Achte auf Deine Wünsche...

Silent Night

Benutzer
21. Mai 2010
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...denn sie könnten in Erfüllung gehen !

Zur Vorgeschichte möchte ich ersteinmal noch nicht viel sagen (muss quasi noch "warm" werden..), aber ich versuche so kurz und verständl. wie möglich folgende Situation zu beschreiben:

Ich trennte mich vor ca 2 Jahren von meinem Partner. In diesen 2 Jahren wünschte ich mir so sehr, dass wir uns wieder annähern (völlig Konfuse Situation - ich trenne mich und will ihn gleichzeitig zurück). Wir sahen uns, verbrachten nette Abende, telefonierten, schrieben SMS, hatten aber keinen Sex. ER wollte nicht. ICH wollte "es" unverbindlich.

Ausser ein paar Küsse lief nichts.

Und nun DAS:

Vor 4 Wochen schliefen wir zusammen, der Abend war schön und er war glücklich. Nur ich nicht. Mich überkam ein Gefühl der Leere.

Warum ?! Alles was ich mir in den 2 Jahren wünschte, erfüllte sich plötzl. Er kam zurück.

Er ist liebevoller als je zuvor, meldet sich täglich, macht mir Komplimente, lässt mich spüren, dass ich ihm wichtig bin....

Und ich - empfinde nichts ! Dabei habe ich doch soooo sehr gehofft und mir gewünscht, dass alles "wieder gut" wird.

Was lief schief ? Warum spüre ich keine Sehnsucht mehr ?

Warum ging mein Wunsch in Erfüllung ?

Früher, bevor ich mich trennte, litt ich wie ein Hund, hatte Sehnsucht, schrieb Gedichte, hätte alles getan um in seinen Armen zu sterben...Und nun ? - Nichts mehr, ausser Leere...

Ich mag ihn - sehr sogar. Wenn ich 'mal nichts von ihm höre/lese, werde ich unruhig. Und trotzdem - das Gefühl der "Schmetterlinge", das Kribbeln - bleibt aus.

Was ist passiert mit mir, mit meinen Gedanken, mit meinem Herz ?!?

Es ist ein grosses Glück, wenn ein Wunsch in Erfüllung geht. Ist es das immernoch, wenn man merkt, dass dieser Wunsch "unsinnig" war ? War er das überhaupt ? - unsinnig ? Oder sollte ich nur begreifen, dass man auf seine Wünsche acht geben sollte ?...

Was meint ihr ?

 
Ich habe das Gefühl du kannst nur nicht alleine sein. Jetzt wo du sogar mit ihm geschlafen hast, spührst du endlich, dass du keine Gefühle für ihn hast, sondern eher einfach mit jemandem zusammen sein willlst.

Werde dir klar was du wirklich willst und nimm dazu vielleicht mal abstand zu ihm....

Vielleicht hat dich auch einfach die Idee gereizt ihn wieder zu erobern und jetzt wo du ihn hast, ist der Reiz weg?!

 
Liebe Silent Night,

Wünsche sind etwas schönes - treiben sie uns doch an, ein Ziel zu erreichen.

Wünsche, die in Erfüllung gehen, sind dann das Beste was einem passieren kann, wenn man sich etwas gewünscht hat, womit man auch etwas anfangen kann. ;)

Wenn ich mir im Katalog ein Kleid bestelle, dann kann ich mich über die Lieferung nur freuen, wenn ich es auch in meiner Größe bekomme. Oder kannst du zum Beispiel etwas mit ganz tollen Wanderschuhen anfangen, wenn du Urlaub am Strand machst?

Was ich dich also frage ist...

warum hast du dir gewünscht, wieder mit ihm zusammenzukommen?

Weil er ein begehrter junger Mann ist? Du vielleicht sogar eifersüchtig wurdest?

Weil du sehen wolltest ob du es schaffst?

Oder weil du dir mit ihm eine gemeinsame Zukunft gewünscht hast?

Ja, man sollte aufpassen was man sich wünscht.

Lieben Gruß,

pitsch

 
@fly_high

...ich bin sehr gern allein. Kenne es auch gar nicht anders.

Ich bin alleinerziehend (mein Sohn ist 16 Jahre, meine Tochter 8 Jahre, bin berufl. selbstständig im Einzelhandel)...ich geniesse es, "allein" zu sein...

Mit meinem Partner bin/war ich über 4 Jahre zusammen...wir wohnten nicht zusammen, teilten aber vieles.

Ich habe keine Ahnung was gerade mit mir passiert...

Liebe Pitsch,

keine Deiner Fragen kann ich mit "ja" beantworten.

Er fehlte mir einfach. Seine Stimme fehlte, sein Lachen, seine Art Dinge so zu nehmen wie sie sind, seine Leichtigkeit, sein Humor...dieses - "wir lachen zusammen"...sein Blick (wie er mich ansah), fehlte mir.....

Nichts von dem was ich vermisste, ist noch da oder kam zurück - vielleicht habe ich einfach die "Brillen" gewechselt - von rosarot zu real ?

Ich weiss es nicht. Was ich weiss ist, dass ich DAS was JETZT ist nicht will..oder bin ich einfach nur verwirrt/überfordert ?...

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe Silent Night,

Seine Stimme fehlte, sein Lachen, seine Art Dinge so zu nehmen wie sie sind, seine Leichtigkeit, sein Humor...dieses - "wir lachen zusammen"...sein Blick (wie er mich ansah)... Nichts von dem was ich vermisste, ist noch da oder kam zurück
soll das heißen, dass seine Stimme eine andere ist? Dass er nicht mehr lacht? Dass er inzwischen selber das Leben als schwer empfindet? Dass er seinen Humor verloren hat? Dass er dich nicht mehr anschaut?

Oder fehlt dir als Besonderheit, dass all das bei dir Schmetterlinge ausgelöst hat und jetzt nicht mehr - jetzt wo er greifbar ist?

Ja, vielleicht hast du die rosarote Brille abgenommen. Vielleicht ist jetzt aber auch etwas anderes da, das du nicht wahrnimmst solange du dich nach dem sehnst, das vorher da war.

Komm zur Ruhe und mach dir Gedanken darüber was für eine Partnerschaft du dir und deinen Kindern wünschst.

Alles Gute,

pitsch

 
...ich sehne mich nach dem was nicht mehr da ist. Er ist anders geworden - oder ich bin anders geworden. Wie auch immer - es passt (in meinen Augen) nicht mehr.

Und trotzdem mag ich ihn nicht ganz verlieren.

Einen anderen Mann gibt es nicht (diesen Grund kann ich ausschliessen). Evtl. bin ich überfordert oder zu egoistisch. Ich werde im Aug. 40 Jahre.

Viell. findet ein Umdenken statt ?

Früher war ich nur für ihn und meine Kinder da.

Niemals hätte ich eine Verabredung mit ihm abgesagt - er hingegen schon.

Er hat sich oft wochenlang nicht gemeldet - ich mich immer wieder.

Er lebte SEIN Leben - meines war nach seinen Befindlichkeiten ausgerichtet.

Er gönnte sich den Luxus 2 er Frauen - ich litt still.

Er hatte kaum Zeit - ich immer - für ihn.

Und trotzdem war ich zufrieden...wie gesagt: Ich habe MEIN Leben dem seinen angepasst...

Warum war ich zufrieden und jetzt nicht mehr ? Warum nehme ich nichts mehr von dem wahr, was früher war ? Warum finde ich sein "heutiges" Lachen doof, seinen Blick kalt und leer, sein "Vertrösten" künstlich...und überhaupt ?...

ODEr - war ich hörig und nun nicht mehr ?

Was ist nur passiert ? Es war doch mein Wunsch ! ...

 
Liebe Silent Night,

Er gönnte sich den Luxus 2 er Frauen - ich litt still.
Verstehe ich das richtig, dass du bisher seine Geliebte warst?

Ist es das, was sich verändert hat? War er für dich nur solange interessant wie du nicht wusstest wann du ihn wiedersehen würdest, wann er Zeit für dich hat? Gab es den Reiz für dich, dass da noch eine andere Frau war? Ist dieser nicht mehr da? Brauchtest du das Leiden im Vorfeld, um über jede noch so kleine Geste von ihm, glücklich zu sein - so eine Art süße Qual?

Lieben Gruß,

pitsch

 
liebe silent-night

das was du beschreibst, das kommt mir bekannt vor......

man wünscht sich etwas über lange zeit - doch sobald man es hat, fragt man sich "will ich das wirklich?".....

ich glaube, du hast einfach in den mann so vieles hineinprojeziert und nun, wo du ihn hast, ist es nicht wirklich das was du dir wünschst.....

evt. wurde dir auch bewusst, wie weh dir dieser mann getan hat all die jahre....

es kann auch sein, dass du dich schlichtweg entliebt hast.......

gruss

ibr

 
Liebe Pitsch,

ja, ich war seine Geliebte. Nach 2 Jahren trennte er sich, völlig unerwartet, von seiner Frau. (das habe ich nie gewollt/gefordert)

Und, ja, Du beschreibst es richtig: süsse Qual. Das Spiel aus Macht und Ohnmacht...

Liebe ich_bin_ratlos,

ja, er war quasi "mein Gott"...*lach*...

Vielleicht habe ich die ganzen Jahre über geschlafen und bin nun aufgewacht.

Ich mag ihn noch (wie oben gesagt), ich würde ihn auch gern sehen, aber es fühlt sich nicht mehr "echt" an...

Vor einem völligen Kontaktabbruch habe ich trotzdem Angst.

Aber viell. wäre genau DAS der richtige Weg....

lG S. N.

 
...ich bin sehr gern allein. Kenne es auch gar nicht anders.

Ich bin alleinerziehend (mein Sohn ist 16 Jahre, meine Tochter 8 Jahre, bin berufl. selbstständig im Einzelhandel)...ich geniesse es, "allein" zu sein...

Mit meinem Partner bin/war ich über 4 Jahre zusammen...wir wohnten nicht zusammen, teilten aber vieles.

Ich habe keine Ahnung was gerade mit mir passiert...
Eben, du warst nie alleine. Entweder hattest du deine Kinder oder dann in diesen 4 Jahren deinen Mann. Alleine heisst für mich, wenn du wirklich alleine bist. Keine Beziehung. Ob Mann oder Kinder.

Und das denke ich ist bei dir nun der Fall. Deine Kinder sind schon älter, brauchen dich nicht mehr so wie wo sie noch klein waren und der Mann ist auch nicht mehr immer da gewesen wie wenn ihr in einer beziehung seit.

Ich weiss es nicht ob es wirklich aus diesem Grund ist. Könnte es mir einfach vorstellen, dass du ihn deswegen vermisst und jetzt wo du ihn hast, ist es eben doch nicht mehr DAS spezielle...vielleicht weil du ihn eben auch schon sehr lange kennst. Irgendwann ist das Kribbeln eben nicht mehr da....

 
es ist immer ein großer unterschied zwischen den wünschen in der theorie, in den träumen, in den luftschlössern und märchenbebäuden und deren umsetzung in der realität.

was du gerade lernst - so vermute ich - ist, dass ein wunsch nicht so gewünscht ist, wie man ihn für sich selbst formuliert hat. klingt kompliziert, ist einfach: du hast dir das gar nicht wirklich gewünscht. du hast dir vielmehr gewünscht, dass du dir das wünschst.

schau, hier hast du dir die antwort schon selbst gegeben:

Früher war ich nur für ihn und meine Kinder da.Niemals hätte ich eine Verabredung mit ihm abgesagt - er hingegen schon.

Er hat sich oft wochenlang nicht gemeldet - ich mich immer wieder.

Er lebte SEIN Leben - meines war nach seinen Befindlichkeiten ausgerichtet.

Er gönnte sich den Luxus 2 er Frauen - ich litt still.

Er hatte kaum Zeit - ich immer - für ihn.

Und trotzdem war ich zufrieden...wie gesagt: Ich habe MEIN Leben dem seinen angepasst...

Warum war ich zufrieden und jetzt nicht mehr ?
früher hattest du eine vorgabe, die dein leben bestimmt hat. es war jemand da, der dir gezeigt hast, woran du dich orientieren sollst. das ist jetzt vorbei, dein orientierungsobjekt, wenn du so willst, gibt es nicht mehr. du hast ein neues finden müssen. du orientierst dich nicht mehr an ihm und deshalb ist er nicht mehr so interessant wie früher, weil es die rolle, die er erfüllt hat, nicht mehr gibt.

ja, es hat sich etwas verändert. und was ist jetzt?

entweder du verliebst dich neu in ihn, weil dir seine art, sein wesen, seine neue rolle HEUTE gefällt. oder es ist vorbei. und deine wünsche von früher spielen heute gar keine rolle mehr,

denkt die


Isabel


 
Liebe Pitsch,

vielen Dank für den Hinweis und die Verschiebung des Threads. Auch allen anderen, die zugehört bzw geantwortet haben, vielen Dank...

Neu verlieben in ihn ist leichter gesagt als getan, denn ich habe Angst.

Angst mich fallenzulassen, Angst wieder abhängig (von ihm) zu werden.

Angst, dass das Ganze in einem Desaster endet...

Er rief mich gestern an. Er sagte, dass es ihm leid tue, dass er so wenig Zeit für mich hätte (er verändert sich derzeit beruflich), dass es ihm gut tut meine Stimme zu hören, dass er mich vermisst...Und was sagte ich ?!? "Ich möchte keine zusätzl. Belastung für dich sein, deshalb halte ich es für besser, wenn wir unsere "Beziehung" für einige Wochen auf "Eis" legen und danach schauen ob bzw wie es weitergeht..."....

Er schien es zu überhören, aber ich wiederholte mich. Darauf sagte er nach einigen Minuten des Schweigens, dass ich keine Belastung für ihn sei. Er sagte, wenn ich Fragen/Gedanken oder ähnliches hätte, hofft er, dass ich mich an ihn wende...

Mich belastet diese Situation, ständig denke ich darüber nach was richtig oder was falsch wäre. Ich bin absolut gehemmt. Anstatt diese neue Zeit zu geniessen, zweifle ich.

Zudem kommen Schuldgefühle. ICH habe seine Ehe zerstört. Vielleicht macht er mir deshalb später Vorwürfe...

Seit heute Nacht denke ich intensiv darüber nach mich ganz aus seinem Leben zu stehlen, obwohl oder gerade weil ich ihn sehr mag...

lG die verwirrt Silent Night

 
Liebe Silent Night,

ständig denke ich darüber nach was richtig oder was falsch wäre. Ich bin absolut gehemmt. Anstatt diese neue Zeit zu geniessen, zweifle ich.
Kann es sein, dass genau das der Grund ist weshalb du dich mit der Position der Geliebten wahrscheinlich sogar sehr wohl gefühlt hast?Für mich sieht es so aus als seist du eine der Geliebten, die nie die "Erst"-Frau sein wollen, sondern eben gerade das unverbindliche bevorzugen.

Gut, was ist jetzt? Jetzt bist du genau damit konfrontiert was die meisten Geliebten sich wünschen - manch aber eben nicht. Jetzt geht es darum ob du dich verbindlich binden möchtest und das scheint dich zu verunsichern. Was ist aber, wenn du anders als über diese Vorgeschichte dich gar nicht auf eine Beziehung einlassen könntest?

Wegen seiner Ehe solltest du keine Schuldgefühle aufkommen lassen, die seine übersteigen. Er hat die Entscheidung getroffen. Wenn er dir etwas vorwerfen darf, dann nur, wenn du ständig gedrängelt hast, dass er sich trennen soll und jetzt keine Beziehung mit ihm möchtest.

Meiner Meinung nach ist in einer Ehe etwas nicht mehr ganz in Ordnung, wenn einer ein Verhältnis anfängt. Das war schon so bevor du auf der Bildfläche erschienen bist. Die Entscheidung eine Affäre zu führen treffen mindestens zwei Personen. Was kann er dir also vorwerfen, was er sich nicht auch selbst vorwerfen müsste?

obwohl oder gerade weil ich ihn sehr mag...
Magst du ihn als Mann oder als Mensch? Möchtest du eine Freundin sein oder seine Partnerin?Wenn es nicht mehr als mögen ist, dann distanzier dich von ihm.

Ist es aber mehr, dann gib euch eine Chance auf einen Neuanfang unter neuen Bedingungen mit neuen Perspektiven. Neue Wege sind spannend, aufregend und manchmal eben auch ein wenig beängstigend. ;)

Alles Gute,

pitsch

 
Liebe Silent Night

Zwei Jahre sind eigentlich eine recht "kurze" Zeit, nicht wahr?

Auch wenn Du diesen Mann noch gut leiden kannst/liebst und sich Dein "Wunsch" nach einer Rückkehr seinerseits in Dein Leben verwirklicht hat, kann ich eigentlich Deine Bedenken und Ängste recht gut nachvollziehen. DU hast Dich nämlich in diesen zwei Jahren ebenfalls verändert. Du hast sicher nicht mehr dieselben Ansichten und Einstellungen, wie vor zwei, drei oder mehr Jahren.

Wenn Du beschlossen hast, dass es für Dich vorerst besser ist, keinen Kontakt zu haben, bis Du Dir klar darüber geworden bist, was DU willst, finde ich das eigentlich sehr gut und *vernünftig*. Und noch etwas: mach Dir keine Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen (entschuldige die beiden Ausdrücke!) seiner auseinander gegangenen Ehe wegen! Das gehört in die Vergangenheit und ist heute nicht mehr aktuell! Zudem hat er diese Entscheidung getroffen.

Virgo

 
Liebe Pitsch,

ja, genau DAS ist der Grund: Ich fühlte mich in der Position der Geliebten sehr wohl. Da war nichts mit Alltag oder Problemen. Klar haben wir uns auch mal gestritten, aber nur um uns gleich darauf wieder zu versöhnen. Alles war so frei und leicht.

Bevor ich diese Affäre anfing, stellte ich Regeln auf (ich wusste was ich wollte bzw nicht wollte). Eine Regel war: Kein schlechtes Wort über seine Frau/Ehe und keine Scheidung ! Er war einverstanden.

Und dann - ganz plötzlich (entweder wollte ich es nicht kapieren oder ich habe wirkl. nicht gemerkt was in ihm vorging)- wir waren ca 2 Jahre "zusammen" - rief er mich an und sagte überglücklich: "Ich habe mit meiner Frau gesprochen, ihr gesagt, dass ich sie nicht mehr liebe, dass es Dich gibt und ich die Trennung wünsche..."

Auch wenn es sich komisch anhört: In diesem Moment brach meine Traumwelt zusammen. Ich war geschockt und zwar SO geschockt, dass ich mich noch am selben Tag von ihm trennte. Es war für beide sehr schmerzvoll. Verzweifelt nahmen wir uns in den Arm, weinten...(mir läuft es heute noch eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich an diese Situation denke...)..

Seither sind nun 2 Jahre vergangen in denen wir immer wieder den Kontakt zueinander gesucht haben (wie oben im Beitrag beschrieben).

Er bemüht sich um mich und ich erfinde immer neue Gründe was er gerade falsch macht.

Ich habe das Gefühl, dass ich einfach zu feige bin einen Schlussstrich zu ziehen. Wahrscheinlich liebe ich ihn - als Mensch, nicht als Partner.

Viell. kommt dieses Gefühl (Schmetterlinge usw) wieder, wenn wir uns öfter sehen, aber er ist derzeit sehr eingespannt (berufl.), ausserdem wohnen wir ca 1 h voneinander entfernt. Ich weiss, das sind banale Gründe...dennoch ausschlaggebend für mich.

Ich habe diese Affäre (er sagte immer, wir haben keine Affäre, sondern eine Beziehung) begonnen, weil ich extreme Bindungs- und die damit verbundene- Verlustangst habe. Ich wollte niemals wieder einen Mann lieben und ihn dann verlieren.

Dazu muss ich sagen, dass mein Mann/Vater meiner Kinder, vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Viell. rührt daher meine Angst....

Liebe Virgo,

2 Jahre sind für viele eine kurze Zeit, aber diese 2 Jahre waren für mich so intensiv, dass es mir schwerfällt eine Entscheidung zu treffen.

Manchmal wünschte ich mir, dass er eine andere Frau kennenlernt und mir somit die Entscheidung abnimmt...Ich würde leiden - ja ! Aber so leide ich auch bzw wir beide...Ich habe das Gefühl sein Leben zu zerstören...

Ich selbst bin wohl das Problem. Stehe mir/uns im Weg...

lG Silent Night

 
Nur ganz kurz: ich kenne das sehr gut, liebe Stille Nacht. Auch bei mir zieht sich die Beziehungsangst bzw. Verlustangst wie ein roter Faden durch mein Leben.

Ich habe mich für meine Affäre entschieden und in mir schreit jeden Tag alles vor Angst, obwohl ich sehr, sehr glücklich mit ihm bin.

Und was mir zu Anfang oft passiert ist und auch heute noch manchmal vorkommt, gerade, wenn ich eigentlich SEHR glücklich sein müßte: meine Gefühle für ihn sind dann von dieser Angst so verschüttet, daß ich nicht nur völlig taub bin, sondern ihn sogar lächerlich fand/finde.

Ich fühle dann auch nicht die Verlustangst, sondern ich bin völlig taub, komplett. Vielleicht ist das bei Dir etwas Ähnliches.

Und glaube mir, ich liebe ihn so sehr, daß es mir immer noch die "Schuhe auszieht", wenn ich ihn sehe. Ich habe noch nie so für einen Menschen empfunden. Sagen kann ich es ihm aber nicht richtig, obwohl wir das üben und es langsam besser wird :D

 
...ich habe ein Bild vor Augen:

Ich stehe an einer Klippe und schaue auf's Meer. Gehe ich nur einen Schritt nach vorn, falle ich entweder ins Bodenlose oder ich werde getragen vom Wind...Gehe ich einen Schritt zurück, bin ich in sicherer Umgebung/Entfernung - es kann also nichts Unbekanntes passieren.

Ist es nicht besser aus sicherer Entfernung weiterhin das Meer zu beobachten, sich in vielen bunten Farben auszumalen was wäre wenn...und die süsse Qual der Sehnsucht "geniessen"...

Liebe InnereEinkehr,

ich erkannte mich gerade in Deinem Beitrag. Mir war es nur unangenehm auszusprechen, dass ich "ihn" auch von Zeit zu Zeit "lächerlich" fand/finde.

Soetwas darf ja eigentl. nicht sein.

Es tut gut zu wissen, dass ich nicht komplett verrückt bin, sondern, dass es einen Grund für dieses Gefühl gibt - Angst !....

lG S.N.

 
Ja, ich denke auch, daß das Dein Ansatzpunkt sein sollte, falls Du für Euch überhaupt eine Zukunft siehst.

Ich versuche auch an jedem Tag, mich meiner (Beziehungs-/Verlust-)-Angst zu stellen, mal gelingt das besser, mal weniger...und manchmal ergreift mich auch schlichtweg Panik. Das sind dann so Momente, in denen ich nur noch denke, daß ich "hier um jeden Preis heraus will", EGAL wie, nur um diese Angst nicht mehr spüren zu müssen.

Kennst Du dieses "Egal wie" (ich glaube, Du hattest es angedeutet)? Wenn man es weiterdenkt, merkt man, wie absurd das ist und wie die Angst einen einsperrt.

Erlebst Du denn eigentlich Veränderungen in Deinen Gefühlen ihm gegenüber, oder ist es nur noch so 'taub'?

In welchen Situationen findest Du ihn lächerlich? Und was macht das mit Dir? Aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt, möglicherweise eine Art Sollbruchstelle für eine Katharsis.

Wertest Du ihn ab?

Bitte geh vorsichtig mit Dir und auch mit ihm um, es wäre doch schade, wenn Dir da aufgrund von Ängsten eine wunderbare Liebe "durch die Lappen" ginge.

Alles Gute wünsche ich Dir.

 
Liebe Silent Night,

Er bemüht sich um mich und ich erfinde immer neue Gründe was er gerade falsch macht. Ich habe das Gefühl, dass ich einfach zu feige bin einen Schlussstrich zu ziehen.
Was ist, wenn du zu feige bist, dich zu binden, Verpflichtungen einzugehen zu einem Menschen, der im Gegensatz zu deinen Kindern nicht von dir abhängig ist, sich aber gerne mit dir umgibt?

Ich stehe an einer Klippe und schaue auf's Meer. Gehe ich nur einen Schritt nach vorn, falle ich entweder ins Bodenlose oder ich werde getragen vom Wind...Gehe ich einen Schritt zurück, bin ich in sicherer Umgebung/Entfernung - es kann also nichts Unbekanntes passieren.
Schönes Bild - zeigt es doch wie groß deine Angst ist. Stell dir mal vor, dass es gar keine Klippe ist und du es nur deswegen nicht bemerkt hast, weil du nie nah genug an der Kante warst. Was ist, wenn es dahinter eine Treppe gibt, die dir erlauben würde direkt ans Meer zu gehen und nicht nur aus der Ferne davon träumen zu müssen? Was ist, wenn die Klippe tatsächlich nicht einmal einen Meter hoch ist und du vollkommen problemlos hinunterspringen könntest?

Wie wäre es, wenn du dich deiner Verlustangst stellst?

Hast du den Verlust deines Mannes durch einen plötzlichen Unfalltod überhaupt verarbeitet? Hast du dich von ihm verabschiedet? Hast du ihm verziehen, dass er dich verlassen hat? Ich weiß, dass das für den ein oder anderen seltsam klingt. Dennoch sind es Gefühle, die in der Trauer entstehen können.

Wenn du an deinen verstorbenen Mann denkst, was geht dann in dir vor? Glaubst du, dass er wollte, dass du nie wieder einen Mann so nah an dich ranlässt, dass du dich auch mal fallen lassen kannst?

Wie alt waren deine Kinder als sie ihren Vater verloren haben? Wie gehen sie damit um?

Schon wieder viele Fragen...

liebe Grüße,

pitsch