wenn der Mut fehlt, um Schluss zu machen...

Aurora74

Neuer Benutzer
18. Juli 2010
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hallo Zusammen

es fällt mir schwer, das ganze in Worte zu fassen...

ich lebe seit 5 Jahren in einer "Beziehung", bei der ich mich immer unglücklicher fühle...

eigentlich weiss ich, dass eine Trennung das einzig Richtige wäre, aber ich habe den Mumm nicht, sie durchzuziehen..

alle, denen ich meine Geschichte erzähle, fassen sich an den Kopf, und fragen sich, was mich noch zurückhält, und ich weiss es selber nicht...

mein Freund ist ein Mensch, der genau weiss, wie er mit mir umgehen muss, damit er seinen Willen druchsetzten kann...

er geht dabei auch auf die unterste Schiene. Liebesentzug, Respektlosigkeiten und das drohen mit Selbstmord gehören dazu...

Ich habe schon sehr oft versucht mit ihm zu reden, aber genutzt hat es nichts...

er beherrscht sich ein oder zwei Wochen und fällt dann wieder ins alte Verhaltensmuster zurück...

ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in einer solchen Lage sein würde, dass ich so schwach sein würde, mich selber aus diesem Teufelskreis zu befreien...

mich macht das ganze sooo wütend...

eigentlich kenne ich mich gar nicht so, anderen kann ich recht gut bei Problemen helfen, nur bei mir selber bin ich Hilflos..

lg Aurora

 
Hallo Aurora,

es ist leider oft so, das einem die Kraft hilft sich aus seinem eigenen Schlamassel zu ziehen.

Aber mal im ernst, mit was für Waffen kämpft er eigentlich? Hälst du das für richtig?

Wo ist dein Selbstbewusstsein? Ein Freund sollte dich nicht regieren, ihr solltet zusammen agieren, aber das scheint bei euch nicht der Fall zu sein.

Ich denke seine Drohungen halten dich zurück, aber du solltest deswegen nicht den Schwanz einklemmen wie ein geängstigter Hund.

Stell dich deiner Entscheidung die du längst getroffen hast.

Sag ihm du brauchst eine Pause, in der kannst du dann sehen dass dein Entschluss richtig ist. Verringere den Kontakt!

Lass dich nicht in den Käfig sperren in den du nicht gehörst.

Liebe Grüße

Souvenir

 
ja, diese Kraft fehlt mir tatsächlich...

wie gesagt, er weiss genau, wie er mich nehmen muss, er weiss wo meine Fehler und Schwächen liegen..

er weiss, dass wenn er in Tränen ausbricht, ich weich werde...

er weiss dass es mir Angst macht, wenn er mit der Waffe in der Hand weinend mit dem Auto wegfährt...

(wie beim letzten mal, als ich mich zu trennen versuchte..)

und ja, ich traue ihm das zu...

er kann sehr aufbrausend und Jähzornig sein...

und ich ärgere mich, dass ich das mit mir machen lasse...

gut, im Moment bin ich sowieso etwas verletzlich, meine Mutter ist von einem Jahr ganz plötzlich gestorben und ich vermisse sie sehr..

wie leben seit 5 Jahren zusammen..

er arbeitet wegen einer kaputten Schulter und wegen seiner amputieret Hand nur 50%

er ist stark Übergewichtig, hat Diabetes, schlechte Augen, hoher Blutdruck..

was würde er tun, wenn ich ihn auf die Strasse schmeisse?

Würde er zurecht kommen?

das alles macht das ganze so kompliziert!

lg Aurora

 
Hallo liebe Aurora,

ich weiß genau wie du dich jetzt fühlst!

Ich war auch mal in so einer situation vor über einem Jahr ich zögerte das schluss machen 6 Monate hin nur aus Angst er würde sich etwas antun oder sonst etwas.

Mir hätte er niemals was gemacht aber ich mochte es nicht ihn unglücklich zu sehen.

Aber diese drohungen mit Mord das ist einfach nur ein druckmittel.

Mach dir keine sorge der wird sich nichts antun oder sonst was.

Ich hab es selber miterlebt und als ich endlich den mut fasste im Nov 2008 ihn zu verlassen fühlte ich mich wie neu geboren!!!

Tu es sonst wirst du noch monate unglücklich bleiben

lg

 
Hallo zusammen

vielen Dank für alle eure Antworten..

ich bin Froh, bei euch gelandet zu sein...

ich habe schon oft versucht, mit ihm zu reden, aber es ist einfach Erfolglos, er hört nicht zu...

ausser den alltäglichen kleinen Lieblosigkeiten gibt er mir keinen konkreten, massiven Grund, Schluss zu machen, und einfach einen Streit provozieren möchte ich nicht...

weil ich dann ja Schuld wäre, wenn was "eskalieren" sollte...

ich meine, er schlägt nicht, er trinkt nicht, er betrügt mich nicht, er ist nicht eifersüchtig und so weiter...

aber er kann von einer Minute zur anderen total anders sein, er ändert seine Meinungen etwa dreimal hinter einander, man weiss nie, woran man ist....

ich kann doch nicht einfach hingehen, ohne dass er mir einen Anlass gibt, und Schluss machen..

oder?

lg

Aurora

 
Hallo Aurora

Oha das tönt genau so nach meinem Terror-Ex-Freund. Ich kann Dir nur raten, mach Dich frei von ihm, egal was er Dir droht, egal was er sich selber antun will (was er wohl eh nicht macht, es ist nur ein Druckmittel). Und danach such Dir professionelle Hilfe. Oder nimm die besser jetzt schon in Anspruch, damit Du Unterstützung hast.

Und was er tun würde, wenn Du ihn auf die Strasse schmeisst... bitteschön, sein Problem. Der Typ macht Dich kaputt. Stück für Stück. Er hat es keine Sekunde verdient, das Du Dich um ihn sorgst. Nicht im Geringsten. Er sorgt im Gegenteil dafür, das Du womöglich nachher darum kämpfen darfst psychisch, jeh wieder eine normale Beziehung führen zu können.

Befrei Dich von dem Kerl, bevor er Dich kaputt macht.

ich kann doch nicht einfach hingehen, ohne dass er mir einen Anlass gibt, und Schluss machen..

oder?
Doch kannst Du. Das was er Dir antut, ist mehr als Anlass genug.

Mir ist 1000x lieber wenn mich einer schlägt - dann kann ich zurück schlagen. Diesem Psychoterror war ich nicht gewachsen... an dem kau ich noch heute rum. Auch wenns schon 10 Jahre her ist (ok, Therapie hat schon sehr viel gebracht).

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Aurora,

lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!!!

Du hast Geschrieben, daß er schon einmal mit einer Waffe weggefahren ist - und hat er sich was angetan? So wie es scheint nicht!

Laß Dich nicht auf solch eine Art und Weise erpressen. Es ist tragisch, daß er eine Behinderung hat, daß er vielleicht nicht alleine zurechtkommt, usw. - aber auch DU lebst nur einmal !!! Vergeude die Zeit nicht, denn es kann so schnell vorbei sein (aber die Erfahrung hast Du ja selber schon gemacht).

Es mag hartherzig klingen, aber selbst wenn er sich etwas antut, so ist das seine Entscheidung und keinesfalls, niemals, nie Deine Schuld !!!

Fange wieder an zu leben und werde glücklich - ich wünsche es Dir!

LG

 
Hallo zusammen

nun ist ja schon einige Zeit vergangen, aber ich bin noch keinen Schritt weiter gekommen..

Nächtelang überlege ich, wie ich es angehen soll, schmiede Trennungs-Pläne um sie dann Tagsüber wieder zu verwerfen..

dass das einmal so kompliziert werden würde, das hätte ich nie gedacht..

in letzter Zeit bemerke ich, dass ich, wenn die Stimmung kritisch ist, selber auch ganz aggressiv werde, ich werde sogar manchmal laut...

das kenne ich von mir selber eigentlich gar nicht..

ich deute das als Ablöseprozess...

ich frage mich immer öfters, wieso ich mir selber so im Weg stehe, andere trennen sich ohne mit der Wimper zu zucken, nur ich stelle mich so doof an..

lg

Aurora

 
Liebe Aurora

Ich denke nicht dass Du Dich doof anstellst. Du steckst wirklich in einer schwierigen Situation. Das mit der Waffe und dem Wegfahren ist echt übel. Du gehst in dieser Beziehung tatsächlich kaputt.

Es ist deshalb sicher das Beste sie zu beenden. Allerdings verstehe ich, dass Dir das sehr schwer fällt. Das hat tatsächlich mit der Erpressung Deines Freundes zu tun. Ich würde Dir deshalb empfehlen Hilfe von aussen zu suchen.

Gibt es jemanden aus der Familie oder dem nächsten Umfeld Deines Freundes, dem Du Dich anvertrauen könntest? Vielleicht jemanden der sich um Deinen Freund kümmern würde, wenn Du Schluss machst?

Ich bin nämlich nicht der Ansicht, dass man Selbstmorddrohungen einfach auf die leichte Schulter nehmen sollte. Das heisst aber nicht, dass Du alleine mit diesen Drohungen klar kommen musst.

Red Dir bitte nicht ein, dass Du zu doof bist oder so um Schluss zu machen. Du hast offenbar viel Mitgefühl und machst Dir Sorgen um eine Person, die Dir nahe steht. Das ist eigentlich etwas sehr positives, allerdings nützt Dein Freund diesen Charakterzug an Dir aus. Ich hoffe, dass Du aus der Beziehung raus kommst.

 
Hi.

eigentlich weiss ich, dass eine Trennung das einzig Richtige wäre, aber ich habe den Mumm nicht, sie durchzuziehen..
Dann bist du hier fehl am Platz. Wenn du den Erkennungsprozess bereits hinter dir hast, solltest du nicht schreiben und jammern, dass dir der Mut fehlt. Das tut es nämlich als Resultat dessen, weil dir Selbstbewusstsein und Bereitschaft zur Eigenverantwortung fehlt, Bereitschaft zur Veränderung zu DEINEM Gunsten, nicht zu EUREM Gunsten, das kannst du abhaken.

Mit Mut hat das nicht in erster Linie zu tun. Dich hat man deines Selbstbewusstseins beraubt und das ist es, was dir fehlt und daraus resultiert dieses hilflose Gejammere, das du hier vom Stapel lässt. Und da, wo dieses Loch klafft, wurdest du auf falsches Mitleid und Angst konditioniert.

Du hast den Erkennungsprozess hinter dich gebracht, also zieh die Konsequenzen daraus und werde glücklich, oder tu es eben nicht und bleib unglücklich, aber dann hast du auch keine Berechtigung, anderen wegen deiner Unfähigkeit in den Ohren zu liegen und uns an dieser Erbärmlichkeit teilhaben zu lassen.

Liebesentzug, Respektlosigkeiten und das drohen mit Selbstmord gehören dazu...
Ja, und da ist es natürlich unglaublich merkwürdig, warum man sich dann an so einen Idioten klammert. Er braucht jemanden, an dem er seinen Gram ausleben und abladen kann, wieso die Welt denn nur ach so unfair ist und es gerade ihn so gestraft hat. Und weil er damit nicht alleine dastehen will, zieht er dich eben mit rein. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid.

Eigentlich nicht, weil dahinter ein Muster zu erkennen ist, aus dem du zu faul zum ausbrechen ist. Du bist so unselbstständig und all deiner Ziele beraubt, dass du dir gar nicht vorstellen kannst, wie ein normales Leben aussieht, weil das ja bedeutet, man müsste vorher Dinge verändern. Wie grausam ist das denn? Eigeninitiative? Oha, nicht mit mir, hm? In deiner Passivität, die aus mangelndem Selbstbewusstsein resultiert, ist es Glückssache, ob du an einem positiven Umfeld teilnimmst oder an einem negativen. Du würdest nie etwas beisteuern, um selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Leider hattest du eben Pech und bist in ein negatives Umfeld geraten MIT deiner Passivität. Beschissene Kombination, aber da du ja ach so traurigerweise nicht aus deiner Haut kannst, um etwas zu verändern, wirst du eben damit den Rest deines Lebens damit verbringen müssen.

Das ist der Punkt. Du lässt bestimmen. Du lässt dich von von Machtfaktoren von außerhalb bestimmen und im konkreten Fall ist es eben dein verkorkster Freund.

Den Spieß umzudrehen schaffst du nicht, weil du auf einmal eine riesige Verantwortung übernehmen musst, nämlich das Beenden der Beziehung. Und dass DU dann Schuld am Scheitern der Beziehung bist.

Zumindest ist es das, was du denkst. In Wirklichkeit aber ist die "Beziehung" schon längst zu einem kranken Psychospielchen verkommen, das überhaupt nichts mit Liebe zu tun hat. Liebst du ihn? Liebt er dich? Nein? Dann ist der Fall klar. Mit Schldzuweisung hat das nichts zu tun, du bist nicht "Schuld", wenn du die Beziehung, die dich nebenbei bemerkt völlig zerstörst beendet und eine "riesen Verantwortung" ist es auch nicht, den Mut zu finden und die vier Worte auszusprechen, die nach fünf Jahren endlich deine Fahrkarte zu einem besseren Leben repräsentieren. Nein, nicht "Ich liebe dich, Schatz" sondern "Raus aus meinem Leben!"

ich kann doch nicht einfach hingehen, ohne dass er mir einen Anlass gibt, und Schluss machen..
Sei kein Idiot. Er droht dir mit Selbstmord und es ist kein Grund, Schluss zu machen? Er terrorisiert dich und es ist kein Grund, Schluss zu machen?

Ich frage mich gerade, warum ich das da oben alles geschrieben habe, wenn du bereits jegliches Maß verloren hast, wie man mit sich umspringen lassen darf. Oder wie rückgratlos man sein muss, um nach solchen Erlebnissen noch immer nach einem Trennungsgrund suchen zu müssen.

Du zögerst das bl0ß absichtlich hinaus, weil du Angst hast, alleine dazustehen. Aber unglücklich sein willst du auch nicht. Leider kannst du das eine nicht ohne das andere haben, also wirst du dich entscheiden müssen. Alleine und glücklich oder zu zweit in der Hölle. Ach Gottchen ach Gottchen, die Wahl ist so schwer...

was würde er tun, wenn ich ihn auf die Strasse schmeisse?Würde er zurecht kommen?

das alles macht das ganze so kompliziert!
Geht's noch? Du bist erstens nicht seine Mama und zweitens macht er sich über dich NICHT solche Gedanken, weil du ihn einen Dreck interessierst. Ansonsten würdet ihr eine Beziehung führen, die auch ohne gelegentliche Androhung von Selbstmord funktioniert.

Dein Ziel sollte sein, DICH selbst zu schützen. Er kann dir in dem Prozess völlig egal sein, weil du ihm auch völlig egal bist.

nur ich stelle mich so doof an..
Ja, tust du tatsächlich.

"Doing things changes things" - Du bist begründet unglücklich und willst aus der Beziehung raus, dann tu das anstatt zu jammern. Tust du es nicht, bist du an deiner Misere selbst schuld und hast keine Berechtigung zum jammern.

 
hallo aurora, ich war in der selben situation wie du. ich konnte mich auch nicht trennen, hatte angst, dass er alleine nicht zurechtkommt. ich bin zu einer psychologin gegangen, nach der 3. sitzung habe ich es geschafft, einen schluss strich zu ziehen, dass beste was ich machen konnte! viel kraft wünsche ich dir!!