Wohin geht der Weg?

Polaris

New member
25. Sep. 2018
1
0
0
Ich weiß nicht wirklich wie ich mein Problem beschreiben soll...

Seit etwas mehr als drei Jahren bin ich mit meinem Partner zusammen. Ich bin 30, er 33.

Aus seiner ersten Ehe bringt er 2 Kinder mit.

Eigentlich ist alles okay, aber eben auch nicht mehr. Und okay reicht mir nicht.

Wir leben in dem Haus, das seine Großeltern gebraucht haben. Angeblich zahlt er viel Miete an seine Eltern und für seine Ex-Frau und die Kinder. Ich will gar nicht, dass er weniger für seine Kinder zahlt. Aber er ist seit fast 4 Jahren getrennt und zahlt immernoch viel für seine Ex und die Kinder. Ich will nicht das er weniger für die Kinder zahlt. Aber seine Ex arbeitet Vollzeit, hat einen neuen Freund der nach ihren Aussagen, sehr viel Geld verdient.

Wir leben im Prinzip von meinem Gehalt. Ich habe aktuell nur eine Vollzeitnahe Teilzeitstelle.

Seine Eltern erzählten mir neulich, er würde keine Miete für das Haus zahlen und sie würden unsere Wasserrechnung zahlen. Daraufhin habe ich in seinen Unterlagen geschnüffelt (er wirft Post nur auf seinen Schreibtisch und sortiert gar nichts). Da habe ich Briefe vom Arbeitsamt gefunden aus der Zeit wo wir zusammen gekommen sind. Vom Arbeitsamt. 
Er würde nicht zu Terminen erscheinen und seine Leistungen würden nun gekürzt werden. Aus der Zeit als wir zusammen gekommen sind. Angebilich war er da noch selbstständig. 

Immer mehr kam zusammen... Rechnungen, Mahnungen... ich dachte ich spinne total.

Ich liebe ihn und ja ich liebe es in diesem Haus zu leben. 

Aber die scheinbaren Lügen sind einfach schlimm.

Hinzu kommt, ich kann das mit seinen Kindern nicht. Keiner in meinem Freundeskreis hatte damals Kinder. Ich hatte keine Ahnung worauf ich mich einlasse. Ich arbeite fast jeden Samstag und ich hab nur einen Samstag im Monat frei. Wenn dieser Tag auf einen Kinderwochenende fällt, versuche ich immer zu tauschen.
Weil ich das nicht kann. Sonntags sind die Kids bis 17 Uhr bei uns. Alles was ich vom Wochenende habe ist der Sonntag. Er versteht es nicht, erwartet dass ich meine Zeit komplett mit seinen Kindern verbringe und ist genervt wenn ich zwischendrin mal eine rauchen gehe. Die Kids sind wirklich süß... aber sie sind fremde Kinder für mich.

Mittlerweile suche ich nach einer eigenen Wohnung und habe Angst es finanziell nicht zu schaffen.- 1.2000 Gehalt und 530Miete. Ich würde zwei Katzen mit nehmen und habe keine Ahnung, gerade.

Ich liebe ihn irgendwo noch... aber oft denke ich mir: Das ist MEIN Leben. Wieso muss ich mein Geld für Kinder ausgeben die nicht meine sind? Mein hart verdientes Geld ausgeben weil er Kinder hat? Scheinbar arbeitslos ist und sich nicht kümmert?

Wenn ich ihn frage ob er arbeitet, dann sagt er ja. Legt mir sogar Kontoauszüge und einen Arbeitsvertrag vor.

Aber nach seiner Rechnung zahlt er mehr als 3000 Euro für die Ex und die Kinder.

Die fahren jedes Jahr 3 Mal in Urlaub. Schon vor dem neuen Freund der Mutter. Und ich war seit 10 Jahren nicht mehr im Urlaub....

Ich will mich trennen aber irgendwie auch nicht. Denn ich liebe ihn ja doch. Und auch nicht 

 
Liebe Polaris

Ich kann Dich absolut verstehen. Wer drei Jahre mit einem Partner zusammen ist und das Leben des Partners mitfinanziert, hat ganz klar Ansprüche. Transparenz über die finanzielle Lage  sollte hier eine Selbstverständlichkeit sein. Eine Partnerschaft beruht auf Vertrauen. Dieses kann er nur schaffen, wenn er alle Zahlen auf den Tisch legt. Solange sein Leben über Dein Gehalt mitfinanziert wird, schuldet er Dir das.

Ansprüche haben natürlich auch die Kinder, welche aus der ersten Ehe stammen. Ansprüche von Gesetzes wegen dürfte auch die Ex-Frau haben, solange sie die Kinder betreut und nicht eine neue Partnerschaft eingegangen ist, die eine Kürzung rechtfertigt. Hier müsste das Scheidungsurteil Aufschluss darüber geben. Ich finde, dass Du auch hier ein Recht auf Transparenz hast.

Was die Freizeit betrifft, hast natürlich auch Du wieder Ansprüche. Es sind seine Kinder. Da steht Dir auch das Recht zu, an einem arbeitsfreien Tag das zu tun, wonach Dir ist. Auch Du hast ein Recht auf Ferien und mehr. Seine Altlasten dürfen nicht Dich übermässig einschränken. Was ist, wenn auch Du Kinder möchtest? Vieles in Eurer Beziehung scheint einseitig zu laufen. Du gibst und für ihn ist es selbstverständlich, dass er nimmt. Das darf so nicht sein.

Ein Auszug aus der gemeinsamen Wohnung würde ihn zum Handeln zwingen. So ist es bequem für ihn. Aber leider ist das nicht das Leben, welches Dich glücklich macht. Ich würde von ihm ein offenes Gespräch verlangen, wo er eine Auslegeordnung über alle finanzielle Dinge auf den Tisch legen muss und wo auch Deine Ansprüche zur Sprache kommen.

 
Hallo Polaris 

Hast du dies den schon einmal mit ihm besprochen, wie du dich fühlst? Hier wäre ich gespannt was er hier zu sagen hat. 

Ich verstehe dein Unmut: Arbeiten zu gehen und das komplette Geld an fremde Kinder sowie andere Sachen auszugeben, ist unschön und macht auf Dauer unzufrieden.

Wenn du wie beschreibst, deine Unzufriedenheit zunimmt, wäre eine Auszeit sicherlich denkbar oder zumindest das du dein eigenes Leben beschreitest. Hier meine ich mehr sich eine eigene Wohnung zu suchen, so sind die finanziellen Sachen auch ein weniger getrennter wie in deiner aktuellen Situation.

Vielleicht wäre dies ein erster Schritt in die richtige Richtung. 

Und eins verstehe ich nicht, wieso kann er dir einen Arbeitsvertrag vorlegen, wenn er dennoch Arbeitslos gemeldet ist?

Hier stimmt doch irgendetwas nicht? 

Gruss

Lisa

 
Die Kinder sind ein Teil von ihm, sodass ich nicht verstehen kann, warum du ein Problem damit hast, Zeit mit ihnen zu verbringen bzw. Geld für sie auszugeben. Eine Partnerin, die so schlecht auf die Kinder zu sprechen ist, ist für den Mann eher eine Belastung, finde ich.

Allerdings geht es nicht, dass du die Hauptträgerin der finanziellen Last bist. Das könntet ihr auch so regeln, ohne dass du ausziehen musst. Das sind ein paar Rechenaufgaben. Vorausgesetzt, dass du duch mit den Kindern arrangieren kannst.