@An alle Frauen die in dieser Situation sind oder waren
Ich habe Ende 2010 meine Partnerin nach 3 Jahren verlassen und würde euch gerne meine Sicht erzählen.
Mit etwa 17 war ich etwa ein halbes Jahr mit Ihr zusammen, nach dem Sie mit einem Kollegen von mir zusammen war. Es war meine erste Beziehung, ich fuhr beinahe jeden Abend mit meinem Roller circa 20km zu Ihr und wieder nach Hause. Sie war zum einen durch die Beziehung zu meinem Kollegen und anderen schlechten Erfahrungen sehr oft niedergeschlagen, hat Abende lang geweint. Dabei habe ich meines Erachtens ohne Erfolg versucht zu trösten, war oft auch niedergeschlagen nicht helfen zu können. Ich hatte dennoch mein erstes mal mit Ihr, was vor allem Ihrer Geduld zu verdanken war nicht schlecht geklappt hat. Wir sind beide Menschen, die Nähe und wahrscheinlich öfter als andere uns einfach nur in den Armen hatte uns küssten und dennoch beinahe nichts gemeinsam hatten, ausser die Liebe zu einander. Als es immer schlimmer wurde habe und Sie nur noch geweint hat und dennoch keine professionelle Hilfe wollte musste ich obwohl ich Sie liebte verlassen, da ich langsam aber sicher (bin ein sehr emotionaler Mensch) selbst drohte zu zerbrechen. Ich habe Sie damals aus der Wohnung der Eltern geschmissen (bringt mich noch heute zum weinen, obwohl ich es als richtig erachtet habe).
Mit 23 und vielen komplett misslungenen versuchen eine Freundin zu finden, total Niedergeschlagen vom letzen Versuch, habe ich Sie angeschrieben um Sie zu fragen, was Sie an mir geliebt hatte. So waren wir wieder im Gespräch, wir verabredeten uns gingen eins trinken dann nochmals und wir mochten uns gleich wieder. Sie verliebte sich etwas schneller als ich und so kamen wir am 20.05.2007 zum zweiten mal zusammen ohne darüber nach zu denken, was wir gemeinsam haben. Schon in den ersten zwei Wochen unserer Beziehung hatten wir, von mir begonnen einen riesen Krach, ich war eiversüchtig, weil Sie mit einem Minirock in den Ausgang wollte (einem sehr kurzen), sie mich jedoch noch in sämtlichen sexuellen Bereichen noch zurückwies (was verständlich war, auch Sie hat nicht wirklich vergessen, dass es nach unserer ersten Beziehung nicht lange nach meinem ersten mal Schluss war, ca 3 Wochen). Im Ausgang tanzte sie zu meinem Widerwillen an einer Stange und begeisterte damit unzählige Männer. Als ich gehen wollte (ich war der Fahrer) weil ich müde war, ignorierte Sie mich eine gute Stunde lang, die Stimmung war im Keller. Lange ging es nicht mehr bis es auch auf sexueller Ebene eine Beziehung war.
Wir verbrachen sehr viel Zeit zusammen, ich schlief bei ihr, fast täglich obwohl ich gleichzeitig noch in einer WG wohnte. Ich vernachlässigte alle meine Kollegen, weil Sie ein Problem damit hatte, wenn ich nicht bei Ihr war. Es gab irgendwie nur noch uns, ich habe meine Freiheit verschenkt, da ich nicht immer streiten wollte. Trotzdem liebte ich Sie. Ich versuchte Sie beim Versuch Ihre Ausbildung nach zu holen (sie war ungelernt) zu unterstützen, sie kam oft mit Problemen zu mir. Ich konnte nur zusehen, wie Sie in diversen Situation scheiterte, keinen meiner Tipps wollte Sie annehmen. Wie es so schön ist, konnte ich mich auch während der Arbeit nicht wirklich ablenken, weil auch mein Chef sämtlich gute Ideen meiner Mitarbeiter und mir in den Wind geschlagen hatte. Ich fühlte mich völlig machtlos. Ich habe Sie im Streit sehr oft, sehr grob beleidigt, in einer Wut und Trauer zu gleich. Habe Ihr mit Trennung gedroht, wenn Sie nicht endlich mal zuhören würde, damit wir Ihre Situation und auch unsere verbessern können. Vieles was ich getan habe war für Sie selbstverständlich, vieles sehr einseitig.
Eines Tages ist das Fass übergelaufen, ich habe meinen grössten Fehler meines Lebens gemacht, nach dem Sie selbst die Tipps einer Ärztin (Epilepsie Zentrum Zürich) in den Wind geschlagen hat und mich ausgesperrt hatte (dachte damals wirklich sie hätte das mit Absicht gemacht, habe sie am Hals gepackt, ich habe Sie nicht gewürgt, aber psychologisch macht das wohl kaum einen Unterschied. Bis heute weis ich nicht, was ich mir davon versprochen habe und hasse mich noch heute dafür. Ich habe Ihr auch auf Anrat meiner Mutter angeboten zu verschwinden und mich selbst anzuzeigen, ich war ca 2 Tage in der WG, zerfleischte mich selbst, sah die Schuld für die Gesamtsituation nur noch bei mir. Sie gab mir/uns trotzdem nicht auf und hat auf mich den Eindruck gemacht, als hätte Sie mir verziehen. Wir gingen zu einem Termin in einer Partnerberatung und vieles schien besser zu kommen, es ging teils auch besser, doch wir waren uns in vielen Dingen zu verschieden. Sie hat die Ausbildung wie ich es befürchtet hatte nicht bestanden und war dann ziemlich am Boden, ich habe versucht Sie aufzubauen, was mir einigermassen gelungen war.
Etwa ein halbes Jahr später sind wir zusammengezogen, ich hatte noch gezögert, doch dann sagte ich mir, dass ich ja sowieso fast permanent bei Ihr war. Wir hatte eine sehr schöne Wohnung zusammen und vieles ging besser als auch schon, sie wurde toleranter, gab mir mehr Freiheit, wir hatten oft Spass, obwohl wir oft das gleiche gemacht habe, durch mangelnde Gemeinsame Interessen. Wir waren oft im Kino, eines trinken gehen, von Zeit zu Zeit draussen am Spazieren, obwohl es gut tut, mach ich das nicht so gerne. Unser grösstes Gemeinsames Problem meines war allerdings, dass wir nicht wirklich gut miteinander sprechen konnten, andere Interessen, anderen Bildungstand. Dadurch gab es immer wieder Probleme und ich habe mich immer mehr zurückgezogen, auch im Bett lag es öfters an mir, wenn nichts lief, weil es für mich einfach nicht mehr stimmte. Eines Abends beim Sex spürte ich das sie Unglücklich war, sie wollte mir erst nicht sagen was los ist, dennoch lies ich nicht locker bestätigte Sie mir was ich befürchtet hatte, durch mein Übergewicht, war es für Sie schwieriger geworden einen Orgasmus zu bekommen, was Sie unglücklich machte. Obwohl es die Wahrheit war, war ich zu tiefst verletzt. Ich suchte keine sexuelle Nähe mehr. Etwa zwei Wochen später im Glauben, dass ich Sie nicht mehr liebe und ich Sie ja nur noch bemitleide habe ich Sie verlassen. Sie drohte mir mit Selbstmord, ich habe desshalb versucht möglichst viele Ihrer Familie einzuweihen, dass Sie jemanden zum reden hat (sie hatte nie viele Kolleginnen und hat diese Kollegschaften auch nicht gepflegt, obwohl ich Ihr immer wieder gesagt, habe wie wichtig das sei. Ich wohnte dann mit ein paar Dingen bei meiner Grossmutter, es ging mir sehr schlecht, ich vermisste Sie, merkte, wie stark ich Sie noch immer liebte, habe Ihr aber nichts gesagt. Ich habe Sie bei der Kündigung der gemeinsamen Wohnung unter druck gesetzt, habe Ihr gesagt, wenn Sie jemals wieder eine Chance bekommen wollte, dass Sie sich professionelle Hilfe hohlen soll. Wir gingen dann auch gemeinsam an den ersten Termin beim Psychiater.
Gleichzeit machte ich auf einen Tipp einer Bekannten, die Freundin eines Kollegen (bei dem ich dann auch noch kurzeitig wohnte) eine ADHS Abklärung. Ich habe ADHS was sicherlich die Beziehung auch nicht wirklich possitiv beeinflusst hat.
Da ich Sie höllisch vermisst habe, wollte ich mich mit Ihr treffen um mit Ihr zu sprechen über eine allfälligen dritten Versuch. Dabei hatte ich erfahren, dass Sie mit einem Kollegen von Ihr, von dem ich wusste dass er gerne mal lügt und mir auch sonst sehr unsympathisch war abgemacht hatte und Sie ein treffen mit Ihm den Vorrang gab, obwohl Sie selbst schon oft schlecht über Ihn gesprochen hat. Ich war einversüchtig und habe einen Streit ausgelösst, ging in die Wohnung und wollte mich aus Ärger den Laptop den ich Ihr geben hatte zurück zu hohlen, dabei war ich so wütend, dass ich Ihr Nachtischen durchsucht hatte und in der Kondompackung eines fehlte. Ich habe Sie, weil ich scheinbar vergessen hatte, dass es von uns zusammen so war, stark beschimpft, weil ich Ihr mittgeteilt hatte, dass ich es nicht ertragen würde, wenn Sie in der noch Gemeinsamen Wohnung einen anderen hätte.
Zwei Tage später als sich die Situation etwas gelegt hatte, sprachen wir zivilisiert miteinander und sie fragte mich ob wir Kollegen sein könnten. Etwas unvorstellbares für mich, ich war sehr traurig. Ich ging am nächste Abend vorbei stellte mich vor Sie hin um sie persönlich zu fragen, ob sie glaubt das dies klappen könnte. Sie merkte das Sie sich was vormachen wollte. Es geschah wie es kommen musste, wir umarmten uns, küssten uns und hatten das erste mal seit langem wieder Sex, es war mein schönstes mal, wir verwöhnten uns, und gingen auch uns ein wie noch nie. Danach wusste ich gar nicht mehr was ich jetzt soll und dennoch fühlte es sich super an Sie in meinen Armen zu haben.
Wir haben uns oft getroffen auch Spass zusammen gehabt, nur konnte ich nicht über Themen die mich interessierten sprechen und ich habe desshalb diesen Versuch abgebrochen, weil ich keine Zukunft sah und Sie nicht ausnutze.
Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Sie denke, gemischte Gefühle, teils sexuelle Interessen (das macht es einfach sie einzuordnen), teils aber auch Gefühle dich ich nicht einordnen kann, Sehnsucht die ich nicht erklären kann usw. Ich leide oft, mein Verstand sagt mir zu 100% was anderes als mein Herz. Und an all dem bin ich im Grunde genommen Schuld.