Weiß einfach nicht mehr weiter...

loni

Neuer Benutzer
13. Dez. 2004
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Hallo ihr lieben...

mein Freund und ich haben uns nach 4 1/2 Jahren getrennt und ich komme einfach nicht mehr klar!!

Zur Vorgeschichte:

Wir haben uns vor im Juli 2000 im Urlaub kennengelernt und waren sofort ein Herz und einen Seele. Die ersten 1 1/2 Jahre haben wir eine Distanzbeziehung geführt und uns nur am WE gesehen, dann bin ich in seine Nähe gezogen ( eigene Wohnung ohne ihn ) und nach 1 Jahr sind wir dann schließlich zusammen gezogen. Wir waren wirklich lange sehr verliebt ineinander. Mind. 2 Jahre mit kribbeln im Bauch etc, also alles was man so bei frisch verliebten kennt. Dann kamen die ersten kleineren Krisen und irgendwie wurden diese kleinen Krisen immer größer. Ich habe dann aus gesundheitlichen Gründen meinen erlernten Beruf nicht mehr fortführen können und bin dementsprechend in ein tiefes Loch gefallen. Seine Eltern haben mir dann angeboten in ihrer Firma zu arbeiten und nebenbei zu eine Fortbildung zu machen ( die ich selber bezahlt habe - gott sei dank ). Bis dahin waren unsere Streitereien im Rahmen. Irgendwann eskalierte jedoch alles. Mein ( Ex) Freund fing die Meisterschule an und hatte plötzlich für alles Zeit nur für mich nicht mehr.Ich war den ganzen Tag im Betrieb seiner Eltern, abends hab´ich den Haushalt bei uns geschmissen und dann bis in die Nacht gelernt. Alles drehte sich nur noch um ihn, seine Eltern, den Betrieb und ums Geld, ich war die, die das Geld verdient hat und uns beide + meine Fortbildungskosten ( 170,- / Monat + Literaturkosten ) versorgt hat. Dementsprechend mau sah´s im Monat bei mir aus Irgendwann ist mir die körperliche Belastung (40 Stunden Arbeit, mind. 15 Stunden lernen + Schule und der Haushalt) einfach über den Kopf gewachsen dazu kam noch, dass ich immer mehr alleine war und mein Freund mich nicht ernst genommen hat. Frei nach dem Motto: "Stell dich nicht so an..." Alles blieb an mir alleine hängen, ich wurde immer frustrierter, depressier und einsamer. Meine Freunde und Familie sind weit weg und für Besuche am WE blieb mir keine Zeit, da ich dann Schule hatte. Letztendlich bekam ich dann zwei Magengeschwüre und wir haben NUR noch gestritten. Und trotz alledem liebete ich ihn und hielt irgendwie noch immer an dieser "Beziehung" fest. Im Sommer hatte ich dann meine Fortbildung abgeschlossen und bin dann mit einer Freundin für eine Woche nach Tunesien geflogen, und als ich zurück kam war ich mir plötzlich nicht mehr sicher ob ich ihn liebe oder ob es nur Abhängigkeit und Gewohnheit ist. Ich war ehrlich und habe ihm das genau so gesagt, danach hatte ich dann ca. 2 Monate eine Egophase. Ich war mit meinen Freundinen raus ( ziemlich oft sogar) habe mich mit neuen Bekannten getroffen und mir in kürzester Zeit einen neuen Bekanntenkreis aufgebaut. Dann hab ich jemanden kennengelernt der mein Herz im Sturm erobert hat. Da war plötzlich jemand der sich ernsthaft für mich interessierte... ich bin allerdings nicht mit ihm fremdgegangen. Meinem Ex gegnüber war ich ehrlich und habe gesagt was Sache ist, dass ich mir nicht sicher bin was ich möchte bzw, ob meine Gefühle für ihn reichen und dass ich jemanden kennengelernt habe. Ich habe mir dann eine neue Wohnung gesucht und jetzt stehe ich hier... die Beziehung ist natürlich darüber kaputtgegangen. Er hat in den zwei Monaten meiner Egophase versucht ich zur "Vernunft" zu bringen, er sagte er hätte ich wieder neu in mich verliebt und ich solle mich entscheiden ob ich ihn will oder den anderen. Damit habe ich wohl zu lange gewartet. Ich weiß, dass ich ihn sehr verletzt habe, aber in dem Moment wollte ich nichts mehr als wieder zu mir selbst zu finden, ich wollte nicht mehr so leben wie vorher und vorallem wollte ich keine Magengeschwüre mehr. Aber das ist jetzt irgendwie anders. Ich habe jetzt einen neue Wohnung, fange am Mittwoch in meinem neuen Job an und bin wieder selbstständig.

Er fehlt mir so sehr, ich denke immer nur an die große Liebe die uns mal verbunden hat. Allerdings sagt er, dass er im Moment nur Freundschaft für mich empfindet und sich keine Beziehung mehr vorstellen kann, da zuviel kaputt gegangen ist. Klar, er hat recht, aber es ist einfach schwer zu akzeptieren. Dann widerspricht er sich wieder und sagt so hätte er es gar nicht gemeint, wir sollten am Donnerstag nochmal darüber sprechen ( dann sind seine Prüfungen vorbei ), denn er hätte jetzt im Prüfungsstress keinen Kopf dafür. Ich habe ihn dann die ganze Woche in Ruhe gelassen und hatte das Gefühl, dass ihm das auch nicht recht war. Na ja und gestern, gab´s dann mal wieder - meinerseits - einen Gefühlsausbruch. Er meinte dann:" Wie soll ich es dir sagen, damit du es verstehst? Ich will nicht mehr..." Er sagt es mal so, dann wieder wieder, dass er es nicht so meinte und seine Gefühle nur nicht richtig ausdrücken kann, dann wieder, dass ich es falsch verstanden hätte und dass er nicht mehr genug für mich empfindet... Ich werde einfach nicht mehr schlau aus ihm und schwanke zwischen Hoffung und Hoffnungslosigkeit!

Am Mittwoch fange ich meinen neunen Job an und bin eh´schon vollkommen durch den Wind, dazu kommt noch dass ich ihn unbedinngt zurück möchte.

Sorry, dass ich euch so zugetextet habe, aber ich weiß einfach nicht mehr weiter...

ich will ihn einfach nur noch zurück!!!

Traurige Grüße,

Loni

 
Tja, das soll jetzt nicht hämisch klingen oder so ... aber im Nachhinein ist man immer schlauer und merkt erst dann, was man an dem anderen hatte... erlebe gerade eine sehr ähnliche Situation, in der sich meine Freundin auch in jemanden verliebt hat...

ok, der einzige Unterschied zu euch ist/war, dass ich sie nicht so verletzt habe und wir uns nicht so dermaßen oft stritten...

ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich dir raten soll...wenn dein Freund schon mehrmals gesagt hat, er möchte keine Beziehung mit dir, dann würde ich das akzeptieren, sonst tust du ihm und dir unnötig weh...

 
Du hast natürlich recht damit. Aber immer wenn ich es gerade realisiere und absolut auf Distanz gehe, dann kommen von ihm so Satze wie: Ich habe das nicht so gemeint wie ich es gesagt habe. Du weißt doch, dass ich meine Gedanken nicht so gut in Worte fassen kann" Wenn ich dann daraufhin einen Schritt auf ihn zugehe, entfernt er sich wieder meilenweit. Dieses Widersprüchliche macht mich einfach total fertig.

 
ok, kann nachvollziehen, was du sagt...wie wäre es mal mit einem klärenden Gespräch, in dem ihr mal alles aussprecht, was für und gegen eine Beziehung zwischen euch spricht?

 
Haben wir schon hinter uns... aber er blockt total ab! Deshalb bin ich ja auch auf Distanz gegangen und habe kein Wort mehr über " uns" und eine mögliche Chance gesagt. Daraufhin kam ja dann ( von ihm ) nach einer Woche der Vorschlag am Donnerstag nach der Prüfung noch einmal über uns zu sprechen. Er hätte dann den Kopf wieder frei... Gestern meinte er dann, dass ich das wohl falsch verstanden habe! :(

Was bitte kann man daran falsch verstehen? ?(

Gibt es denn bei dir und deiner Freundin schon was neues?

 
Liebe Loni :trost:

Deine Geschichte kommt ir so bekannt vor...alles paßt und könnte auch von mir geschrieben worden sein.

Auch wir haben uns nach 4,5 Jahren getrennt, auch beiuns war es so, dass es nur noch um ihn ging, ich nicht mehr zählte. Seine Probleme habe ich mit gelöst..um meine hat sich niemand gekümmert.

Ich bin für ihn hierher gezogen, wir haben eine 1- jährige fernbeziehung hinter uns und auch ich habe Eltern und Freunde zurück gelassen und mich nur auf ihn fixiert.

Ich habe neben der Uni, dem lernen, dem haushalt ( den wir eigentlich zusammen uns teilen wollten ) auch noch die 3 Hunde und 4 Katzen versorgt und mich um sie gekümmert. ich selber blieb immer auf der Strecke..und habe es lange zeit nicht wahr haben wollen.

Auch mein Ex fing dann mit der Technikerschule an- d.h. neben dem normalen Job von 12 Stunden noch 2 Abende und den Samstag arbeiten. Zeit für mich oder für gemeinsame Dinge war nicht mehr da. Daran ändern wollte er nichts...und ich alleine konnte es nicht.

Bei uns fing es im März an zu krieseln...ich wurde immer unzufriedener, mußte immer stark sein und meine Schwächen zählten nicht.

Von daher kenne ich das alles...auch mich hat jemand anders plötzlich so berührt, mich mit Aufmerksamkeiten +überhäuft, mir wirkliches Interesse an mir, meiner Person, meinen Problemen gezeigt, dass ich mich verliebt habe. Auch ich habe mit offenen Karten gespielt...aber irgendwie war es schon zus spät.

Nun ziehe ich am Wochenende um- in meine eigene Wohnung. ich lebe seit fast 7 Wochen getrennt von meinem Ex- endlich ein neues leben in Freiheit, in dem ich mich nur um mich kümmere. ich habe viele neue Freunde gefunden, genieße es auch sehr, wieder zu leben..bin mit dem mann zusammen, in den ich mich verliebt habe.

Und trotzdem vermisse ich ihn...mal mehr, mal weniger. Und auch er spielt dieses Spielchen mit mir.Mal läßt er mich in Ruhe und gibt mir den Abstand, dann schickt er SMS, in denen er schreibt, wie sehr ich ihm fehle und dass er hofft, dass wir wieder zusammen kommen. Und 3 Stunden später kommen böse Hasstiraden per Telefon...er macht es mir dadurch nicht leichter.

Gestern war dann bei mir der Höhepunkt erreicht- nachdem ich schon gut 2 Wochen nicht mehr geweint habe, hat er mir am telefon so weh getan, dass ich richtig down war. Alles schien so aussichtslo...

Und doch weiß ich, dass mir der Abstand gut tut. Genieß es, dich erst einmal nur auf dich selber zu konzentrieren, lebe...und schau, was die zeit bringt.Ich weiß, es hört sich blöd an..aber es ist das Einzige, was Klarheit bringt. Bitte ihn um Distan, wenn es dir gut tut- mir hilft es, wenn ich nicht täglich mit Telefonaten, SMS, Maisl bombardiert werde..nur so kann iches gefühlsmäßig schaffen runter zu kommen.

Ich fühl mit dir :trost:

 
Ui, das hört sich ja wirklich so an, als hätten wir ( zur selben Zeit) die gleiche

" Hölle" durchlebt! :trost: Ist es nicht schlimm sich so hilflos zu fühlen? Manchmal tut Liebe einfach nur weh und dass es Liebe war die mich die ganze Zeit bei ihm gehalten hat, da besteht jetzt ( für mich ) kein Zweifel mehr. Bist du innerlich auch manchmal geplatzt und dann aggressiv geworden obwohl es eigentlich gar nicht deiner Art enspricht? Ich ja, und dann bin ich unfair geworden und habe ihm Dinge gesagt die ich nicht so empfunden habe nur um ihm mal so weh zu tun wie er mir. Objektiv betrachtet hat es natürlich genau das Gegenteil bewirkt, da er sich in seinem Verhalten mir gegenüber nur noch bestätigt fühlte ( so sehe ich das jedenfalls heute ) :rolleyes:

Und trotzdem kämpft man immer weiter und harrt aus, weil man denkt dass es schon irgendwann besser wird, da man sich ja schließlich mal " so sehr geliebt hat" .

Und wozu? Um dann verlassen zu werden, wenn man selber mal eine Phase durchmacht um wieder zu sich selbst zu finden.

Mein Kopf sagt mir, lass es gut sein, trauer nicht um etwas das schon viel länger vorbei ist als du es dir eingestehen willst.

Mein Herz kämpft allerdings mit allen Bandagen dagegen an.

Geht es dir da ähnlich?

 
Hey Loni :trost:

Ja, es ist schlimm, sich so hilflos zu fühlen...ich selber habe sehr darunter gelitten- gerade auch weil ich sonst ein Mensch bin der alles anpackt und Probleme löst. Doch da konnte ich gar nichts tuen... X(

Auch ich habe meinen Exfreund sehr geliebt...es war eine tiefe Verbundenheit, eine Innigkeit da, die mich oft zum Weinen gebracht hat- aus Liebe.

Und diese Ausraster kenne ich nur zu gut- gerade auch, dass ich richtig aggressiv auf ihn losgegangen bin und ihm Dinge an den Kopf geworfen habe, von denen ich genau wußte, dass sie ihn mitten ins Herz treffen. ich wollte ihm weh tuen, wollte ihm Schmerz zufügen- und habe mich zugleich für mich selber geschämt, dass ich so handel. Es war meine Hilflosigkeit, die keinen anderen Ausweg mehr wußte, als den Angriff. Und natürlich ist es dadurch viel schlimmer geworden- zumal mein Ex sich mit Worten auch immer gut wehren konnte, so dass wir am Ende beide zutiefst verletzt waren. Sicherlich hat auch das viel kaputt gemacht...

Ich habe fast ein 3/4 Jahr gekämpft...gegen die innere Stimme, gegen das, was ich sah und täglich erlebte, gegen diese Ohnmacht, die mich befallen hat, gegen seine Letahrgie, sein Desinteresse...und dennoch hat es nicht geholfen. Wir haben uns zwar immer wieder mal zusammen gerauft..aber an der Basis ist irgendetwas zu Bruch gegangen, was nicht mehr zu kitten war. Dieses Hoffen auf vertraute Gefühle, Gesten, Unternehmungen, die Erinnerung an die gute alte Zeit- früher war alles doch so schön, dass kann doch nicht vorbei sein...all das habe ich auch erlebt und eben auch für die vergangene Zeit gekämpft.

Bei uns war es bezgl. des Abstandes ähnlich- er zog aus in dem Bewußtsein, dass wir beide zu uns selber finden und somit dann wieder besser miteinander umgehen können. Und schon am nächsten Tag war für ihn klar, dass da nichts mehr ist und der Auszug einer Trennung gleich kommt- dabei war das so nie abgesprochen.

Mein Kopf sagt mir, lass es gut sein, trauer nicht um etwas das schon viel länger vorbei ist als du es dir eingestehen willst. Mein Herz kämpft allerdings mit allen Bandagen dagegen an.
Ja, genau das kenne ich- es tut weh sich selber ein zu gestehen, dass man schon viel länger verloren hatte...so erging es zumindest mir. Ich habe inzwischen erkannt, dass schon im März alles eigentlich vorbei war....und danach nur die Zeit kam, in der man krampfhaft versucht alles besser zu machen, alles zu ändern, obwohl es keine Lösung mehr gibt.

Und auch mein Herz will das nicht begreifen...obwohl ich merke, dass die Trauer nachläßt, ich wieder glücklich sein kann...wenn er mich denn dann endlich in Ruhe lassen würde. Dieses Schwanken zwischen den beiden Extremen, welches mein Ex so gut beherrscht, schmerzt mir sehr- und dennoch zeigt es mir auch, dass es der richtige Schritt war, dass ich nun mein Leben lebe, so weh es auch tut.