sehr viel mehr geborgener und wohler, da sein Leben auch kein „perfektes“ ist. Er ist sarkastisch, frech, aber höflich, aufmerksam, wir haben gekocht, gelacht und ... nun, ich fühle mich nicht nur deswegen so, als wäre ich fremdgegangen, auch der dann geschehene Kuss zwischen uns ist absolut unverzeihlich.
Die Frage, die ich mir nun stelle, ist schlichtweg – was mache ich hier? Was ist das, was mich dazu bewegte, jemanden anderes zu treffen? Liebe ich meinen Freund nicht? Treffe ich den anderen weiter und finde heraus, ob dort möglicherweise etwas entstehen kann? Bin ich ein so ignorantes und selbstherrliches *********, das darüber hinaus aus über ein geringes Selbstwertgefühl verfügt und fremdgeht? War ich vor 3 1/2 Jahren derjenige, dem fremdgegangen wurde, tue ich es nun selbst. Das frisst mich auf.
Was ist euer erster Gedanke dazu?
Über eine Antwort würde ich mich absolut freuen. Vielen, vielen Dank für die geschenkte Aufmerksamkeit!
Mein folgendes Problem ist hier mit Sicherheit schon oftmals beschrieben und beantwortet worden. Ich hoffe doch sehr, dass Ihr trotzdessen vielleicht etwas Zeit findet, auf meine individuelle Lage einzugehen. Über eine ganz ehrliche Meinung eurerseits würde ich mich sehr, sehr freuen. Um diese auch bestmöglich zu unterstützen, schildere ich euch meine folgende Situation auch ohne Schönschreiben.
Ich bin 24 Jahre alt. Im Dezember des letzten Jahres habe ich nach 3 1/2 Jahren Single-Sein einen jungen Mann kennen gelernt, in einer darüber hinaus sehr traumhaft schönen Situation, in den ich mich sehr stark verknallte. Wir führen seitdem eine wirklich traumhafte Beziehung, er entspricht ganz meinen persönlichen Vorlieben, der Sex ist toll, seine Freunde sind überaus sympathisch. Mein Freund ist 21 Jahre alt, ein sehr höflicher & zuvorkommender Mensch, kommt aus einem sehr wohl behütetem Elternhaus, die beide fest und finanziell sehr gut im Leben stehen. Mein Freund ist sehr intelligent, ich prophezeie ihm eine berufliche Zukunft in den höchsten Etagen. Sein Lieblingssatz-Zusatz ist „Wenn ich darf“.
Dieses „Wenn ich darf“ kann ich symbolisch vielleicht für die Darstellung meines „Problems“ nutzen. Ich möchte es deutlich sagen – wir lachen viel, er ist, vielleicht auch durch mein Verhalten, auch schon etwas offener und „zynischer“ geworden. Doch gibt es diese überaus höfliche Seite an ihm, über die ich in den meisten Situationen zugegebenermaßen etwas anstrengend lächeln muss. Beispielsweise neigt er dazu zu fragen, ob er sich einen Tee kochen darf. Morgens, bevor er zur Arbeit geht (ich bleibe meist noch ein Stündchen länger liegen), versucht er, mich auf jede mögliche Weise noch einmal wach zu machen, um mir rückwärts gehend (dabei stößt er sich peinlich am Tisch ^^) einen Luftkuss zuzuwerfen. Und das jeden morgen. Auch - wenn er sieht, dass ich noch tief schlafe. Was ja im Prinzip so eine junge frische Liebe ausmacht, ich denke jeder würde sich damit glücklich schätzen und fühle mich auch beschämt, dass ich irgendwie daran herumnörgele. :-/
Mein Freund würde alles für mich tun. Er ist absoluter Filmliebhaber, und manchmal habe ich das Gefühl, als wolle er, dass alles so wie in einer Romanze ablaufen soll – und es dann auch tut. Immer frische Blumen auf dem Tisch, Kinobesuche, Massagen im Bett, sein Bedürfnis, dass mich seine Freunde toll finden, er plant Sommerurlaube, lädt mich in Freizeitparks ein, spricht malerisch vom Heiraten (auch wenn noch auf einer leicht ironischen Schiene) ... im Prinzip das, was mein Ex-Freund zu missen hatte, erfüllt mein jetziger im Übermaß. Dazu kommt, um ehrlich zu sein, dass ich mich wegen unserer doch sehr stark (!) unterschiedlichen familiären Umstände manchmal so vorkomme, als könne ich ihm nichts bieten. Ich liebe meine Familie über alles, es gibt keinen Streit oder sonstiges, meine Eltern sind ein tolles Paar, genau wie die seinen. Doch steht meine Familie eben auf ... nun, anderen Beinen, wir können uns nicht so viel leisten, auch ich verdiene momentan genau so viel, um mir hier und da einige Wünsche zu erfüllen und mein Leben zu unterhalten. Wenn er vom Wegfliegen spricht, denke ich an die nächste Miete. Ich fühle mich dann oftmals etwas peinlich berührt. Möglicherweise hängt das vielleicht mit einem geringen Selbstwertgefühl zusammen, das ich habe? Ich weiss es nicht. Ich erwische mich manchmal dabei, dass ich ... etwas demütig & irgendwie sauer zugleich bin, dass er nicht „sieht“, dass ich den Lebensstandard, den er führt, nicht führen kann. Natürlich ist es mein Ziel, irgendwann dort zu stehen. Vielleicht liegt es auch an einem möglichen Zug von Arroganz, den ich habe, dass es mich irgendwie aufregt wenn er meint, er müsse mir ein französisches Wort buchstabieren, da ich ja kein Französisch hatte – ich lasse ihn dann auch buchstabieren, auch wenn ich weiss, wie es geschrieben wird.
Zu Beginn unserer Beziehung war er derjenige, der die magischen drei Worte als erster äußerte. Ich ließ mir damit noch etwas Zeit. Einfach, weil ich sie eben auch nicht nur sagen, sondern auch meinen möchte. Nach einem Monat dann, lagen wir abends im Bett und, ja, ich war in dem Moment einfach sehr glücklich, schaute ihn an, konnte es kaum glauben, das alles so schön mit ihm ist, und ich sagte, dass ich ihn liebe.
Als er nun übers Wochenende zu seinen Eltern zum Heimbesuch war, was ich zwischendurch mal als sehr guten Abstand empfand, habe ich mich jedoch sehr misslich verhalten und mich auf ein Treffen eingelassen, was bereits lange vor meiner Beziehung im Raum stand. Hatte ich jenerzeit nie die Gelegenheit dazu, nahm ich sie nun wahr. Und jetzt plagt mich mein Gewissen. Und es ist nahezu eine krasse Ironie des Schicksals – das Date war toll, der junge Mann, den ich kennen lernte, hat mich wirklich sehr ... nun ... ich weiss nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich fühlte mich ehrlich gesagt sehr viel mehr geborgener und wohler, da sein Leben auch kein „perfektes“ ist. Er ist sarkastisch, frech, aber höflich, aufmerksam, wir haben gekocht, gelacht und ... nun, ich fühle mich nicht nur deswegen so, als wäre ich fremdgegangen, auch der dann geschehene Kuss zwischen uns ist absolut unverzeihlich.
Die Frage, die ich mir nun stelle, ist schlichtweg – was mache ich hier? Was ist das, was mich dazu bewegte, jemanden anderes zu treffen? Liebe ich meinen Freund nicht? Treffe ich den anderen weiter und finde heraus, ob dort möglicherweise etwas entstehen kann? Bin ich ein so ignorantes und selbstherrliches *********, das darüber hinaus aus über ein geringes Selbstwertgefühl verfügt und fremdgeht? War ich vor 3 1/2 Jahren derjenige, dem fremdgegangen wurde, tue ich es nun selbst. Das frisst mich auf.
Was ist euer erster Gedanke dazu?
Über eine Antwort würde ich mich absolut freuen. Vielen, vielen Dank für die geschenkte Aufmerksamkeit!