Ehrlich gesagt finde ich den Kommentar überhaupt nicht daneben. Du kannst nicht erwarten, dass er sich nach so kurzer Zeit voll auf dich konzentriert. Seine Familie wird sein Leben lang für ihn da sein, du wahrscheinlich nur eine vorübergehende Erfahrung (so hart das jetzt für dich klingen mag, sorry). Deshalb ist es wirklich verständlich, dass er weiterhin viel Zeit mit seiner Familie verbringt, vor allem, wenn er sich dort wohl fühlt.
Das mag man jetzt vielleicht der Mentalität der Südländer zuschreiben, die zugegebenermaßen eher familienorientiert sind, doch auch bei uns gibt es das noch:
Ich hatte mal eine Freundin (damals 22, keine Südländerin
), die hat mir klipp und klar von Anfang an gesagt, dass ihr die Familie am allerwichtigsten ist. Das war natürlich hart für mich, aber es ist verständlich. Sie hat auch eine sehr gut "funktionierende" Familie. Sie hatte von 17 bis 20 einen Freund, mit dem sie so gut wie alles gemacht hat. Als der sie verlassen hat, war sie natürlich am Boden zerstört. aber da hat sie gemerkt, was sie an ihrer Familie hat. Die wird IMMER für sie da sein. Seitdem sie den Schock damals überwunden hat, geht es ihr gut und eine Trennung von einem Partner macht ihr nicht mehr so viel aus.
Leider bin ich auch eher der Typ, der sich meist gleich Hals über Kopf verliebt und sich an die Partnerin hängt, da meine Familie durch Scheidung der Eltern und jeweils neuen Partner auseinandergedriftet ist. Aber nach drei gescheiterten Beziehungen und der jeweiligen bitteren Phase der Einsamkeit danach habe ich dann doch gelernt, dass man seine Familie und seine Freunde nicht vernachlässigen darf, denn diese "halten länger".
OK, nach all dem wünsche ich euch trotzdem alles Gute, genießt die Zeit miteinander, glaubt aber nicht, dass es ewig hält. Du bist ja noch jung, wenn ich das richtig gesehen habe.
LG,
Andi