Weiss nicht mehr was ich noch tun soll, bin verzweifelt

snoopy

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18. Jan. 2004
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Ich habe mini88s Geschichte gelesen und musste weinen weil ich vieles was Sie geschrieben hat fast selbst erlebt habe und wie es Ihr jetzt geht kann ich absolut nachvollziehen.

Ich habe mich vor mehr als 9wochen von meinem Partner nach 11 Jahren getrennt. Er hat eine Persönlichkeitsstörung und ist deshalb auch schon seit Jahren in Behandlung.

Es waren fast 11 Jahre mit Ich liebe Dich-ich hasse Dich. Anfangs war alles wie im Himmel, ich war die perfekte Frau für ihn wir klebten förmlich aneinander es war wie im Traum. Dann auf einmal nach ca.2,5 Jahren, kam der Umbruch-Er fing an sich immer mehr ins Negative zu verändern. Er wurde immer aggressiver und unzufriedener mit seinem eigenen Leben. Fing wieder an maßlos zu trinken und Drogen zu nehmen, wurde rechtsextrem durch schlechten Einfluss, verlor immer wieder seine Jobs und sein Vater starb auch noch in der Zeit. Ab da hat er mich immer wieder schlecht gemacht wo er nur konnte hat mir die Schuld an allem was in seinem Leben schief ging gegeben, hat mich kritisiert wo immer es ging, hat seine Freunde mir vorgezogen und immer weniger mit mir gesprochen. Hat sich nicht mehr gepflegt und lag nur mehr auf der Couch rum anstatt arbeiten zu gehen. Nichts was ich tat war ihm Recht, ich machte in seinen Augen alles falsch was ihn und unsere Beziehung betraf.

Habe in der Zeit, als ich es wiedermal nicht aushielt, mit seinem Therapeuten gesprochen um mir Rat im Umgang mit ihm zu holen doch der bat mich nur nicht zu gehen da er mich brauche und sich umbringen würde wenn ich ihn jetzt verlassen würde. Er meinte die Phase würde vorbeigehen! Eine Paartherapie haben wir in der Zeit auch versucht doch sie brachte nichts da er nur wieder die Schuld an allem mir gab und die Therapie abbrach. Bei einem großen Streit vor 3,5 Jahren hat er mich angeschrien „Mach doch endlich Schluss mit mir„ und ist dann ausgezogen weil er es mit mir zusammen in dem Bezirk wo ich wohne nicht aushält und er einen Ortswechsel in ein anderes Bundesland brauche wie er sagte. Wir haben dann 2 Jahre eine Fernbeziehung versucht, auf seine Bitte hin, da ging es wieder etwas besser. Wir sahen uns nicht oft und so waren nicht so viele Reibungspunkte da.

Er kam dann vor ca. 1,5 Jahren wieder zurück, wollte die Beziehung wieder aufleben lassen wieder richtig zusammenkommen sagte er. Er quartierte sich in die Zweit-Wohnung seiner Mutter ein statt wie ausgemacht eine eigene Wohnung zu suchen und ab da ging es so richtig los. Er machte mir alles zu Fleiß, wenn ich was sagte oder wollte machte er das Gegenteil. Wenn wir mal unterwegs waren (Konzert, Kabarett) ließ er mich links liegen und sah mich den ganzen Abend nicht mehr an. Wenn er mal mit mir sprach dann nur darüber wie schlecht alles ist und wie gemein alle Menschen zu ihm sind und wie arm er nicht sei. Er hat mich ständig gekränkt und damit Streits provoziert um mir weh zu tun, er hatte kaum mehr Zeit für mich fand ständig Ausreden um mich nicht treffen zu müssen, Körperkontakt gabs garkeinen mehr weil er meinte: er küsse niemanden mit dem er nicht zusammen ist und bei Sachen bei denen ich ihm half gabs nicht mal mehr ein Danke. Bei seinen Freunden war er wie ausgewechselt-da lachte er machte Späßchen und war dauernd mit ihnen unterwegs.

Ich hatte in den letzten Monaten schon mehrmals versucht mit ihm zu reden, ihm zu sagen ich kann nicht mehr so weitermachen und versucht aus der Beziehung auszubrechen und bin dann leider doch immer wieder schwach geworden und habe seinen Worten: „Ich liebe Dich und wir kriegen das schon hin, ich versuche mich zu ändern das wird wieder wenn ich einen Job habe und auf die Beine komme“ vertraut weil ich ihn noch liebte und die Anfangszeit vor Augen hatte und hoffte er würde wieder so werden wie damals.

Als er dann jedoch anfing sich immer öfter mit einer Kurskollegin zu treffen, seine gegebenen Versprechungen mir gegenüber überhaupt nicht mehr einhielt, nur mehr bei mir vorbeikam wenn er Fernsehen wollte und schließlich an meinem Geburtstag kein einziges Wort mit mir sprach und sich nur mit seinem Handy oder dem Fernseher beschäftigte sagte ich so gehe es nicht weiter, so wie Du mit mir umgehst kannst du mich nicht lieben auch wenn Du es immer wieder behauptest und so wie es jetzt ist hat es keinen Sinn mehr weiterzumachen. Er erwiderte nichts darauf, versuchte nicht mich zu überreden oder überhaupt zu reden sondern meinte nur: Ok, ich schreibe Dir aber zu Weihnachten und das war’s.

Ich habe es geschafft auf seinen Anruf nach drei Wochen nicht zu reagieren und mittlerweile sind es  fast 10 Wochen in denen der Kontakt total abgebrochen ist-eine SMS kam noch mal von ihm vor zwei Wochen mehr nicht-und doch glaube ich wahnsinnig zu werden vor Kummer. Trotz der miesen Behandlung in all den Jahren fühle ich mich jetzt elend. Ich kann seit der Zeit immer nur an ihn denken was er tut, mit wem und all so was. Ich versuche mich abzulenken, treibe 3x in der Woche Sport, treffe mich mit Freunden, habe sogar einen netten Mann kennengelernt mit dem ich regelmäßig was unternehme, aber wenn ich dann Abends oder am Wochenende allein zu Hause bin überkommt mich alles und ich kann nur mehr an ihn denken, an alles was passiert ist, wie er sich verändert hat, wie mies er nicht war wie kalt und gemein in letzter Zeit. Ich verstehe es nicht und kann dann nur heulen und das geht stundenlang! Ich schreibe mir den Frust von der Seele schreibe Abschiedsbriefe die ich nicht abschicke schreibe Listen mit seinen schlechten Eigenschaften, lese Bücher über seine PS und TrennungshilfeBücher und doch hilft das alles nichts.

Jedes Wochenende dasselbe, ich stehe in der Früh auf und kann den ganzen Tag nur heulen. Vergesse den ganzen Kummer, die ganzen Kränkungen der letzten Zeit und will ihm schreiben oder ihn anrufen um mit ihm zu reden oder nur ein nettes Wort wie früher Mal von ihm zu bekommen. Habe sogar schon gedacht ich mache lieber seine Spielchen mit als ganz allein zu sein, vor allem jetzt zu Weihnachten. Ich habe keine Familie mehr und wir haben Weihnachten immer gemeinsam verbracht vor dem Baum mit den Katzen so richtig auf kleine Familie gemacht-wenn ich dran denke muss ich wieder weinen. Mir kommt es vor als würde ich keinen Schritt vorankommen, mir geht es kein bisschen besser als vor 9 Wochen.

Manchmal helfe ich mir mit dem Gedanken er sei jetzt mit der Kurs-Kollegin zusammen weil das ein typischer Fall ist bei PSlern. Wenn sie sich nicht melden dann haben sie eine andere-heißt es zumindest in den Ratgebern. Dann tut es zwar noch mehr weh, aber ich halte mich damit davon ab ihm zu schreiben oder ihn anzurufen. Ich weiß nicht warum mich das so fertig macht, warum ich nicht loslassen kann warum der Schmerz nicht nachlässt. Ich habe mich ja nicht aus Spaß getrennt sondern habe lange überlegt und jetzt hängt mein Herz noch so an ihm. Mein Kopf sagt es ist besser aber das Herz weint, immer wieder. Ich bin total verzweifelt! Habe mir auch schon ein Erstgespräch mit einer Therapeutin ausgemacht doch vor Weihnachten ist da nix mehr zu bekommen.

Vielleicht hatte ja jemand von euch auch einmal eine Beziehung mit jemanden der eine Persönlichkeitsstörung hat und weiß einen guten Rat was ich machen kann damit es besser wird vor allem wie ich Weihnachten überstehe ohne zu verzweifeln.

 
Hallo liebe snoopy,

tut mir wahnsinnig leid für dich, gerade weil weihnachten vor der tür steht und du einsam bist. Das hast du nicht verdient aber so ist es nun mal gekommen. 

Jede persönlichkeitsstörung ist anders, es kann dir keiner verraten was in seinem kopf vorgeht. Ich glaube ohnehin, ein wieso und warum wird dir nicht mehr behilflich sein, ausser es lösen sich mit antworten auf deine fragen deine selbstvorwürfe auf. Wenn ich deinen text aber so durchlese scheint es ABSOLUT nicht deine schuld zu sein.

Weiters hast du 11 jahre mehr oder weniger auf ihn und eure zukunft vertraut und diese vorstellung ist nun leider keine mehr. Um so mehr leidest du, nebenbei weil du allem anschein nach lange gekämpft und energie in euch verpulvert hast, ohne erfolg jedoch. Dieses loch wirst du mit oder ohne antworten mit dir tragen.

Ich glaube du vermisst mehr die beziehung as seine persönlichkeit an sich..

Ich glaube es gibt keinen ratschlag der sich finden lässt ausser kopf hoch, es wird schon wieder, die zeit heilt wunden usw.. Du hast sie sicher schon hunderte male von deinen freunden zu hören bekommen.

Er und du, diese gewohnheit wird dir noch eine weile zu schaffen machen, aber nicht länger.

Falls er eine neue kennenlernt steuern die beiden sicher auf die gleichen probleme wie in eurer vergangenheit zu.

Ich wünsche dir trotz meiner nüchternen antwort eine schnelle genesung!

 
Hallo lieber Sozialarbeiter,

vielen Dank für Deine Worte. Ja ich weiss es nicht meine Schuld und doch kommen da immer wieder die Zweifel hoch-hätte ich doch nur das und jenes anders gemacht,mich zurückgehalten vielleicht.....

Aber eines weiss ich es war ein Fehler mich jetzt zu trennen.Ich hätte mich lieber noch 3 Monate quälen lassen sollen um ja nicht in diesen Tagen das durchmachen zu müssen was ich jetzt durchmache.

Eine Trennung ist immer schwer-ist nicht meine erste-aber zu Weihnachten war ich noch nie in meinem Leben allein und dieses Mal....und ich glaube das macht mich am meisten fertig.

Zu wissen da ist keiner der mit mir unterm Baum sitzt,mit dem ich ein schönes Essen geniessen kann, an den ich mich anlehnen kann und diese Tage geniessen kann.......alle meine Freunde haben ihre Familien und keine Zeit für mich,meine Familie gibt es nicht mehr und deshalb tut mir das alles so extrem weh.

Ich wollte-weil ich meine Familie so früh verloren hatte -bin seit meinem 17 Lebensjahr Waise- gerade mit ihm eine Familie aufbauen und er wollte das auch. Anfangs sah es so aus als würde das auch gelingen,habe mich so bemüht habe all die Jahre versucht und zurückgesteckt-und habe letztendlich alles verloren ohne wirklich selber Schuld dran zu sein

 
..es wäre aber auch im sommer schluss zu machen schlimm gewesen. 

Ich erinnere mich ungern an "heilige" abende an denen mein vater wie jeden abend besoffen heimkam.. Da hätte ich lieber garnicht gefeiert.

Meine theorie ist dass du eine menge pech in deinem leben gehabt hast, wirklich eine menge!! -> Nun fragst du dich warum das immer dir passiert und den anderen, die z.b. gemeinsam als familie weihnachten verbringen nicht -> daher schließt du, wenn auch unbewusst, dass es deine schuld sein muß.  Würde das sinn für dich machen?

Ich bin mir sicher das nichts von allem deine schuld ist und pech hält mit sicherheit nicht ein leben lang an.. :)

Weihnachten wäre aber sicherlich eine gute zeit um dich sozial zu engagieren, willst du nicht mal irgendwo nachfragen ob du da was machen könntest?

Helfen hilft!

 
Hallo,

ja mit viel Pech gehabt hast Du Recht. Ich kann mich in meinem Leben kaum an Gute Phasen erinnern deshalb war er Anfangs auch so ein Glück für mich. Leider wie immer war es nur von kurzer Dauer.

Das ich Schuld bin-Nein das denke ich nicht mehr,früher als Teenager dachte ich das-ich denke eher ich bin ein Stiefkind des Glücks,es hat einfach vergessen auf mich oder Pechvogel triffts auch. In meinem Leben gab es bisher wenige nur sehr kurze glückliche Zeiten und dann viele lange,lange traurige Zeiten-das triffts im kurzen.

Sozial engagieren-habe ich als Teenager versucht ging in die Hose. Wurde beschimpft als unfähig bezeichnet und als fettes blödes Mädchen hingestellt (war unentgeltliche Haushaltshilfe bei 2 alten Menschen)-hat mir die Hilfe für alte Menschen total verleidet. In Jugendwerkstatt ausgeholfen-blöd angemacht-erledigt. Ab da war das für mich auch kein Thema mehr. Wenn ich irgendwem Hilfe oder Unterstützung anbiete bekomme ich nichtmal ein Danke wird bei mir als selbstverständlich gesehen-warum weiss ich auch nicht. Bekannte von Bekannten rufen mich an wollen Unterstützung bei PC Problemen die ich ihnen gebe wenn ich was brauche hat man keine Zeit. Habe deswegen auch vor ein paar Jahren meinen Bekanntenkreis dementsprechend verkleinert-wollte nicht mehr nur enttäuscht werden.

Das einzige an dem ich in meinem Leben Freude hatte und habe sind Tiere. Ich habe viele gerettet,von der Strasse aufgelesen, vorm töten bewahrt bei mir aufgenommen. Von ihnen kam immer Liebe zurück sie haben alle wertgeschätzt was ich für sie gemacht habe und tue. Bei Ihnen fühle ich mich glücklich und ich denke sie sind der Grund warum es mich überhaupt noch gibt.