Angst raus zu gehen

JenniX45

Benutzer
08. Okt. 2010
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Berlin
Hallo, ich hoffe dass dieses Thema hier hin passt..


Ich habe seit Jahren Depressionen und Sozialphobie. Während Corona wurde es so schlimm, dass es für mich auch jetzt Jahre später noch schwer ist damit klar zu kommen. Es folgten seit März auch 1 bis 2 schwere Schicksalsschläge in meinem Umfeld. Vor ca einem Monat hatte ich im Bus als ich allein unterwegs war um meinen Freund von Arbeit ab zu holen plötzlich eine starke Schwindelattacke. Drehschwindel, aber von außen hat man es mir überhaupt nicht angesehen meinte mein Freund. Also ich bin normal und gerade gelaufen. Er hatte mich dann ins Krankenhaus gebracht, wo nichts körperliches festgestellt werden konnte. Nach ein paar Stunden war der Schwindel auch weg aber was dann blieb war ein Gefühl von Benommenheit und starke Schulter und Nackenschmerzen. Dazu kamen Panikattacken. Ich habe den kompletten letzten Monat mit Arztbesuchen verbracht. Der Verdacht lag auf einem Bandscheibenvorfall aber ich bin körperlich gesund. Im MRT Befund war alles tip top. Dann meinte mein Orthopäde das läge an starken Verspannungen im Schulter und Nackenbereich. Ich habe jetzt Physiotherapie angefangen und dort wurde mir auch erklärt, dass die Verspannungen von meinen Depressionen und Ängsten kämen. Soweit so gut, jetzt habe ich aber seit dieser Schwindelattacke total Angst länger alleine draußen unterwegs zu sein, weil ich Angst davor habe dass ich wieder solch einen krassen Schwindel bekommen könnte. Aber nicht raus zu gehen ist ja auch keine Lösung und der Angst nach zu geben macht es ja auch nur schlimmer. Ich weiß aber überhaupt nicht wie ich damit umgehen soll. Ich habe konkret Angst davor, die Kontrolle zu verlieren oder hilflos zu sein und dass mir keiner hilft. Ich hatte auch schon die ein oder andere Situation im Bus wo ich von einem Mann belästigt wurde und obwohl der Bus gut gefüllt war, haben alle nur blöd geguckt und Niemand hat irgendwas getan.. Quasi dasselbe, nur eine andere Situation. Keine Kontrolle und Niemand hilft.

Heute war ich mit meinem Freund unterwegs und es gab eine ähnliche Situation: Ich habe mich hin gesetzt und es stieg mit uns ein Mann ca Ende 20 oder Anfang 30 mit seiner Mutter in den Bus. Er fing plötzlich an mich durch den halben Bus lautstark zu beleidigen, weil ich ihm den Sitzplatz geklaut hätte. Seine Mutter die neben ihm saß hat das ganze befeuert und mit gemacht. Ich bin dann aufgestanden und meinte er kann den Platz gern haben und dass er sich nicht wie ein Kleinkind aufführen muss. (ich kann leider in solchen Momenten nicht den Mund halten, weil ich dann trotz Angst doch sehr wütend werde..) Da ist er natürlich richtig ab gegangen und hat mich weiter durch den kompletten Bus beleidigt als hätte ich seine Mutter geschlagen. Zum Glück war mein Freund dabei, wer weiß was sonst passiert wäre.. Er hat den Sitzplatz natürlich nicht genommen und die beiden sind nach 3 Stationen ausgestiegen und er hat sogar noch als der Bus dann weiter gefahren ist weitere Beleidigungen hinterher gerufen.
Nun habe ich aber zu der Angst die ich sowieso schon habe, noch die Angst ihm (oder einer anderen kranken Person) wieder zu begegnen wenn ich alleine unterwegs bin. Er scheint öfter in unserer Wohngegend zu sein.
Mir ist auch aufgefallen dass ich öfter in solchen Stresssituationen lande, ohne vorher etwas dafür getan zu haben. Ich werde öfter von wildfremden Menschen blöd an gemacht wegen Kleinigkeiten. Vielleicht war es ein bisschen dumm ihn zurück blöd an zu machen, aber es war ja auch nur eine Reaktion auf sein scheiß Verhalten, welches ich total ungerechtfertigt fand.

Aber solche Situationen sorgen dafür, dass sich meine Angst vor anderen Menschen und vor dem nach draußen gehen nur verschlimmert. Ich habe morgen einen Termin und beim Gedanken in den Bus zu steigen wird mir jetzt schon echt unwohl.. Ich habe auch Angst vor Menschengruppen und fühle mich sehr unwohl in der Gegenwart von fremden Männern. Ich würde aber gern meinem Alltag wieder nach gehen. Vor allem, da es mir vor der Schwindelattacke eigentlich echt gut ging (Vielleicht hab ich es mir auch nur eingebildet. Ich weiß nicht..) Und ich mich eigentlich für eine Ausbildung bewerben wollte, damit ich auch mal endlich arbeiten gehen kann. Das kommt nämlich auch noch dazu, ich möchte gern endlich nach Jahren der Arbeitsunfähigkeit gern nicht mehr vom Jobcenter abhängig sein, aber momentan weiß ich ehrlich gesagt nicht einmal wie ich überhaupt irgendwas schaffen soll. (Vielleicht geht es mir auch plötzlich wieder schlecht, weil ich Angst vor der Veränderung habe. Das könnte auch ein Auslöser sein.) Raus gehen ist eine riesen Überwindung und es ist so kräftezehrend und erschöpfend jeden Tag damit zutun zu haben.
Meine Therapeutin meinte sie denkt ich wäre bereit für das Berufsleben. Ich dachte es bis vor einem Monat auch und hatte auch voll Bock endlich durch zu starten aber mittlerweile zweifle ich daran. Ich habe auch die letzten Termine mit meinen Betreuern (die habe ich wegen den Depressionen und Ängsten) absagen müssen.. Meine Therapeutin ist bis September im Urlaub und ich fühle mich momentan echt allein mit meinen Problemen.

Ich weiß, das ist alles etwas viel und ich hoffe dass ich es nicht zu wirr oder durcheinander geschrieben habe. Ich musste das einfach mal irgendwo los werden und wer weiß, vielleicht hat ja der Ein oder Andere hier schon ähnliche Probleme gehabt und kann mir vielleicht etwas Mut oder einen Rat geben.
Danke auf jeden Fall für die Aufmerksamkeit und ich wünsche euch einen schönen Abend/gute Nacht.
 
Vielleicht brauchst du einen anderen Therapeuten. Hast du angstlösende Medikamente bekommen? Auf Situationen, wie Begegnungen mit komischen oder unangenehmen Fremden kann man sich gut vorbereiten, die Angst ist dann nicht so groß, wenn du weißt, wie du reagieren solltest.
Was für eine Ausbildung käme für dich in Frage?
Hast du Eltern/Geschwister, die dich hin und wieder begleiten könnten, damit du häufiger raus gehen kannst?
 
Hast du Angst, körperlich angegriffen zu werden? Wovor hast du genau Angst?
 
Hallo, danke für die Antwort.

Ich bin mit meiner Therapeutin eigentlich sehr zufrieden. Medikamente nehme ich nicht, da ich das nicht möchte und viele Medikamente nicht vertrage. (Antidepressiva zum Beispiel)
Genau da ist wohl eines meiner Probleme, ich weiß oft einfach gar nicht wie ich richtig reagieren soll in solchen Momenten.
Ich wollte gern Genesungsbegleiterin werden um anderen zu helfen.
Ich habe zwar Eltern, aber der Kontakt ist nicht wirklich gut. Und zu meiner Schwester habe ich vor Jahren den Kontakt komplett abgebrochen.
Mein Freund begleitet mich ab und zu, aber er geht auch noch arbeiten und ich muss deshalb meistens allein raus gehen.

Ich habe Angst davor, in einer Situation zu landen, in der ich hilflos oder auf mich allein gestellt bin und keine Kontrolle habe. Dazu gehören zum Beispiel Schwindel/Kreislaufprobleme (Angst um zu kippen) oder auch körperlich angegriffen werden.
 
Ich wäre mir nicht so sicher, ob die Therapeutin alles richtig macht, schließlich hast du das Gefühl, dass alles schlimmer wird.
Ich habe Medikamente erwähnt, weil man PanikAttacken nicht immer mit Gesprächstherapie in den Griff bekommen kann und manches hat auch organische Ursachen.
Wenn es dich so stark einschränkt, solltest du vielleicht zum Arzt (Psychiater) gehen.
Ich habe selber kurze Zeit Antidepressiva genommen, in einer schlimmen Krise, und sie haben mich gerettet. Medikamente sind manchmal sinnvoller als alles andere, weil die Besserung schnell ist und Lebensqualität sich dramatisch verbessert, so dass man dann darauf aufbauen kann.
Außerdem wäre ich dafür, dass du ein paar Ratgeber liest oder dir zu dem Thema ein paar Videos anschaust auf Youtube, das hilft immer ein wenig.
Mach dir auch Notizen, was du alles ausprobieren könntest.
Vielleicht würde eine Selbsthilfegruppe helfen, oder ein Hobby, wo du nette Menschen triffst, z.B. ein Yoga Kurs?
Bewegung ist wichtig, du darfst nicht ununterbrochen in der Wohnung sitzen.
Vielleicht könntest du fir einen Hund kaufen, oder ab und zu mit dem Hund von Nachbarn oder Bekannten rausgehen?
 
Man kann auch klein anfangen: bei facebook einer Gruppe von Gleichgesinnten beitreten, um dich mit netten Menschen auszutauschen, es werden oft Seminare zu diversen Themen angeboten, wo man mitmachen kann, online, meistens umsonst als Werbung über Zoom, so kann man neues ausprobieren und später sich einen Kurs in der Nähe suchen. Wenn du dich so mit Fremden unterhalten kannst, wird es auch in Alltagssituationen einfacher. Es gibt nichts schlimmeres, als sich zu isolieren.
Auf unangenehme Situationen kannst du dich mit deiner Therapeutin vorbereiten, sie kann dir konkrete Tipps geben, wie du reagieren sollst. Am besten ist es, unangenehmen Zeitgenossen aus dem Weg zu gehen, du entschuldigst dich, sagst, es war ein Missverständnis und gehst sofort weg. Diskussionen sind so gut wie nie sinnvoll.
 
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Außerdem kannst du Bücher dazu lesen, wie Ängste entstehen, was sie sind und was sie fördert. nichts hilft so gut, wie zu verstehen, was die Mechanismen hinter deinem Problem sind.
 
Hallo, danke für die Antwort!

Das Ding ist, ich weiß ja wo meine Ängste her kommen und dass ihnen nachgeben es nur schlimmer macht. Nur hab ich das Gefühl dass jedes Mal wenn es wieder besser wird, irgendwas passiert, dass es wieder schlimmer wird. Zum Beispiel wurde es so 2019 herum richtig gut und ich war fast komplett Beschwerdefrei und dann kam eine toxische Beziehung, Corona und Wohnungsverlust, worauf eine Alkoholsucht folgte. Dadurch bin ich quasi wieder am Boden angelangt. Dann kam noch ein Vorfall mit einem Einzelfallhelfer/Betreuer der Grenzen überschritten hat. Ich habe die Hilfe damals beendet und habe das komplette Jahr 2022 (Von Januar bis Dezember) damit verbracht wieder Hilfe zu bekommen. Dass es so lange gedauert hat lag an den Ämtern. Und erst seit ich Sommer letzten Jahres meine jetzige Therapeutin gefunden habe ging es bergauf.
Vor ca 2 Monaten gab es dann einen Vorfall in der Familie, der eines meiner Traumata wieder hervor geholt hat. Seitdem habe ich auch erst nach Jahren wieder Panikattacken. Dann folgte vor 1 Monat der besagte heftige Schwindelanfall. Die Panik kenne ich von früher noch aber diesen Schwindel hatte ich davor nie.

Der Schwindelanfall und die darauf folgende Benommenheit die ich ca anderthalb Wochen fast permanent (auch Zuhause) hatte, haben mich quasi schlagartig aus meinem Alltag gerissen. Nach ca 1 Woche kamen dann starke Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Schultern und Armen dazu, was mir natürlich zusätzlich noch Angst eingejagt hat. Und seitdem hab ich meine Therapeutin auch nicht mehr gesehen weil ich einen Termin wegen dem Schwindel ab sagen musste und seitdem ist sie im Urlaub und erst ab September wieder da.
Ich gehe auch nach draußen, also ich bin nicht die ganze Zeit in der Wohnung. Heute hatte ich zbs einen Termin. Ich hatte zwar Angst aber habe es ganz gut geschafft. Einkaufen schaffe ich auch. Und den letzten Monat über war ich aufgrund meines Rückens sehr oft bei verschiedenen Ärzten, also auch mehr oder weniger regelmäßig draussen. Und obwohl es heute so gut geklappt hat, ohne Schwindel oder Panik, macht mir der Gedanke daran raus zu gehen trotzdem noch sehr viel Angst. So als ob ich aus diesen positiven Erfahrungen nichts gewinnen könnte und die negativen Erfahrungen wiegen dafür doppelt. Also rational weiß ich oft es passiert wahrscheinlich nichts schlimmes aber mein Nervensystem checkt das anscheinend irgendwie noch nicht ganz. Dadurch dass mein Körper dann so "durch dreht" verliere ich leider oft das rationale Denken wieder weil die Emotionen dann im Vordergrund stehen.

Ich habe mich wegen dem Schwindel komplett durch checken lassen und ich habe laut den Ärzten nichts auffälliges, außer dass mein Rücken aufgrund von Verspannungen komplett verhärtet ist. Die verhärteten Muskeln können wohl auch Nerven einklemmen.

Ich hatte heute ein Telefonat mit meiner Betreuerin, sie meinte wenn sie in anderthalb Wochen aus dem Urlaub zurück ist, machen wir Übungen, als Vorbereitung auf unangenehme Situationen. Wir haben auch darüber gesprochen was ich tun könnte wenn ich merke dass mir wieder schwindelig wird oder ich Panik bekomme (Atemübungen, Ablenkung usw). Also da hab ich jetzt auf jeden Fall schon mal etwas Hilfe was das angeht. Sie meinte auch, dass die verstärkte Angst eventuell durch den ganzen Stress in letzter Zeit ausgelöst worden sein könnte. Dazu kommt dann noch die Angst vor der Ausbildung. Die Rückenschmerzen wegen denen ich seit kurzem Physiotherapie bekomme sind laut der Physiotherapeutin durch die Depressionen und Angst bedingt. Der Schwindel käme wohl von den Verspannungen. Seit ca 2 Wochen mache ich auch täglich Dehnübungen und etwas Sport um die Verspannungen zu lösen.
Nach Telefonaten wie heute mit meiner Betreuerin habe ich meistens wieder Hoffnung und bin überzeugt dass ich das alles schaffe. Das verfliegt leider irgendwann meistens wieder und dann sehe ich wieder alles eher negativ.

Medikamente möchte ich keine nehmen. Der Grund dafür ist, dass ich schon vor Jahren verschiedene Antidepressiva ausprobiert habe und ich hatte solche schlimmen Nebenwirkungen, dass ich da nicht wirklich noch mal etwas probieren möchte. Es ging mir mit den Tabletten leider noch schlimmer als ohne.
Ein Hund wäre an sich eine gute Idee, nur haben wir schon 2 Katzen, also selbst einen anschaffen geht leider nicht und ich kenne auch Niemanden im Umfeld der einen hat. Aber ich könnte mir das merken und vielleicht mal über Kleinanzeigen gucken, ob es Jemanden in der Nähe gibt der Jemanden zum Gassi gehen sucht. Die Idee mit den Gruppen von Gleichgesinnten ist auch echt gut. Vielleicht finde ich ja so sogar Jemanden mit dem ich zusammen raus gehen könnte. Sich quasi gegenseitig unterstützen.
Ein Buch darüber zu lesen dürfte sicher auch nicht schaden, zumal ich sowas ja auch interessant finde. Vielleicht lerne ich dann wirklich noch etwas, was mir helfen könnte.

Theoretisch und rational weiß ich auch schon sehr viel was ich über meine Erkrankungen wissen muss aber emotional funktioniert es trotzdem irgendwie nicht. Ich hab das Gefühl dass mein Körper da "hinterher hängt". Und diese starke Angst, dass der Schwindel zurück kommt belastet mich am meisten. Wenn der Schwindel wirklich "nur" von den Verspannungen kommt, dann wird ja alles gut wenn ich Sport mache usw. Aber wenn er wirklich psychisch ist, dann habe ich ja quasi keinen Einfluss darauf. Das ist das, was mir daran solche Angst macht. Oft kommt mir auch die Angst dass es jetzt für immer so bleibt und nichts besser wird und ich nichts tun kann, quasi Machtlos bin. Genau das ist ja die Angst vor Kontrollverlust und dem "Ausgesetzt" sein. Ich weiß auch wo diese Angst her kommt.

Vielen Dank für die Ratschläge! Ich werd davon auf jeden Fall was ausprobieren.

Liebe Grüße.
 
Natürlich wird es besser, man darf nur nicht aufgeben, ich arbeite seit ein paar Jahren an einem (anderen) Problem und wenn es sein muss, fange ich wieder von vorne an. Ich habe mir abgewöhnt, mich zu beklagen, wenn es gerade nicht läuft. Das Leben ist nun mal meistens ein Kampf, wir dürfen nicht aufgeben. Alles über das Problem zu wissen, ist schön, aber auch dann muss man sich das regelmäßig vergegenwärtigen, weil man schnell die Infos verfälscht, wir sehen es schnell so, wie es uns gerade passt. Deswegen höre ich gerne anderen auf Youtube zu, um ehrlich mit mir selbst zu sein. Manchmal schafft man das nicht alleine..
Hast du versucht, ein Tagebuch zu führen? Alles, was man gerade fühlt, aufzuschreiben und sich das später irgendwann durchzulesen. Man realisiert dadurch, dass man Fortschritte macht und merkt, wo man sich im Kreis dreht.
Wegen dem Schwindel: Sind deine Ohren geprüft worden? Mein Bruder hatte mal eine ganz schlimme (Nerven-)Entzündung und musste Wochenlang liegen, mit Schwindel, Erbrechen, konnte die Augen nicht öffnen, es war eine dramatische Sache, und danach hatte er immer wieder kleinere Anfälle und er hat bis heute Angst, dass es zurück kommt.

Ich fürchte, du tendiert dazu, deine Krankheit und die Zukunft nur negativ zu sehen, du brauchst Hoffnung. Rational gesehen stehen die Chancen gut, du kannst es loswerden, du brauchst nur Unterstützung.
Nahe stehende Personen wären ideal, aber manchmal ist es schwierig, jemanden zu finden, der es richtig handhabt. Deswegen helfe ich mir selbst, mit Youtube und es motiviert mich jedes Mal. Auch wenn die Überzeugung und Motivation nach einiger Zeit schwinden, Dann fange ich aber von vorne an, die besten Videos habe ich mir gespeichert und mehrmals gesehen.
Was läuft gut in deinem Leben? Worauf bist du stolz? Was macht dich glücklich?
 
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Ich kann zu diesem Thema leider nichts beitragen.
Aber 2 Dinge fallen mir ein!
Thema Hund! Da du anscheinend Tierlieb bist, könntest du evtl. In einem Tierheim nachfragen ob sie Unterstützung benötigen. Vielleicht auch nur Gassi gehen. Bei uns im Ort sind sie Dankbar für Tierfreunde die sich selbst kein Tier anschaffen möchten, können, aber ab und an vorbeischauen und wenn es nur Gassi gehen ist.
Das andere Thema, Verspannungen!
Die Kassen bezahlen Reha Sport. Das geht über einen längeren Zeitraum. Und es sind leichte Übungen. Ich hatte früher jahrelang Verspannungen im Nacken und ein taubheitsgefühl im Arm und Schwindel. Irgendwann wurde es durch ein MRT geklärt das ein Nerv in einem Haarriss der WS geklemmt war. Durch Übungen im Reha Sport, von denen ich heute noch profitiere, bin ich seitdem davon verschont. Alles gute für dich🍀
 
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Da du anscheinend Tierlieb bist [...]

"Bei aller Tierliebe: kein Freigang für den inneren Schweinehund!" (KarlHeinz Karius)

Ab und an habe ich einen Kater, bin dann aber eher scheinbar tierlieb.
Und wenn nicht, also nüchtern betrachtet, dann denke ich an Panikstörung, auch "Angst vor der Angst" genannt.
"Panik" wurde ja bereits erwähnt und deshalb zitiere ich mal zufällig und willkürlich einen der Doktoren Schmid:
"Typischerweise treten innerhalb weniger Minuten starkes Herzklopfen, Druck auf der Brust, Schwitzen, Schwindel, Zittern, Kurzatmigkeit und andere Symptome auf [...]"
Als mögliche Ursachen kämen Stress, traumatische Erlebnisse und solche Sachen in Frage, daneben könnte es aber auch medizinische Gründe geben, wie z. B. Hormone, Atmung, Schilddrüse oder aber auch akkute Reaktionen auf Koffein, Drogen, Alkohol (auch dessen Entzug) und Beruhigungsmittel.

Mut und Rat könnten Dir hier im Forum mit Sicherheit einige geben, dennoch bleibt Dir der (weitere) Gang zu Spezialisten nicht erspart.
Eigentlich hast Du selbst schon einige mögliche Ursachen aufgezählt und warst schon bei mehreren Ärzten, deshalb bin ich etwas erstaunt, dass dabei nicht etwas mehr herausgekommen ist. Zumindest nicht "etwas mehr", was Dir momentan weiterhelfen könnte... hmm...
 
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Hallo! Danke für die lieben Antworten!
Ich versuche mal auf die einzelnen Sachen ein zu gehen.

Alles über das Problem zu wissen, ist schön, aber auch dann muss man sich das regelmäßig vergegenwärtigen, weil man schnell die Infos verfälscht, wir sehen es schnell so, wie es uns gerade passt.
Ja, dieses vergegenwärtigen ist oft sehr schwer. Ich denke genau da liegt eins meiner Probleme.. Aber heute habe ich es trotz Schwindel und Angst die dazu aufkam trotzdem geschafft länger draussen zu sein. Ich habe gemerkt, dass Ablenkung ganz gut bei mir helfen kann. Heute hatte ich wieder Schwindel als ich bei der Physio auf den Therapeuten gewartet habe und habe direkt gemerkt dass die Angst "reflexartig" dazu kommt. Ich habe versucht mich zu beruhigen. Sobald ich abgelenkt war ging es besser aber sobald ich den Schwindel wieder bewusst wahrgenommen habe wurde es wieder schlimmer.

Wegen dem Schwindel: Sind deine Ohren geprüft worden? Mein Bruder hatte mal eine ganz schlimme (Nerven-)Entzündung und musste Wochenlang liegen, mit Schwindel, Erbrechen, konnte die Augen nicht öffnen, es war eine dramatische Sache, und danach hatte er immer wieder kleinere Anfälle und er hat bis heute Angst, dass es zurück kommt.
Ja, ich war direkt nach dem Krankenhaus beim HNO Arzt und der meinte meine Ohren wären in Ordnung. Ich hab auch keine Übelkeit oder Erbrechen. Es ist "nur" der Schwindel.

Ich fürchte, du tendiert dazu, deine Krankheit und die Zukunft nur negativ zu sehen, du brauchst Hoffnung.
Ja. Das ist auch so. Ich habe zwar sehr gute Freunde, aber wir haben kaum Kontakt weil alle ihren eigenen Weg gehen und nicht viel Zeit für Treffen oder Kontakt im allgemeinen bleibt. Ich merke auch, dass mir soziale Kontakte mitunter sehr fehlen. Deswegen fand ich die Idee mit den Gruppen auch so gut.

Was läuft gut in deinem Leben? Worauf bist du stolz? Was macht dich glücklich?
Ich schaffe es mich um mich zu kümmern (nach Hilfe fragen, Arzttermine machen und wahrnehmen usw) das konnte ich früher nicht und habe wenn es hart auf hart kommt Leute um mich herum die mir auf jeden Fall helfen würden. Ich bin stolz darauf, dass ich mich menschlich doch so gut entwickelt habe und mich macht meine "kleine Familie" mit den 2 Katzen und meinem Freund sehr glücklich. Allgemein die Katzen geben mir momentan viel, grade emotional, da mein Kater auch immer zu mir kommt wenn er merkt dass es mir nicht so gut geht.

Das Video mit dem Assistenzhund kenne ich. Ich habe vor Jahren schon mal nachgefragt ob ich einen bekommen könnte aber damals wurde leider gesagt das sei nicht nötig. Das andere Video werde ich mir gleich mal in Ruhe ansehen. Danke :)

Da du anscheinend Tierlieb bist, könntest du evtl. In einem Tierheim nachfragen ob sie Unterstützung benötigen.
Die Idee ist wirklich mega toll, wir haben auch ein riesen Tierheim hier um die Ecke, nur leider nimmt das Tierheim momentan keine neuen Helfer und Gassigeher an und sind schon "überflutet" mit Leuten die gern Gassi gehen wollen. Ich wollte das tatsächlich schon mal vor einem Jahr machen.

Die Kassen bezahlen Reha Sport. Das geht über einen längeren Zeitraum. Und es sind leichte Übungen. Ich hatte früher jahrelang Verspannungen im Nacken und ein taubheitsgefühl im Arm und Schwindel.
Genau diese Symptomatik habe ich auch. Verspannungen habe ich auch schon seit Jahren und Taubheitsgefühle in beiden Armen auch, ich dachte sogar erst, ich hätte das Karpaltunnelsyndrom aber dazu hat der Neurologe bei der Untersuchung vor ca 2/3 Monaten nichts feststellen können. Der Orthopäde meinte vor 2 Wochen auch dass es von den Verspannungen kommt. Seit ich die Physio angefangen habe wurde es auch schon etwas besser. Ich mache auch Zuhause ein paar Übungen, weiß aber nicht ob das wirklich "genug" ist.
Vielen Dank auf jeden Fall für den Tipp mit dem Rehasport! Ich wusste gar nicht dass es sowas gibt. Ich hab mich vorhin dazu ein bisschen online informiert und ich werde das wenn ich wieder bei meinem Hausarzt bin auf jeden Fall mal ansprechen. Das klingt richtig gut.
Darf ich fragen was für ein MRT genau bei dir gemacht wurde? Ich hatte vor der Physio ein HWS MRT weil ja der Verdacht erst auf einem Bandscheibenvorfall lag. Das MRT wurde leider auch noch nicht ausgewertet da mein Hausarzt Termin wegen Personalmangel erst am 19. ist. Aber die Physiotherapeutin hatte sich den Befund angesehen. Sie meinte nur ich hätte Blockaden in der Wirbelsäule und Verspannungen.

dann denke ich an Panikstörung, auch "Angst vor der Angst" genannt.
Das merke ich bei mir auch. Ich habe oft schon bevor ich überhaupt raus gehe Angst dass ich wieder starke Angst habe.

Als mögliche Ursachen kämen Stress, traumatische Erlebnisse und solche Sachen in Frage, daneben könnte es aber auch medizinische Gründe geben, wie z. B. Hormone, Atmung, Schilddrüse oder aber auch akkute Reaktionen auf Koffein, Drogen, Alkohol (auch dessen Entzug) und Beruhigungsmittel.
Tatsächlich kommen da denke ich nur psychische Ursachen und eventuell Hormone in Frage. Ich werde beim Hausarzt regelmäßig durch gecheckt weiß dass ich auf jeden Fall nichts mit der Schilddrüse habe und auch kein Diabetes oder hohe Entzündungswerte. Koffein lasse ich tatsächlich schon eine längere Zeit weg weil ich gemerkt habe dass mich das wirklich oft nervös macht. Drogen nehme ich (außer Nikotin) keine und Alkohol trinke ich seit 3 Jahren gar nicht mehr. Beruhigungsmittel nehme ich auch nicht.

Eigentlich hast Du selbst schon einige mögliche Ursachen aufgezählt und warst schon bei mehreren Ärzten, deshalb bin ich etwas erstaunt, dass dabei nicht etwas mehr herausgekommen ist. Zumindest nicht "etwas mehr", was Dir momentan weiterhelfen könnte
Ja das bin ich selbst auch. Bisher gab es von den meisten Ärzten immer nur ein "Es könnte sein dass...". Der Einzige der sich fest gelegt hat war der Orthopäde. Bin schon gespannt was mein Hausarzt in 2 Wochen sagen wird und ob ich noch mal eine Überweisung zu einem anderem Arzt bekomme.


Danke nochmal!
Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Liebe Grüße!
 
Tatsächlich stand ich kurz vor einem operativen Eingriff an der Halswirbelssäule, als der zuständige Operateur sein eigenes MRT machen wollte und diesen Haarriss erkannt hat. Die OP wurde abgesagt und nochmal gezielt Übungen verordnet und tatsächlich hab ich plötzlich, es war an Weihnachten, gespürt das die Taubheit im Arm langsam nachlässt. Es hat noch gedauert. So schleichend wie es gekommen ist, hat es sich dann zurückgebildet. Ich kann durchaus nachvollziehen das Schmerzen auf die Psyche gehen. In dieser Zeit habe ich oft gedacht, so kann und will ich nicht weiterleben...
 
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Geh zum Psychiater, dann ist es wahrscheinlicher mit dem Therapiehund.
Was machst du normalerweise am Tag? Vielleicht könntest du ehrenamtlich etwas machen.
Ich hatte immer Prüfungsangst, die keine Angst vor der Prüfung selbst war, sondern Angst davor, auf die Toilette zu müssen, was in der 1. Stunde der Klausur nicht erlaubt war. Man durfte zwar raus, aber nicht mehr rein. Und wenn man solche Angst hat, dann passiert genau das, wovor man Angst hat. Zumindest eine körperliche Reaktion kann man so herbeiführen. Das hat sich dann bek mir entwickelt zu einer Angst davor, irgendwo zu sein, wo man keine Toilette findet, ich war mal in einem etwas "unfreundlichen Land", da habe ich mich Wochenlang nicht getraut, in die Stadt zu gehen, bis ich wusste, wo Toiletten waren😅
Das ist zwar mit der Zeit besser geworden, aber ganz weg ist es nicht.
Wichtig ist, dass man solche Ängste so beherrschen kann, dass man dadurch nicht komplett behindert wird und das geht nur, wenn man es übt, wenn man sich traut, in kleinen Schritten.
Helfen dir Atemübungen?
Wenn ich so darüber nachdenken, leide ich auch oft an Ängsten 😱 , das ist mir sonst nicht bewusst. Z.B. wegen Corona zu ersticken. Ich gerate dann in Panik und habe dann das Gefühl, gar nicht mehr atmen zu können, mein Herz rast und ich habe Todesangst (hatte schon oft Corona und jedes Mal das Gleiche). Dagegen helfen mir Atemübungen, 6 x pro Minute atmen, 4 Sekunden lang einatmen, 6 Sekunden ausatmen.
 
Ich weiß nicht, wie es woanders ist und wo JenniX45 wohnt, aber bei einem Hund muss man auch die Kosten beachten. Ohne Arbeit ist es noch einen Zacken schwieriger, man muss so einen Hund unterhalten, Futter, regelmäßige Arztbesuche, falls mal was akutes ist, muss man immer Geld in der Hinterhand haben und für OP`s usw gibt es zwar Krankenversicherungen für Hunde, aber die sind natürlich auch nicht kostenfrei.
Ich selbst verfolge eine bestimmte Initiative, es gibt ja unzählige, die Tiere retten und aufnehmen, es gibt auch Pflegestellen für Tiere, vielleicht wäre das etwas, da gibt es verschiedene Modelle, man hat den Hund nicht immer bei sich zu Hause. Aber natürlich kommt es drauf an, wo man wohnt. Bei mir in der Nähe ist sowas leider nicht, und leisten kann ich mir keinen ... Ich selbst würde eher einen Hund oder eine Katze aufnehmen, die nicht mehr so jung sind, vielleicht ist der Besitzer verstorben und das Tier braucht noch einen schönen Lebensabend ... Da hat man dann auch erstmal eine relativ überschaubare Zeit, um zu sehen, wie es so läuft. Bei einem jungen Hund sollte man schon die Jahre, die er leben könnte, so planen, dass man ihn nicht vorher abgeben muss.

JenniX45
Du hast viele Baustellen, habe ich überlesen, wie alt Du bist?
Das Du so zeitnah Arzttermine zum durchchecken bekommen hast, ist wunderbar. Somit musst Du nicht Monate mit der Ungewissheit leben, falls ein Verdacht aufkommt, wie es bei dem Bandscheibenvorfall z. B. war.

Als ich meine erste heftige Panikattacke bekam, fuhr ich gerade mit dem Auto, total entspannt ... Ich konnte es nicht einordnen, dachte an mein Herz. Damals nahm ich noch zweierlei Blutdrucktabletten, die eine war so ein sehr schnell wirkendes Medikament, die hatte ich immer in der Tasche und nahm eine, stieg aus, lief herum, versuchte mich zu beruhigen ... Das passierte paar Mal, dass das eine Panikattacke war, kam mir erst lange Zeit danach in den Sinn.
Ich habe "Strategien" entwickelt, wie z. B. immer zur Ablenkung eine Zeit lang eine Schnitte auf den Beifahrersitz gelegt, im Akutfall reinbeissen, das lenkt etwas ab, auf`s kauen konzentrieren ...
Nachts liegt ein Buch neben mir, oder auf dem Gameboy 🙈 ( oder was der moderne Mensch heute hat :ROFLMAO: ) ein ablenkendes Spiel.
Strategien entwickelst Du ja mit der Therapeutin.

Ich habe herausgefunden, dass bei mir Histamin eine Rolle spielt, naja, bin nicht mehr taufrisch ...

Kennst Du das: Die Last, die man auf seinen Schultern trägt?
Das führt (eben psychisch bedingt) auch zu Verspannungen. Ich habe in den letzten Jahren vielleicht 4 oder 5x "Gymnastik" / Physio verschrieben bekommen. Vor etwa 6 Jahren 😳😱 stellte sich mein bis dahin gelegentlicher Tinnitus auf dauerhaft ein. Das unerforschte Thema Tinnitus wird auch mit Verspannungen in Verbindung gebracht.
Die Physiotherapeuten jedenfalls sagen, unabhängig voneinander, immer das gleiche: Knochenhart, man muss erstmal mit Massagen etwas lockern, bevor ein Sport was bringen kann.
Aber die Psyche muss eben parallel bearbeitet werden.