bin ich depressiv?

Hallo ich nochmal,

ich bin echt froh. Gerade hat der Psychologe angerufen und mir einen Termin für nächste Woche mitgeteilt. Ich merke immer deutlicher, dass ich fremde Hilfe in Anspruch nehmen muss.

@Sonnenstrahl:

dein Betrag mit dem Johanniskraut und der Pille war sehr interessant. Auch wenn es heißt, man kann es so nehmen, werde ich nochmal bei meiner Frauenärztin fragen. Sicher ist sicher!

@trauri:

Ich bin soweit im Stress, dass ich neben meinem alltäglichem Leben noch emotionalen Stress habe durch die Scheidung meiner Eltern.

Ich habe keine Kraft und keine Lust mehr, bin fast apathisch manchmal. Konnte ne Zeitlang keine Gefühle mehr spüren, war wie versteinert.

Ich schlucke immer Sachen und irgendwann kommen die dann hoch und dann bin ich megazickig, aber da kann ich dann auch nicht anders aus meiner Haut.

Ich mache mir so viele Gedanken, auch übers Weltgeschehen. Ich finde die heutige Zeit einfach furchtbar. Gab es überhaupt jemals ne schöne Zeit?

Wieso sind die Menschen so oberflächlich? Ich habe nur einen einzigen Menschen mit dem ich (aber auch erst seit kurzem wieder) reden kann. Und obwohl ich dankbar bin, dass ich ihn wiederhab, kann ich ihm das nicht zeigen. Es herrscht eine Gefühlslosigkeit in mir vor, und im nächsten Moment könnte ich wegen jedem kleinen bisschen weinen.

Ich hoffe, es wird mir geholfen werden, denn ich brauche Hilfe.

Hesi

 
hallo hesi,

vielleicht kennst mich ja noch aus dem ein oder anderen Thread hier, ich habe dir soweit ich weiß auch schon einige Links zum Thema Depressionen geschickt. Nun aber zu einigen Fragen, die doch von vielen mit ähnlichen Problemen immer wieder gestellt werden (soweit ich dies beobachten konnte).

Bin ich denn nur beliebt, wenn ich nen lockeren Spruch auf den Lippen habe und am Rumalbern bin?
In den Jahren, indem man einen Menschen kennt, stellt man sich also seine Umgebung auf die Person ein. Es ist ungewohnt eine Veränderung an einem Menschen zu beobachten, ganz gleich welchen Charakter diese Veränderung betrifft.

Es dauert wirklich seine Zeit bis Personen, die sich charackterlich verändert haben, von ihrer Umwelt (Freunden, Verwandte, Kollegen) so akzeptiert werden wie sie jetzt sind oder schon immer so waren.

Wieso blickt keiner mal hinter die Fassade?
Eine gute Frage, ich selbst habe gemerkt, dass dafür alleine doch schon eine enorme Menschenkenntniss vorhanden sein muß. Du dürftest vielleicht noch wissen, das eine Freundin von mir an einer schweren depression leidet und dies schon seit Jahren. Durch sie und ihren Zustand habe ich einiges an Erfahrung bezüglich mit den Umgang und der Sprache gelernt. Ich war zwar vorher schon in der Lage, aus einem ganz normalen gespräch "mehr" heraus zu hören als nur die egenliche Botschaft, aber durch sie weiß ich Beispielsweiße worauf ich eher achten sollte, welche Andeutungen wie zu sehen sind, etc...

Hinter deiner Fassade blickt keiner weil sie ganz einfach gesagt, nur die Fassade sehen. Ich nehme an, dein Freund dürfte von all dem nichts oder nicht viel wissen bzw. gemerkt haben. Du hast ihm sicherlich nicht gesagt, was du zur Zeit denkst, wie es dir geht, was du fühslt oder empfindest. Es ist unbedingt notwendig ihm davon schrittweiße zu erzählen. Du brauchst jetzt jemand der dir halt gibt und für dich sein kann/will. Ich kann dir einige Beispiele mehr sagen, in denen ich mir doch relativ sicher bin das gewisse Personen die ich kenne nur eine Fassade, eine "Mauer" um sich aufgebaut haben. So etwas fällt auf, viele wissen vielleicht auch nicht, wenn sie es sehen, wie sie damit umzugehen haben. Bei einigen ist es mir auch egal, was mit ihnen ist, sie interressieren mich nicht. So könnte es auch anderen gehen...

Wieso sind die Menschen so oberflächlich?
weil die Oberfläche gefällt, nicht jeder möchte sehen wie die Wirklichkeit aussieht und so wird man sich mit der "Fassade" zu frieden geben, die man kennt.

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Mit dem Wort depressiv bin ich sehr vorsichtig geworden, es sagt doch sehr viel aus. Ich habe einiges darüber gelesen, eigentlich recht viel.

Für mich klingt, was du beschreibst wie der schon stark fortgeschrittene "Anfang" einer Depression. Jeder Zweite Deutsche leidet einmal in seinem Leben an einer mittel bis schweren depression, viele kommen aus ihrem tiefen Loch von selbst wieder heraus, ein kleiner Prozentanteil geht unter und taucht nie wieder auf.

Ich habe keine Kraft und keine Lust mehr, bin fast apathisch manchmal
"So sprechen auch schwerst depressive"
Ich würde dir vielleicht eher raten einen Therapeuten aufzusuchen, Psycholgen sind heute doch sehr distanziert, gehen nicht auf die Person an sich ein, "arbeiten" doch hauptächlich nach ihren Büchern eine gewisse Behandlungsmethode ab. Ein richtig guter Freund, könnte zum jetzigen Zeitpunkt, wenn er über die nötige kompetenz (nicht wissen) verfügt, dir annähernd genauso helfen wie ein Psychologe.

 
Liebe Hesi,

sicherlich hat jede Mensch eine Art sagen wir mal Lebenskrise. Des wegen muss man aber nicht gleich depressiv sein.

Vielleicht stecken auch ganze andere Ursachen dahinter.

Deinem Körper fehlen Mineralsalze, gewisse Vitamine oder dein Hormonhaushalt ist nicht Ordnung. Du kannst was mit der Schilddrüse haben. Das können soviele Sachen sein.

Z. B. Eisenmangel? Wenn du Blut spenden willst, wird sofort dein Eisenanteil geprüft!!

Achtest du auf ausreichenden Schlaf, Ernährung und Aktivität an der frischen Luft? Manchmal hapert es da schon. Und die Mangelerscheinungen machen deinem Körper zu schaffen.

Manchmal hilft auch der Besuch beim Heilpraktiker. Es gibt sehr gute! So kannst auch erst mal checken. ob mit deinem Körper was nicht in Ordnung ist.

Bevor du mit einer anderen Therapie beginnst, würde ich dir empfehlen dich darauf erst mal untersuchen zu lassen.

Alles Gute

Sonnenstrahl

 
Hallo ihr,

ich hatte gestern nochmal eine Auseinandersetzung wo ich meiner Mutter und ihrem Freund klarmachen wollte, dass es mir nicht gut geht... Ist voll in die Hose gegangen. Hab nur zu hören gekriegt, ich soll mich nicht so anstellen. Hab danach erstmal ne Runde :heulen: und dann meine Schlaftabletten geschluckt.

Bin heute dann auch erst um 9 Uhr bei der Arbeit gewesen, sonst bin ich immer um 7 Uhr da.

Dafür hab ich beschlossen mache ich heute auch um halb vier Schluss. Meine Minusstunden sind mir auch egal.

@MKß-SkyNET: Ich kenne dich noch aus den anderen Threads und habe mir auch deine Seiten zu den Links durchgelesen, die du mir geschickt hast. Ich habe mich dort endlich verstanden gefühlt.

Ich schwanke immer mit den Gedanken, ich hab nur eine kleine Phase, wo´s mir schlecht geht, das wird schon wieder und dann mit ich hab überhaupt keine Hoffnung mehr, mir gefällt nichts mehr und mich gibts nur, weil meine Eltern zu viel Spaß hatten.

@Sonnenstrahl: Organisch bin ich eigentlich gesund. Ich war in der letzten Zeit beim Arzt weil ich immer antriebslos war und Schnupfen hatte, aber da hat er nichts feststellen können. Ich habe diese Überlegung selber schon gehabt und hab mir Multivitamintabletten gekauft, wo eigentlich alles drin ist, was man braucht, die nehme ich seit 9 Tagen, aber an meinem Gemütszustand, der ja schon länger so ist, hat sich nichts geändert.

Achso, nochmal @MK9-SkyNET: Was ist denn eigentlich so genau der Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Therapeuten?

Um zwischendurch mal ein wenig glücklich zu sein, pfeif ich mir Unmengen von Schokolade rein. Die Kalorien sind mir im Moment auch egal aber hinterher ärgere ich mich wieder, wenn ich zugenommen habe :rolleyes:

Hesi

 
abend hesi,

erstmal find ich es gut, dass du dir wirklich die Mühe gemacht hast, dir alle diese Links mal etwas an zu sehen. Dürfte davon noch einige mehr haben, aber allgemein, findet man in den dortigen Link-Listen immer wieder neue Interessante Seiten bzw. Erfahrungsberichte oder Neuigkeiten aus der Welt der Wissenschaft zu dieser Thematik.

Hab danach erstmal ne Runde und dann meine Schlaftabletten geschluckt.
nimm jetzt erstmal die ganzen Schlaftabletten und wirf sie in den müll, solche "Medikamente" schaden mehr wie sie dir helfen, auch wenn du jetzt vielleicht anders darüber denkst. So ähnlich erging es dieser einen Freundin ebenso, jedoch war sie schon tief drin, als sie mit den Tabletten anfing. Das Haupt-Problem sehe ich darin, das so etwas ganz schnell zur Gewohnheit werden kann (da eigentlich kaum Nebenwirkungen auftretten und man nur das gute darin sieht). Es dürfte für dich unwahrscheinlich klingen, aber das mit diesen Tabletten kann auch relativ schnell außer Kontrolle geraden. Es gibt genügend alternativen zu Schlaf-Tabletten, würde dir raten eher zu einer alternativen Möglichkeit zu raten, da von Schlaf-Tabletten auch eine große Gefahr ausgehen kann. Je nach dem aus welchem Zweck man diese einnimmt oder aus welchem Beweggründen....

Ich habe mich dort endlich verstanden gefühlt.Ich schwanke immer mit den Gedanken, ich hab nur eine kleine Phase, wo´s mir schlecht geht, das wird schon wieder und dann mit ich hab überhaupt keine Hoffnung mehr, mir gefällt nichts mehr und mich gibts nur, weil meine Eltern zu viel Spaß hatten.
Wenn du dich dort endlich verstanden gefühlt hast, empfehle ich dir (vorrausgesetzt, das ich dir auch diese Links geschickt habe) dir mal in einige Foren dazu näher anzusehen. Alleine durch das Lesen habe ich einiges gelernt, dort kannst du ebenso Fragen stellen, dich über mögliche Therapie oder Konfliktlösungen informieren. So wie du deine Gedanken beschreibst das "schwanken zwischen..." würde ich die Sache doch schon als fortgeschritte Depression betrachten. Ich möchte hier niemanden etwas einreden, ich schließe mich auch einigen hier an, wenn sie sagen das jeder einmal eine schlechte Phase hat. Aber was versteht man überhaupt unter einer Phase? Wie länge hält sie an? In wie fern ändert man seinen Lebenstil, wie verändert sie jemanden auf lange Sicht? Setz dir neue Ziele, überlege dir was du erreichen möchtest, wie du leben möchtest und arbeite langsam daran. Erkenne worin deine Probleme liegen (hierzu kann dir vielleicht dieser Stimmungs-Kalender helfen http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/HM_Stimmungskalender_Depression.htm). Ein Tipp noch, denke nicht darüber nach wieso es dich gibt, solche Überlegungen führen zu nichts und sind auch unnötig (ziehen meist sehr schelchte gedanken nach sich).

€:

Ich war in der letzten Zeit beim Arzt weil ich immer antriebslos war und Schnupfen hatte, aber da hat er nichts feststellen können
Es gilt heut zu Tage als wissentschaftlich Bewiesen, dass Depressionen (oder alleine schon negative) gedanken, das Immunsystem schwächen. Auch Liebeskummer geplackte trifft dieses "schicksal" und haben ansatzweise mit einem ähnlichen Stoffwechsel Veränderung im Gehirn zu kämpfen. Ich zitiere hier:

"Liebeskummer ist also keine Bagatelle. In der Selbstmordstatistik rangiert er als Motiv ganz oben, und ein gebrochenes Herz treibt auch Alkoholabhängige oft in ihre Sucht. Wissenschaftler entdeckten im Hirn von «Liebeskummer-Patienten» physiologische Auffälligkeiten wie einen starken Rückgang des Nervenbotenstoffes Serotonin und unrhythmische Figuren im Hirnstrombild (EEG) - allesamt Veränderungen, die eigentlich typisch sind für Depressionen.

Doch wie bei anderen Krankheiten auch sind nicht alle Menschen in gleichem Maße vom «broken-heart»-Syndrom bedroht. Frauen, so die Soziologin Ina Grau von der Universität Bielefeld, trifft es deutlich härter: «Anscheinend leiden sie mehr unter Liebeskummer als Männer. Frauen erleben mehr Depressivität, Wut, Selbstzweifel und körperliche Beschwerden», betont die Wissenschaftlerin."

Somit schafft der Rückgang des Nervenbotenstoffes Serotonin eine parallele von Liebeskummer und Depressive Menschen, sei hier auch mal nur kurz erwähnt.

Was ist denn eigentlich so genau der Unterschied zwischen einem Psychologen und einem Therapeuten?
Ich bin mal wieder knapp mit der Zeit, werd daher nur schnell einen Text zitieren (ich gebe zu ist auch leicht konfus):

"Psychotherapeut (=ein Therapeut, der seelische Erkrankungen mit "seelischen Mitteln" behandelt) kann werden, wer in seinem Grundberuf Arzt (Studium der Medizin) oder Psychologe ist (Studium der Psychologie). Das alleinige Studium der Psychologie mit der Berufsbezeichnung "Psychologe" berechtigt nicht, als Psychotherapeut zu arbeiten.

Weder ein Arzt noch ein Psychologe lernen dies während ihres Studiums. Beide müssen (aber erst nach einer gewissen Zeit der Arbeit in ihrem Grundberuf) eine psychotherapeutische Zusatzausbildung machen. In unserem Kassensystem entweder eine analytisch orientierte Ausbildung oder eine verhaltenstherapeutische Ausbildung. Es werden daraus entweder ärztliche Psychotherapeuten oder psychologische Psychotherapeuten , die jeweils entweder mit analytischer oder verhaltenstherapeutischer "Technik" arbeiten, also entweder "analytisch orientierte Therapeuten" oder "Verhaltenstherapeuten" sind. Die Ausbildung zum "Psychoanalytiker" ist sehr aufwendig (nicht unter 6 Jahren), so daß es daneben eine weitere, nicht ganz so aufwendige Ausbildung in "tiefenpsychologische fundierter Therapie" gibt (die allerdings ebenfalls "analytisch orientiert" ist). Sowohl Ärzte als auch Psychologen können diesen Schwerpunkt für ihre Arbeit wählen.

Ein Psychiater ist ein Facharzt, der seelische Erkrankungen überwiegend mit den Mitteln der Organmedizin behandelt, da die klassische Psychiatrie davon ausgeht, daß die sog. "Geisteskrankheiten" organische Ursachen haben. Als dieser Facharzt entstand, war die eigentliche psychotherapeutische Arbeit noch nicht im heutigen Sinn entwickelt. Will der Psychiater ebenfalls mit "seelischen Mitteln" behandeln, muß auch er die psychotherapeutische Zusatzausbildung machen und bekommt dafür eine Zusatzbezeichnung Psychotherapie und/oder Psychoanalyse.

An dieser Stelle muß auf einen Unterschied zwischen ärztlichen und psychologischen Therapeuten hingewiesen werden: Der Arzt behält natürlich seine Möglichkeiten, die er aus seinem Grundberuf mitbringt, z.B. im geeigneten Fall zusätzlich ein Medikament zu verschreiben.

Noch komplizierter wird der Sachverhalt durch den 1992 neu geschaffenen Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Das ist eine Facharztausbildung, die von vornherein die Psychotherapie zum zentralen Bestandteil ihrer Arbeit macht, allerdings nicht wie bei den Psychiatern mit psychiatrischem Hintergrund, sondern mit einem eher allgemeinmedizinisch orientieren Hintergrund, um den besonderen Anforderungen der psychosomatischen Erkrankungen gerecht zu werden. Hat dieser Arzt zusätzlich eine Ausbildung in Psychoanalyse, so darf er diese Bezeichnung ebenfalls als Zusatzbezeichnung führen. Analog zu den Ärzten werden die psychologischen Therapeuten (um die entsprechende Spezialisierung ihres Psychologiestudiums zu dokumentieren) als Fachpsychologen für Psychotherapie bezeichnet."

diese Seite hier, geht noch mehr auf die unterschiede ein, finde den Text irgendwie schwer, wenn man nicht konzentriert ist http://www.psychicus.de/PsychicusDieUnterschiede.htm

Ich glaube du warst schon einmal bei einem Therapeuten oder Psychologen, ob da heut zu Tage noch große unterschiede gemacht werden bezweifel ich, da sich die Themenbereich doch relativ schnell miteinander vermischen, ich werde jedoch weiterhin einen gewissen unterschied machen.

Sieh dir mal Samstags um 23.20 Uhr im SÜDWEST Fernsehen die Sendung Lämmle Live an. Das ist eine gelernte Psychologin. Ich fand es immer interessant (schon lange nicht mehr gesehn die Sendung) wie sie auf die Personen eingeht. Sie sagt kaum etwas, stellt hauptsächlich Fragen, stellt Gedankenspiele auf und schafft es so den Meisten doch eine gewisse Hilfe oder Orientierung zu geben.

um nochmals auf die Schlaftabletten zurück zu kommen, viele warnen allgemein davon bei Problemen oder in den anfangsstadium einer depression eigenmächtig zu Medikamenten (Schlafmittel werden namentlich genannt) oder anderen "Drogen" wie Alkohol, Zigaretten zu griefen, da Menschen sehr schnell die Kontrolle verlieren könnten und eine enorme Suchtgefahr besteht.

 
Danke MK9-SkyNET für die Zeit und Mühe die du da für mich investierst.

Ich muss sagen, gestern der Tag war fast normal. Meine Fassade vom fröhlichem Mädchen war nicht da, wenn ich gelacht habe, dann auch, weil ich etwas lustig fand.

Heute sieht das schon wieder ganz anders aus. Es ist nicht so, dass ich todtraurig bin, aber ich bin auch nicht normal, wie ich früher mal war.

Meine Mannschaftskameradin, (ich spiele Tischtennis) hat gestern gesagt, ich würde so blass aussehen und meine Arbeitskollegin hat eben gerade zu mir gesagt, ich sehe irgendwie angeschlagen aus. Ich kann das gar nicht so beurteilen, wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich zwar mich, aber ich weiß nichts damit anzufangen. So seh ich eigentlich immer aus, immer ein bisschen fertig und müde.

Wieso erkennt das meine Mutter nicht, wenn das fast fremde Personen schon sagen? Wieso hört sie mich nicht? Ich habe ihr es schon ein paar mal gesagt, sie reagiert nicht drauf. Es ist mir jetzt auch egal, ich möchte nicht mehr um ihre Aufmerksamkeit betteln. Ich krieg immer nur dann was, wenn SIE es möchte und nicht wenn ich es brauche.

Ich bin schon wieder so gefühlslos, mein Freund gibt sich wirklich die größte Mühe. Aber es fällt mir so schwer seine Hilfe anzunehmen. Er sagt, er will versuchen mich zu verstehen, aber wie soll er mich verstehen wenn ich mich selbst nicht verstehe? Ich will nicht ungerecht zu ihm sein, aber ich kann dann nicht verstehen warum er mich liebt und grübele auch darüber nach, was er für mich ist. Ob er mein Freund ist, weil ich drauf und dran bin ihn zu lieben (kommt bestimmt wieder mit der Zeit) oder weil er mir im Moment gut tut. Weil es gut tut abgöttisch geliebt zu werden, obwohl ich mich manchmal damit überfordert fühle. Ich kann ihm das einfach nicht zurückgeben, was er mir gibt, das macht mich traurig. Und dann denke ich manchmal ich bin nur mit ihm zusammen, weil ich weiß, dass ihn das glücklich macht und ich auch ganz gut dabei fahre. Obwohl, dass sind dann immer die Momente, wo mir sowieso alles egal ist. Es ist so ein sch.... Durcheinander an Gefühlen. Ich will wieder die Liebe spüren, so verrückt nach ihm sein, wie ich es mal war.

Wovor ich am meistens Angst habe, ist: Wenn ich am Montag zum Psychologen gehe, dass er mich nicht ernst nimmt. Er kennt ja auch meine ganze Vorgeschichte, aber ich glaub nicht, dass das der Auslöser ist, ich bin einfach nur so traurig. Kann er das verstehen, oder will er mich auch nur wieder motivieren, einfach mal neue Hobbys zu suchen und nicht drüber nachzudenken. Ich kann ihm auch gar nicht so genau beschreiben, wo mein Problem liegt.

Manchmal hab ich nämlich so ne Phase, da rede ich alles schön, wenn es um mich geht. Ich möchte nur nicht, dass ich da sitze und er fragt mich warum ich da bin und ich sage, weiß ich eigentlich auch nicht so genau...... und dann das Gespräch so unbefriedigend wird.

Was genau muss ich ihm denn alles erzählen, damit er sich ein Bild machen kann?

Vielleicht habt ihre es schon gemerkt, bin ziemlich durcheinander gerade. Danke, dass ihr in dieser schweren Zeit für mich da seid.

Hesi

 
Hallo Leute

ich war länger nicht mehr im Forum und konnte deshalb nicht eher auf die Diskussion `Pille-Johanniskraut` reagieren. Die gleichzeitige Einnahme von Pille und Johanniskraut kann nicht nur zu Zwischenblutungen führen sondern auch zu Schwangerschaft. Ich hab mir den Link nicht angekuckt und ich glaube nicht, dass ich in diesem Falle die zweite Frau bin, welcher das passiert ist. Mein Arzt, der vorallem mit Homöopathie arbeitet hat es mir (leider zu spät) bestätigt.

Ich bin der Meinung, dass Naturheilmittel und ihre Wirkungen generell unterschätzt werden. Kann die Verhütung anderst gewährleistet werden, so kann ich Johanniskraut bei einer Depression sehr empfehlen. Und ich würde so früh wie möglich zu einem Psychologen (nicht Psychiater !) gehen, denn unbehandelte Depressionen können einen Menschen über Jahre blockieren.

Ich wünsch Euch allen eine gute Nacht und grüsse Tina und ShangriLa

 
Hallo liebes Forum,

möchte nochmal eine Zwischenbilanz abgeben.

Ich habe versucht, an eine Therapiestelle zu kommen. Leider ziemlich erfolglos. Deswegen lasse ich es jetzt erstmal bleiben.

Ein weiterer Grund ist, ich hätte überhaupt keine Zeit. Ich könnte immer frühestens ab 5 Uhr und da ist es bei mir im Umfeld sehr schlecht. Außerdem bin ich froh, wenn ich Zeit habe, dass ich mal nen Tag für mich habe und außerdem will ich ja auch noch Zeit für meine Freundinnen haben.

Ich weiß mittlerweile, dass mein Gefühlszustand von außen herbeigeführt ist und nicht durch mich als Person ausgelöst worden ist. Leider sind die äußerlichen Sorgen nicht weg, die gehen auch nicht so schnell weg.

Im Moment bastele ich mir eine eigene "Therapie". Ich habe mich viel informiert, viel gelesen und kann Situationen von depressiven Menschen nachfühlen. Aber ich weiß auch, dass es bei mir kein Dauerzustand ist, sondern nur, wenn ich in bestimmten Situationen mit gewissen Menschen zusammen bin. Da versuche ich jetzt anders mit umzugehen.

Ich werde nicht mehr alles genau analysieren, weil ich verstanden habe, dass viel Schwachsinn geredet wurde, der nicht zu analysieren war, sondern nur, um darüber den Kopf zu schütteln.

Nicht zuletzt hilft mir mein Freund, mit dem ich jetzt eine Fahrgemeinschaft habe, dass ich jeden morgen pünktlich!!! aufstehe und zur Arbeit gehe. Es ist viel schlimmer liegen zu bleiben und sich leidzutun, als einmal aufzustehen, kurz zu murren und dann den Tag zu beginnen.

Es tut mir sehr gut, den Tag so zu beginnen, denn es ist etwas sehr schönes, wenn man zur Arbeit fährt und begegnet zuerst die Person, die man liebt.

Ich weiß nicht, ob mein Thread überhaupt Bezug zu dem eigentlichem Sinn dieser Seite hier hatte. Ich habe mich euch anvertraut, weil in der Zeit wo ich hier bin habe ich eure liebenswerte Art kennengelernt und eure Bereitschaft zu helfen. Ich danke euch jedenfalls vielmals für eure Unterstützung, für eure lieben Worte und ehrlichen Meinungen.

Ich schaff das schon irgendwie. Es wird zwar nicht immer leicht sein, aber ich hab grad irgendwie mit dem "doofen Teil meiner Vergangenheit" abgeschlossen.

Danke nochmal sehr für´s lesen. Ich weiß nicht, ob ich es richtig mache, aber ich mache es erstmal so.

Würde mich über eure Meinungen trotzdem freuen.

Viele Grüße

Hesi

 
Liebe Hesi und die anderen auch,

also noch ein kleiner Tipp am Rande:

Wenn ihr euch abgeschlagen, depressiv usw. fühlt, und ihr kommt aus dem Loch überhaupt nicht raus, dann kann es neben äüßeren Einwirkungen auch "innere" Ursachen haben. Euer Vitamin-, Spurenelementehaushalt(Eisen, magnesium, Kalium, Zink etc. ) ist einfach nicht in Ordnung, dass heißt gewisse Elemente sind nur unzureichend vorhanden oder stehen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander. Man kann auch Vergiftungen oder erhöhte Werte von Blei, Aluminium, Quecksilber, Silber etc. feststellen.

So einen Test bieten u.a. Apotheken an: Die sogenannte Haarmineralanalyse (ist allerdings nicht ganz preiswert) gibt darüber Auskunft. Das Haar wird auf rund 30 Stoffe geprüft, die im Körper vorhanden sind. Neben dem Testergebnis bekommt ihr ausreichend, Informationen über eure Mängel und wie es u.a. ernährungstechnisch wieder auszugleichen ist.

Die Apotheke kann nach dem Analyseergebnis auch ein auf euch genau abgestimmtes Granulat herstellen, das man vielleicht 1 -2 Monate zusätzlich einnehmen kann.

Liebe Grüße

Sonnenstrahl

 
Es wird zwar nicht immer leicht sein, aber ich hab grad irgendwie mit dem "doofen Teil meiner Vergangenheit" abgeschlossen.
ich will dir nicht den mut nehmen. aber das du mit deiner vergangenheit abgeschlossen hast ist eine illusion. so einfach ist das nicht. deine verletzungen werden dich ein leben lang begleiten. ohne professionelle hilfe wird es wahrscheinlich nicht gehen.

wenn du dich aber im moment stark genug fühlst, selber etwas zu verändern dann tu das. sei vorsichtig und lass dich nicht unterkriegen...

 
Hallo manzana,

da hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich habe insofern damit abgeschlossen, dass in mir was passiert ist, dass ich es nicht mehr so stark an mich heranlassen werde. Meine Vergangenheit hat mich ein Leben lang geprägt, es ist ein Teil von mir. Im Moment bin ich auch gerade dabei einen Großteil zu verdrängen. Ich muss behaupten, es geht mir besser, seitdem ich bestimmte Personen und Denkweisen nicht mehr sehe.

Es hat viel damit zu tun, wie man sich fühlt mich welchen Menschen man sich umgibt.

Es war bei mir beim Liebeskummer genauso, fast von einem auf den anderen Moment. Eine Tür hat sich zugeschlagen und eine neue war sich am öffnen. Es ist zwar ein Prozess, aber ich glaube, ich stagniere ziemlich lange auf einer Ebene, ehe ich einen riesen Sprung mache.

Diesen hab ich jetzt gemacht und ich bin ganz froh darum.

Viele Grüße

Hesi

 
das freut mich natürlich sehr.

mach weiter so und festige deine erkenntnisse..

hast du ewas mit meiner pn anfangen können?

gruss manzana