Bei uns allen dasselbe...?

KaraTH

Neuer Benutzer
10. Okt. 2004
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Ich lese. Unterschiedliche Threads - dasselbe Thema. Wir werden verlassen. Aber der / die Ex macht weiter Hoffnung. Sei unsicher. Hat Tränen in den Augen. Hätte noch Gefühle für uns. Könne sich nicht entscheiden. Wir reagieren. Suchen Kontakt. Schreiben sms, emails. Hoffen auf eine Antwort. Schlafen nicht, essen nicht. Hoffen, das EX zurückkommt. Leben nur noch für eine Antwort.

Geben UNS die Schuld, das Ex uns verlassen hat. Wir geben unsere Selbstachtung auf. Hauptsache, Ex kommt wieder - wir würden alles tun.

Warum tun wir uns das an? Gefühle... wir können nicht mit dem Kopf entscheiden, es tut so weh.

Weil unsere Zukunft "weg" ist. Wir Ex vermissen. Wir Angst haben. Einsam sind.

Brauchen wir das? Wochen, Monate unserer Lebenszeit damit zu verbringen in der Hoffnung auf jemanden, der sich GEGEN uns entschieden hat? Würde sich eine Beziehung - käme EX zurück, sich wieder vertrauensvoll aufbauen lassen, ohne die Angst, wieder einmal vor dem Scherbenhaufen zu stehen? Wir lassen uns Hoffnung machen und im nächsten Moment wieder eiskalt abservieren. Überlassen Ex die Entscheidung. Machen uns abhängig. Wofür? Kämen wir wieder zusammen - wäre es nicht nur eine Gnadenfrist?

Ex ist gegangen, weil etwas in der Beziehung nicht stimmte, die Gefühle nicht mehr da waren. Hat nicht gekämpft, etwas zu ändern, sondern hat den leichtesten Weg gewählt. Zu gehen. Selber mit Tränen in den Augen. Brauchen wir so jemanden? jemand, der nicht in der Lage ist, um Liebe zu kämpfen? Der lieber geht? sich vielleicht in eine neue Beziehung stürzt, das Gefühl des frisch verliebt seins genießt? Und nicht mit dafür sorgt, daß die eigene Verliebtheit immer wieder aufflackert?

Warum weinen wir ihnen nach, machen uns selber kaputt. Verdient er es? Der Ex?

Karin

 
du hast ja sooo recht

Ex ist gegangen, weil etwas in der Beziehung nicht stimmte, die Gefühle nicht mehr da waren. Hat nicht gekämpft, etwas zu ändern, sondern hat den leichtesten Weg gewählt. Zu gehen. Selber mit Tränen in den Augen. Brauchen wir so jemanden? jemand, der nicht in der Lage ist, um Liebe zu kämpfen? Der lieber geht? sich vielleicht in eine neue Beziehung stürzt, das Gefühl des frisch verliebt seins genießt? Und nicht mit dafür sorgt, daß die eigene Verliebtheit immer wieder aufflackert?
nein, so jemanden brauch wir nicht.

aber selbst, wenn unser kopf zu der erkenntnis kommt, ist es doch ein weiter weg, bis das alles das auch ins herz geschafft hat.

wir sind eben nur menschen mit gefühlen und sehnsüchten.

und wir sehnen uns nach nähe und der (bescheuerte) ex hat diese sehnsüchte als letzter erfüllt, also hoffen wir darauf, daß er es nochmal tut.

zumal es einfach wäre, als sich dem leben alleine zu stellen und jemande anderen erst suchen zu müssen.

denn denjenigen, der uns verlassen hat, den haben wir schon gefunden.

den haben wir geliebt oder tun es immer noch.

alles was du geschrieben hast, finde ich sehr richtig.

dennoch ist es ein hartes stück arbeit, das nicht nur zu verstehen, sondern zu LEBEN

 
Hallo,

Du hast das sehr schön geschrieben!!

Es ist immer das gleiche. Die Feiglinge hauen ab, heucheln vorher aber noch, dass sich die Balken biegen. Doch in Wahrheit sind sie nur schwach und zu feige um es einem ins Gesicht zu sagen!

Nein, solche Schwächlinge brauchen wir nicht! Wir wollen Kämpfer, die um uns und unsere Liebe kämpfen und nicht mit uns spielen oder bei uns Bestätigung ihres Egos suchen!

Was tun, wenn uns der Liebeskummer packt?

Uns in Gedanken rufen dass solche Typen uns nicht verdient haben! Dann den Kopf aus dem Sand nehmen und ins Leben stürzen. Auch wenn es hart und schmerzhaft ist und wir oft vor dem aufgeben stehen, der Wille führt uns ans Ziel!

Manchmal muss man eben auch gegen die Liebe kämpfen. Oder bessergesagt, für sich kämpfen!

 
Ich sag dazu nur: "NIEDER MIT DEN SEELENBESETZERN!!!!!!!!!!!!!!" :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue:

Jawoll

 
Original von Lollchen30Ich sag dazu nur: "NIEDER MIT DEN SEELENBESETZERN!!!!!!!!!!!!!!" :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue: :tongue:

Jawoll
guter anfang!!!

 
hi kara

diese und noch mehr fragen stelle ich mir tagein tagaus... aber der mensch ist halt mal ein wesen, dass nicht auf knopfdruck alles hinter sich lassen kann, was er mal geliebt hat... auch wenns nicht immer schön war. ich bin deiner meinung, dass wir uns das nicht antun sollten aber das ist der verstand der diese sprache spricht.... aber da gibt es im menschen noch sowas, was man herz nennt - und dem herzen beizubringen, dass der verstand recht hat - ist verdammt schwer.

ich bin auch der meinung, dass wenn man während einer beziehung oder besser gesagt, während der endzeit so vieles kaputt gemacht hat und irgendwann sich trotzallem noch einen versuch zu starten, dass es nicht mehr dasselbe ist.... irgendwie aufgewärmte liebe - wie ein strick der gerissen war und wiederverknotet... einfach ein bastel.... ach ich weiss es nicht.

bin wohl zurzeit wieder an einem punkt angelangt, wo ich vor mir selbst angst habe.

es wäre so schön wenn man doch einfach den reset schalter betätigen könnte und ab dem augenblick, wäre einfach alles weg was mal war. aber gott hat es anders gewollt... und wahrscheinlich ist dem auch gut so - auch wenn wir hier alle nicht daran glauben und lieber nur immer glücklich sein würden.

grüsschen

moon

 
es wäre so schön wenn man doch einfach den reset schalter betätigen könnte und ab dem augenblick, wäre einfach alles weg was mal war. aber gott hat es anders gewollt... und wahrscheinlich ist dem auch gut so - auch wenn wir hier alle nicht daran glauben und lieber nur immer glücklich sein würden.
sehe ich ähnlich.

aus zwei gründen.

1. mit jeder trennung wächst man. man macht schmerzhafte erfahrungen und verändert sich dadurch. man lernt dazu und wenn es überstanden ist, merkt man, daß man dadurch stärker geworden ist

2. wenn das leben keine tiefen hätte, wüßten wir die höhen nicht zu schätzen.

wenn es niemals regnen würde, würden wir uns auch nicht darüber freuen, wenn die sonne scheint

 
Hi ihr Lieben!

Ich bin zur Zeit in genau der gleichen Situation wie viele hier. Die Gedanken und das Nachgrübeln über das WARUM? lassen mich einfach nicht mehr los. Selbst wenn ich weggehe, mich versuche abzulenken, in Gedanken ist ER die ganze Zeit bei mir! Und ich hasse dieses wehrlose Gefühl, ich fühl mich total besessen!

Gott, mh, Gott ist ein gutes Thema. Denn wenn wir doch einzig und allein auf der Welt sind um uns zu vermehren (wovon ich überzeugt bin), wozu dann diese Gefühle immer wieder, die einem am Ende sowieso wieder nur zerfetzen??!! Ich verstehe das nicht, man könnte es doch eigentlich auf das Wesentliche reduzieren. Wozu gibt es Gefühle???

Liebe Grüße an alle, die genauso leiden wie ich. ;(

SUMMI

 
@shaoris

du hast so recht... du sprichst mir aus dem herzen.. leider müssen wir da durch um zu wachsen... um zu reifen - egal wie alt wir sind.

ich merke es erst so richtig, seit ich hier dieses forum besuche, dass das alter eigentlich keine rolle spielt und liebeskummer jeden erwischen kann.

auch wenn die geschichten hier so verschieden sind, so sind wir doch alle hier weil uns liebeskummer plagt oder wir einfach eine plattform suchen um reden zu können.

gerade ich, bin ja eher eine im biblischen alter... aber ich kann hier einfach niederschreiben und alles loswerden und ich finde es toll, das tun zu können.

liebe grüsse

moonie

 
Gott, mh, Gott ist ein gutes Thema. Denn wenn wir doch einzig und allein auf der Welt sind um uns zu vermehren (wovon ich überzeugt bin), wozu dann diese Gefühle immer wieder, die einem am Ende sowieso wieder nur zerfetzen??!! Ich verstehe das nicht, man könnte es doch eigentlich auf das Wesentliche reduzieren. Wozu gibt es Gefühle???
die gefühle sind dazu da das man nach der zeugung und der geburt des kindes bei dem partner bleibt um dem nachwuchs groß zu ziehen, da das großziehen bei menschen viel langwieriger ist als bei den meißten tieren.

aus dem grund verlieben wir deppen uns ;)

 
@summi

gute frage... wieso gibt es gefühle..??

ich bin nicht sonderlich gläubig, glaube zwar, dass da etwas ist was mehr ist als wir hier auf erden.... eben gott.

ich bin auch in diesem glauben aufgewachsen, habe ihn mehr oder weniger praktiziert.... habe meine kids in diesem glauben erzogen - und ich bin ganz froh, dass es ausser diesem "liebeskummerforum" auch noch meinen, unseren gott gibt...

vielleicht belächeln mich jetzt einige hier aber ich schäme mich nicht dafür wenn ich sage, dass ich gott, in meinem leben, schon vielfach um hilfe gebeten habe.... es geht etwas in die richtung wie "bestellung ans universum"...

ist doch eigentlich egal, wonach man ruft, wenn es einem nicht sonderlich gut geht. ich finde einfach, dass der glauben (an was auch immer) uns weiterbringt... der glaube, dass wir nicht ganz alleine sind uns kraft gibt...

egal an was wir glauben, mit wem wir reden, wen wir um hilfe beten.... das wichtigste darin, ist doch einfach, dass wir wissen, nicht alleine zu sein dass wir immer jemanden ansprechen können.... sei es; sich ausheulen bei der freundin; hier zu posten oder bei der PT eine sitzung haben.... oder aber eben bei gott....

moonie

 
also ich glaube auch an gott.

da gibt mir kraft und wenn ich mit ihm spreche weil es mir schlecht geht, habe ich immer das gefühl, da is halt jemand der mir zuhört...

und bestellungen ans universum habe ich auch gelesen.

ist ja im grunde selbsterfüllende prophezeihung.

und wir haben gefühle, weils doch ohne auch langweilig wäre, oder nicht?

 
aber irgendwie kann deine theorie net ganz stimmen, denn wie viele beziehungen mit kindern scheitern?? oder muss ich erst schwanger sein, damit man mich nicht verlässt ??? ?(

 
ich glaube, das war mal der grundgedanke, daß gefühle deswegen entstanden sind.

heutzutage ist ja eh nix mehr, wie es mal war ;)

 
hallo

die therorie stimmt, das ist der grund warum sich ein mensch verliebt so im biologischen sinne. So mt den Stoffen im Körper die freigesetzt werden und dem meschnischen kram und raffinessen der evolution

da wir aber so komplex sind und denken und eigenständig handeln können viel scheiße bauen zwischendurch funktioniert das halt nicht perfekt nicht dem verlieben und geht halt oft nach hinten los

 
es ist mir egal warum es gefühle gibt (als hobby biologin darf ich das eigentlich nicht sagen ), sie sind auf jeden fall etwas schönes, was man zu schätzen wissen sollte.

als ich mir das ganze hier durchgelesen habe, habe ich allerdings ein schlechtes gewissen bekommen. denn ich bin einer von den feiglingen, die den einfacheren weg gewählt hat.

vielleicht halten viele noch an diesen feiglingen fest, weil sie doch noch die hoffnung haben, dass sie sich ändern. so wie ich. und da liegt das problem...

 
natürlich ist es die hoffnung.

ohne diese würden wir alle unsere exen ganz schnell in den wind schießen, weil und augenblicklich klar sein würde, daß das alles kleinen sinn hat.

aber die hoffnung macht es uns schwer, damit zurechzukommen.

nach jedem tag, wo es uns besser geht, kommen wieder die gedanken.

"aber wenn er/sie sich ändert und am ende doch der/die richtige ist???"

das läßt uns festhalten

 
Original von KaraTHIch lese. Unterschiedliche Threads - dasselbe Thema. Wir werden verlassen. Aber der / die Ex macht weiter Hoffnung. Sei unsicher. Hat Tränen in den Augen. Hätte noch Gefühle für uns. Könne sich nicht entscheiden. Wir reagieren. Suchen Kontakt. Schreiben sms, emails. Hoffen auf eine Antwort. Schlafen nicht, essen nicht. Hoffen, das EX zurückkommt. Leben nur noch für eine Antwort.

Geben UNS die Schuld, das Ex uns verlassen hat. Wir geben unsere Selbstachtung auf. Hauptsache, Ex kommt wieder - wir würden alles tun.

Warum tun wir uns das an? Gefühle... wir können nicht mit dem Kopf entscheiden, es tut so weh.

Weil unsere Zukunft "weg" ist. Wir Ex vermissen. Wir Angst haben. Einsam sind.

Brauchen wir das? Wochen, Monate unserer Lebenszeit damit zu verbringen in der Hoffnung auf jemanden, der sich GEGEN uns entschieden hat? Würde sich eine Beziehung - käme EX zurück, sich wieder vertrauensvoll aufbauen lassen, ohne die Angst, wieder einmal vor dem Scherbenhaufen zu stehen? Wir lassen uns Hoffnung machen und im nächsten Moment wieder eiskalt abservieren. Überlassen Ex die Entscheidung. Machen uns abhängig. Wofür? Kämen wir wieder zusammen - wäre es nicht nur eine Gnadenfrist?

Ex ist gegangen, weil etwas in der Beziehung nicht stimmte, die Gefühle nicht mehr da waren. Hat nicht gekämpft, etwas zu ändern, sondern hat den leichtesten Weg gewählt. Zu gehen. Selber mit Tränen in den Augen. Brauchen wir so jemanden? jemand, der nicht in der Lage ist, um Liebe zu kämpfen? Der lieber geht? sich vielleicht in eine neue Beziehung stürzt, das Gefühl des frisch verliebt seins genießt? Und nicht mit dafür sorgt, daß die eigene Verliebtheit immer wieder aufflackert?

Warum weinen wir ihnen nach, machen uns selber kaputt. Verdient er es? Der Ex?

Karin
"Wenn zwei Menschen, die einander fremd waren (wie wir uns das ja alle

sind) , plötzlich die trennende Wand zwischen sich zusam-

menbrechen lassen, wenn sie sich eng verbunden, wenn sie

sich eins fühlen, so ist dieser Augenblick des Einsseins eine

der freudigsten, erregendsten Erfahrungen im Leben. Be-

sonders herrlich und wundervoll ist er für Menschen, die

bisher abgesondert, isoliert und ohne Liebe gelebt haben.

Dieses Wunder der plötzlichen innigen Vertrautheit wird

oft dadurch erleichtert, daß es mit sexueller Anziehung und

sexueller Vereinigung Hand in Hand geht oder durch sie

ausgelöst wird. Freilich ist diese Art Liebe ihrem Wesen

nach nicht von Dauer. Die beiden Menschen lernen einan-

der immer besser kennen, und dabei verliert ihre Vertraut-

heit immer mehr den geheimnisvollen Charakter, bis ihr

Streit, ihre Enttäuschungen, ihre gegenseitige Langeweile

die anfängliche Begeisterung getötet haben. Anfangs frei-

lich wissen sie das alles nicht und meinen, heftig verliebt:

und »verrückt« nacheinander zu sein sei der Beweis für die

Intensität ihrer Liebe, während es vielleicht nur beweist, wie

einsam sie vorher waren.

Erich Fromm"

 
Verlassen werden!

Für viele von uns ist Verlassen-werden eine der größten seelischen Niederlagen, die uns das Leben bereiten kann. Nichts ist demütigender und abwertender als nicht mehr wertvoll genug zu sein, geliebt zu werden. Diese Verletzung ist äußerst schmerzhaft, und die Narben der Seele verheilen oft ein ganzes Leben lang nicht. Verlassen zu werden ist eines der schmerzvollsten Erlebnisse unseres Lebens.

Menschen, die eine Beziehung verlassen und es vorziehen zu flüchten, um eine bequemere, leichtere Beziehung ohne Anforderungen einzugehen, haben die Aufgabe des Lebens, lieben zu lernen, nicht erkannt. Oft gehen sie ohne Rücksicht auf die Gefühle des anderen fort, um ihre egoistischen Ambitionen durchzusetzen. Sie versuchen nicht wirklich die Probleme der Beziehung zu lösen sondern strafen mit Liebesentzug, weil andere sinnliche Vergnügungen locken. Sie denken nicht an das seelische Leid, das sie beim andern verursachen und auch nicht daran, daß sie sich eines Tages den karmischen Auswirkungen ihrer Handlungen stellen müssen und immer wieder in ähnliche Situationen kommen werden, um dann selbst in schmerzhafter Weise Mitgefühl zu lernen.

Viele ziehen es vor, sich aus einer Beziehung zu lösen, wenn sie bereits einen neuen Partner in Aussicht haben, der sie vor dem Alleinsein schützen soll. Er liefert die nötige Kraft zur Trennung und verspricht Unterhaltung und neue Abenteuer. Die meisten bedenken dabei jedoch nicht die noch starke emotionale Bindung an den alten Partner, die noch lange bestehen bleibt, selbst dann, wenn die Beziehung chaotisch war. Eine echte Herzensbindung an den neuen Partner ist daher nicht möglich, und das Rad der Verletzungen dreht sich weiter... Manche kehren aus Enttäuschung wieder zum alten Partner zurück, ohne aber die alten Probleme wirklich zu lösen und ohne die entstandenen Wunden heilen zu wollen.... so, als würde man versuchen, auf den Trümmern eines eingestürzten Hauses ein neues bauen zu wollen, ohne vorher den angerichteten Schaden zu entfernen.

Wie können wir die Wunden des Ungeliebten vermeiden?

Ein Trost, der oft übersehen oder nicht bedacht wird, ist der, daß es immer besser ist, verlassen zu werden als jemandem die Liebe zu entziehen, denn das hat immer mit dem Ego zu tun. Weiterhin muß uns klar werden, daß wir nicht deshalb leiden, weil uns der andere verlassen hat, sondern weil wir uns selbst verlassen haben. Wir sind auch nicht hier auf Erden, um Liebe zu empfangen, sondern unsere übungsaufgabe lautet: Liebe geben, Liebe geben und immer wieder Liebe geben, ohne eigennützig zu denken, denn erst dann ist die Liebe echt. Daher ist die Bezeichnung "Liebeskummer" insofern ein Paradox, da die wahre Liebe ohne Erwartung von Gegenliebe gibt, und deshalb kann gar kein Kummer entstehen. Kummer entsteht aus der nichterfüllten Sehnsucht und deren Verursacher ist unser Herr Ego. Wenn wir unsere egoistischen Absichten aufgeben und nichts mehr haben wollen, dann hat die Angst ein Ende und nichts raubt uns mehr den Schlaf.

Wenn unser Partner glaubt, uns seine Zuneigung entziehen zu müssen in der Hoffnung, mit jemand anderem glücklicher zu werden, sollten wir ihn nicht festhalten sondern ihm die Türen öffnen und liebevoll unsere Hände zum Abschied reichen, auch wenn wir alles getan haben, um dem anderen unsere Liebe zu geben. Befinden wir uns in der Situation, daß wir unserem Partner das Füllhorn der Liebe geschenkt haben und trotzdem verlassen werden, weil er unser offenes Herz nicht annehmen kann, dann ist unsere Verwirrung doppelt groß. Ich kannte ein Liebespaar, wo er Rosen schenkte, sie jedoch nur die Dornen wahrnahm...Ein solcher Partner ist jedoch nicht anzuklagen, sondern wir sollten Verständnis für seine Unfähigkeit, sein Herz zu öffnen, haben. Er verläßt uns nicht unseretwegen, sondern aus Scham darüber, daß er die Schönheit unserer Liebe aus irgendwelchen Gründen nicht annehmen konnte. Er braucht Abstand; man sollte ihn gehen lassen und selbst auch gehen. Wir haben eine Niederlage erlebt, und man kann nur aus seinen Erfahrungen lernen, alleine bleiben oder einen neuen Partner suchen, der besser zu einem paßt.

Trennung ist nur eine winzig kleine Facette unseres Lebens und nicht unser ganzes Leben.

Don Quichote de Marbella