Wenn es mich zerreisst

ela89

Neuer Benutzer
09. Sep. 2011
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Hallo zusammen

Nach doch nun etwas drei Jahren melde ich mich nun auch wieder mal.

Damals hatte ich hier geschrieben als mein Ex sich von mir getrennt hat und ich nicht über ihn hinweg kam.

Das war ca im Juli. Im September kamen wir wieder zusammen und sind nach einigen Monaten auch zusammen gezogen. Alles war eigentlich gut. Eigentlich...

An Ostern 2014 gingen dann die ganzen Streitereien wieder los, immer mal wieder ein bisschen, mit dem Ergebnis, dass ich mich immer mehr von ihm distanziert habe.

Dies hat sich bis Ende Oktober immer weiter verstärkt und ich bin im gleichen Zuge "anfällig" für die Aufmerksamkeit eines anderen Mannes geworden.

Das Problem ist, dass dieser "andere" ein direkter Vorgesetzter von mir ist und noch dazu in einer Beziehung... Ich will mich auf keinen Fall in eine Beziehung einmischen auch wenn ich mir oft nicht sicher ob er mit mir flirtet oder nur nett ist.

Es sind Kleine Gesten und Sachen die er zu mir sagt welche mich so verunsichern. und dazu kommt noch, dass er mir optisch wahnsinnig gut gefällt und wir sehr viel gemeinsam haben. ich fühle mich in seiner Nähe unglaublich wohl und daheim.

Die letzen paar Monate stecke ich also in einer Beziehung fest in der ich nicht mehr glücklich bin, keinerlei Lust mehr auf Körperliche Nähe habe. Ich bin im Dezember ausgezogen, wir wohnen nun getrennt und haben uns immer am Wochenende gesehen. Unter der Woche hatte ich immer das Bedürfnis ihm zu schreiben oder mit ihm zu telefonieren, sehr aus der Gewohnheit raus. Sobald das Wochenende kam (vor allem im neuen Jahr) hatte ich immer ein ungutes Gefühl in zu sehen.

Im selben Zuge wurden meine Gefühle für meinen Vorgesetzten immer stärker, so dass ich mich nun immer mehr beherrschen muss ihn nicht einfach anzuspringen und weiss Gott was mit ihm anzustellen ;)

Gestern folgte nun der rundum Schlag welcher überhaupt nicht geplant war: mein Ex (zu dem Zeitpunkt noch nicht Ex) wollt4e mich daheim abholen. Kaum hat er meine Wohnung betreten habe ich mich unwohl gefühlt und ihm alles gesagt.

Er hat geweint, geschrien und gefleht, er sähe das nicht ein dass es vorbei sei, er glaube mir nicht.

Es ist nicht das erste mal dass ich versuche mich von ihm zu trennen, ich bin bisher immer wieder eingeknickt.

Jetzt stehe ich aber an einem Punkt an dem ich klar sehe dass es nicht fair ist ihm gegenüber noch länger was auf glücklich zu machen aber gleichzeitig in einen anderen Mann verliebt zu sein.

Aber dennoch habe ich das Gefühl dass die Trennung ein Fehler war.

Es bricht mir das Herz und tut mir unglaublich weh ihn nach doch 5 1/2 Jahren aus meinem Leben zu verlieren..

Und es tut weh jeden Tag den Mann zu sehen bei dem man 100% sicher ist, dass es genau der Mann wäre der zu einem passt aber mir die Hände gebunden sind.

Ich habe keine Ahnung mehr was ich tun soll. Das ganze Gefühlsdilemma zieht sich leider schon seit Oktober so und ich gehe langsam aber sicher daran kaputt. 

wie würdet ihr in meiner Situation handeln?

PS:Ich hoffe, dass man einigermassen versteht was ich sagen will ich weiss nicht recht wie ich all das was in mir vorgeht in Worte fassen soll ohne ein Buch mit 500 Seiten oder mehr zu schreiben.

 
"Und es tut weh jeden Tag den Mann zu sehen bei dem man 100% sicher ist, dass es genau der Mann wäre der zu einem passt aber mir die Hände gebunden sind."

Soweit ich das gelesen habe, passiert mit diesem Mann, der so perfekt zu dir passen soll, nichts, außer einigen Geschäftsgesprächen. Plus das Anschmachten.

Ich denke, dass es in erster Linie um die Probleme mit deinem Freund geht, denen du so ausgewichen bist. Eine Verliebtheit ist völlig bedeutungslos, wenn nicht daraus Liebe entsteht. Es ist eine Wallung der Hormone. 

Du sprichst selber von "Anspringen." Mehr ist da m.E. nicht.

Wenn du deinen Ex liebst, wäre es evtl. eine Möglichkeit, an der Beziehung zu arbeiten. An seiner Stelle würde ich es jedoch eher mit wem anders versuchen.

 
"Aber dennoch habe ich das Gefühl dass die Trennung ein Fehler war."

Einerseits Siehst Du klar, wie Du schreibst, aber Du hälst die Trennung für ein Fehler...Warum?

Manche Sachen sind mir hier nicht ganz so verständlich.

Du hast also schon 2014 ein Auge auf deinen Vorgesetzten geworfen und dich nach und nach in ihn verliebt.

Woher weiss du denn das er zu 100% zu dir passen würde, eigentlich würde das voraussetzen das er genau so empfindet, weil dann wäre Wohlmöglich auch nicht mehr in einer Beziehung oder kämpft mit ähnlichen Problemen in seiner Beziehung.

Es klingt so, das sich deine Gefühle für deinen (Ex)freund durch die Streitigkeiten verringert haben und du selbst gemerkt hast das, wenn das ein Dauerzustand ist mit den Streitigkeiten, einfach nicht wirklich zusammenpasst.

Vielleicht hätte euch eine Paartherapie geholfen, wären da noch starke Gefühle.

Als NICHT beteiligte Person kann man da wenig beraten, da man kaum bis keine Hintergründe kennt und das einfach nicht beurteilen kann, wie die Beziehung zwischen euch verlief.

Weiß Dein Vorgesetzten von deinen Gefühlen zu ihm. Habt ihr auch privat Kontakt? Ihr hättet viele Gemeinsamkeiten.

 
Hallo ihr beiden

Ich denke ich muss etwas weiter ausholen auch wenns nur dazu dient mir das alles mal von der Seele zuschreiben.

Mein Ex und ich waren 5 1/2 Jahre zusammen, jedoch mit mehreren unterbrüchen.

Kennen tun wir uns schon länger, schon seit ca 8 Jahren, als ich ihn kennengelernt habe war er mit meiner besten Freundin zusammen und wir konnten uns überhaupt nicht leiden.

Sie hatten sich getrennt, waren aber weiterhin sehr gut befreundet und sie hatte zwischenzeitlich auch geheiratet.

Als ich dann mal bei ihr zu Besuch war haben wir uns wieder gesehen und irgendwie hat es gefunkt.

Es war ein etwas holpriger Start in die Beziehung und uns war von Anfang an klar, dass wir in vielen Belangen sehr unterschiedlich sind, aber irgendwie hat es trotzdem gestummen. 

Wir sind damals relativ schnell zusammen gezogen, nach 4 Monaten schon. Das ging zwei Jahre an grundsätzlich gut.

Streitereien gab es immer mal wieder, aber eigentlich nichts wirklich schlimmes. 

Bis zu dem Tag indem wir uns so gestritten hatten dass er mich mit Sack und Pack vor die Türe gestellt hatte.

Es hat mich zerrissen, weil er mir zu diesem Zeitpunkt alles bedeutet hat und ich das erste mal auch eine "Familie" hatte durch seine Eltern echt, (ist bei meiner Familie etwas speziell, aber das ist ein anderes Thema)

Zwei Wochen Später kam er wieder, hat sich entschuldigt und ich habe ihm verziehen.

Wir sind wieder zusammen gekommen aber es war nicht mehr das selbe.

Die Diskussionen und Streitereien wurden immer heftiger, wegen Kleinigkeiten lagen wir uns in den Haaren. Aber auch in meinen Augen wichtige Punkte wurden immer mehr zum Reizthema.

Ich möchte gerne Heiraten und Kinder, er jedoch findet Heiraten unnötig und Geldverschwendung.

Zum Thema Kinder bekam ich jeden tag eine andere Antwort. Mal ja, mal nein, "nicht mit dir", nie im Leben..

Ich habe damals mit meiner besten Freundin drüber gesprochen, welche mit ihm geredet hat. das hat gelangt, dass ich erneut wieder vor die Tür gesetzt wurde.

Damals waren wir vier Monate getrennt (die beiden anderen Themen welche ich 2012 erstellt habe sind aus diesem Zeitraum).

Ich habe damals versucht mir mein eigenes Leben auszubauen, hatte mir eine kleine Wohnung gesucht und einen neuen Job. Es ging mir grundsätzlich gut, auch wenn ich ihn unendlich vermisst hatte. 

Dann hatte er wieder angefangen sich zu melden und ich war bereit ihm nochmals zu verzeihen.

Wir sind wieder zusammen gekommen, wieder zusammengezogen (im Nachhinein merke ich selber wie dumm das war)

Ich war überglücklich ihn wieder an meiner Seite zu haben, aber ich hatte immer mehr Mühe über seine Eigenheiten und unsere Unterschiede hinweg zu sehen.

Das letzte Jahr habe ich dann angefangen mich immer mehr von ihm zu Distanzieren, weil ich einfach keine Kraft mehr hatte mich dauernd zu Streiten und mich rechtfertigen zu müssen, warum ich das tue was ich tue (Ausgang, Tätowieren, mein Musikgeschmack ect) Und dann kam der Moment an dem ich ihm gesagt habe dass es für mich nicht mehr stimmt und ich gehen will.

Er hat mich wie oft nicht ernst genommen und ausgelacht. Ich denke richtig geglaubt hat er mir erst als ich tatsächlich ausgezogen bin.

Dann hat er angefangen zu kämpfen und ich habe mich wiedermal weichklopfen lassen.

Also gut nur am Wochenende sehen unter der Woche ist jeder bei sich.

Ich habe für mich jedoch gemerkt dass ich mir ach hier nicht sicher bin ob ich das will und bat um eine Pause in der ich einfach zu mir finden konnte. 

Nach zwei Wochen absoluter Sendepause stand er vor meiner Türe.

Er wolle mich Heiraten, er wolle Kinder mit mir, es störe ihn nicht wenn ich mich von Kopf bis Fuss tätowieren lassen wolle, oder von einem Konzert ans nächste will, er käme auch mit.

Ich war im ersten Moment völlig perplex und ich glaube es ihm auch irgendwie.

Aber die Angst, dass es wieder nur gesagt wird und sich dann wieder ändert überwiegt.

Die Wunden die in mir durch die ganzen Streitereien entstanden sind heilen bei mir nicht mehr.

Und genau das habe ich versucht ihm klar zu machen. Ich bin erschrocken ihn gestern so zu sehen, völlig aufgelöst und verzweifelt. Es tut mir unendlich leid und wahnsinnig weh ihm so wehzutun.

Ich denke einfach dass wir immer wieder an dem Punkt angefangen an dem wir uns wieder auseinander bewegen.

Und ich meine Gefühle für ihn sind durch die Vergangenheit so geschwächt dass ich nicht mehr über die Unterscheide zwischen uns hinwegsehen kann.

Ich habe geschrieben ich bin mir nicht sicher dass die Trennung jetzt die richtige Entscheidung war.

Das sage ich, weil es mir unglaublich weh tut.

Am Anfang hat es ja zwischen uns gestummen und ich hatte so sehr gehofft, dass es das auch wieder tun wird.

Es bricht mir das Herz ihm weh zu tun.

Aber wie soll ich eine Beziehung aufrecht erhalten wenn wir immer wieder am selben Punkt stehen, vor einem grossen Haufen Scherben und keine Ahnung haben wo wir überhaupt anfangen sollen sie zusammen zu setzen.

Wenn ich ja auch angefangen habe Gefühle für jem. anderes zu entwickeln?

Und was das angeht wegen meines Vorgesetzten..

Kennt ihr das wenn ihr mit jemandem Zeit verbringt, man muss nicht mal gross reden sondern versteht sich auch ohne Worte? Humor, Musikgeschmack, Interessen sonst sind identisch?

Und man sich in dessen Nähe einfach wohl und geborgen fühlt?

Ich habe lange versucht (tue es immer noch) mich gegen diese Gefühle zu wehren, da er eben mein VG ist und in einer Beziehung. Aber sein Verhalten mir gegenüber verunsichert mich sehr.

Einfach als Beispiel:

Ich sitze vor meinem Computer und er kommt zu mir weil er irgendwas brauchst. Da hat man ja im normal einen gewissen abstand zwischen sich. Er stellt sich max 2cm neben mich. auch wenn wir draussen sind und uns unterhalten. Er stellt sich extrem nah an mich hin, berührt mich flüchtig am Rücken oder am Arm.

Ich denke nicht dass er gemerkt hat was ich für ihn empfinde. Und ich drücke mich davor mit ihm darüber zu reden, da ich nicht will dass er dann auf einmal gar nicht mehr mit mir redet.

Wie es in seiner Beziehung aussieht kann ich nicht beurteilen.

 
Aber denn ist es doch besser einen Schlussstrich gezogen zu haben. Das jemand hinterher, wo es eigentlich schon zu spät ist, Versprechungen macht, ist ja kein Einzelfall. Vielleicht möchte man das auch versuchen, aber letztendlich dreht man sich im Kreis und findet keinen neuen, geraden, besseren Weg.

Das beiden ein Ende nach so einer Zeit weh tut, ist denke auch völlig normal, schließlich war es keine flüchtige Zeit oder Affäre, es gibt auch die schönen Seiten/Erinnerungen und gerade die wünscht man sich zurück.