zusammengezogen, aber zusammenleben?

asunta

Neuer Benutzer
27. Jan. 2010
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Hallo Leute,

nachdem ich jetzt schon viele Threads gelesen habe und es echt toll finde, über Antworten soviele verschiedene Perspektiven zu bekommen,

möchte ich auch gerne um Meinungen bitten.

Es geht um meinen Freund, wir sind noch nicht mal 2 Jahre zusammen.

Ich hab ihn sehr gern, er mich auch, hat mir auch schon mehrfach gesagt, dass er mich liebt. Ich ihm erst, dass ich sowas noch nicht sagen

kann.

Das Problem ist eher, dass ich mich sehr für ihn verantwortlich fühle.

Im letzten halben Jahr hat er 3mal gefragt, ob wir zusammenziehen wollen. Anfangs war ich natürlich überrascht und habe nicht begeistert

reagiert. Nach dem 3. Mal halt mit "ok, warum nicht" reagiert. Passiert ist dann nichts, darum habe ich nachgefragt: "Warum fängst du immer

damit an, wenn sich eh nichts ändert." - ich dachte halt, wir reden darüber, wie wir es uns vorstellen, welche Erwartungen wir haben, so Zeugs.

Aber am nächsten Tag hat er mir gesagt, er hat seine Bleibe gekündigt (ich habe eine größere Wohnung und klar gesagt, ich werde die so

schnell nicht hergeben). Ich war entsetzt. Immerhin hat er das ohne Rücksprache mit mir gemacht. Ich habe ihm zugeredet, dass das so nicht

geht und wir auf jeden Fall, auch wenn wir zusammenziehen wollen, erstmal eine Probezeit machen müssen.

Er war zwar vorher auch schon länger durchgehend bei mir, hatte da aber (trotz meiner Aufforderung) nie Umziehgewand oder sonstwas mit, war

quasi immer Gast.

Nach meinem entsetzen Ausbruch habe ich erwartet, er redet nochmal mit seinem Hauptmieter und habe das als erledigt betrachtet. Es hat

sich danach auch nichts geändert, er hat weiterhin nichts (kein Gewand, etc.) mit zu mir mitgebracht.

Dann nach Weihnachten habe ich halt so nebenbei mal gefragt, ob mit seiner Bleibe eh alles passt. Er: ja, aber in 3 Wochen muss er halt

draußen sein. :mauer:

Dazu muss ich sagen, er sucht Arbeit, hat also nicht viel Geld und ist so generell auch ein wenig tollpatschig.

Ich habe dann ein großes Auto organisiert, seine Möbel zerlegt, mit ihm gemeinsam zu mir transportiert, aufgebaut .... es musste getan werden, ich habe ihm eh vorgeworfen, dass er sich zuwenig kümmert und sich nicht darauf verlassen kann, dass immer alles gut wird.

Am Tag nachdem wir fertig waren, und ich nicht mehr beschäftigt war, hat es mich dann eh eingeholt. Ich bin mir so "reingelegt" vorgekommen. Wollte ihn nur sofort wieder los werden. Er ist da zum Glück spazieren gegangen, da konnte ich mich wieder beruhigen.

Jetzt wohnt er bei mir, ich bin damit nicht besonders glücklich, aber fühle mich eben für ihn verantwortlich. Er ist der festen Überzeugung, ich

brauche nur Zeit um mich an die Situation zu gewöhnen.

Aber eigentlich habe ich jetzt nur mehr Arbeit, wir schaffen es auch nicht mal, gemeinsam zu essen. Ich habe meinen Tagesablauf meiner

Arbeit angepasst, er hat bis auf ein paar Vorstellungstermine freie Zeiteinteilung - es ist ihm also nicht mal wichtig.

Wahrscheinlich bin ich selbst schuld, ich habe ihn zu sehr in mein Leben eingeladen, er kennt alle meine Freund, meine Familie.

Ich weiß so ziemlich nichts von seinen Leuten, habe die Vermutung, er hat nicht viele Freunde, aber nicht mal mit seinen Eltern will er mich

bekanntmachen und zu denen hat er viel Kontakt (sogar als wir im Urlaub waren, haben sie täglich telefoniert). Ich will mich da nicht selbst

einladen, verstehe nicht, warum er da nichts unternimmt.

Ich habe ihn wie gesagt sehr gern, kann mir aber nicht vorstellen, mit ihm den Rest meines Lebens zu verbringen - wenn es ihm auch so geht,

warum will er dann mit mir zusammenwohnen? (er beteiligt sich an Miete und so, also glaub ich nicht, dass es aus finanziellen Gründen ist)

Er beschwert sich auch nie über irgendwas, er weigert sich auch mit mir zu streiten ("Es ist doch viel schöner, wenn wir gut miteinander

auskommen"). Wenn ich was kritisere, bemüht er sich, das zu ändern. Aber ich fühle mich von Mal zu Mal unwohler, weil er eben nie was

an mir/meinen Gewohnheiten ändern will.

Ich kann ihn nicht raushauen (wie meine Freundin mir rät), das bring ich nicht. Und eine Art WG zu gründen geht auch nicht, dafür haben wir

zuwenig Platz.

Das ist meine Situation, oder habe ich etwas übersehen?

 
Ohoh..irgendwie habe ich das Gefühl, Dein Freund hat Dich irgendwie wie "vor vollendete Tatsachen" gestellt. Die Wohnung künden ohne sich wirklich mit dem Partner abzusprechen..! Mir kommt da ein wenig "einnisten" in den Sinn. Er hat Dich überrumpelt, stellt Dich nicht mal seinen Eltern vor, nach fast 2 Jahren..

Mir passt das nicht.. ich finde ihn irgendwie..ja "bequem"..

Wie sieht es denn bei Dir aus..liebst Du ihn noch von ganzen Herzen..? Oder magst Du ihn nur noch als "einen" Freund..Das ist der entscheidende Punkt.. Weil das Wort "WG" tönt nicht nach "grosse Liebe". Wenn Du Dir unsicher bist, musst Du Dir unbedingt darüber Gedanken machen.. Weil für ihn ist es nicht schön, mit jemandem zusammen zu sein, der eher in Richtung "Mitleid" oder "Verantwortung" fühlt. Jeder will in einer Beziehung GELIEBT werden, sonst ist man besser "gute Freunde"..

Auch weil Du Dich so nicht mehr wohl zu fühlen scheinst.. kannst Dich ja nicht mal mir in Deine eigenen 4 Wände zurückziehen..

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass WENN Du nicht mehr so viele Gefühle hättest, ihm das sagen würdest, würde er trotzdem bei Dir wohnen bleiben wollen.

Klar das mit Dir, dann klär es mit ihm..

 
liebe asunta

was sollen wir dir raten? du sagst du hast ihn sehr gern, kannst dir aber nicht vorstellen, dein leben mit ihm zu verbringen. wieso dann also mit ihm zusammen sein? brauchst du es, dich um jemanden kümmern zu können? magst du nicht allein sein?

eine wg gründen geht nicht. rauswerfen willst du ihn nicht. mit ihm zusammen wohnen willst du nicht. was sollen wir dir raten?

es klingt ja auch nicht so, als ob er sich bei euch zu hause einbringen würde, etwa indem er kocht wenn du nach hause kommst oder dir den haushalt abnimmt. er hat sich bei dir breitgemacht und das wird so bleiben, solange du ihm das erlaubst. und dass er dich noch nie seinen eltern vorgestellt hat, sagt ja alles aus über ihn. auch ein netter schmarotzer ist ein schmarotzer.

 
danke für eure antworten,

zumindest ist er reinlich (nein ich mag ihn wirklich, vielleicht sogar mehr, aber er wird mir gerade einfach zu viel) .... werde wohl versuchen, ihm bei der suche nach arbeit etwas zu unterstützen/anzutreiben, und dann am besten wieder getrennt wohnen oder eine größere wohnung suchen

 
naja, ich denke nicht dass du ihn je so lieben wirst wie es eigentlich sein sollte. wenn man nach fast 2 jahren sagt man mag sich klingt das net gerade sehr toll.

ich mag freunde und bekannte aber liebe meinen freund und wohn auch mit ihm zusammen. weil es einfach nix schöneres gibt.

bei dir fehlt das. du solltest ihn meiner meinung nach "rausschmeissen". wenn er so guten kontakt zu seinen eltern hat, die er nicht mal vorstellen will, dann soll er bei denen einziehen.

 
Du machst den Fehler und rutschst in so eine "Mutterrolle" rein. Du reibst dich damit auf, ihn voranzubringen und er verlässt sich nur noch auf dich. "Sie wird´s schon machen" ist dann sein Wahlspruch. Bringen tut es aber für eure Beziehung überhaupt nix. Und so etwas tötet jedes Gefühl. Ist nicht gerade attraktiv. ;)

 
ja, stimmt wahrscheinlich alles...

und dass ich auf der Dienstreise wen kennengelernt habe und erstmal nicht erwähnt mal habe, dass ich einen Freund habe - nach drei Tagen hatte ich ein schlechtes Gewissen und habe mich entschuldigt, dass ich nicht ehrlich war, jetzt sind wir mal Freunde - das kann ich im Moment eher brauchen.

auf jeden Fall habe ich dann überlegt, ob ich das meinem Freund beichten soll und ihn quasi so zum Auszug bewegen soll, aber ich denke, das wäre nicht fair.

aber einfach so raushauen kann ich ihn auch nicht (seine Eltern wohnen weiter weg in einem Kaff, da kann er nicht so einfach hin und Arbeit würde er dort sicher auch nicht finden).

und wie soll ich ihm erklären, dass er sich eine Wohnung suchen soll?

ich sag ihm ja noch hin und wieder, dass ich ihn gern habe, wenn ich dann, nachdem er gerade ein paar Wochen hier ist, darauf bestehe, dass er möglichst schnell ausziehen soll ... und wenn er es nicht ernst nimmt? (er glaubt ja, ich muss mich noch gewöhnen)

einfach nur Mist, habe auch schon selbst angefangen mich ein wenig nach Wohnungen umzuschauen.