Hallo
ich bin gerade am absoluten Nullpunkt angelangt
Seit 11 Jahren bin und lebe ich mit meinem Freund zusammen. Vor 4 Jahren kriselte es mal heftig und er betrog mich.
Ich wollte ihn verlassen, doch er klopfte mich für einen Neustart weich.
Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, die Geschichte aufgearbeitet und das "Warum" verstanden zu haben-ich wollte der Beziehung ehrlich noch eine Chance geben.
Mein Freund hat einige Probleme im Leben (geschieden, Kinder, die ihm vorenthalten werden, keine anerkannte Ausbildung, dementsprechend keinen guten Job etc.pp) und ein geringes Selbstwertgefühl. Er benötigt sehr viel Zuwendung und Bestätigung, was ich immer wieder sehr anstrengend fand.
Nun habe ich in den letzten Jahren studiert und arbeite an einer sehr guten Karriere. Natürlich bedeutet das für eine Beziehung eine ziemliche Belastung. Mein Freund war aber IMMER für mich da und hat mich diesbezüglich bedingungslos unterstützt!
Überhaupt ist er lieb, fürsorglich, ein richtiger Freund eben.
Er ist unheimlich stolz auf das, was ich erreicht habe; gleichzeitig nagt er mit seinen Komplexen daran, dass ich (Frau) ihn überholt habe. Er sagte oft, ich angle mir bestimmt bald einen gutsituierten Akademiker (was Quatsch ist!)...
Leider hat er vor einem Jahr seinen Job verloren und ist infolge Krankheit seither arbeitsunfähig. Das ist ein grosser Stress: finanziell, mit den Behörden, den Ärzten usw.usf.! Ich habe ihn immer bedingungslos unterstützt und versucht, aus seinem Tief rauszureissen. Nebst meinem anspruchsvollen Job und Studium extrem anstrengend! Ich versuchte alles, um ihn aufzumuntern, habe mir ständig überlegt, wie man ihm noch helfen könnte... trotzdem muss ich ja tagsüber arbeiten und hatte halt nicht immer Zeit, wenn er mich anrief. Ich gab mir Mühe, immer ans Telefon zu gehen, bat ihn aber oft, sich kurz zu halten (ich habe auch Angst, meinen Job zu verlieren!). Dadurch fühlte er sich immer abgewiesen von mir. Sexuell wurde es auch immer weniger-ich war einerseits selbst völlig ausgelaugt in den letzten 12 Monaten, er andererseits "konnte" durch seinen Bandscheibenvorfall auch nicht mehr so, wie er wollte...
Ich war so überzeugt, diese Krise mit ihm zu meistern und sagte ihm auch immer, dass wenn es für ihn einmal nicht mehr stimmt, er mir es einfach sagen solle (das war unsere Abmachung nach seinem letzten Fremdgehen vor 4 Jahren). Natürlich bin ich traurig, wenn er mich nicht mehr will, aber es ist nun mal so, dass nicht alle Beziehungen halten! Kein Problem! Ich erwarte von ihm ganz klar Fairness, dass er sich konsequenterweise von mir trennt, wenn er nicht mehr mag oder eine andere will.
Er bezahlt seine Rechnungen immer selbst (ich gebe ihm kein Geld!), aber er kann sich bspw. alleine keine Wohnung leisten, v.a. nicht jetzt, wo sein Einkommen durch die Krankheit um 20% weniger ist als vorher. Deshalb bot ich ihm auch an, seine Entscheidung-falls es jemals so weit kommen sollte-nicht vom Geld abhängig zu machen. Ich würde im Fall einer Trennung die Wohnung so lange mitzahlen (und aber selbst ausziehen), bis er für sich selbst eine geeignete Lösung gefunden hat (WG, neue Beziehung, whatever).
Nun war er in den letzten Monaten oft agressiv, traurig und unzufrieden. Ich schob es auf die Krankheit. Er kuschelte sich oft wie eine Katze zu mir und wollte bestätigt haben, dass ich ihn liebe. Oft überraschte er mich mit netten Gesten...Sein Verhalten war total schwankend und nicht zu deuten. Oft war er traurig, weinte, und meinte, er fühle sich so allein und ungeliebt...
Ich war so hilflos und habe ihm gesagt, ich KANN nicht mehr für ihn tun, ich bin selbst am Rande meiner Kräfte durch die Situation. Auch vorher war unsere Beziehung geprägt davon, dass jeder auch sein eigenes Leben hat und wir nicht ständig aneinander kleben. Das schätzte ich so sehr-ich will nämlich keine Klette und bin sehr locker in einer Partnerschaft....
Anfang Oktober provozierte er wieder mal einen fürchterlichen Streit (Anlass war eine Nichtigkeit) und ich fragte mich zum 100. Mal, warum er nicht REDET und SAGT, was das Problem ist. Ich zog die Konsequenz und sagte, ich möchte mich trennen. Unsere Wohnung ist gross genug und bietet Rückzugsmöglichkeiten. Aufgrund meines Job-Stress wollte ich nicht gleich ausziehen und ich schlug vor, die Situation provisorisch so zu belassen und nichts zu überstürzen. Mir schien dies für beide Seiten ok. Wir trafen die Vereinbarung, dass jeder macht, was er will und nicht gefragt wird. Einzige Bitte meinerseits war, dass wenn er auswärts schläft, mir Bescheid gibt (ich will nicht wissen, wo und mit wem), damit ich mir keine Sorgen mache.
Es klappte hervorragend. Er war menschlich IMMER eine grosse Stütze für mich-auch wenn's ihm selbst schlecht ging. Wir vertrugen uns ganz gut und ich stellte erfreut fest, dass es mir LEICHTFIEL, ihn "gehen" zu lassen.
Zwischendurch kam er aber immer wieder angeschlichen und weinte. Er wolle sich nicht trennen, ich sei die Tollste usw.usf., und warum ich ihn zu anderen Frauen "schicke" für Sex, er wolle das NUR MIT MIR, er liebt mich doch blabla...
Ich verstand das NIE-warum sagt er das? Denkt er, ich will das hören? Für mich war die Beziehung wirklich und ehrlich durch....
Nun erzählte er mir vor 1-2 Wochen, dass er eine Bekanntschaft habe. Eine Frau mit 2 Kindern von 2 Männern. Sie liebe ihn und wolle, dass er bei ihr einziehe. Allerdings wolle sie ihn nicht in den Mietvertrag aufnehmen (wegen dem Ex-Mann irgendwie).
Ich reagierte wirklich von Herzen cool und sagte, ja, wenn sich die Situation ändert, müssen wir halt reden, wie das mit unserer Wohnung nun geht usw.
Er meinte aber, er wolle die gar nicht, die habe er nur 4x getroffen und sie passe ihm nicht aus x Gründen. Er wolle kein Papi für fremde Bälger sein, er wolle nur Sex, mache dies mit ihr aber nicht, weil er auch keine Frau, die einen "richtigen Partner" sucht, verarschen will. Er habe halt Ablenkung gesucht und sie habe den ganzen Tag mit ihm gechattet (sie ist Beamtin ;-))
Eine Beziehung wolle er nach mir nie mehr, er könne nur mich lieben.
Er kenne sie seit 1 Jahr vom Chat (Alarmglocken bei mir! Was macht der im Chat?), habe sie im Mai mal getroffen (Alarmstufe ROT-da waren wir zusammen!!) und nun ginge das halt intensiver seit 2 Monaten (seit unserer Trennung).
Ich überlegte und dann liess mir das Ganze doch keine Ruhe. Woher zaubert er plötzlich eine Frau aus seiner Hosentasche, die mit ihm leben will? Kurz nach unserer Trennung?
Ich kontrollliere seine Sachen NIEMALS. Aber ich guckte auf der ext. Speicherplatte, die ICH ihm mal geschenkt hatte, und entdeckte Fotos, nach denen ich keine weiteren Fragen habe.
Die Fotos sind seit ca. Juni (also=da waren wir noch zusammen) entstanden...Fotos von ihrer Wohnung, von ihren Diplomen, von kleinen Geschenken, die er ihr wohl machte, von ihrem Kind, von ihr im Nachthemd, beim Shoppen usw. usf. Keine Fotos, auf denen er mit drauf ist. Ein Foto zeigt den Flyer von der "Pille danach", ein anderes ein Türschild eines Frauenarztes. Mann ist das krank! Das war zeitgleich mit meinen Problemen, die ich hatte, nachdem ich mir die Spirale habe einlegen lassen. Er war damals ausser sich vor Sorge um mich, betüdelte mich und schlief mit mir (nachdem es besser war). Mir wird schlecht, wenn ich rekonstruiere, dass er direkt danach zu ihr fuhr, um sie zu ....
Das Schlimmste für mich ist, dass er mit MEINEM Leben spielt und ungeschützt fremdvögelt, während ICH vor Sorge um den armen Kranken fast vergehe! :heulen: :heulen:
Ausserdem sieht diese "Familienidylle" nach einer echten Aussenbeziehung, nicht nach "nur Sex" aus. Das ist das, was mich echt fertig macht.
Ich konfrontierte ihn nicht mit dem, was ich rausgefunden habe, da er sowieso sagt, da sei nichts Ernstes und ich wolle ihm (dem Armen) ja nicht glauben. Zwecklos, mich da so zu erniedrigen! Die andere Frau ist mir auch schnuppe. Keine Ahnung, wie er es so lange schafft, sie anzulügen. FAnd die es nie komisch, dass ihr Freund sie nie zu sich nach Hause einlädt?
Janu-nicht mein Problem.
Nun war ich aber natürlich die letzten Tage total traurig. ER weinte wieder nur rum, er wolle mich nicht verlieren, wieso ich ausziehen wolle, wenn doch noch nichts definitiv sei. Ich fragte ihn, warum der plötzliche Stimmungswandel-wir SIND seit 3 Monaten GETRENNT und meine Weinerei ändert doch nichts daran?! ICH bin einfach traurig, weil er mich schon WIEDER-wie damals-betrogen hat. DAS ist mein Problem-dass er nicht mit mir spricht!
Er verbrachte viel Zeit mit mir und machte mir vor ein paar Tagen auf einmal wieder Avancen. Die andere sei erledigt (sie rief ihn ständig an und beschimpfte ihn. Sie sagte, sie wisse, dass er bei seiner FRAU sei) und er wolle mich nicht verlieren. Der arme...warum ich ihn denn nicht wolle blablabla.....
Der Hammer ist jetzt, dass er behauptet, seit gestern mit einem Kollegen in München zu sein. (MIR ist das eigentlich EGAL!) Als ich gestern Abend nicht gleich ans Telefon ging, klingelte er Sturm-eine halbe Stunde lang. Er war völlig aufgebracht und meinte, er sei völlig in Sorge um mich. Hä?
Ich ahne, weshalb er dauernd anrief. Er ging "mal eben zum RAuchen" raus, sein "Kollege" sei angeblich im Hotelzimmer. Scheisst ihn natürlich an, denn hat nicht lange Zeit, um mit mir zu reden und mich einzusülzen, wenn seine Freundin/Affäre im Zimmer wartet...
Ich weiss, es ist doof, aber ich rief ihn 30 Min. später nochmals an. Er rief zurück, nuschelte leise ins Telefon was denn sei, er könne nicht laut reden, er sei im GANG...ich sagte-im Zimmer kannst Du doch telefonieren? (Eben, wenn der Kollege dabei ist, den ich im übrigen kenne....kann er ja wohl noch mit seiner offiziellen Freundin telefonieren...)
Nun ja, für mich ist der Fall klar-er ist mit seiner Freundin in München. Was mich eigentlich NICHT stört. Aber es ist zum Kotzen, dass er so eiskalt ist, mich versuchen warmzuhalten und sich dann schöne Tage mit der anderen macht!
Hätte ich mich nicht getrennt, hätte er EWIG eine Aussenbeziehung geführt. Wovor hat er Angst? Ich bin kein Teufel, wir hätten alles NORMAL regeln können....
Leider tut er mir aufgrund seiner Lebenssituation immer noch leid. Am liebsten würde ich sofort ausziehen und ihn in der Scheisse stecken lassen. Das kann ich aber nicht. Ich habe diesen Menschen einmal geliebt und wir hatten ne schöne Zeit. Ich wünsche ihm nichts Schlechtes.
Aber ICH bin nun in einer Sackgasse. Ich könnte theoretisch eine Wohnung mieten und mit ihm die Miete unserer bisherigen Wohnung zahlen, bis er was für sich gefunden hat. Geld ist mir egal-ich kann mir das leisten. Aber: wenn ich mich um eine Wohnung bewerbe, fragen die beim bisherigen Vermieter an, und genau DAS will ich jetzt nicht. Es ist eine Genosssenschaft und wenn die Wohnung (die als Familienwohnung abgegeben wurde) unterbelegt ist, kriegt mein Ex-Freund Probleme. Wenn er wiederum innerhalb der Genossenschaft ne andere, kleinere Wohnung nehmen will, muss er Lohnausweise usw.usf. liefern. Da er nicht arbeitet, wird er das nicht können. Sprich: ich will momentan gar nicht, dass unsere Trennung "auffliegt". Wegen ihm, aber auch wegen mir nicht. Ich brauche auch Zeit, um 11 Jahre Haushalt und Gefühle aufzulösen und würde das am liebsten schrittweise tun.
Eine andere Idee meinerseits ist, per sofort vorübergehend in eine WG zu ziehen. Das wäre billig, ich wäre nicht allein und könnte mich ins "gemachte Nest" setzen, sprich: der ganze Möbel-Stress etc.etc. entfällt vorerst. Das wäre für mich ideal. Mein Ex soll sich dann in Ruhe überlegen, was er mit seinem Leben anfangen will und nicht überstürzt irgendwo hin ziehen, wo es später auch nicht klappt und er noch tiefer in die Scheisse rutscht. Ich will für beide eine Lösung, die wirklich hält!
Mittlerweile weiss ich aber leider nicht mehr, ob er seine eigenen Lügen wirklich glaubt, die er mir erzählt. Teilweise finde ich es fast krankhaft, sein ganzes Lügenkonstrukt. Momentan ist er ja wieder mir gegenüber so drauf, dass er auf keinen Fall will, dass ich gehe und blah. Ich habe jetzt wirklich total Schiss, dass es, wenn ich in ne WG ziehe, total eskaliert und er sich was antut.
Ich schaff es einfach nicht, zu sagen, mir ist egal, was aus dem Arsch wird. Ich will auch für MICH beruhigt ein neues Leben beginnen können und das kann ich nicht, wenn er dermassen labil ist. Ach ja, zum Psychiater will er auch nicht (hatten ihm seine Ärzte vorgeschlagen, weil Schmerzpatienten bekannterweise in Depressionen abrutschen können, was für mich völlig verständlich ist). Er wollte sich sowieso nie helfen lassen...
Für mich bleibt nun das fürchterliche Gefühl, dass all meine Mühen in all den Jahren zu nix geführt haben. Er hat NICHTs gelernt und kapiert bis JETZT nicht, wo mein Problem ist! Er denkt einfach, dass ich ihn auf keinen Fall verlassen wollte (früher) und er mir das daher nicht antun will.
Wie würdet Ihr das Ganze nun am schonendsten beenden?
Tut mir leid für den Roman, aber es tut so gut, das mal aufschreiben zu können...
ich bin gerade am absoluten Nullpunkt angelangt
Seit 11 Jahren bin und lebe ich mit meinem Freund zusammen. Vor 4 Jahren kriselte es mal heftig und er betrog mich.
Ich wollte ihn verlassen, doch er klopfte mich für einen Neustart weich.
Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, die Geschichte aufgearbeitet und das "Warum" verstanden zu haben-ich wollte der Beziehung ehrlich noch eine Chance geben.
Mein Freund hat einige Probleme im Leben (geschieden, Kinder, die ihm vorenthalten werden, keine anerkannte Ausbildung, dementsprechend keinen guten Job etc.pp) und ein geringes Selbstwertgefühl. Er benötigt sehr viel Zuwendung und Bestätigung, was ich immer wieder sehr anstrengend fand.
Nun habe ich in den letzten Jahren studiert und arbeite an einer sehr guten Karriere. Natürlich bedeutet das für eine Beziehung eine ziemliche Belastung. Mein Freund war aber IMMER für mich da und hat mich diesbezüglich bedingungslos unterstützt!
Überhaupt ist er lieb, fürsorglich, ein richtiger Freund eben.
Er ist unheimlich stolz auf das, was ich erreicht habe; gleichzeitig nagt er mit seinen Komplexen daran, dass ich (Frau) ihn überholt habe. Er sagte oft, ich angle mir bestimmt bald einen gutsituierten Akademiker (was Quatsch ist!)...
Leider hat er vor einem Jahr seinen Job verloren und ist infolge Krankheit seither arbeitsunfähig. Das ist ein grosser Stress: finanziell, mit den Behörden, den Ärzten usw.usf.! Ich habe ihn immer bedingungslos unterstützt und versucht, aus seinem Tief rauszureissen. Nebst meinem anspruchsvollen Job und Studium extrem anstrengend! Ich versuchte alles, um ihn aufzumuntern, habe mir ständig überlegt, wie man ihm noch helfen könnte... trotzdem muss ich ja tagsüber arbeiten und hatte halt nicht immer Zeit, wenn er mich anrief. Ich gab mir Mühe, immer ans Telefon zu gehen, bat ihn aber oft, sich kurz zu halten (ich habe auch Angst, meinen Job zu verlieren!). Dadurch fühlte er sich immer abgewiesen von mir. Sexuell wurde es auch immer weniger-ich war einerseits selbst völlig ausgelaugt in den letzten 12 Monaten, er andererseits "konnte" durch seinen Bandscheibenvorfall auch nicht mehr so, wie er wollte...
Ich war so überzeugt, diese Krise mit ihm zu meistern und sagte ihm auch immer, dass wenn es für ihn einmal nicht mehr stimmt, er mir es einfach sagen solle (das war unsere Abmachung nach seinem letzten Fremdgehen vor 4 Jahren). Natürlich bin ich traurig, wenn er mich nicht mehr will, aber es ist nun mal so, dass nicht alle Beziehungen halten! Kein Problem! Ich erwarte von ihm ganz klar Fairness, dass er sich konsequenterweise von mir trennt, wenn er nicht mehr mag oder eine andere will.
Er bezahlt seine Rechnungen immer selbst (ich gebe ihm kein Geld!), aber er kann sich bspw. alleine keine Wohnung leisten, v.a. nicht jetzt, wo sein Einkommen durch die Krankheit um 20% weniger ist als vorher. Deshalb bot ich ihm auch an, seine Entscheidung-falls es jemals so weit kommen sollte-nicht vom Geld abhängig zu machen. Ich würde im Fall einer Trennung die Wohnung so lange mitzahlen (und aber selbst ausziehen), bis er für sich selbst eine geeignete Lösung gefunden hat (WG, neue Beziehung, whatever).
Nun war er in den letzten Monaten oft agressiv, traurig und unzufrieden. Ich schob es auf die Krankheit. Er kuschelte sich oft wie eine Katze zu mir und wollte bestätigt haben, dass ich ihn liebe. Oft überraschte er mich mit netten Gesten...Sein Verhalten war total schwankend und nicht zu deuten. Oft war er traurig, weinte, und meinte, er fühle sich so allein und ungeliebt...
Ich war so hilflos und habe ihm gesagt, ich KANN nicht mehr für ihn tun, ich bin selbst am Rande meiner Kräfte durch die Situation. Auch vorher war unsere Beziehung geprägt davon, dass jeder auch sein eigenes Leben hat und wir nicht ständig aneinander kleben. Das schätzte ich so sehr-ich will nämlich keine Klette und bin sehr locker in einer Partnerschaft....
Anfang Oktober provozierte er wieder mal einen fürchterlichen Streit (Anlass war eine Nichtigkeit) und ich fragte mich zum 100. Mal, warum er nicht REDET und SAGT, was das Problem ist. Ich zog die Konsequenz und sagte, ich möchte mich trennen. Unsere Wohnung ist gross genug und bietet Rückzugsmöglichkeiten. Aufgrund meines Job-Stress wollte ich nicht gleich ausziehen und ich schlug vor, die Situation provisorisch so zu belassen und nichts zu überstürzen. Mir schien dies für beide Seiten ok. Wir trafen die Vereinbarung, dass jeder macht, was er will und nicht gefragt wird. Einzige Bitte meinerseits war, dass wenn er auswärts schläft, mir Bescheid gibt (ich will nicht wissen, wo und mit wem), damit ich mir keine Sorgen mache.
Es klappte hervorragend. Er war menschlich IMMER eine grosse Stütze für mich-auch wenn's ihm selbst schlecht ging. Wir vertrugen uns ganz gut und ich stellte erfreut fest, dass es mir LEICHTFIEL, ihn "gehen" zu lassen.
Zwischendurch kam er aber immer wieder angeschlichen und weinte. Er wolle sich nicht trennen, ich sei die Tollste usw.usf., und warum ich ihn zu anderen Frauen "schicke" für Sex, er wolle das NUR MIT MIR, er liebt mich doch blabla...
Ich verstand das NIE-warum sagt er das? Denkt er, ich will das hören? Für mich war die Beziehung wirklich und ehrlich durch....
Nun erzählte er mir vor 1-2 Wochen, dass er eine Bekanntschaft habe. Eine Frau mit 2 Kindern von 2 Männern. Sie liebe ihn und wolle, dass er bei ihr einziehe. Allerdings wolle sie ihn nicht in den Mietvertrag aufnehmen (wegen dem Ex-Mann irgendwie).
Ich reagierte wirklich von Herzen cool und sagte, ja, wenn sich die Situation ändert, müssen wir halt reden, wie das mit unserer Wohnung nun geht usw.
Er meinte aber, er wolle die gar nicht, die habe er nur 4x getroffen und sie passe ihm nicht aus x Gründen. Er wolle kein Papi für fremde Bälger sein, er wolle nur Sex, mache dies mit ihr aber nicht, weil er auch keine Frau, die einen "richtigen Partner" sucht, verarschen will. Er habe halt Ablenkung gesucht und sie habe den ganzen Tag mit ihm gechattet (sie ist Beamtin ;-))
Eine Beziehung wolle er nach mir nie mehr, er könne nur mich lieben.
Er kenne sie seit 1 Jahr vom Chat (Alarmglocken bei mir! Was macht der im Chat?), habe sie im Mai mal getroffen (Alarmstufe ROT-da waren wir zusammen!!) und nun ginge das halt intensiver seit 2 Monaten (seit unserer Trennung).
Ich überlegte und dann liess mir das Ganze doch keine Ruhe. Woher zaubert er plötzlich eine Frau aus seiner Hosentasche, die mit ihm leben will? Kurz nach unserer Trennung?
Ich kontrollliere seine Sachen NIEMALS. Aber ich guckte auf der ext. Speicherplatte, die ICH ihm mal geschenkt hatte, und entdeckte Fotos, nach denen ich keine weiteren Fragen habe.
Die Fotos sind seit ca. Juni (also=da waren wir noch zusammen) entstanden...Fotos von ihrer Wohnung, von ihren Diplomen, von kleinen Geschenken, die er ihr wohl machte, von ihrem Kind, von ihr im Nachthemd, beim Shoppen usw. usf. Keine Fotos, auf denen er mit drauf ist. Ein Foto zeigt den Flyer von der "Pille danach", ein anderes ein Türschild eines Frauenarztes. Mann ist das krank! Das war zeitgleich mit meinen Problemen, die ich hatte, nachdem ich mir die Spirale habe einlegen lassen. Er war damals ausser sich vor Sorge um mich, betüdelte mich und schlief mit mir (nachdem es besser war). Mir wird schlecht, wenn ich rekonstruiere, dass er direkt danach zu ihr fuhr, um sie zu ....
Das Schlimmste für mich ist, dass er mit MEINEM Leben spielt und ungeschützt fremdvögelt, während ICH vor Sorge um den armen Kranken fast vergehe! :heulen: :heulen:
Ausserdem sieht diese "Familienidylle" nach einer echten Aussenbeziehung, nicht nach "nur Sex" aus. Das ist das, was mich echt fertig macht.
Ich konfrontierte ihn nicht mit dem, was ich rausgefunden habe, da er sowieso sagt, da sei nichts Ernstes und ich wolle ihm (dem Armen) ja nicht glauben. Zwecklos, mich da so zu erniedrigen! Die andere Frau ist mir auch schnuppe. Keine Ahnung, wie er es so lange schafft, sie anzulügen. FAnd die es nie komisch, dass ihr Freund sie nie zu sich nach Hause einlädt?
Janu-nicht mein Problem.
Nun war ich aber natürlich die letzten Tage total traurig. ER weinte wieder nur rum, er wolle mich nicht verlieren, wieso ich ausziehen wolle, wenn doch noch nichts definitiv sei. Ich fragte ihn, warum der plötzliche Stimmungswandel-wir SIND seit 3 Monaten GETRENNT und meine Weinerei ändert doch nichts daran?! ICH bin einfach traurig, weil er mich schon WIEDER-wie damals-betrogen hat. DAS ist mein Problem-dass er nicht mit mir spricht!
Er verbrachte viel Zeit mit mir und machte mir vor ein paar Tagen auf einmal wieder Avancen. Die andere sei erledigt (sie rief ihn ständig an und beschimpfte ihn. Sie sagte, sie wisse, dass er bei seiner FRAU sei) und er wolle mich nicht verlieren. Der arme...warum ich ihn denn nicht wolle blablabla.....
Der Hammer ist jetzt, dass er behauptet, seit gestern mit einem Kollegen in München zu sein. (MIR ist das eigentlich EGAL!) Als ich gestern Abend nicht gleich ans Telefon ging, klingelte er Sturm-eine halbe Stunde lang. Er war völlig aufgebracht und meinte, er sei völlig in Sorge um mich. Hä?
Ich ahne, weshalb er dauernd anrief. Er ging "mal eben zum RAuchen" raus, sein "Kollege" sei angeblich im Hotelzimmer. Scheisst ihn natürlich an, denn hat nicht lange Zeit, um mit mir zu reden und mich einzusülzen, wenn seine Freundin/Affäre im Zimmer wartet...
Ich weiss, es ist doof, aber ich rief ihn 30 Min. später nochmals an. Er rief zurück, nuschelte leise ins Telefon was denn sei, er könne nicht laut reden, er sei im GANG...ich sagte-im Zimmer kannst Du doch telefonieren? (Eben, wenn der Kollege dabei ist, den ich im übrigen kenne....kann er ja wohl noch mit seiner offiziellen Freundin telefonieren...)
Nun ja, für mich ist der Fall klar-er ist mit seiner Freundin in München. Was mich eigentlich NICHT stört. Aber es ist zum Kotzen, dass er so eiskalt ist, mich versuchen warmzuhalten und sich dann schöne Tage mit der anderen macht!
Hätte ich mich nicht getrennt, hätte er EWIG eine Aussenbeziehung geführt. Wovor hat er Angst? Ich bin kein Teufel, wir hätten alles NORMAL regeln können....
Leider tut er mir aufgrund seiner Lebenssituation immer noch leid. Am liebsten würde ich sofort ausziehen und ihn in der Scheisse stecken lassen. Das kann ich aber nicht. Ich habe diesen Menschen einmal geliebt und wir hatten ne schöne Zeit. Ich wünsche ihm nichts Schlechtes.
Aber ICH bin nun in einer Sackgasse. Ich könnte theoretisch eine Wohnung mieten und mit ihm die Miete unserer bisherigen Wohnung zahlen, bis er was für sich gefunden hat. Geld ist mir egal-ich kann mir das leisten. Aber: wenn ich mich um eine Wohnung bewerbe, fragen die beim bisherigen Vermieter an, und genau DAS will ich jetzt nicht. Es ist eine Genosssenschaft und wenn die Wohnung (die als Familienwohnung abgegeben wurde) unterbelegt ist, kriegt mein Ex-Freund Probleme. Wenn er wiederum innerhalb der Genossenschaft ne andere, kleinere Wohnung nehmen will, muss er Lohnausweise usw.usf. liefern. Da er nicht arbeitet, wird er das nicht können. Sprich: ich will momentan gar nicht, dass unsere Trennung "auffliegt". Wegen ihm, aber auch wegen mir nicht. Ich brauche auch Zeit, um 11 Jahre Haushalt und Gefühle aufzulösen und würde das am liebsten schrittweise tun.
Eine andere Idee meinerseits ist, per sofort vorübergehend in eine WG zu ziehen. Das wäre billig, ich wäre nicht allein und könnte mich ins "gemachte Nest" setzen, sprich: der ganze Möbel-Stress etc.etc. entfällt vorerst. Das wäre für mich ideal. Mein Ex soll sich dann in Ruhe überlegen, was er mit seinem Leben anfangen will und nicht überstürzt irgendwo hin ziehen, wo es später auch nicht klappt und er noch tiefer in die Scheisse rutscht. Ich will für beide eine Lösung, die wirklich hält!
Mittlerweile weiss ich aber leider nicht mehr, ob er seine eigenen Lügen wirklich glaubt, die er mir erzählt. Teilweise finde ich es fast krankhaft, sein ganzes Lügenkonstrukt. Momentan ist er ja wieder mir gegenüber so drauf, dass er auf keinen Fall will, dass ich gehe und blah. Ich habe jetzt wirklich total Schiss, dass es, wenn ich in ne WG ziehe, total eskaliert und er sich was antut.
Ich schaff es einfach nicht, zu sagen, mir ist egal, was aus dem Arsch wird. Ich will auch für MICH beruhigt ein neues Leben beginnen können und das kann ich nicht, wenn er dermassen labil ist. Ach ja, zum Psychiater will er auch nicht (hatten ihm seine Ärzte vorgeschlagen, weil Schmerzpatienten bekannterweise in Depressionen abrutschen können, was für mich völlig verständlich ist). Er wollte sich sowieso nie helfen lassen...
Für mich bleibt nun das fürchterliche Gefühl, dass all meine Mühen in all den Jahren zu nix geführt haben. Er hat NICHTs gelernt und kapiert bis JETZT nicht, wo mein Problem ist! Er denkt einfach, dass ich ihn auf keinen Fall verlassen wollte (früher) und er mir das daher nicht antun will.
Wie würdet Ihr das Ganze nun am schonendsten beenden?
Tut mir leid für den Roman, aber es tut so gut, das mal aufschreiben zu können...