Wie ist ihr Verhalten zu verstehen? (Abstract einer problematischen Situation)

aerial

Neuer Benutzer
26. Okt. 2011
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Hallo Allerseits.



Ich habe da was, wo ich gerne einige fremde meinungen hören würde. Ich versuche euch beim beschreib meiner Situation nichts vorzuenthalten und absolut ehrlich und gewissenhaft zu sein. Es wird also vermutlich einen kleinen Seelenstrip und auch eine ansehnliche Menge Text folgen. Die ganze Sache ist zugegeben etwas verquert…



Ich stehe mittlerweile kurz vor meinem 24. Geburtstag und habe mich vor einigen Wochen ziemlich kurzzeitig aber dafür auch heftig in ein 16 jähriges Mädchen verliebt. Ich weiss nicht genau wie aktuell das jetzt noch ist, Zuneigung ihr gegenüber ist nach wie vor da. An einer Verliebtheit zweifle ich aber.

Sie ist für ihr Alter ziemlich weit, was wohl hauptsächlich dadurch zustande kommt, dass sie hobbymässig Philosophiebücher liest. Mir ist bewusst das 16 nun mal 16 bleibt, ungeachtet des Kontextes. Und ich weiss auch, dass eine Eigenheit von Mädchen in diesem Alter die Suche nach Anerkennung und Bestätigung ist. Es sprechen viele Dinge gegen eine Beziehung. Sie lebt auch in einer Welt, in der vollkommen andere Werte gelten als in meiner. Erschwerend kommt dazu dass sie einen (ebenfalls deutlich älteren) Freund hat, mit dem wohl aus diversen Gründen oft nicht alles rund läuft, aber doch ein fester Zusammenhalt da ist. Getroffen habe ich sie erst zweimal. Wobei hier erwähnt werden sollte, dass es dazu sechs Versuche brauchte, weil sie mir viermal sehr kurzfristig absagte. Als ich sie beim vierten Mal darauf ansprach und ihr auch sagte dass ich das nicht okay finde, meinte sie es tue ihr schrecklich leid, und ihr war nicht bewusst das es so oft vorgekommen sei. Die sonstige Kommunikation findet vorwiegend per SMS oder MSN statt. Trotzdem kriege ich sie nicht so richtig aus dem Kopf, und jedes Mal wenn mein Handy vibriert denkt ein Teil von mir sofort an sie. Die Zuneigung zu ihr kam nicht von heute auf morgen. Sie hat mich auf eine gewisse Art schon immer interessiert, sogar fasziniert. Ich habe mich lange und stark dagegen gewehrt und versucht es abzuschütteln. Aber eben vor ein paar Wochen hab ich mich entschieden es zu akzeptieren, was in einem recht heftigen emotionalen Ausbruch endete, von dem sie aber nichts mitbekam.



Der Gefühlsausbruch war, wie gesagt, kurz und heftig. Innerhalb von ein paar Tagen hab ich eine ganze Reihe von Emotionen wie Liebe, Trauer und Wut in einer Intensivität verspürt wie schon lange nicht mehr. Dies kommt vermutlich nicht von ungefähr, da ich zugegeben an einer Reihe psychischer Probleme, bedingt durch meine Kindheit und frühe Jugend, leide. In den letzten 8 Jahren kam ich aber ausgesprochen gut damit zurecht und merkte kaum etwas davon. Unser letztes treffen hat aber irgendwie wohl die „Schutzbarriere“ die ich um diese Dinge herum erbaut habe eingerissen und vieles wieder hochgebracht, wovon ich dachte ich wäre längst fertig damit. Sie war nämlich der erste Mensch der sich irgendwie ehrlich für das interessiert hat was in meinem Kopf los ist.

Ich werde kaum erwähnen müssen, dass die darauf folgenden Wochen nicht gerade einfach für mich waren. Aber trotzdem genoss ich, zumindest teilweise, das Gefühl einmal wieder so tiefgehende Emotionen zu haben. Egal ob sie nun positiv oder negativ ausfielen.



Bei diesem letzten Treffen hat sie gewisse Dinge getan, die ich mir nicht von Menschen gewohnt bin. Sie hat mich oft berührt, mich gar umarmt. Sich bei mir eingehakt, meine Hand genommen und ähnliches. Als wir uns in einem Restaurant gegenüber sassen, stand sie auf und hat sich recht nahe zu mir auf die Stuhllehne gesetzt. Sie hat mich, während wir im Tram unterwegs waren, lange angeschaut und dabei ertappt gelächelt. Sie hat mir oft tief und lange in die Augen geschaut…

Am Ende des Tages habe ich bei ihr im selben Bett übernachtet, sie aber nicht angefasst. Es ist also nichts passiert. Am darauffolgenden Tag ging‘s ähnlich weiter.



Nun weiss ich wirklich nicht wie ich ihr Verhalten einordnen soll. Ihrer Aussage nach, ist zumindest das anfassen von Menschen auf diese Art für sie „normal“. Ich hatte anfangs mühe es überhaupt zuzulassen, insbesondere die Umarmung. Aber gleichzeitig hab ich‘s genossen jemanden so spüren zu dürfen.

Ich weiss einfach nicht richtig was ich denken soll… Was ist das? Ist das einfach eine Art kindlicher Zuneigung? Sucht sie in mir eine Art „grosser Bruder“? Ist es reine Sympathie oder ist da vielleicht etwas mehr als nur das. Ich meine: sie hat einen Freund, mit dem sie vielleicht nicht immer glücklich ist, doch ganz klar weiss dass sie an seiner Seite sein will.



Ich bin für Standpunkte, Ansichten und Blickwinkel offen.