Zurück zur psychisch kranken Exfreundin? Vertrautheit oder Mitleid?

twistedBrain

Neuer Benutzer
03. März 2011
3
0
0
42
Hallo zusammen

Uff, das könnte länger werden...

Letzten Sommer hatte ich (29) eine 6,5-jährige Beziehung beendet.

Meine Exfreundin (27) und ich mussten in dieser Zeit ein paar üble Dinge durchmachen. Vor allem sie ist mehrmals durch die Hölle gegangen.

Wir haben aber auch ganz viele schöne Dinge erlebt, sind viel gereist und haben fast jede freie Minute miteinander verbracht. Dies hat uns in all der Zeit ziemlich zusammengeschweisst.

Bei meiner Exfreundin hat sich zudem im Laufe der Zeit eine Sozialphobie entwickelt, welche vor einem Jahr in einer Schizophrenie gipfelte. Ich versuchte, auch hier wieder stets für sie da zu sein, doch letzten Sommer konnte ich dies alles einfach nicht mehr tragen.

Meiner Exfreundin ging es zu diesem Zeitpunkt zwar wieder etwas besser, da sie Medikamente und psychische Hilfe bekam, jedoch hatte ich selber damals eine ziemliche Krise.

Ich lernte zu diesem Zeitpunkt eine Frau kennen, die mir wieder ein bisschen Leben zurück gab. Ich entschloss mich nach einem langen Kampf mit mir selber, meine Exfreundin zu verlassen und mit der anderen Frau einen Neuanfang zu wagen.

Einige Leute konnten mich gut verstehen, andere fanden es egoistisch, meine Exfreundin mit ihrer Krankheit im Stich zu lassen. Ich versuchte aber weiterhin für sie da zu sein, so gut dies eben ging. Allerdings musste jetzt eben die Familie meine Ex mehr Unterstützung leisten. In ihren Augen bin ich verantwortlich, dass es ihr danach wieder schlechter ging (Was zu einem gewissen Teil ja auch stimmt). Jedoch habe ich das Gefühl, dass sie mich für die ganze Krankheit verantwortlich machen. egal.

Ich muss vielleicht noch erwähnen, dass meine Exfreundin zuvor nicht das allerbeste Verhältnis zu ihrer Familie hatte. Die Eltern sind ziemlich kontrollierend und Gefühle haben wenig zu suchen in diesem Haus. Daher hat sie ihnen auch stets nur das nötigste anvertraut und ich war für vieles die einzige Vertrauensperson.

Daher kam sie über die Trennung auch überhaupt nicht hinweg. Sie rief täglich mehrmals an, um mir zu sagen, dass sie mich zurück haben wolle und sie es nicht schaffe. Mit der Zeit wurde dies sehr zermürbend, denn die Schuldgefühle belasteten die neue Beziehung. Abstand oder mal ein paar Tage kein Telefon wollte sie partout nicht akzeptieren. Ich hatte dann zeitweise auch ihre Nummer gesperrt, aber irgendwie liessen mich die Schuldgefühle immer wieder das Telefon abnehmen.

letzten Herbst hatte ich sogar mal versucht, die neue Beziehung zu beenden und es nochmals mit meiner Exfreundin zu versuchen, doch die neue Liebe war zu stark. Meine Exfreundin fiel wieder in ein Tief. Trotz des Mittleids und der immer noch starken Gefühle für sie, ging ich auf Distanz. Doch das funktioniere nicht wirklich, denn sie wohnt in der gleichen Stadt, und meine besten Freunde wurden im laufe der Zeit auch ihre (mittlerweile einzigen) Freunde, zu denen sie den Kontakt hielt.

Da sie aber darauf vor einem Suizidversuch stand, ging ich wieder vermehrt auf Kontakte ein, worauf es ihr auch wieder merklich besser ging. Meine neue Freundin wollte ich aber nicht noch mehr mit dieser Situation belasten, daher informierte ich sie auch nicht über diese Treffen.

Mit der Zeit zeigte sich wieder ein Bisschen der frühere Mensch in meiner Exfreundin, ich konnte wieder unbeschwerter mit ihr reden, jedoch hatte sie stets die Hoffnung, dass ich wieder zu ihr zurückkomme. Wir sprachen auch viel über die alten zeiten und irgendwie konnte ich mir alles wieder ein wenig vorstellen. Doch die Beziehung mit meiner Freundin entwickelte sich weiter und war sehr sorgenfrei. Trotzdem stieg immer mehr die Zerrissenheit - Die schöne neue Beziehung existierte auf Kosten der alten - und das Mitleid und die Schuldgefühle wuchsen stetig.

Die Situation wurde immer unerträglicher, ich konnte meine Exfreundin nicht so hoffen und leiden sehen. Ich wollte sie wieder glücklich sehen! Und immer mehr schöne Erinnerungen aus der alten Zeit tauchten auf. Mir ging es dadurch dafür wieder schlechter, ich bekam häufiger Migränenattacken und suchte vermehrt den Trost im Alkohol. Nach einem mörderischen Absturz hielt ich es nicht mehr aus. So konnte es nicht mehr weitergehen. Mir schien die einzige Lösung, die neue Beziehung zu beenden, solange noch nicht so viele Erinnerungen und Vertrautheit da sind, was für meine neue Partnerin nur schwer nachvollziehbar ist.

Und jetzt bin ich an einem Punkt angelangt, wo es mir eigentlich besser gehen sollte. Doch irgendwie sind da Zweifel, ob dies eine gute Idee war. Obwohl wir nichts überstürzen wollten, kann es meine Exfreundin kaum erwartren, dass wir wieder zusammenkommen.

Meine Gedanken und Gefühle sind momentan total durcheinander, schwanken hin und her. Kann das nochmals klappen? Es war ja früher auch schön, und die Krankheit zeigt sich nur selten. Ist da noch Liebe oder ist es vielleicht doch nur Mitleid? Gern habe ich sie auf jedenfall noch sehr. Soll ich den Schritt wagen oder sind es nur Schuldgefühle? Und wenn ich jetzt doch wieder abspringe, wie wird sie es dieses mal verkraften? Oder geht alles wieder von vorne los?

Und die Trennung von meiner neuen Beziehung verkrafte ich auch noch nicht und möchte sie zurück...

Ich bin total am Ende, mein Hirn scheint nur noch aus Mus zu bestehen und ich sehe keinen Ausweg aus diesem Dilemma. Bin offen für jeden Vorschlag.

Wenn ihr was nicht versteht oder mehr Infos braucht, einfach nachfragen...

Vielen Dank

twistedBrain

 
Hallo.

Ich habe selbst eine psychische Erkrankung und sehe realistisch, wie belastend dies für meinen Partner ist. Mir selbst kann ich leider keinen Urlaub von diesen Problemen geben- aber meinem Partner. Ihr hättet euch Hilfe holen sollen. Es gibt Beratungsstellen, Angehörigengruppen und Du hättest in den Therapieverlauf integriert werden müssen. AUCH der Angehörige eines kranken Menschen hat Anspruch auf Unterstützung. Wichtigstes Stichwort: Co- Abhängigkeit- gilt nicht nur für Sucht. Informier Dich mal- es gibt soviele Seiten und Selbsthilfegruppen im Netz dazu.

Fakt ist: Als Nahestehender eines Kranken hat man ein Recht auf Freiheiten, eigenen Raum, Grenzsetzung und auch auf egoistische Gefühle. Davon muss man sogar Gebrauch machen, denn nur dann bleibt man selbst gesund und kann dem Partner überhaupt eine Hilfe sein!!!!

Ich kann verstehen, dass Du Gefühle für eine andere Frau entwickelt hast. Warum Du Dich gleich auf eie Beziehung einlassen musstest, begreife ich nicht. Das hättest Du Deiner Exfreundin vorerst ersparen können, zudem ist es auch unklug, sich sofort in die nächste Partnerschaft zu stürzen. Grade in Deiner Situation hätte Dir klar sein müssen, dass es Probleme mit sich bringt.

ICH an Deiner Stelle hätte meinen Expartner, mit dem ich viel erlebt hat,der mir sehr, sehr nahe steht niemals so verletzt. Natürlich hätte ich ihm nicht ersparen können, die Beziehung zu beenden und über meine Gefühle zu sprechen, aber ich hätte ihm beigestanden und das leben der neune Liebe hinten angestellt, ganz klar. Immerhin ist er viel länger teil meines Lebens.

Ich weiß was eine Sozialphobie ist. Aber wie daraus eine Schizophrenie entstehen kann, begreife ich nicht. Wie genau äußert sich Ihre Erkrankung im Alltag? Gegen Ende Deines Textes lässt Du durchblicken, dass Du überlegst wieder mit Deiner Exfreundin zusammen zu kommen, -weil sich Ihre Krankheit nicht so oft zeigen würde- !!! Den Ansatz finde ich Grund verkehrt. Du musst sie schon mit Krankheit akzeptieren, wenn Du sie liebst. Vielleicht reißt sie sich grade auch nur zusammen, damit Du zurück kommst.

Ich versteh, wie schwierig es ist, aber ich finde Du reizt Deinen Samariter-Status schon ziemlich aus. Deine ExFreundin kann auch ohne Dich leben, selbst wenn sie es sich im Moment nicht zutraut. Wenn Du nicht sicher bist sie noch zu lieben, dann geh nicht zurück, sonst reißt Du sie nur wieder runter.

Becshäftige Dich mal mit den Stichworten von oben und schau, was das in Dir auslöst. Grundgedanken:

- Du hast ein Recht auf eigene Bereiche ohnes sie und Ihre Krankheit- ob in einer Beziehung, oder auch nicht

- Du hast eine Verantwortung, solange ihr Kontakt habt und zwar darüber, sie nichtunnötig zu verletzen und auch nicht in ihrem kranken Verhalten zu unterstützen. Darüber solltest Du Dich schleunigst informieren

Wenn Du Dich gegen den Kontakt entscheidest, wird sie lernen müssen alleine ihr Leben zu meistern. Selbstständigkeit und loslassen sollten auf jeden Fall IHRE zentralen Themen sein, selbst wenn ihr wieder zusammen kommt. Denn Abhänigkeit macht krank.

 
Schau auf dich und darauf was DU willst.

Du bist nicht für deine Ex verantwortlich und kannst auch nichts dafür dass sie krank ist. ich denke wenn ihr wieder zusammen kommt dann weil bei dir alte Erinnerungen hochkommen und du dich für sie verantwortlich fühlst und für ihr Seelenheil. Du wirst dabei zerbrechen und die Beziehung ist von vornherein zum scheitern verurteilt. Dann wird alles nur noch schlimmer.

Rede mit ihr, breche den Kontakt komplett ab, sonst hegt sie ewig Hoffnung und zerbricht daran.

Selbst wenn es ihr danach wieder schlecht geht, da muss auch sie durch, denn Liebe kann man nicht erzwingen.

Sie ist wahrscheinlich noch in Behandlung, dann kann sie sich dort auch Unterstützung holen wenn sie mit der ganzen Situation nicht klar kommt.

 
Hallo Miaflorentine

Vielen Dank für deine schnelle, ehrliche Antwort.

Ich kann verstehen, dass Du Gefühle für eine andere Frau entwickelt hast. Warum Du Dich gleich auf eie Beziehung einlassen musstest, begreife ich nicht. Das hättest Du Deiner Exfreundin vorerst ersparen können, zudem ist es auch unklug, sich sofort in die nächste Partnerschaft zu stürzen. Grade in Deiner Situation hätte Dir klar sein müssen, dass es Probleme mit sich bringt.
Die neue Frau war die Person, die mir Kraft gegeben hat, weiterzuleben. Was sich daraus entwickelt hat, war nicht geplant. Dass ich damit zusätzlich viel Schaden angerichtet habe, ist mir nachträglich auch bewusst. Deshalb sind ja diese ganzen Schuldgefühle da.

Ich weiß was eine Sozialphobie ist. Aber wie daraus eine Schizophrenie entstehen kann, begreife ich nicht. Wie genau äußert sich Ihre Erkrankung im Alltag?
Ich weiss nicht, ob die Schizophrenie eine Folge der Sozialphobie ist, oder ob sie sich parallel entwickelt hat. Die Schizophrenie zeigt sich, indem meine Exfreundin das Gefühl hat, sich selbst aufzulösen. Ihr Körper und auch ihr Ich scheinen dann zu verschwinden. Sie hat häufig Panikattacken, vor allem nachts und in bestimmen Situationen. Sie kann z.B. nicht mehr alleine im Zimmer schlafen. Die Sozialphobie macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn sie vor mehreren Leute etwas tun oder sagen soll. Referate oder Sitzungen z.B. sind undenkbar. Dies tritt auch bei ihr bekannten Personen auf (Familientreff...)

Gegen Ende Deines Textes lässt Du durchblicken, dass Du überlegst wieder mit Deiner Exfreundin zusammen zu kommen, -weil sich Ihre Krankheit nicht so oft zeigen würde- !!! Den Ansatz finde ich Grund verkehrt. Du musst sie schon mit Krankheit akzeptieren, wenn Du sie liebst. Vielleicht reißt sie sich grade auch nur zusammen, damit Du zurück kommst.
Ich glaube, ich würde sie auch mit ihrer Krankheit akzeptieren. Allerdings würde ich es nicht mehr schaffen, alles allein zu tragen. Momentan bin ich mir einfach nicht sicher, wieviel an meinen Gefühlen Liebe ist, und wie viel Mitleid und Schuldgefühl. Ich habe Angst, später merken zu müssen, dass es doch nicht funktioniert und sie dadurch wieder verletze. Momentan wird von mir erwartet, dass ich in meiner jetzigen Unsicherheit eine endgültige, definitive Entscheidung treffe.
Ich könnte mir eine gute Freundschaft vorstellen, doch meine Exfreundin will um alles in der Welt unsere alte Partnerschaft zurück. Ich weiss nicht, ob ich ihr das geben kann, da mir gewisse Faktoren (wenig Erotik, Sex) schon früher fehlten und mitverantwortlich für die neue Beziehung waren. Sie braucht aber jemanden, der ihr rundum Schutz bietet, der jede Nacht neben ihr schläft und sie bei ihren Panikattacken beruhigt. Es ist für mich eine schwere Entscheidung, die gut überlegt sein soll. Schliesslich bestimmt sie auch den weiteren Verlauf meines Lebens.

Wenn Du Dich gegen den Kontakt entscheidest, wird sie lernen müssen alleine ihr Leben zu meistern. Selbstständigkeit und loslassen sollten auf jeden Fall IHRE zentralen Themen sein, selbst wenn ihr wieder zusammen kommt. Denn Abhänigkeit macht krank.
Das ist nur zu wahr. Und ich müsste das ebenfalls lernen, und nicht aus Mitleid wieder nachgeben. Dass sie in meinen Kollegenkreis völlig integriert ist, es mittlerweile ihre einzigen Freunde sind, würde es nicht einfacher machen.
Danke dir auch, amor nascosto

Schau auf dich und darauf was DU willst.Du bist nicht für deine Ex verantwortlich und kannst auch nichts dafür dass sie krank ist.
Dass sie krank ist, dafür kann ich nichts. Aber es hätte ihr sicher geholfen, wenn ich bei ihr geblieben wäre.
Ich habe sie verlassen, WEIL ich schlussendlich auf mich schauen wollte und das Gefühl hatte, an der Bezeihung zugrunde zu gehen. Ich habe aber gemerkt, dass ich mit dieser Schuld, und erst noch in einer neuen Beziehung, nicht klar komme.

ich denke wenn ihr wieder zusammen kommt dann weil bei dir alte Erinnerungen hochkommen und du dich für sie verantwortlich fühlst und für ihr Seelenheil. Du wirst dabei zerbrechen und die Beziehung ist von vornherein zum scheitern verurteilt. Dann wird alles nur noch schlimmer.
Genau davor habe ich Angst. Trotzdem rede ich mir immer ein, dass, wenn ich bei ihr geblieben wäre, wir es auch geschafft hätten.


Rede mit ihr, breche den Kontakt komplett ab, sonst hegt sie ewig Hoffnung und zerbricht daran. Selbst wenn es ihr danach wieder schlecht geht, da muss auch sie durch, denn Liebe kann man nicht erzwingen.

Sie ist wahrscheinlich noch in Behandlung, dann kann sie sich dort auch Unterstützung holen wenn sie mit der ganzen Situation nicht klar kommt.
Den Kontakt abzubrechen, habe ich ich auch schon versucht, hatte es aber nicht geschafft. Ich würde auch lieber eine Lösung vorziehen, bei der ich sie trotzdem noch unterstützen kann. Und ihre Totalintegration in meinen Freundeskreis erschwert das Kontakt abberchen natürlich noch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine Lösung, bei der du sie noch weiterhin unterstützen kannst wird dazu führen, dass sie sich immer wieder Hoffnungen macht.

So lange SIE nichts ändert, wird das auch immer so weiter gehen. Es kann nicht sein, dass du dich dafür verantwortlich fühlst, wie es ihr geht.

"Wenn ich das mache, geht es ihr schlechter, wenn ich jenes mache, geht es ihr besser."

Jeder ist für sich selbst verantwortlich und das muss sie auch sehen.

Ich würde ihr die Situation erklären, einmal konsequent für einige Monate den Kontakt abbrechen und wenn sie nicht bei jedem Anruf mehr darauf hofft, dass du ihr sagen wirst, dass du zurück kommst, kannst du ihr ja wieder helfen. Dagegen spricht ja nichts.

 
ich sehe es auch so, es ist ihr leben. du bist nicht ihr therapeut, du bist nicht für sie verantwortlich.

du gehst an dem allen kaputt.

achte auf dich, alles liebe

 
Ich finde das:

Momentan bin ich mir einfach nicht sicher, wieviel an meinen Gefühlen Liebe ist, und wie viel Mitleid und Schuldgefühl. Ich habe Angst, später merken zu müssen, dass es doch nicht funktioniert und sie dadurch wieder verletze.
sagt doch im Grunde schon alles, oder? Solange Du Dir Deiner Gefühle für Deine Ex-Freundinnen nicht ganz sicher bist, solltest Du nichts überstürzen, auch, wenn es der anderen Seite mit dieser Situation nicht gut geht.
Hast Du mit ihr denn mal darüber gesprochen, was ihr beide euch von einem eventuellen Neuanfang wünschen würdet? Wenn Du schreibst, sie suche hauptsächlich nach der Stabilität, die sie innerhalb eurer Beziehung hatte - und offenbar lange hatte - dann klingeln bei mir ein wenig die Alarmglocken.

Ich kann es in Deinem Fall natürlich nicht beurteilen, aber ich habe die schmerzhafte Erfahrung gemacht, dass eine Beziehung auf der Basis "Sei mein Stützpfeiler!", insbesondere wenn eine psychische Erkrankung im Spiel ist, schnell in ein gefährliches Abhängigkeitsverhältnis (ich schreibe es mal extra so drastisch) abdriften kann. Das passiert meist nicht willentlich, aber es passiert verhältnismäßig leicht.

Wenn Du Dir nicht ganz klar in Deinen Wünschen, Bedürfnissen, Grenzen und Gefühlen bist (und mit ihr genau darüber gesprochen hast), würde ich mich an Deiner Stelle nicht leichtfertig auf einen zweiten Versuch einlassen. Man hat in einer Beziehung natürlich immer eine gewisse Verantwortung dem Partner gegenüber, aber diese (und auch die Verantwortung, die man für sein eigenes Wohlergehen trägt) wächst noch einmal beträchtlich, wenn derjenige psychisch krank ist.

Und Du solltest Dich fragen, ob es nicht viel eher dein schlechtes Gewissen und der Wunsch, Vergangenes wieder gut zu machen ist, der Dich darüber nachdenken lässt, zu ihr zurückzukehren. Das ist nochmal ein anderes Kaliber als Mitleid, finde ich. Und eine mindestens genauso ungesunde Beziehungsgrundlage.

 
... Ich hoffe Du nimmst Dir mein erster Posting zu Herzen und informierst Dich mal, wie vorgeschlagen!?

 
Wie Du selber schon geschrieben hast, bist Du selber schon abgestürzt-also geht es Dir nicht gut

Einen Suizidversuch zu unternehmen, ist ein extrem schlimmer Vorgang um Jemanden unter Druck zu setzen-sie muss Ihre Krankheit auch ohne Dich in Griff bekommen u nicht von dir abhängig machen u dafür kontinuierlich etwas tun

Was wäre denn wenn sie diese Krankheit nicht hätte, die Beziehung keine wirkliche mehr ist u Du Dich in eine andere Frau verliebt hast-würdest du dann auch an der neuen Liebe zweifeln-bzw würde es Dir dann auch schlecht gehen??

Ich habe das Gefühl, dass Du Dir Vorwürfe machst, wenn es Deiner Ex schlechter geht u Du Dich dann voll unter Druck setzt u absolut gar nicht an Dich denkst

Es ist Dein Leben-lebe es u denke an Dich

Am besten Du brichst den Kontakt wirklich komplett ab u lässt die Vorwürfe nicht mehr an Dich ran

Dann wird es Dir auch wieder besser gehen

Du wirst sonst selber krank-was soll das bringen, jedoch musst Du Deiner Ex klar machen, dass sie sich keine Hoffnungen mehr machen braucht

 
... Ich hoffe Du nimmst Dir mein erster Posting zu Herzen und informierst Dich mal, wie vorgeschlagen!?
Das nehme ich sehr zu herzen. Ich habe mich entschlossen, professionelle Hilfe beizuziehen und habe nächste Woche einen Termin bei einer Psychologin.

 
Hallo,

ich denke, du weißt im Inneres, was du selbst willst. Nämlich die neue Beziehung und nicht deine kranke Exfreundin. Und durch deine Schuldgefühle machst du ein Hin und Her.

Du kannst nichts dafür, dass deine Exfreundin krank ist. Aber du kannst was dafür, dass sie sich weiter Hoffnungen macht. Dafür solltest du dich schämen. Das ist nicht fair. Wie soll sie denn loslassen irgendwann, wenn du ihr immer wieder Hoffnungen machst. Brich den Kontakt ab oder sage ihr jedes mal klipp und klar, wie es ist. Falls sie echt suizidgefährdet ist, hol dir dabei vllt Hilfe von ihrer Familie oder ihren Ärzten, damit sie danach vollkommen unterstützt wird.

Und deiner neuen Freundin tust du bestimmt auch weh, wenn du Hin und Her machst. Sie ist wahrscheinlich verständnisvoll, weil alles noch frisch ist und so. Aber wenn du dich für sie entscheidest, dann hör mit deiner Ex auf. Du bist nicht Mutter Theresa, du kannst nicht für alle da sein.

Sei froh, dass du gesund bist und dass deiner Exfreundin geholfen wird. Aber vermutlich wird auch sie irgendwann über dich hinweg kommen. Aber je länger du ihr Hoffnung machst, desto schlimmer machst du es. Hoffentlich geht es deiner Exfreundin gesundheitlich irgendwann wieder viel besser. Aber es bringt nichts, wenn du mit deinen Schuldgefühlen alles schlimmer machst, als es sowieso schon ist.