Liebe Gemeinde,
wenn ich mich hier so durch die einzelnen Threads lese, kommt mir mein kleines Problem furchtbar lächerlich und banal vor. Ich mag euch aber dennoch mal damit behelligen, da vielleicht der eine oder die andere von euch Erfahrungen mit meiner Thematik hat und mir ein wenig davon erzählen kann.
Nun, vor ziemlich genau drei Monaten lernte ich eine Frau kennen, die mir auf Anhieb sympathisch war. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach drei Wochen der gelegentlichen "platonischen Treffen" beschlossen wir, beide seit Anfang des Jahres Single, gemeinsam für ein Wochenende nach Paris zu fahren und uns auf die Spuren unseres gemeinsamen literarischen und philosophischen Helden, Jean-Paul Sartre, zu begeben. Dort kamen wir uns näher, und seit zwei Monaten definieren wir uns als Paar. Die Beziehung ist bis jetzt unglaublich harmonisch, wir verbringen unter der Woche (fast) jeden Abend/jede Nacht und -soweit es die Zeit erlaubt, da wir beide unsere Freundschaften pflegen wollen- Teile der Wochenenden zusammen. Beide haben wir das Gefühl, eine derartige emotionale Intensität noch nie erlebt zu haben. Wir sind uns in vielem sehr ähnlich, haben gemeinsame Interessen, gleiche Vorstellungen von der Zukunft, usw. Alles aufzuführen würde hier den Rahmen sprengen.
Nun hatte sie bereits seit einem halben Jahr einen Urlaub mit einer Freundin geplant. Beide waren damals Single und beschlossen, dass sie, sofern zum Reisezeitpunkt wieder verpartnert, ihre Partner mitnehmen würden. Sollte aber nur eine von beiden wieder in einer Beziehung leben, so müsse der entsprechende Mann daheim bleiben. Nun ist ihre Freundin noch Single, und so fahren die beiden der Absprache gemäß allein. Heute, vor etwa einer Stunde, sind sie gefahren, am kommenden Sonntag kommen sie zurück.
Ich muss sagen, dass mich der Gedanke an diese Woche schon seitdem ich von der Reise weiss unglaublich quält. Da wir sehr offen miteinander reden, habe ich ihr das auch gesagt. Ihr geht es ähnlich, und sie äusserte, mich wohl sehr vermissen zu werden und sich unglaublich auf die Rückkehr zu freuen. Die Reise absagen wolle sie jedoch nicht, da es ihrer Freundin derzeit sehr schlecht geht und sie diese Reise sehr brauche. Eine Absage der Reise hätte ich auch nie verlangt, das hätte mein Gewissen nicht mitgemacht. Naja, dennoch habe ich es meiner Freundin in den letzten Tagen nicht gerade leicht gemacht, da meine Stimmung oft recht gedrückt war und ich auf Nachfragen gestehen musste, dass diese gedrückte Stimmung aus dem Gedanken an die Reise resultiere. Ich merkte auch, dass dies meine Freundin etwas belastete. Sie sagte mir, dass sie selbst sich ungern für die Woche von mir trenne, gerade zu Anfang der Beziehung und über die Weihnachtstage, die wir natürlich sehr gern zusammen verbracht hätten. Sie warb aber um Verständnis für die Situation, was ich ihr auch zugesichert habe.
Nun kam ich gerade, nachdem ich mich von ihr verabschiedet habe, in meine Wohnung zurück und bin erst einmal auf dem Sofa zusammengesackt. Ich vermisse sie jetzt schon sehr! Und das Verrückteste ist, dass ich mich so gar nicht kenne: in allen Beziehungen, die ich bisher führte, war ich stets froh, mal einige Tage oder ein, zwei Wochen meine Ruhe zu haben und mich um mich selbst kümmern zu können. Gegenwärtig wünsche ich mir aber nichts sehnlicher, als sie bei mir zu haben- gerade an den Feiertagen. Ich habe ja selbst ab Mittwoch für zwei Wochen frei (meine zweite Urlaubswoche verbringen wir gemeinsam, da sie ja dann zurückkommt).
Nun habe ich vor zweierlei Angst:
1. dass ich meine Sehnsucht nur schwer ertragen kann und ständig hoffe, dass sie sich meldet (tägliche SMS oder Anruf hat sie mir zugesichert, da sie selbst dieses Bedürfnis habe). So würde ich mich in meinen freien Tagen kaum erholen können (was ich aber wegen beruflichem Stress sehr bräuchte) und ständig nur schlecht gelaunt und voller Sehnsucht sein.
2. da ich es ihr wie oben beschrieben in den letzten Tagen nicht gerade einfach gemacht habe, habe ich ein wenig Angst, dass sie in ihrem Urlaub nachdenkt und entscheidet, die Beziehung doch nicht zu wollen. Diese Angst ist völlig absurd, da sie mir heute vor der Abreise noch gesagt hat, sich sehr auf ihre Rückkehr und unsere gemeinsamen freien Tage zu freuen. Aber ich denke ein wenig an eine Situation vor zwei Jahren: damals lebte ich in einer Beziehung, in der ich nicht glücklich war. Als ich zwei Wochen ins Krankenhaus musste, hatte ich dort Zeit, nachzudenken. Das mündete darin, dass ich die Beziehung beendete.
Ich weiss, dass der Vergleich hinkt. Aber er drängt sich mir auf.
Soweit zu meiner Situation.
Kommentare von euch würden mich freuen!
wenn ich mich hier so durch die einzelnen Threads lese, kommt mir mein kleines Problem furchtbar lächerlich und banal vor. Ich mag euch aber dennoch mal damit behelligen, da vielleicht der eine oder die andere von euch Erfahrungen mit meiner Thematik hat und mir ein wenig davon erzählen kann.
Nun, vor ziemlich genau drei Monaten lernte ich eine Frau kennen, die mir auf Anhieb sympathisch war. Dies beruhte auf Gegenseitigkeit. Nach drei Wochen der gelegentlichen "platonischen Treffen" beschlossen wir, beide seit Anfang des Jahres Single, gemeinsam für ein Wochenende nach Paris zu fahren und uns auf die Spuren unseres gemeinsamen literarischen und philosophischen Helden, Jean-Paul Sartre, zu begeben. Dort kamen wir uns näher, und seit zwei Monaten definieren wir uns als Paar. Die Beziehung ist bis jetzt unglaublich harmonisch, wir verbringen unter der Woche (fast) jeden Abend/jede Nacht und -soweit es die Zeit erlaubt, da wir beide unsere Freundschaften pflegen wollen- Teile der Wochenenden zusammen. Beide haben wir das Gefühl, eine derartige emotionale Intensität noch nie erlebt zu haben. Wir sind uns in vielem sehr ähnlich, haben gemeinsame Interessen, gleiche Vorstellungen von der Zukunft, usw. Alles aufzuführen würde hier den Rahmen sprengen.
Nun hatte sie bereits seit einem halben Jahr einen Urlaub mit einer Freundin geplant. Beide waren damals Single und beschlossen, dass sie, sofern zum Reisezeitpunkt wieder verpartnert, ihre Partner mitnehmen würden. Sollte aber nur eine von beiden wieder in einer Beziehung leben, so müsse der entsprechende Mann daheim bleiben. Nun ist ihre Freundin noch Single, und so fahren die beiden der Absprache gemäß allein. Heute, vor etwa einer Stunde, sind sie gefahren, am kommenden Sonntag kommen sie zurück.
Ich muss sagen, dass mich der Gedanke an diese Woche schon seitdem ich von der Reise weiss unglaublich quält. Da wir sehr offen miteinander reden, habe ich ihr das auch gesagt. Ihr geht es ähnlich, und sie äusserte, mich wohl sehr vermissen zu werden und sich unglaublich auf die Rückkehr zu freuen. Die Reise absagen wolle sie jedoch nicht, da es ihrer Freundin derzeit sehr schlecht geht und sie diese Reise sehr brauche. Eine Absage der Reise hätte ich auch nie verlangt, das hätte mein Gewissen nicht mitgemacht. Naja, dennoch habe ich es meiner Freundin in den letzten Tagen nicht gerade leicht gemacht, da meine Stimmung oft recht gedrückt war und ich auf Nachfragen gestehen musste, dass diese gedrückte Stimmung aus dem Gedanken an die Reise resultiere. Ich merkte auch, dass dies meine Freundin etwas belastete. Sie sagte mir, dass sie selbst sich ungern für die Woche von mir trenne, gerade zu Anfang der Beziehung und über die Weihnachtstage, die wir natürlich sehr gern zusammen verbracht hätten. Sie warb aber um Verständnis für die Situation, was ich ihr auch zugesichert habe.
Nun kam ich gerade, nachdem ich mich von ihr verabschiedet habe, in meine Wohnung zurück und bin erst einmal auf dem Sofa zusammengesackt. Ich vermisse sie jetzt schon sehr! Und das Verrückteste ist, dass ich mich so gar nicht kenne: in allen Beziehungen, die ich bisher führte, war ich stets froh, mal einige Tage oder ein, zwei Wochen meine Ruhe zu haben und mich um mich selbst kümmern zu können. Gegenwärtig wünsche ich mir aber nichts sehnlicher, als sie bei mir zu haben- gerade an den Feiertagen. Ich habe ja selbst ab Mittwoch für zwei Wochen frei (meine zweite Urlaubswoche verbringen wir gemeinsam, da sie ja dann zurückkommt).
Nun habe ich vor zweierlei Angst:
1. dass ich meine Sehnsucht nur schwer ertragen kann und ständig hoffe, dass sie sich meldet (tägliche SMS oder Anruf hat sie mir zugesichert, da sie selbst dieses Bedürfnis habe). So würde ich mich in meinen freien Tagen kaum erholen können (was ich aber wegen beruflichem Stress sehr bräuchte) und ständig nur schlecht gelaunt und voller Sehnsucht sein.
2. da ich es ihr wie oben beschrieben in den letzten Tagen nicht gerade einfach gemacht habe, habe ich ein wenig Angst, dass sie in ihrem Urlaub nachdenkt und entscheidet, die Beziehung doch nicht zu wollen. Diese Angst ist völlig absurd, da sie mir heute vor der Abreise noch gesagt hat, sich sehr auf ihre Rückkehr und unsere gemeinsamen freien Tage zu freuen. Aber ich denke ein wenig an eine Situation vor zwei Jahren: damals lebte ich in einer Beziehung, in der ich nicht glücklich war. Als ich zwei Wochen ins Krankenhaus musste, hatte ich dort Zeit, nachzudenken. Das mündete darin, dass ich die Beziehung beendete.
Ich weiss, dass der Vergleich hinkt. Aber er drängt sich mir auf.
Soweit zu meiner Situation.
Kommentare von euch würden mich freuen!