Wenn alles gesagt und getan ist....

desert rose

Benutzer
17. Juni 2008
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Schon so lange kenne ich dieses Forum und wie schon viele vor mir, finde auch ich wieder in Zeiten der Traurigkeit zu diesem Ort zurück, an dem ich schon einmal so viel Halt gefunden habe.

Es ist nicht kompliziert, es ist einfach: meine Beziehung ist vorbei.

Nicht mehr - nicht weniger.

Es gibt keine Fragen zu klären, keine Taktik zu erläutern, keine Spielchen zu spielen, keinen Hass.

Wir haben uns getrennt. Wir haben uns geliebt. Wir haben viel versucht, aber es ging einfach nicht mehr, nicht von seiner Seite und nicht von meiner Seite. ...es ist zu viel passiert.

Aber der Schmerz bleibt... und es tut weh, weil ich nichts tun kann, und ich nichts tun will. Ich will auch nicht mehr zurück. Und es gibt auch kein zurück. Und obohl es für uns beide das Beste ist, ist der Schmerz noch da, eine Leere ist da.

Und es dauert schon wieder so lange... und es tut schon wieder so weh... etwas zu verlieren, obwohl es gar nicht mehr da war.

Ich bin nicht mehr in dieser Zwischenwelt, wo man noch zurück könnte oder nach vor. Es ist tatsächlich und unwiderruflich einfach vorbei.

Und ich würde euch ja so gerne etwas fragen, damit ihr mir helfen könnt, damit ich zuspruch bekomme, aber ich habe nicht einmal eine einzige Frage, und das macht mich noch mehr traurig und noch mehr hilflos, in einer Zeit die einfach weh tut.

Es ist alles gesagt und alles getan....

Aber vielleicht habt ihr mir doch was zu sagen, irgendwas, das hilft...

 
wenn man diesen schmerz mehrfach erlebt, dann sieht man irgendwann ein: es ist das klammern, das festhalten, das alles in die nicht gewünschte richtung entwickelnde, das den schmerz auslöst.

es ist nicht er und nicht die situation, die schmerzt. es ist das nicht wahrhaben wollen, dass alles seine zeit hat und auch alles vergeht.

vll kann dir hermann hesse das in schöneren worten erklären:

Blätter wehen vom Baume,


Lieder vom Lebenstraume


wehen spielend dahin;


vieles ist untergegangen,


seit wir zuerst sie sangen,


zärtliche Melodien.


Sterblich sind auch die Lieder,


keines tönt ewig wieder,


alle verweht der Wind:


Blumen und Schmetterlinge,


die unvergänglicher Dinge


flüchtiges Gleichnis sind.





es ist herbst. eine zeit der besinnung und der erinnerung.

gib gut auf dich acht. lieben gruß von Isabel

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich danke dir für deine Worte. Ja, es ist wie du sagst. Die Erkenntnis, es nicht geschafft zu haben, obwohl man alles gegeben hat. Alles versucht hat, gekämpft hat. Zu wissen, daß man sich liebt, und es einfach nicht geht.

Man müsste froh sein, jetzt die Chance zu haben, etwas neues erleben zu können. Seine Energien in andere Richtungen auszulenken, und dennoch fällt es so schwer in diesem Moment zu leben, der einem den Hals so zuschnürt, das Herz so weh tut (immer wieder faszinierend, daß es wirklicher Schmerz ist)

Man müsste glücklich sein, über die schönen Momente die man erlebt hat. Die uns keiner nehmen kann.

Ich sehne mich so nach dem Tag, an dem es vorbei ist, und ich weiß ja, daß er kommt, und in einem halben Jahr, oder Jahr oder vielleicht schneller, ist alles "gewesen". Aber es dauert, und dauert.

 
hallo desert Rose,

wow, deine Worte berühren mich, sie klingen so wundervoll poetisch und sagen genau das, was wir alle hier empfinden, denen auch das Herz in der Brust zerspringt.

Ich habe leider keine tröstenden Worte für dich, aber ich finde es immer wieder tröstlich zu lesen, das es nicht nur mir, sondern auch ganz vielen anderen Menschen auf der Welt so geht. Und das es trotzdem ein "danach" gibt, eine Zeit in der der Schmerz vergessen und vergangen ist, eine Zeit in der man wieder lachen kann, und weiss, was man gelernt hat, was man gewonnen hat.

Aber du hast recht, die Zeit scheint stillzustehen, doch nur scheinbar ind er Whg in der wir leben, draussen geht sie schmerzlich weiter, und man sieht wie andere Menschen leben, und man selber nur noch "da" ist, nicht mehr und auch nicht weniger...

Ich glaube aber fest daran, dass wir es schaffen. Sei froh, dass du zumindest sagen kannst, alles versucht zu haben, ich wünschte ich könnte das auch ..

Alles Liebe vom Schnuddel

 
Poetisch - ich weiß nicht. Wir alle schreiben hier doch über die Liebe. Und die Liebe wird uns gerade in dieser Zeit so bewußt, ob wir sie verloren haben, um sie kämpfen oder auf sie hoffen. Und dann kann man doch einfach nur das schreiben, was einem das Herz sagt, es in Worte fassen, die sie für uns sprechen lassen und für das was wir empfinden. In dieser Art kann ich auch nur schreiben, ich könnte das so nie jemandem sagen. Das ist wie in den Momenten, in denen wir es unserem Geliebten Menschen etwas wundervolles sagen möchten, es aber nie gelingt.

Ja, ich habe alles versucht, aber ob es richtig war, oder ob es einen anderen weg gegeben hätte, werde ich auch nie erfahren. Und woher soll man wissen, ob es nicht besser gewesen wäre, nicht alles zu versuchen? Woher kannst du wissen, daß dein schmerz nicht größer wird, wenn du alles versucht.

Was ich weiß ist, dass es keinen sinn macht nach antworten zu suchen, die es nicht gibt. Was bleibt ist, zu lernen damit zu leben und auf immer den Menschen dankbar zu sein, die uns in dieser Zeit zur Seite stehen - auch wenn es ihnen so schwer fällt, einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Freunde, Familie und auch allen in diesem Forum, die füreinander da sind, auch wenn sie selbst gerade durch schwere Zeiten gehen, die sich um andere kümmern und ihnen Kraft schenken. Es ist schön, dass es sie gibt! Und ich bin dankbar dafür!

 
Das ist schön. wie sagt man so schön geteiltes leid ist halbes leid, auch wenn das sicher nicht so ganz stimmt. Aber ich glaube du bist nicht alleine. und das ist gut.