Angst raus zu gehen

Ich habe "Strategien" entwickelt, wie z. B. immer zur Ablenkung eine Zeit lang eine Schnitte auf den Beifahrersitz gelegt [...]

....die dann aber immer der blöde Hund aufgefressen hat...

Trotzdem:
"Gib dem Menschen einen Hund
Und seine Seele wird gesund."
(Hildegard von Bingen... vermutlich auch so 'ne Histamin-Schnitte... ;-)) )
 
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Hallo!
Jetzt antworte ich richtig.

gespürt das die Taubheit im Arm langsam nachlässt. Es hat noch gedauert. So schleichend wie es gekommen ist, hat es sich dann zurückgebildet. Ich kann durchaus nachvollziehen das Schmerzen auf die Psyche gehen. In dieser Zeit habe ich oft gedacht, so kann und will ich nicht weiterleben...
Na zum Glück hat der Arzt bei dir noch mal ein MRT veranlasst! Das wäre ja was gewesen..
Ich hatte die Taubheit in beiden Armen. Aber am stärksten im linkem Arm. Bei mir war es tatsächlich mit Beginn der Physio eine der Ersten Verbesserungen die ich wahrgenommen habe. Die Taubheit ist inzwischen komplett weg. Aber ja, die Schmerzen vom Anfang waren tatsächlich sehr schlimm. Da ich ja am Anfang auch nicht wusste was genau ich habe hab ich mich auch kaum bewegt, was dann anscheinend alles schlimmer gemacht hat. Und zusätzlich noch Panik weil es hätte ja alles mögliche sein können. Da hatte ich auch oft mal den Gedanken wie das weiter gehen soll.. Aber es ist zum Glück inzwischen sehr viel besser geworden.

Was machst du normalerweise am Tag?
Wenn mein Alltag normal ist, dann habe ich immer mindestens 1x pro Woche einen Termin bei meinen Betreuern. (Im Büro) 1x pro Woche Therapie und den Rest der Zeit plane ich wie es grade passt den Haushalt oder treffe mich mit Freunden oder gehe auch mal alleine raus. So war es jedenfalls vor dem Schwindelanfall und so versuche ich es auch wieder zu machen. Ich hab das Gefühl, die Physio und die Übungen die ich jetzt seit ein paar Wochen zusätzlich Zuhause mache zeigen endlich Wirkung.
Ich hatte die letzten Wochen kaum Kraft/Antrieb irgendetwas zu machen. Dann bei der dritten Physio Stunde am letzten Freitag hat der Therapeut meinen Nacken massiert und ich habe mich danach und einen Tag später schwach gefühlt und als würde ich krank werden. Dann habe ich aber plötzlich am Sonntag total viel Energie gehabt. Ich habe auf einmal die Dinge im Haushalt geschafft die mir lange Zeit zu anstrengend waren weil ich endlich keine lästigen Rückenschmerzen mehr hatte. Oft war es so, dass ich mich in die Küche gestellt hab um den Abwasch zu machen und aufgrund von starken Rückenschmerzen nach ca 10 Minuten aufhören musste weil es einfach nicht mehr ging. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese starken Verspannungen und die damit verbundenen Schmerzen sehr viel dazu beigetragen haben dass ich so wenig Energie für die simpelsten Sachen hatte.

Heute war ich auch wieder bei der Physio und danach bin ich sogar noch durch das Einkaufscenter gelaufen und hab mir irgendwelche Dinge dort angesehen. Es klappte mega gut und der Schwindel war (zumindest) heute kein Problem. Ich muss dazu sagen, ich hab auch in den letzten Tagen angefangen sehr darauf zu achten dass ich genug und gesünder esse und vor allem genug Wasser trinke. Gestern war ich auch mit meinem Freund draussen weil er frei hatte und das hat auch sehr gut funktioniert. :D

dann passiert genau das, wovor man Angst hat. Zumindest eine körperliche Reaktion kann man so herbeiführen.
Ja, ich weiß genau was du meinst. Ich hatte früher als wir in der Schule Prüfung hatten total Angst in der mündlichen Prüfung ein Blackout zu bekommen und plötzlich nichts mehr zu wissen. Ende vom Lied war dann dass ich in der mündlichen Englischprüfung das englische Wort für "Webseite" vergessen habe.. Im Nachhinein ist es aber irgendwie witzig.

Wichtig ist, dass man solche Ängste so beherrschen kann, dass man dadurch nicht komplett behindert wird und das geht nur, wenn man es übt, wenn man sich traut, in kleinen Schritten.
Ja das auf jeden Fall. Ich hab auch schon einige "kleinere" Ängste in meinem Leben überwunden. Ich hatte zum Beispiel durch Sozialangst früher Angst an der Bushaltestelle zu husten. Ich weiß noch wie meine damalige Therapeutin dann mit mir zu einer Bushaltestelle gegangen ist und ich dort husten sollte.
Tatsächlich hatte ich aber auch schon Situationen wo ich beim Einkaufen plötzlich eine Panikattacke hatte und ich am liebsten aus dem Laden gerannt wäre, aber extra drinnen geblieben bin bis es vorbei war. Seitdem geht Einkaufen auch besser.
Atemübungen helfen mir auch sehr gut. Genau die gleiche Übung mache ich seit einiger Zeit auch, nur dass ich 3 Sekunden einatme und 6 Sekunden ausatme. Was mir auch oft hilft ist ein Pfefferminzbonbon oder etwas anderes scharfes zu lutschen. Das lenkt mich bei Nervosität oder Übelkeit gut ab. Ansonsten habe ich noch einen Akupressur Ring. Der massiert die Finger und übt auch ein bisschen Druck auf die Finger aus, der mich je nach Situation gut beruhigt.
Das mit Corona kann ich so gut verstehen. Ich hatte es erst 2 mal aber diese beiden Male waren der Horror was Atemnot angeht.. Beim ersten Mal hatte ich auch Panikattacken durch Angst zu ersticken. Einmal hat mein Freund deshalb sogar fast den Krankenwagen gerufen. Dieses Gefühl ist so schrecklich..

man muss so einen Hund unterhalten, Futter, regelmäßige Arztbesuche, falls mal was akutes ist, muss man immer Geld in der Hinterhand haben und für OP`s usw gibt es zwar Krankenversicherungen für Hunde, aber die sind natürlich auch nicht kostenfrei.
Ja.. So sehr ich Hunde auch toll finde und gern selbst einen hätte, das kommt noch dazu. Und die Wohnung wird auch schon von unseren beiden Katzen "besetzt". Ich denke für ein drittes Tier wäre hier einfach leider nicht mehr genügend Platz auch wenn man oft draussen wäre. So ein Hund möchte ja auch seinen eigenen Platz haben.
Momentan regeln wir das mit den Katzen so, dass ich das Futter, Streu, Spielzeug usw von meinem Geld kaufe und dafür übernimmt mein Freund die Tierarztkosten falls mal etwas akutes ist. Ich kümmere mich die meiste Zeit auch um die beiden, da ich ihre Bezugsperson Nummer 1 bin.
Ich wohne in einer großen Großstadt, deshalb ist das Tierheim auch so mit ehrenamtlichen Helfern "überrannt".

Du hast viele Baustellen, habe ich überlesen, wie alt Du bist?
Ja das stimmt.. An den meisten arbeite ich auch schon seit über 10 Jahren.
Ich bin 26 :)
Und ja, ich war sogar sehr überrascht dass ich trotz der aktuellen Lage so kurzfristig so viele Arzttermine bekommen habe. Grade den Termin fürs MRT. Ich hatte angerufen und direkt für die nächste Woche dann einen bekommen.

Ich kann mich auch noch an meine erste Panikattacke erinnern. Es war früh morgens vor der Schule. Ich war noch Zuhause und hatte plötzlich das Gefühl zu ersticken und fing an zu hyperventilieren. Mein Asthmaspray hat mir damals nicht geholfen. Und zur Schule musste ich trotzdem als es vorbei war. Aber damals meinte dann eine Ärztin dass das eine Panikattacke war. Die Attacken fingen bei mir einige Zeit nachdem mein Vater damals einen Herzinfarkt hatte an. (Er lebt noch) Das war für mein Jugendliches ich damals sehr belastend und traumatisierend. Die Attacken haben auch dieses Jahr erst wieder angefangen nachdem meine (noch nicht) Schwiegermutter einen Schlaganfall hatte. Ich denke das hat vieles von damals wieder hoch geholt. Ich hatte danach oft während der Panikattacken das Gefühl oder den Gedanken "Scheiße, jetzt habe ich auch einen Schlaganfall". Wegen der Taubheit in den Armen und dem Kribbeln im Gesicht.
Gameboy spielen ist auch ne gute Ablenkung. Ich hab meine Nintendo Switch, da spiele ich dann meistens etwas beruhigendes wenn ich unruhig bin.
Und bei einer Panikattacke hilft mir oft Druck von Aussen. Zum Beispiel drücke ich mich mit dem Rücken gegen eine Wand oder wenn mein Freund da ist drückt er mich ganz doll oder er drückt meine Hände etwas stärker. Dadurch beruhigt sich mein Körper immer ein bisschen.

Das führt (eben psychisch bedingt) auch zu Verspannungen.
Genau das hat mir die Physiotherapeutin gesagt. Sie hat in der ersten Stunde erzählt, dass sie oft Patienten in der Praxis haben die aufgrund von psychischen Belastungen starke Verspannungen haben und dass es bei mir auch der Fall sei. Seit ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt habe, denke ich dass die Psyche bei mir auf jeden Fall mit rein spielt, ich aber auch sehr starken Bewegungsmangel hatte. Es bedingt sich gegenseitig. Depressionen/Ängste = wenig Kraft/sich erschöpft fühlen = Ausruhen, zu wenig Bewegung = Depressionen/Ängste=... Die Schmerzen und gegebenenfalls andere Symptome kommen dann noch irgendwo dazwischen.