wie kann ich meinen schutzmechanismus abbauen?

_F_

Benutzer
27. März 2004
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Hallo!

Wollte mal fragen, ob es euch auch so geht bzw. ob ihr dieses gefühl auch kennt.

kurze vorgeschichte. ich war vor einigen jahren mit meiner damaligen traumfrau zusammen und wir führten eine glückliche beziehung. leider funktionierte es nicht und wir gingen auseinander. die initiative dabei, ging von ihr aus. danach fiel ich in ein großes emotionales loch und die zeit war nicht einfach zu verarbeiten, sie war sogar sehr schmerzlich.

jedenfalls bin ich seit damals single und habe mir die zeit genommen, das alles zu verarbeiten.

ich lernte nun schön öfters jemanden kennen und merkte, dass ich anfange fehler und negative seiten zu suchen, um ja nicht in die gefahr einer zu großen nähe zu kommen. es gibt gerade wieder eine frau, mit der ich mich sehr sehr gut verstehe und die mir sehr sehr gut gefällt. solang sie etwas auf distanz ist, ist bei mir alles in ordnung, aber sobald ich merke, es geht in eine intimere richtung, fange ich an nach gründen zu suchen, um der situation zu entfliehen. der grund hierfür ist sicher, dass ich angst habe, wieder so verletzt zu werden und wieder so fertig zu sein wie damals. ich mag aber auch wieder die schönen seiten erleben, und nicht aus angst auf alles verzichten müssen....

ich war davor schon kein mensch, der gerne seine gefühle gezeigt hat, warum auch immmer, aber durch meine letzte trennung wurde es noch schlimmer.

wie kann ich diese gedanken, diese verschlossene art abstellen?!?!?

wie kann ich mich wieder für einen menschen öffnen und meinen schutzmechanismus abbauen ?!?!

GLG

_F_

 
wow....eine echt gute Frage...

mit gewissen Entäuschungen wird man misstrauischer...vorsichtiger...und lebt mehr in dem Bewusstsein, das man nicht mehr verletzt werden möchte...

es gibt gerade wieder eine frau, mit der ich mich sehr sehr gut verstehe und die mir sehr sehr gut gefällt.
lebe mit ihr eine freundschaftliche Beziehung vorab...lernt euch besser kennen...denn damit steigt auch, denke ich, Vertrauen....und durch dieses steigende Vertrauen hast du möglicherweise auch die Chance dich wieder zu öffnen....

Enttäuschungen kannst du leider nie ausschliessen...aber es kann auch das genaue Gegenteil passieren...nämlich, das dein Gegenüber dies auch kennt, und deiner Unsicherheiten weiss und auch Rücksicht darauf nimmt...

ein schwerer Weg, sich fallen zu lassen...

liebe Grüsse

die ilmy

 
Lieber F,

hast du mal Kinder beobachtet?

Wenn sie noch im Windelalter sind und stürzen, gucken sie kurz erstaunt und stehen wieder auf. Später wollen sie erst einmal getröstet werden nach einem Sturz. Dann sind sie auch kurzfristig vorsichtiger, wenn sie in eine Situation kommen, die diesen Sturz verursacht hat. Manchmal muss man es ihnen erklären und mit ihnen üben.

Ähnlich ist es mit unseren Schutzmauern. Wir errichten sie, wenn es uns sehr verletzt hat. Und das ist vollkommen in Ordnung so! Sie lassen uns vorsichtiger werden. Wir bleiben bei Situationen, die uns daran erinnern erst einmal auf Distanz. Soweit alles völlig in Ordnung und auch gut so.

Hat eine Verletzung uns allerdings so weit verunsichert, dass wir erst wieder "laufen lernen" müssen, dann dauert es eben. Kinder kennen diese Ängste noch nicht, daher geht es bei ihnen schneller. Wir müssen jedoch unsere Ängste anerkennen, sie als freundlich akzeptieren, ihnen danken, dass sie uns vorsichtiger werden lassen.

Und mal ganz ehrlich, was ist so schlimm daran, wenn man nicht gleich in die Vollen geht, sondern sich Zeit lässt. Zeit, sich und den anderen besser kennenzulernen, sich langsam heranzutasten, die Grenzen des eigenen Wohlbefindens immer etwas mehr auszudehnen. Man kann dabei so viel tolles erleben und sogar über sich selber lernen. Und meistens geht es doch beiden so - dem einen mehr, dem anderen weniger.

Entdecke das Kind in dir und nimm es als (kleines) Abenteuer,

pitsch

 
lebe mit ihr eine freundschaftliche Beziehung vorab...lernt euch besser kennen...denn damit steigt auch, denke ich, Vertrauen....und durch dieses steigende Vertrauen hast du möglicherweise auch die Chance dich wieder zu öffnen....
Ja, das wäre eine Möglichkeit. Es ist mir nur schon öfters passiert, dass sich die andere Person in jemand anderen verliebt hat, weil sie nicht dachten, dass ich auch interesse hätte.

Und mal ganz ehrlich, was ist so schlimm daran, wenn man nicht gleich in die Vollen geht, sondern sich Zeit lässt. Zeit, sich und den anderen besser kennenzulernen, sich langsam heranzutasten, die Grenzen des eigenen Wohlbefindens immer etwas mehr auszudehnen. Man kann dabei so viel tolles erleben und sogar über sich selber lernen. Und meistens geht es doch beiden so - dem einen mehr, dem anderen weniger.
Entdecke das Kind in dir und nimm es als (kleines) Abenteuer,
Schlimm ist daran nichts, aber wie gesagt, ich bekomme dann oft solche Einfälle, wo ich dann negative Sachen zu suchen beginnen um es zu beenden. vielleicht nehem ich es auch wirklich zu erst. Ich werde versuchen, es als Abenteuer zu sehen und mich wieder schrittweise einzulassen.
Danke für eure Antworten.

Falls jemand auch schon solche Schutzmechanismen erfolgreich abgebaut hat, wäre ich für weitere Tipps sehr dankbar.

_F_

 
Ja, das wäre eine Möglichkeit. Es ist mir nur schon öfters passiert, dass sich die andere Person in jemand anderen verliebt hat, weil sie nicht dachten, dass ich auch interesse hätte.
wenn du dich mit dieser Frau sehr sehr gut verstehst (deine Worte)...und ihr offensichtlich auch gut miteinander reden könnt...wäre es dann so schwer, zu verbalisieren, das du Zeit brauchst um dich zu öffnen?...

oder wirkst du nach aussen anders als dein innerer Schutzmechanismus zulässt?..aber selbst dann, könntest du es so deutlich machen...

meiner Meinung nach, kannst du nicht "gar nichts zulassen"...aber vom anderen dies erfahren wollen...das geht eine Zeit...aber dann kann beim anderen die selbe Unsicherheit einsetzen, die du in dir trägst...

man muss schon auch bereit sein, einen Schritt auf den anderen zumachen...das Tempo kannst du selbst bestimmen...und auch die Schritte...aber bevor du fliegen kannst, musst du erst mal gehen...

 
Hallo F

ich denke, du solltest dir vielleicht bewusst werden, dass deine Schutzmauer die du aufgebaut hast etwas ist, was ganz allgemein mit einer auf andere bezogenen Liebe und der damit verbundenen Erwartungshaltung zu tun hat.

Wenn du jemand bist, der seinen Selbstwert und sein ganzes "Ego" alleinig auf der Liebe aufbaut, die er empfängt, dann aber (was oft genug die Natur der Sache ist) verletzt wird, das so derartig tief geht, dass solche Menschen dann schwer daran zu knabbern haben.

Menschen, deren Selbstwert nicht davon abhängig ist, ob sie nun geliebt werden oder nicht, empfinden zwar auch Schmerz wenn sie durch das Ende einer Beziehung verletzt sind, kommen aber besser und vor allem heiler wieder auf den Weg.

Was kannst du aus diesem allgemeinen Geplappere nun für dich ziehen?

Diese Enttäuschung, die du da erleben musstest...vielleicht ist sie noch immer nicht wirklich verabeitet?

Welche vielleicht durchaus positiven Entwicklungen und Erkenntnisse hat sie zu Tage gebracht...wenn überhaupt? Oder EINZIG und alleine dafür gesorgt, dass du dich verschließt?

Wenn du sie als sehr sehr nett empfindest, denkst du dennoch bereits daran, dass sie eines Tages dich verletzen könnte? Und noch eine weitere Frage....

passiert das nicht ohnehin öfter als wir es wahrhaben wollen?

Liebe Grüße

Anissa

 
@ilmy

man muss schon auch bereit sein, einen Schritt auf den anderen zumachen...das Tempo kannst du selbst bestimmen...und auch die Schritte...aber bevor du fliegen kannst, musst du erst mal gehen...
Damit hast du sicher recht. ich versuch es mal langsam, spielerischer und offener als sonst. wenn es die gegebenheit zulässt, werde ich auch mit ihr offen darüber sprechen
@Anissa

Also damals war ich noch viel stärker von meiner Umwelt abhängig als heute. Ich hab mich damals stark über die Liebe meiner Partnerin definiert und hatte danach natürlich arg zu knappern. Ich habe die Beziehung verarbeitet und verstehe mich mit Ihr heute sehr sehr gut. Nur ist in meinem Kopf diese Verbindung Beziehungsende = extremer Schmerz übrig geblieben.

Das positive was ich daraus gelernt habe, ich habe eine Familie und Freunde auf die ich zählen kann und die mich in solchen Fällen unterstützen. Ich habe auch gelernt, dass es mich nicht umbringt, wenn ich durch so eine Phase gehe ;)

Wenn du sie als sehr sehr nett empfindest, denkst du dennoch bereits daran, dass sie eines Tages dich verletzen könnte? Und noch eine weitere Frage....passiert das nicht ohnehin öfter als wir es wahrhaben wollen?
Ja, ich habe leider bereits dran gedacht, dass sie mich verletzen könnte. Kleine Verletzungen gehören zum Altag, aber genau bei denen die man sehr mag, tut es dann vermehrt weh

Mut kann man nicht kaufen


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Lieber F

Du beantwortest dir die Frage schon im Vorfeld selbst.

Du willst MUT kaufen. MUT zu etwas Neuem, da du weisst, dass man ihn nicht kaufen kann implizierst du, dass du keinen in dir hast.

Aber das stimmt so nicht ganz. Denn du hast dich ja in gewisser Hinsicht in sie verliebt. Vielleicht noch nicht so vollständig wie du es dir wünscht/es vielleicht auch befürchtest..

Ich hab immer Probleme, wenn so taktische Überlegungen bei Menschen im Vordergrund stehen. Also, so nach dem Motto: WAS lasse ich zu, wie weit gehe ich, wie weit KANN ich mich aus dem Fenster lehnen...

Für mich sieht das dann nie aus wie HIMMEL VOLLER GEIGEN...und das sollte es doch aber auch eigentlich sein? Oder? Es sollte doch so sein, dass das Gefühl der Verliebtheit zu einem anderen Menschen so überwältigen, so umfassend, so alles in Relation setzend sein sollte, dass solcherlei Überlegungen eine untergeordnete Rollen spielen müssen.

Du betrittst doch keine Arena im alten Rom, wo man Mut brauchte, dem Tod ins Gesicht zu sehen. Ganz im Gegenteil.

Vielleicht hilft dir ein Gedanke:

Deine Ex ist eine sehr sehr gute Freundin geworden. (Ich kenne das übrigends auch und es ist ein wunderbares Gefühl)

Sollte das bei der neuen Verbindung schief gehen, vielleicht wird daraus ja auch eine wunderbare Freundschaft. Du kannst also nur profitieren. Nur Gutes daraus ziehen.

Selbst Schmerz...dieser elendige Schmerz um über eine Trennung hinwegzukommen, hat seine Berechtigung. Er lässt sich durch nichts in der Welt wegmachen, ausser der Zeit. Und im Idealfall zieht man, so wie du auch sein "positives" aus dieser Zeit.

Du hast richtig erkannt, dass du jemand bist, der sich über die Liebe des anderen zu dir definiert. Ihn zu dieser Liebe zwingen, wirst du niemals können. Genauso wenig wie du dich zwingen lassen würdest.

Du bist also Empfänger.

Aber gleichzeitig auch Sender.

Wenn das in deinem Fall sich schön die Waage hält, dann brauchst du vor nichts Angst zu haben. Auch nicht vor dem Ende einer Beziehung.

Dann sende deine Liebe an dich sozusagen.

Der Empfänger bist dann du selbst. Dabei kannst du senden UND empfangen.

Ich hoffe das war nun nicht zu verworren.

Mut...war noch nie käuflich, er musste immer schwer ausgegraben werden aus den Untiefen, zwischen all dem Müll an Zweifeln und Hinderungsgründen und weiss der Geier was noch. :)

Liebe Grüße

Anissa

 
Genau diesen Himmel voller Geigen hat meiner inneres nicht zugelassen. Wie gesagt, sobald ich so ein Gefühl hatte, machte ich mir die Person selber schlecht bis der Geigenhimmel wieder weg war.

Ich sollte es lockerer angehn und schauen, was sich daraus ergibt. Wird nicht leicht für mich, aber ich werde es schaffen. Ich darf mich selber nicht stressen, dann sollte alles seinen natürlichen Lauf gehen.

GLG

 
Lieber _F_

Ich sollte es lockerer angehn und schauen, was sich daraus ergibt. Wird nicht leicht für mich, aber ich werde es schaffen. Ich darf mich selber nicht stressen, dann sollte alles seinen natürlichen Lauf gehen.
ich kann nur noch einmal darauf zurück greifen...du solltest deinem Gegenüber halt schon auch die Chance geben, das zu erkennen...

in welcher Form auch immer du der Frau deines Herzens das rüber bringen möchtest...*du bedeutest mir viel, aber bitte gib mir Zeit dich besser kennenzulernen*

wenn man sich kennenlernt, spricht man ja auch über das vergangene Leben...hat diese Frau keine Trennungen hinter sich gebracht?...vielleicht kannst du da "einhacken"...

Liebe Grüsse

ilmy

 
Soooo hast du das gemeint, war wohl doch schon etwas spät gestern. Ja, so nahe bin ich ihr noch nicht, aber ich lass es sie sicher wissen. Sie hat auch schon ein paar Beziehungen hinter sich, wird also wissen wie es einem so geht ,)

 
Na bitte...das wäre ja zB. ein "guter" Ansatzpunkt...

Haben meine Worte sich so *nach Tür einrennen...die Verletztheitsrolle aufschlagend* angehört für dich? (ein bissal Spass muss sein :cool: )...denn das war nicht meine Absicht...

Jeder Mensch hat Schutzpanzer...nur manchen Menschen fällt es halt leichter anders damit umzugehen...

 
ja, ich muss halt nur aufpassen. oft kommt dieser schutzpanzer beim anderen als totales deinteresse rüber. mitlerweile weiss ich das, anfangs war es mir nicht so klar :)

 
Meinst du, das du diesen Eindruck hinterlässt?

Wie wirkst du sonst nach aussen?...gesprächig...ruhig...arrogant...offen (trotz Schutzpanzer)

 
also ich höre oft von mir, dass ich ein offener zugänglicher mensch bin. bin ich vielleicht auch, nur sehe ich mich nicht so. oft bin ich anfänglich ruhig, bis ich mich in einer neuen situation bzw umgebung wohl fühle. hab aber auch schon da gehört, das meine selbsteinschätzung und die realität divergieren.

hab auch schon von frauen gehört, ich hätte nie gedacht, dass du was von mir wollen könntest....

 
so....

also ich bin zwar derzeit total überlastet, wegen vielen abgabeterminen. ich bin deshalb auch irgendwie total betrübt bzw gefühlsarm und nehme alles mit einer gewissen wurstigkeit hin. hab meine aktuelle sie die letzten tage ein paar mal in diesem zustand getroffen und merkte, dass hinter dieser verehrten person nicht die steckt, die ich vor 1-2 wochen noch gesehen hatte.

sie wirkt total unreif, ist sie auch, und ich merkte in mir eine gewissen distanz, die ich nie haben wollte. sie hatte mich die letzten tag öfters enttäuscht mit ihrem verhalten und weil sie häufig nicht zu treffen kam, dass ich meine wand bei ihr anscheinend aufgefahen bin. wenn ich mich distanziere, kommt sie näher. ich denke sie wird nun noch näher kommen, da ich mich jetzt nicht mehr melden werde. nicht weil ich nicht will, nein, ich mag nicht. habn ein neues treffen ausgemacht mit der clique und sie meinte sie kommt auch, und es war mir total egal.

es beschäftigt mich nur noch, weil ich sie nicht verstehe, aber mehr ist es nicht mehr. gut, es zieht etwas, weil ich sie sehr gern habe, aber nichts schlimmes...

anscheinend war sie nicht diejenige, wo ich die schutzwand runterfahren wollte sondern eher das gegenteil. bin gespannt, wann es eine schaffen wird.

glg