Crying Souls Gedichtestübchen

Crying Soul

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01. Nov. 2007
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Ich will dich nicht aufgeben, das kann ich nicht

Ganz hast du mein Herz, warst immer mein Licht.

Meine Gefühle gehen berg auf und Berg ab,

langsamen ziehen sie mich in mein Grab.

Werde erdrückt von der Last auf meinem Herzen,

komme her und befreie mich von den Schmerzen.

Doch Moment : "Ich weiß gar nich ob ich das will."

Denk "Halt einfach die Fresse und sei still."

Kein Bock, mir auf dem Herz rumtrampeln zu lassen,

Wunderbar, dann kann ich anfangen dich zu hassen.

Gänzlich habe ich den Respekt verloren vor dir,

Wozu das Theater? Lass endlich ganz los von mir.

Doch du kannst mich einfach nicht verstehen,

drum muss ich nun leider gehen "Auf Wiedersehen".

Und bevor ich es vergesse, die Zeilen oben stammen von mir. ;)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
danke dir, dass du diese zeilen teilst! hat sich schon wieder gelohnt, hier vorbei zu schauen... fühl mich nun (wahrscheinlich nur für'n moment, aber immerhin) nicht mehr ganz so alleine !

(aber geh' ma nich "zu weit weg", DAS lohnt sich für niemanden!)

 
Noch sind die Blumen von dir


frisch wie am Tag,



da deine Hand abschieds-zitternd in meiner Hand lag,



und dein Herz tat sich auf wie ein Brevier!






Der Zug stand fahrtbereit,



aus manchem Fenster fiel ein gleichgültiger Blick -



Meine Augen sagten zu dir: "Erschrick



nicht vor unserer Einsamkeit!"






Dann zerriß uns das Signal wie ein Schlag -



Nachts: du schläfst einsam, ich wache einsam am Tisch -



und deine Blumen sind frisch



wie am Abschiedstag.


 
Danke Crying Soul für das Gedicht von dir für uns. :)

Du bist ja ein richtiger Romantiker! Das Gedicht paßt wunderbar zu einer beginnenden Fernbeziehung.

Aber was meinst du was los ist , wenn erstmal die Blumen verwelkt sind. :heulen:

 
Das Gedicht ist von Max Hermann-Neiße - steht auch so im Titel ;-)

Ich könnt auch mal eins von mir posten - allerdings weiß ich nicht ob ich das mache - weil man dann evtl. reale Daten via einer Suchmaschine finden könnte.

 
Weiß ich , dass es von Max Hermann-Neiße ist. Hast du ja geschrieben. :) Trotzdem schön, dass du es für uns ausgebuddelt hast.

So gemein sind wir nicht, alsdass wir in die Suchmaschine gehen. Hört sich auch gefährlich an. Nee, nee, kannst ruhig posten.

 
Ein Romantiker bin ich aber in der Tat. Eben weil ich auch selber (Liebes-)Gedichte schreibe, ab und an jedenfalls.

Ich hab dir mal 2 Kostproben gemailt.

 
Danke schön, Crying Soul, das sind wirklich sehr einfühlsame Gedichte. Hut ab, dass du so gut dichten kannst. Hast wirklichTalent. :]

 
Lied





Sie lacht mir ... sie lacht mir,



den Abschied zu verschönen,



und macht mir ... und macht mir



das Herz schwer wie nie.






Wohin geht sie ... wohin geht sie?



Ich weiß es allzu gut.



Und mich Klagenden verhöhnen



die dunklen Blicke ihrer eigenen Melancholie.






Glück erwacht nie ... Glück erwacht nie?



Ewigkeiten gingen, seit ich glücklich war.



Ihr allein, ihr allein



dank' ich, daß auch ich von Paradiesen weiß!






Bist du mein? Du bist mein!



Frag ich, wo du warst, wenn ich dich glücklich schau?



Du trittst ein, du trittst ein,



und die Stube schaukelt wie ein Stern am Himmelsbaum.









Unsere schönsten Lieder





Wo sind unsere schönsten Lieder geblieben,



die uns blühten, wenn wir sie nicht wollten,



die wir nachts schlaftrunken nicht aufschrieben,



daß ins Dunkel wieder sie entrollten?






Die sich plötzlich in unsre Liebesstunden



hartnäckig hingen und nicht verscheuchen ließen,



später haben wir sie nicht wiedergefunden,



wollten wir sie in einsamer Muße genießen.






Wo mögen sie sein, die schon im Entstehen sterben?



Schweifen sie ruhlos? Führt sie zu kommenden Dichtern,



die sie besser empfangen, ein glückhafter Wind?






Oder müssen sie für ewig verderben?



Leben sie nur noch als Narben in unsern Gesichtern?



Wir aber wissen, daß es unsre schönsten Lieder gewesen sind.


Beide von Max Hermann Neiße

Danke

Danke, Schicksal, dass ich sehe,

danke für der Augen Licht,

wenn auf Wegen, die ich gehe,

Schönheit mir ins Auge sticht.

Danke, Schicksal, dass ich höre,

welcher Zauber Lieder sind,

danke für die Vogelchöre

und die Melodie im Wind.

Danke, Schicksal, für die Düfte,

die der Lenz im Mai versprüht,

wenn im Hauch der Frühlingslüfte

überall es neu erblüht.

Danke, Schicksal, dass ich fühle,

wie in mir die Sehnsucht lebt,

wenn im Ansturm der Gefühle

in der Brust mein Herz erbebt.

Danke, Schicksal, für die Sterne,

ihrer Lichter große Zahl,

für das Mondlicht in der Ferne,

für der Sonne warmen Strahl.

Danke, Schicksal, für das Leben,

seine Vielfalt, seine Pracht,

die von dir dem Mensch gegeben,

danke auch für Tag und Nacht.

Alfons Pillach

 
KNASTKORRESPONDENZ





Karls Kundin Kunigunde, Knastinsassin kraft



kampfethikloser Körperkraft,



kraft Karls Körperverletzung Konsequenz,



kriegte karfreitags Korrespondenz:



"Knastschwesters krötenfarbenes Kleid -



Kunde katastrophaler Kurzsichtigkeit!



Köstliche, knisternde Knasteszeit:



Kartons kannste kleben, Knastarbeit!



Kernige Knastkeilerei'n kultivieren,



kulinarische Knastspeisen konsumieren!



'Kittchen' konotiert keinesfalls 'kitchen',



korpulentestes käufliches Knastbruderflittchen!



Kostbarstes Knastküchen – Kleinod:



knuspriges, kerniges Knäckebrot!



Kulinarischer Knastkontrast kraft Küchenschrat,



Knastküchen-Krönung: Kartoffelsalat.



Kunigundes köstliche Knastküche:



Krisenherd kotzübler Käsegerüche.



Kunigunde, kratziger Knastgast,



kropfhalsig-knorplige Knastlast,



Knastküchen kultivieren Küchenschaben,



keinesfalls Kaisers' Kassiererknaben!



Kartoffelknollen kannste kleinhacken,



kraft Körperkraft kühn Küchenschaben knacken!



Knastpflicht: kappe Kaninchenkuppen,



Komponente köstlicher Kuttelsuppen!



Kotze komplettiert Kochkübel,



Konsument-Konstitution: kotzübel!



Kaisers Konsumtipp: Knollenblätterpilzragout



Knabbere Katzenstreu, Katastrophenkuh!



Korpulenzkönigin karger Knastkantinen,



kriechender Küchenschab’ Konkubine,



Kunigunde, Knackizicke, kugelrunde,



kopfinnerlich keinesfalls Kerngesunde:



Klopapier kann Kugelrunde kleiden,



kaschiert Korpulenter Knochenleiden.



Kunigunde, kopuliere knastintern Kerzen,



kräftigst, krieg’ künftig Kreuzschmerzen!



Knastkarotten kennen keinerlei Keuschheit!",



kritzelte Karl kaum kompromissbereit.



Kunigunde krakelte: “Kassierers Klamotten



konsumieren kaltblütig Kleidermotten.



Karls Klappervisage, Karls kümmerliche:



Konsequenz komplizierter Knochenbrüche.



Kaum korrigierbares Klapperkinn



kraft Kampf kontrollierender Kickboxerin.



Kinnladen – Kur – Konsequenz: Kiefer krumm,



klarstes Konzept: Krematorium!



Kriege Keuchhusten, Krätze, kotz' Kokosmilch,



kapituliere, kastrierter Kassiererknilch!"



Karl knurrte: "Komische Knastmeise!"



Kunigunde konnte Karl kreuzweise.



Karls kalkulierte Kampfkonsequenz:



keinerlei künftige Korrespondenz.






Alex Dreppec






Ich find seine Gedichte genial. Schade, dass ich im Netz aus meinem Lieblingstext "Fettabsauge-Facharzt Fieberfantasien" nichts von ihm finde.





 
wegen wechselnden Wort-basteleien wohl weniger waghalsig. Wohlmeinend wars wundervoll ;) :p

 
Wechselnde Wortanfänge werden wichtig wahrgenommen, wenig wechselnde Wortanfänge werden weggewischt - wegen Wahnsinnigkeit. Waghalsige Wortspielmeister wichtig. Wahnsinnige Wortkomibinationen, witzig !

 
Gesammelte Gedanken

Gekonnt geschriebenes, gern gelesen

Gesammelte Gedanken, gut gewesen

Gern gekauft, gern Geld gegeben

Gehyptes geschriebenes, gern geschmissen

Gesammelte Gedanken, Gülle gewesen

Geldgeier gern gewürgt

Crying Soul

 
:D ...........................................................................
 
Warum die Zitronen sauer wurden

Ich muß das wirklich mal betonen:

Ganz früher waren die Zitronen

(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies

gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,

wir wollen groß sein wie Melonen!

Auch finden wir das Gelb abscheulich,

wir wollen rot sein oder bläulich!"

Gott hörte oben die Beschwerden

und sagte: "Daraus kann nichts werden!

Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"

Da wurden die Zitronen sauer . . .

Heinz Erhardt

 
Heinz Erhardt ist einfach genial! Für mich der beste Komiker Deutschlands. Über den kann ich mich immer kringelig lachen. Allein schon, "Ich trage meine Haare Heute offen" mit seinen drei Haaren.--Haar streich zurück--. :D

Das hat Otto z.B. von ihm abgekupfert. Nur bei Otto kommt es nicht so lustig rüber.

 
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Die Ballade vom Nachahmungstrieb





Es ist schon wahr: nichts wirkt so rasch wie Gift!

Der Mensch, und sei er noch so minderjährig,

ist, was die Laster dieser Welt betrifft,

früh bei der Hand und unerhört gelehrig.

Im Februar, ich weiß nicht am wievielten,

geschah's auf irgendeines Jungen Drängen,

daß Kinder, die im Hinterhofe spielten,

beschlossen, Naumanns Fritzchen aufzuhängen.

Sie kannten aus der Zeitung die Geschichten,

in denen Mord vorkommt und Polizei.

Und sie beschlossen, Naumann hinzurichten,

weil er, so sagten sie, ein Räuber sei.

Sie steckten seinen Kopf in eine Schlinge.

Karl war der Pastor, lamentierte viel,

und sagte ihm, wenn er zu schrei'n anfinge,

verdürbe er den anderen das Spiel.

Fritz Naumann äußerte, ihm sei nicht bange.

Die andern waren ernst und führten ihn.

Man warf den Strick über die Teppichstange.

Und dann begann man, Fritzchen hochzuziehn

Er sträubte sich. Es war zu spät. Er schwebte.

Dann klemmten sie den Strick am Haken ein.

Fritz zuckte, weil er noch ein bißchen lebte.

Ein kleines Mädchen zwickte ihn am Bein.

Er zappelte ganz stumm, und etwas später

verkehrte sich das Kinderspiel in Mord.

Als das die sieben kleinen Übeltäter

erkannten, liefen sie erschrocken fort.

Noch wußte niemand von dem armen Kinde.

Der Hof lag still. Der Himmel war blutrot.

Der kleine Naumann schaukelte im Winde.

Er merkte nichts davon. Denn er war tot.

Frau Witwe Zwickler, die vorüberschlurfte,

lief auf die Straße und erhob Geschrei,

obwohl sie doch dort gar nicht schreien durfte.

Und gegen sechs erschien die Polizei.

Die Mutter fiel in Ohnmacht vor dem Knaben.

Und beide wurden rasch ins Haus gebracht.

Karl, den man festnahm, sagte kalt: "Wir hab'n

es nur wie die Erwachsenen gemacht."

Erich Kästner