sie machen einen schwach und lassen einen alle guten vorsätze ignorieren.
nur selten genossen sind sie ein wirklicher genuss. sie stinken und
hinterlassen einen faden nachgeschmack. man verspricht sich mehr von ihnen
als sie zu halten vermögen. in momenten, in denen man von unbestimmtheit
geplagt wird, sehnt man sich nach ihnen, damit sie die löcher stopfen und
die unbestimmtheit vertreiben. man ekelt sich vor und verzehrt sich nach
ihnen in schneller abwechslung. man kann nie wissen, ob man den erhofften
kick von ihnen erhält und hat keine möglichkeit, die chancen darauf zu
erhöhen. es gibt keinen befriedigenden ersatz für sie. man erniedrigt sich
selbst für sie. man macht sich unglaubwürdig, leidet unter gewissensbissen
und sie bringen alle pläne durcheinander. sie können machen, dass man für
kurze zeit schwebt und einen berauschen, genauso wie sie einen völlig
schäbig fühlen lassen können. der konsum entzieht sich jeglicher kontrolle,
es geht nur ganz oder gar nicht. sie machen einen schizophren und steuern
einen fern, sie sind verführerisch und teuflisch. jeder genuss muss teuer
bezahlt werden, ebenso wie die unzähligen male, die keinen genuss
darstellen. sie können einen zum lügner machen und heimlichkeiten anstellen
lassen, weil es in keiner anderen gesellschaft schöner ist, im dunkeln die
sterne anzusehen. der einzige unterschied könnte sein, dass zigaretten einen
meistens das ganze leben lang begleiten und männer nicht. beides geht einem
durch den blutkreislauf, es ist unmöglich sie aus seinen gedanken zu
vertreiben wenn sie einmal hineingelangt sind. sie lassen das herz schneller
schlagen und man findet es furchtbar, wenn man nicht an sie herankommt wenn
man sie will. man wird nervös, wenn sie nicht immer dabei und greifbar sind.
sie lassen sich sehr gut mit alkohol und musik kombinieren und lösen
heftige, übermächtige erinnerungen aus, wenn man alkohol und/oder musik
plötzlich ohne sie konsumiert. sie erzwingen keinen körperlichen entzug,
aber einen grauenhaften psychischen. eine bestimmte luft oder temperatur,
ein tragisches vorkommniss, lässt eine wenn auch lange zeit der abstinenz
verblassen und zugreifen, ohne rücksicht auf die konsequenzen. ständig denkt
man, man sei drüber hinweg+befreit, auf der sicheren seite, aber sehr
schnell wird man eines besseren belehrt. sie machen sich unentbehrlich und
sind überall leicht zu kriegen. sie betrügen einen und machen einem
unglaublich was vor. sie gleichen einander, doch mal ist es gut und meistens
ist es scheiße. in der verpackung ist nicht drin was draufsteht. sie machen
abhängig und untergraben die selbstachtung. sie haben das vermögen,
innerhalb von sekunden alles zu zerstören was man sich mit aller kraft lange
zeit über aufgebaut hat. es ist toll, den abend mit ihnen zu verbringen. sie
lassen einen tatenlos dasitzen und den rauch verpuffen sehen den sie gemacht
haben, danach schaut man die wand an und weiß immernoch nicht weiter. sie
stehen auf der fatalen und zerstörerischen seite der welt. sie führen einem
vor augen, was für ein kleines lächerliches mäuschen man ist. dauernd sagt
man, so, das wars jetzt für immer, aber es hält nie besonders lang. sie
lassen einen zu den unmöglichsten zeiten die unmöglichsten dinge tun. man
kann sich unangenehme krankheiten von ihnen holen. viele werden dick wenn
sie weg sind. während man nicht überzeugter sein könnte davon, es zu
unterlassen, tut man es. sie versprechen trost aber trösten entweder nur
halbherzig oder gar nicht. sie lassen einen dumm dasitzen während man
wartet. sie lassen das gefühl über den verstand siegen. man weiß über die
gefahren bestens bescheid und nimmt sie in kauf. sie lenken einen von sich
selbst ab und machen bedürftig, wo vorher kein bedarf bestand. wenn man sie
einmal probiert hat,gibt es kein zurück mehr. einmal ist keinmal greift in
ihrem fall nicht. sie lösen einen dominoeffekt aus. sie sind sehr starke
dämonen, die einen in jedem moment aus dem dunkeln überfallen können, wenn
man nicht dauerhaft auf der hut ist, und wer ist das schon. sie machen einen
appetitlos. man kann sich ein leben nicht mehr ohne sie vorstellen wenn sie
auch nur kurze weile bei einem waren, denn es ängstigt einen. sie stehlen
kostbare zeit. sie sind zeitverschwendung. sie lassen einen schnell alt
aussehen und können machen, dass sich die stimme überschlägt. sie vertreiben
prioritäten wie ein plötzlicher wind ein blatt wegweht. sie sorgen dafür,
dass man keinen sport mehr machen will. sie vernebeln einem völlig das hirn.
sie lassen einen irrational handeln. später ärgert man sich über sie. man
kann sie leicht in die tasche stecken. manchmal muss man kotzen wenn man sie
hatte, oder einem kommt die galle hoch während man sie konsumiert. man hat
eine faszinierende vorstellung von ihnen die sich nicht zerschlagen lässt,
die immerwieder hochploppt wie ein unermüdliches stehaufmännchen, die wie
gefärbte luft immer um einen herumweht und mühelos ausweicht wenn man
versucht, tödlich zuzuschlagen. sie geben einem die hoffnung eines grashalms
an dem man sich festhält. sie glühen immer nur kurz und gehen schnell aus.
man kann sich leicht an ihnen verbrennen. sie leuchten im dunkeln wenn man
sie anmacht. manchmal lassen sie sich schwer ausdrücken, dann fingert man in
einem ekligen behälter rum. man kann sie auf dem boden mit dem fuß
zerdrücken. man hält sie an der hand. sie sind tödlich. man reißt ungehalten
die verpackung auf. man kann nicht mit ihnen reden. man denkt kurz nach dem
aufwachen schon an sie. sie machen einen ungeduldig. man verliert schnell
die freude an ihnen. eltern warnen vor ihnen. sie halten bedrohliche stoffe
in sich verborgen. sie stehen einem im weg, gesteckte ziele zu erreichen.
die rückfallquote ist verdammt hoch. meistens sind sie stärker als ich. man
soll alles wegtun was einen an sie erinnert wenn man sich von ihnen trennen
will und muss aufpassen, sich nicht zu beduseln während des entzugs. es ist
mit ihnen und ohne sie scheiße.
Quelle: aufdemweg
