wie springt man über seinen schatten?

melaniesophie

Neuer Benutzer
10. Juni 2012
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liebe leute,

ich würde gerne eure erfahrungen und ratschläge zum thema beziehungsängste/ unsicherheiten/ resignation hören. ich habe neulich darüber nachgedacht, warum ich noch nie eine beziehung hatte. ich bin deswegen nicht verzweifelt, ich bin erst 20 und mir geht es auch so gut aber ich hätte gerne mal einen freund, allerdings machen mir einige dinge angst, die ich gern überwinden würde.

erstens hab ich diese naive idealvorstellung, dass man jemanden kennenlernt und schließlich zusammenkommt, weil man den menschen an sich gerne hat, sich für ihn interessiert und teil seines lebens sein möchte. jetzt sehe ich aber bei sovielen leuten, dass sie eben nicht deswegen eine beziehung eingehen sondern aus ganz anderen gründen, zum beispiel weil sie nicht allein sein wollen oder weil sie denken nichts besseres zu finden. letzten herbst hab ich jemanden kennen gelernt, mich ein paar mal mit ihm getroffen, auch mit ihm geschlafen, und er wollte dann ziemlich schnell mit mir zusammen sein obwohl wir uns meiner meinung nach viel zu wenig kannten. nachdems vorbei war hatte er bald eine partnerin, er war mit ihr zusammen nachdem er sie zwei (!) wochen kannte. ich war dann so froh, dass ich mit ihm keine beziehung eingegangen bin, denn anscheinend ging es ihm gar nicht um mich als mensch, er wollte einfach nur eine freundin und hätte sicher jede genommen mit der er halbwegs auf einer wellenlänge ist. meine beste freundin hat das genauso gemacht. vor dem ersten date mit ihrem jetzigen freund meinte sie zu mir, er sei gar nicht ihr typ und sie müsse sich überwinden (!!) ihn jetzt zu treffen aber wenn man nicht für immer single bleiben will müsse man eben opfer bringen. jetzt sind sie 3 jahre zusammen und unendlich glücklich. ich könnte das nie und ich will auch nicht, dass sich jemand anders überwinden muss um sich mit mir zu treffen aber es halt macht, weil er keine andere kriegt oder so. wenn ich jemanden kennen lerne muss ich immer gleich an sowas denken und leider kann man ja nie wissen welche motive der andere hat. geht es noch jemanden so und wie kann man damit umgehen?

zweitens bin ich wie viele frauen extremst unsicher was mein aussehen, aber auch meine sonstigen qualitäten angeht mit anderen worten ich mag mich selbst nicht wirklich und kann deswegen nur schwer nachvollziehen, dass jemand anders mich mögen kann. ich glaube, dass ich meinen eigenen ansprüchen nie genügen werde. beispielsweise bin ich objektiv betrachtet beim studium überdurchschnittlich gut. mir wurde nach dem ersten studienjahr schon eine stelle als studienassistentin angeboten, ich bin in den rankings unter den top 2% etc. aber trotzdem vergleiche ich mich nur mit den menschen, die noch besser sind, glaube dass jeder erfolg eigentlich nur ein zufall ist und fühle mich wie eine versagerin. ich kann auch kein kompliment über mein aussehen ernst nehmen. alleine komme ich damit klar. aber in einer beziehung würde ich ständig daran zweifeln, warum mein freund mit mir zusammen ist, wenn es SO VIELE hübschere, intelligentere, interessantere frauen gibt. ich hatte mal was mit jemandem am laufen, der nebenbei gemodelt hat also auch mit models zu tun hatte, ich musste das beenden, weil es so belastend war! lächerlich ich weiß aber wie kann man diese gedanken ausschalten?

dann sind da noch allgemeine gedanken, die ich immer habe wenn ich jemand kennen lerne und sich etwas zu entwickeln beginnt. ich denke jedes mal, was bringt es eigentlich diesen menschen an mich heranzulassen, mich verletzlich zu machen etc. ich weiß, man darf nicht vor dem anfang an das ende denken. aber wenn ich mir anschaue, was von beziehungen in meinem umfeld bleibt wenn sie vorbei sind, denk ich mir wirklich, dass liebe nur eine illusion ist, die man sich vielleicht für eine gewisse zeit einreden kann, dass aber schließlich immer die realität ans licht kommt und jeder mensch sich selbst der nächste ist. irgendwie stimmt es schon dass sich der charakter eines menschen nicht bei der ersten begegnung zeigt, sondern bei der letzten. und so viele leute in meinem freundeskreis, egal wie "verliebt" sie waren, reden nicht mehr mit dem expartner/ beschimpfen und verletzen sich/ gehen einfach aneinander vorbei. aber wenn es so endet, wars dann jemals etwas wert? warum lässt man es nicht gleich sein. vielleicht ist das ideale zusammenspiel zwischen mann und frau wirklich nur sexueller natur. in guten wie in schlechten zeiten ist doch heutzutage eine komplett unrealistische vorstellung oder?

ist das irgendwie berechtigt so zu denken oder sollte ich mich einfach zusammenreißen und aktzeptieren, dass man keine garantie für ewige und perfekte liebe bekommen kann, aber entweder wie jeder andere mensch sein glück zu versuchen hat oder eben alleine bleibt. ich will echt nicht so rüberkommen, als wär ich depressiv oder vebittert. ich mag mein leben wirklich auch so ohne einen partner. ich liebe meine freunde und meine familie über alles und ich habe viele hobbies und eigentlich eh kaum zeit. ich lerne auch immer wieder männer kennen und bin wirklich nicht von vornherein komplett negativ eingestellt, aber sobald sich etwas ernsteres entwickelt belasten mich immer diese gedanken und ich verliere lieber einen menschen der mir eigentlich schon wichtig ist, als mich weiter damit auseinanderzusetzen. ich muss aber auch dazusagen, dass noch nie ein mann wirklich um mich gekämpft hat und das wird glaub ich auch nie passieren. sobald man einmal leichte zweifel äußert/ ein langsameres tempo fahren will sind sie weg, was natürlich meine thesen wieder bestätigt (will nur irgendeine beziehung egal mit wem, mag mich gar nicht wirklich, gibt eh soviele die besser sind, liebe ist eine illusion und bringt gar nix etc. etc.). ich nehms langsam schon ein bisschen persönlich dass jeder irgendwie das interesse verliert wenn er mich besser kennen lernt. oder nach 3 monaten wenn die rosa brille weg ist merken die erst wie ich wirklich aussehe. oder die wollen alle von anfang an nur mit mir ins bett und ich verwechsel geheucheltes interesse mit ehrlichem das kann natürlich auch sein haha :schief:

sorry dass der text so lang geworden ist, ich würd mich aber sehr freuen wenn sich jemand meldet, dem es vielleicht ähnlich geht und der das vielleicht schon überwunden hat. ihr könnt mir aber auch alle sagen dass das komplett lächerlich ist und eh jeder so denkt und ich nicht meine und eure zeit verschwenden soll :rolleyes: bin für jedes kommentar/ jede anregung dankbar :super:

 
Woher kennst du meine Gedanken???

Ich bin zwar ein Mann und keine Frau, aber ich kenne diese Gedanken. Beispielsweise die Idealvorstellung einer Beziehung. Auch meine Idealvorstellung von einer Beziehung ist es, dass man eine Beziehung mit einem Menschen aus Liebe, gegenseitigem Vertrauen und mit dem Ziel, einen gemeinsamen Weg zu gehen eingeht und nicht nur, um nicht alleine zu sein. Das führt leider dazu, dass man lange alleine bleibt. Bei mir gab es auch schon eine Phase, in der ich mir diese Frage gestellt habe... Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. Man gibt diesen Standpunkt auf und macht es wie die anderen auch, dann wird man aber auch viele Enttäuschungen erleben. 2. Man behält diesen Standpunkt und sucht nach der/dem richtigen. Dann aber muss man das auch aktiv tun! Wenn man jedem von vornherein unterstellt, zu denen, die sich für 1. entscheiden zu gehören (von denen gibt es sicher viele, aucch wenn es viele nicht zugeben würden), dann wird man für immer alleine sein. Ich habe mich entschieden, meinen Standpunkt beizubehalten. Ich möchte nicht mit einer Frau zusammen sein, einfach nur um nicht alleine zu sein und ohne dass wir wenigstens einige gemeinsame Ansichten und Vorstellungen vom Leben hätten.

Daraus resultiert natürlich, dass Gruppe 2 wesentlich weniger oberflächlich ist als Gruppe 1, was die Partnerwahl angeht. Und da es in Gruppe 2 ohnehin schon vermutlich weniger Menschen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit, auf den richtigen Menschen zu treffen wesentlich geringer. Ja, Liebe ist pure Mathematiik :D (kleiner Scherz, natürlich nicht!)

Trotzdem glaube ich nicht, dass die Menschen die in Gruppe 1 sind, glücklicher sind. Vielleicht grübeln sie weniger, das ist dann aber ein prinzipielles Problem, das du sebst auch hättest, wenn du in Gruppe 1 gehen würdest ;)

Auch diese Unsicherheit in Bezug auf Aussehen und andere Qualitäten kenne ich, das ist nicht auf Frauen beschränkt. Aber das kann man sich einfach abgewöhnen, indem man sich sagt: "Wenn ich mir den richtigen ausgesucht habe (und das sollte man sich schon zutrauen), dann liebt er mich bestimmt wegen mir, nicht wegen meinem Körper allein." Es wäre naiv zu glauben, dass das Aussehen für die erste Sympathie völlig unentscheidend ist, aber es ist nicht so, dass (alle) Jungs(zumindest ich) immer nach der ultimativ schönsten Frau ausschau halten. Also für mich kann eine Frau schön sein, wie sie will, wenn ich merke, dass sie nicht viel im Kopf hat oder innerlich kein freundlicher Mensch ist wird sie ni eine Chance haben!

Grundsätzlich sind auch nicht alle Mnner gleich wieder weg, wenn man ein langsames Tempo fahren möchte. Ich selbst habe nichts gegen ein langsames Tempo, aber es sollte nicht auf diese "ich halte dich mal ne weile hin um zu testen, wie sehr du dich um mich bemühst"-Spielchen hinauslaufen. Wenn ich ein Mädchen kennenlerne und sie traut sich nicht, sich mit mir zu treffen, dann werde ich sie nicht anbetteln, soviel Männlichkeit habe ich noch! Aber wenn ich merke, sie bemüht sich auch, sie will, aber sie möchte es langsam angehen (am Besten man spricht darüber), dann: Top, ja, das will ich auch!

Zu dem Problem mit dem Studium... Ja das kenne ich auch. Irgendwie war ich nie zufrieden mit dem was ich hatte. Es gibt immer leute, die besser sind als man selbst. Irgendwie (denkt man zumindest) setzt einen das Umfeld unter enormen Leistungsdruck. Und man selbst will ja auch etwas leisten, etwas schaffen. Und dann ist sehr gut auch nicht gut genug. Für mich hat sich dieses Problem in Luft aufgelöst, als ich mich mit meinen generellen Zielen im Leben beschäftigt habe. Diese Ziele habe ich füür mich definiert und ich arbeite darauf hin. Und solange ich "gut genug bin", um diese Ziele erreichen zu können gibt es keinen Grund mehr, mit mir unzufrieden zu sein. Ich muss ja nicht die Ziele der anderen erreichen, ich habe meine eigenen ;)

Ich hoffe ich habe nix wesentliches übersehen :)

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag :)

 
letzten herbst hab ich jemanden kennen gelernt, mich ein paar mal mit ihm getroffen, auch mit ihm geschlafen, und er wollte dann ziemlich schnell mit mir zusammen sein obwohl wir uns meiner meinung nach viel zu wenig kannten.
Du wolltest es nicht überstürzen, was auch verständlich ist.

Aber was wäre passiert, wenn ihr euch Zeit gelassen hättet !?

Vielleicht hätte es ja super gepasst / Vielleicht auch nicht.

nachdems vorbei war hatte er bald eine partnerin, er war mit ihr zusammen nachdem er sie zwei (!) wochen kannte. ich war dann so froh, dass ich mit ihm keine beziehung eingegangen bin, denn anscheinend ging es ihm gar nicht um mich als mensch, er wollte einfach nur eine freundin und hätte sicher jede genommen mit der er halbwegs auf einer wellenlänge ist.
Wer sagt das ?

Vielleicht passte es ja perfekt. Wer weiß das schon.

meine beste freundin hat das genauso gemacht. vor dem ersten date mit ihrem jetzigen freund meinte sie zu mir, er sei gar nicht ihr typ und sie müsse sich überwinden (!!) ihn jetzt zu treffen aber wenn man nicht für immer single bleiben will müsse man eben opfer bringen. jetzt sind sie 3 jahre zusammen und unendlich glücklich.
Überwinden ?? Warum ? -Weil er nicht aussieht wie ein Filmstar.

Vielleicht ist er vom Charakter her ein guter Partner und er wusste, wie man ihr das bewusst macht.

ich könnte das nie und ich will auch nicht, dass sich jemand anders überwinden muss um sich mit mir zu treffen aber es halt macht, weil er keine andere kriegt oder so.
Als es oben um dich ging, konnte der Mann eine Andere kriegen.

Das passte dir auch nicht. Also für eine Seite musst du dich entscheiden.

Zu dem zweiten Absatz

lächerlich ich weiß aber wie kann man diese gedanken ausschalten?
Indem du mal anfängst dein Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken.

ich denke jedes mal, was bringt es eigentlich diesen menschen an mich heranzulassen, mich verletzlich zu machen etc. ich weiß, man darf nicht vor dem anfang an das ende denken. aber wenn ich mir anschaue, was von beziehungen in meinem umfeld bleibt wenn sie vorbei sind, denk ich mir wirklich, dass liebe nur eine illusion ist, die man sich vielleicht für eine gewisse zeit einreden kann, dass aber schließlich immer die realität ans licht kommt und jeder mensch sich selbst der nächste ist.
Wenn man nicht für den Rest seines Lebens alleine sein will, muss man das Risiko eingehen.

Wirklich sicher kann man sich nie sein. Man muss nur Vertrauen. Sich selbst und seinen Partner.

Eine Ehe kann auch nach 20 Jahren noch scheitern.

egal wie "verliebt" sie waren, reden nicht mehr mit dem expartner/ beschimpfen und verletzen sich/ gehen einfach aneinander vorbei. aber wenn es so endet, wars dann jemals etwas wert?
Wie gesagt Risiko!

Aber wenn man insgesammt eine scöne Zeit hatte, war es das mit sicherheit wert.

Auch wenn man diesen Wert nicht schätzt.

vielleicht ist das ideale zusammenspiel zwischen mann und frau wirklich nur sexueller natur.
Ein großteil ist sexueller Natur.

Kein Mensch hat eine gute Beziehung, wenn er sexuell unzufrieden ist.

Was meist auch zu einer Trennung führt.

ist das irgendwie berechtigt so zu denken oder sollte ich mich einfach zusammenreißen und aktzeptieren, dass man keine garantie für ewige und perfekte liebe bekommen kann, aber entweder wie jeder andere mensch sein glück zu versuchen hat oder eben alleine bleibt. i
Die Garantie gibt es nicht.

Ich denke, wenn du den richtigen Menschen kennenlernst, gehst du das Risiko ein.

Denn im Prinzip bleibt uns nur die Möglichkeit unser Glück zu versuchen.