Definitionen, Beziehungen und Vertrauen vs. Gleichgültigkeit

Doyle Brunson

Neuer Benutzer
15. März 2010
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Von Definitionen, Beziehungen und Vertrauen vs. Gleichgültigkeit. Ich befinde mich momentan in einer äusserst lehrreichen Phase und stelle mir so viele Fragen, dass ich einfach neue Meinungen und Inputs holen will. Darum dachte ich, schreibe ich wieder einmal in dieses Forum und hoffe das eine Diksussion mir weiterhilft. Zuerst fange ich mal mit einer Schilderung der Situation an, die mich hierhin gebracht hat.

Vor 4 Monaten habe ich eine tolle Frau kennengelernt. Bildhübsch, intelligent und irgendwie konnte ich mich mit ihr super unterhalten (ich bin ein "Denker" und Vielen fällt es manchmal schwer meinen Gedanken/verbalen "Ausbrüchen" zu folgen). Ich bin mit ihr ein paar Mal ausgegagen und habe schnell gemerkt, dass das Mädel mit Problemen voll war. Unter anderem haben wir zusammen geschlafen bis Sie auf einmal in Tränen ausgebrochen ist. Mich hat das nicht losgelassen und habe angefangen mich mit ihr und ihrer Situation auseinanderzusetzen. Es stellte sich heraus, dass man ihr wirklich aufs übelste mitgespielt hatte und Sie verständlicherweise ein "Wrack" war (nicht sexuell, sondern beruflich und menschlich). Ich fing an ihr zu helfen ihre berufliche Zukunft zu ordnen, ihr Vertrauen in Menschen zurück zu bringen und war damit ziemlich erfolgreich.

Wir hatten dann ein paar Wochen eine "Affäre" (von uns selbst so benannt) und sind irgendwie in die aktuelle Situation hineingeschlidert. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen und wie es so läuft sind auf beiden Seiten Gefühle gekommen. Diese wurden immer stärker und irgendwie war das auch schön. Ich bin naturgemäss ein kalter Mensch (auf jeden Fall gegen Aussen), doch Sie konnte meine "Eisschicht" irgendwie immer wieder schmelzen. Als wir beide realisierten das wir irgendwie schon mit einem Bein in einer Beziehung steckten fing alles an.

Sie schwankte von "ich will eine klare Sache" zu "ich brauche Zeit, setz mich bitte nicht unter Druck". Ich habe das einfach laufen lassen, ihr aber kommuniziert dass, falls Sie bereit dazu wäre, ich gerne eine "Beziehung" (mit Freiheiten) mit ihr haben möchte. Soweit so gut. Dann fingen wir an zu streiten…ich bekam "du stehst nicht zu mir" an den Kopf geworfen…ich wusste nicht wie mir geschah, da Sie ja bewusst mich als Kollegen und nicht als Freund sah. Ich kann so was dann nicht ab, so widersprüchliches Zeugs geht mir gewaltig auf die Nerven. Ich hab ihr dann erklärt, das ich kein Problem habe zu ihr zu stehen, aber dann muss das auf Gegenseitigkeit beruhen. Ok, irgendwie haben wir das dann geklärt und wir "standen" zu einander;-).

Als Nächstes sollte ich jeden Kontakt mit meiner Ex abbrechen, sonst könne ich sie (nicht meine Ex) vergessen. Nach langem überlegen, habe ich das dann auch getan. Nicht weil Sie es von mir verlangt hat, sondern weil meine Ex echt nicht über mich weggekommen ist und üble "up's and down's" hatte. Es war effektiv das Beste für alle Beteiligten. Die Streiterei hat dann aber nicht aufgehört, bis ich nicht mehr konnte und sie auch nicht.

Jetzt kommt der interessante Teil: Wir haben geredet und Sie hat mir erklärt dass Sie keine Beziehungen haben kann. Das dass was passiert ist, nicht Sie wäre, sondern Beziehungen das mit ihr machen würden. Sie will eine Beziehungen nicht definieren, keine Vorwürfe machen, keine Vorwürfe hören, keine Einschränkungen haben. Ich hab mir das lange angehört und bin ehrlich gesagt begeistert davon.

Was macht Beziehungen kaputt? Eifersucht? Zu wenig Abstand? Verliert mann nach langer Zeit nicht den Respekt von einander? Die Spannung geht nach einigerzeit verloren, bin ich 100% sicher. Wie kann man Sie aufrecht halten? Wie umschifft man das Problem "Vertrauen"? Ich habe mich immer für jemanden gehalten der nicht Eifersüchtig ist, und mittlerweile habe ich gemerkt das es einfach nur Gleichgültigkeit war. Mit Gleichgültigkeit fühle ich mich wohl und gebe mit momentan alle Mühe gleichgültig zu bleiben. Kann man starke Gefühle für jemanden haben und akzeptieren das sie/er andere Männer/Frauen auch toll findet aber momentan noch zu einem hält. Kannst du akzeptieren dass er/sie mit anderen Frauen/Männern flirtet und sich sicher sein dass er/sie trotzdem zu dir hält? Oder ist es genau das was eine Beziehung nachhaltig macht? Das fehlende Vertrauen und die Möglichkeit, dass der Partner abspringen könnte (die ja immer in jeder Beziehungsform gegeben ist) bringt beide Parteien evtl dazu sich besonders Mühe zu geben, dass der Partner eben nicht selbstverständlich ist! Und es somit auch nicht wird. Eines ist klar, Sex mit jemandem anderen und es geht für beide nicht mehr.

Aber was heisst eine nicht definierte Beziehung überhaupt? Ist es ein ewiger Kampf gegen sich selbst oder der einzige Weg zum Glück? Absolute Ehrlichkeit ist sicher mal vorausgesetzt, aber braucht es Vertrauen überhaupt?

Würde mich interessieren was ihr dazu so zu sagen habt:)

 
(ich bin ein "Denker" und Vielen fällt es manchmal schwer meinen Gedanken/verbalen "Ausbrüchen" zu folgen).
das merkt man :D

naja also: ich frage mich ehrlich... was genau willst du mir/uns mit diesem beitrag sagen? redest du von sog. "offenen beziehungen"? möchtest du ein patentrezept für beständigkeit von beziehungen und immer währendes glück? befindest du dich in einer selbstfindungsphase?

suchst du kontakt zu gleichgesinnten oder einfach regen gedankenaustausch? fragen über fragen. :)

so tiefgängig deine gedanken sind, so chaotisch scheinen sie auch zu sein^^

eine elementare frage stellt sich mir noch: hast du jemals jemanden aufrichtig geliebt? oder willst du uns hier sagen, dass du dieses gefühl nicht kennst?

für mich klingt das alles so, als würdest du beziehungen rein rational bewerten bzw. sie analysieren.

 
Jetzt kommt der interessante Teil: Wir haben geredet und Sie hat mir erklärt dass Sie keine Beziehungen haben kann. Das dass was passiert ist, nicht Sie wäre, sondern Beziehungen das mit ihr machen würden. Sie will eine Beziehungen nicht definieren, keine Vorwürfe machen, keine Vorwürfe hören, keine Einschränkungen haben. Ich hab mir das lange angehört und bin ehrlich gesagt begeistert davon.
Was daran genau begeistern soll, bleibt mir jetzt wirklich schleierhaft. Von mir aus gesehen wäre eine solche Art Beziehung eine reine Bettsache, denn auch Freunde können sich gegenseitig Vorwürfe machen, da Erwartungen bei jeglicher Art von Beziehungen mitschwingen. Für mich ist der Satz eine Schutzbehauptung und Augenwischerei.

Was macht Beziehungen kaputt? Eifersucht? Zu wenig Abstand? Verliert mann nach langer Zeit nicht den Respekt von einander?
Solche Fragen sind nicht pauschal zu beantworten, sondern jeder muss für sich selbst eine Antwort finden und am besten dem Partner auch kommunizieren. Für mich persönlich ist Eifersucht kein grosses Problem, zu wenig Abstand auch nicht wirklich. Und nach einer sehr langen Beziehung (>10Jahre) kann ich für mich sagen, dass der Respekt nach einer langen Zeit nicht zwingend abnimmt oder verloren geht.

Aber was heisst eine nicht definierte Beziehung überhaupt?
Eine nicht definierte Beziehung gibt es so nicht. Man definiert immer, auch bei Freunden, Kollegen, Familienmitglieder, wie man zu einem Menschen steht. Und nur weil man gegenseitig nicht sagt, was man von einer Beziehung wünscht, heisst das nicht, dass keine Erwartungen oder Definitionen vorhanden wären oder mitschwingen.

Ist es ein ewiger Kampf gegen sich selbst oder der einzige Weg zum Glück?
Der einzige Weg zum Glück... brrr... Jeder muss für sich selbst definieren, was Glück bedeutet und wie weit er dafür kämpfen will. Einen einzigen Weg zum Glück gibt es glücklicherweise nicht ;)

aber braucht es Vertrauen überhaupt?
Natürlich braucht es Vertrauen. Weshalb sollte es kein Vertrauen brauchen?

Schlussendlich muss ein Paar immer zusammen definieren, wie sie die Beziehung sehen sollen oder wollen. Das kann ganz verschiedene Ausprägungen annehmen und hängt sehr von den beiden Menschen ab. Aber wie auch immer man es definiert oder nennt, solange man glücklich miteinander sein kann, ist es ja ok.

 
Hei Zusammen,

ich glaube ich finde mich momentan in einem "Analyse/Selbstfindungsphase/Weg zur Erleuchtung"-Dingens:) Und ich mag momentan einfach über solche Sachen sprechen (ich finde eben schon das Beziehungen fast immer an denselben Sachen scheitern), aber aus einer analytischen Sichtweise.

Ich habe vor einem halben Jahr eine 4.5-jährige Beziehung beendet und halt angefangen genau aufzuarbeiten an was es gelegen hat, dass ich keine Gefühle mehr hatte etc....und ein Mädchen gefunden die eine ähnliche Herangehensweise hat (anscheinend). Nach dem ich die erste riesen Szene mit ihr gehabt habe weil meine Ex mir immer geschrieben hat (ich hab nicht mal zurück geschrieben und ihr von jeder SMS den Inhalt etc erzählt)...sind wir beide hingesessen und haben das mal angeguckt. Sie hatte mich vor die Wahl gestellt, entweder ich sag meiner Ex nicht einmal mehr "hallo" wenn ich Sie seh, oder ich könne mich gleich verpissen. Baahmm...da war Sie die erste Forderung...das erste "vor die Wahl stellen"...und ich hatte ausser "hallo" und "hör mir bitte mit den scheiss sms auf" keinen Kontakt zu meiner Ex (!!!!) gehabt, sollte aber den Kontakt abbrechen..wie das wenn es keinen gibt?

ich hatte ihr keinerlei Anlass zu Eifersucht oder Ähnlichem gegeben, aber die Tatsache das bei mir SMS eintrudelten (die nach mehrmaligem bitten nicht aufhörten..) war genug für Ihre Reaktion. Meine Reaktion war da halt heftig und ich habe plausibel und an Beispielen aufgezeigt (ist so meine Art), dass Sie genug Kontakt mit ihren Ex-Freunden hat (hatte) und ich kein einziges Mal etwas gesagt habe. Die Tatsache aber das ich daran gedacht hatte, war ausreichend.

Ist es nicht so, dass es bei Eifersucht/Kontrolle zu einer gewissen Eigendynamik kommt? Verbieten, klammern etc, die andere Seite reagiert entsprechend ebenfalls mit verbieten, klammern? Wenn man also seinen eigenen Reflex des "verbietens" oder "schmollens" unterdrückt (halt auf die Zähne beisst), ist das nicht nahhaltiger?

Hmmm...der Punkt das es immer Defintionen/Erwartungen gibt ist wohl wahr...aber ist es nicht auch so, dass Erwartungen meistens nicht erfüllt werden...langfristig? Ich denke eine gewisse Basis muss man haben, aber die muss keineswegs besonders gross sein. Ich vergleiche das immer gern mit einer Seilschaft: Eine Beziehung ist wie eine Gradwanderung, mit einem Seil ist man gesichert. Mit der Zeit ändern sich Personen, wenn Raum (also genug Seil) da ist, ist auch genug Platz für Veränderungen da. Ist das Seil zu kurz (also zu viele Erwartungen die man gegenüber dem anderen zu erfüllen hat) reisst es. Es gibt keinen Raum für Veränderung!!??

Vertrauen, ich habe kein Vertrauen. Das habe ich Ihr auch so gesagt. Ich bin nicht fähig dazu, bei meiner Ex wars defintiv Gleichgültigkeit (in der Zeit als ich meinte Vertrauen zu haben). Ist das schlimm? Ich denke nicht, denn mangelndes Vetrauen löst bei mir nicht Eifersucht aus...sondern eine komische Art von rationalem Verhalten. Mir ist es nicht gleichgültig betrogen zu werden, aber ich schliesse meine Lehren daraus und weiter gehts (ohne den Betrüger natürlich). Nach 1-2 Wochen des Trauerns über den Verlust und die Schmach mich in einem Menschen getäuscht zu haben, kann ich sehr gut weiter machen. Ich denke es ist Vertrauen in sich selbst, was wichtig ist. Nicht?

Ich bin der Meinung das gewisse Mechanismen in unserer Natur liegen und in vielen Fällen zum Scheitern einer Beziehung führen. Und meistens ist es nur über eine gewisse Zeit möglich "glücklich zu sein", dann grosses Unglück bis die nächste Phase des "glücklich sein" kommt. Kann das sein? Sollte man nicht nach Perfektion streben? Perfektion muss nicht ohne Streit, Konflikte etc sein.

Keine Ahnung ob mir jemand folgen kann. Im Kopf ist es so viel einfacher:)

 
Hallo,

mmmhh...ja...nein...vielleicht...doch, ja!

Was ich dir sagen will: ich denke auch schon länger darüber nach, ob es nicht neben der allgemeingültigen Form von "Beziehung" etwas gibt, was mich eher anzieht und was mich ggf. auch glücklicher macht.

Ich habe oft das Gefühl, dass mich die gängigen Richtlinien einer Beziehung (Treue, Vertrauen, ein gewisses Maß an Eifersucht, Gemeinsamkeiten, Miteinander reden etc.) nach einer gewissen Zeit beklemmen...ich habe das Gefühl, ein Korsett zu tragen, dass mir nicht erlaubt, meine Neugierde auf andere Menschen (nein, ich meine keine sexuellen Gelüste) und meine Veränderungsprozesse leben zu können OHNE den anderen entweder a) zu verletzen oder ihn B) zu verlieren.

Warum gibt es nur eine begrenzte Freiheit in Beziehungen? Warum gibt es Erwartungen und Schuldzuweisungen?

Mir sind deine Gedanken in gewisser Hinsicht sehr vertraut, bewahre sie dir und finde deine eigenen Wahrheiten.

Alles Liebe,

cure

 
ein Problem an deiner Logik ist das Verallgemeinern. Tu tendierst enorm dazu induktiv zu denken, das heisst von ein paar wenigen Ereignissen auf das Allgemeine zu schliessen. Bei Menschen ist das nicht wirklich möglich. Ein vernünftiger Ansatz wäre darüber nachzudenken weshalb sich eine Situation so oder so weiterentwickelt hat, ohne dass du dabei allgemeine Lehrsätze ableiten möchtest. Wir Menschen sind dafür zu verschieden. Ich denke, dass würde dir bei deiner Analyse schon weiterhelfen.

Ist es nicht so, dass es bei Eifersucht/Kontrolle zu einer gewissen Eigendynamik kommt? Verbieten, klammern etc, die andere Seite reagiert entsprechend ebenfalls mit verbieten, klammern? Wenn man also seinen eigenen Reflex des "verbietens" oder "schmollens" unterdrückt (halt auf die Zähne beisst), ist das nicht nahhaltiger?
Auf die Zähne beissen müssen ist nur bedingt gut. Normalerweise führt dies doch einfach dazu, dass sich einfach nur Frust aufstaut und das Ganze dann zu einem späteren Zeitpunkt rauskommt, aber normalerweise halt gleich alles auf einmal was meist umso heftiger wird. Nachhaltiger wäre es wohl zu sehen was die Ursache für die Eifersucht ist (Verlustängste usw) und hier den Hebel anzusetzen in dem man zum Beispiel gemeinsame Regeln erstellt, welche für beide passen. Irgendwie habt ihr das sogar gemacht in dem ihr gesagt hat, dass sie ja ihren Ex-Freunden schreibt und du deshalb auch deiner Ex schreiben kannst. Aber wo die Ursache für die Eifersucht ist, habt ihr wohl nicht aufgearbeitet, oder?

aber ist es nicht auch so, dass Erwartungen meistens nicht erfüllt werden...langfristig?
Es kommt halt auf die Erwartungen an. Wenn du durch das Leben gehst und erwartest, dass du reich und berühmt wirst, gleichzeitig auch immer gesund sein wirst, eine vollendete Beziehung haben wirst usw., werden deine Erwartungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt werden.

Dennoch ist es sehr wichtig zu wissen was man von einem Partner erwartet, dies ist aber von Person zu Person verschieden. Einige erwarten sehr konkrete Verhaltensweisen, andere eher idealistische Dinge. Das ist was, was man immer mit sich selbst ausmachen muss.

Nehme ich dies für mich, so erwarte ich von meiner Partnerin, dass sie mich fair behandelt, genauso wie meine Mitmenschen. Ausserdem erwarte ich von meiner Partnerin Intelligenz in dem Sinne, dass sie mir Paroli bieten kann. Ich erwarte auch, dass sie weiss was sie vom Leben will und keinen Mann braucht, der ihr sagt was sie tun und lassen soll. Viel mehr gibt es da nicht was ich von ihr erwarte.

Verwechsle aber Erwartungen nicht mit Regeln. Zuerst einmal gibt es immer die Erwartungen eines Menschen. Wenn dieser Mensch nun jemanden trifft und sich eine Beziehung ergeben könnte, so sprechen diese Menschen normalerweise über ihre Erwartungen und leiten dann davon Regeln für die Beziehung ab. Manchmal sind die Erwartungshaltungen aber auch so konträr, dass sich keine Regeln ableiten lassen und eine Beziehung von vornherein nicht möglich ist. Erwartungen können sich im Laufe der Zeit auch verändern, was dann normalerweise zu einer Anpassung der Regeln oder einem Abbruch der Beziehung führt.

Dass du nicht Vertrauen kannst, nehme ich dir so nicht ab. Wenn du mir sagst, dass es dir gleichgültig war, was deine Ex gemacht hat, so sagt das mehr über deine Erwartungen aus als über das Vertrauen. Denn wenn du eh keine Erwartungen in diese Richtung hast kann es dir ja auch gleichgültig sein was sie hier macht.

Wenn du sagst, dass du ihr nicht vertrauen kannst, so finde ich das bedenklich. Hat sie dir denn schon anlas gegeben ihr nicht vertrauen zu können oder muss sie sich dein Vertrauen zuerst mal mühsam erarbeiten? Weil eine Beziehung ohne Vertrauen ist für mich unvorstellbar. Normalerweise ist ja auch immer eine Art Grundvertrauen durch die Liebe oder Verliebtheit vorhanden, welches dann zwar nachlassen kann, aber auch wachsen, je nachdem halt wie die Beziehung läuft.

Ich bin der Meinung das gewisse Mechanismen in unserer Natur liegen und in vielen Fällen zum Scheitern einer Beziehung führen. Und meistens ist es nur über eine gewisse Zeit möglich "glücklich zu sein", dann grosses Unglück bis die nächste Phase des "glücklich sein" kommt. Kann das sein? Sollte man nicht nach Perfektion streben? Perfektion muss nicht ohne Streit, Konflikte etc sein.
Es gibt nur weniges, was in der Natur des Menschen liegt was Beziehungen angeht. Beziehungen und Erwartungen an eine solche sind eher eine kulturelle Frage als eine naturgegebene. Glück hängt insofern auch eher von Erwartungen ab. Und ich bin der Meinung, dass man über längere Zeit in einer Beziehung glücklich sein kann, wenn man nicht erwartet, dass man permanent auf Wolke 7 schwebt und vielleicht andere Aspekte einer Beziehung in den Vordergrund stellen kann bzw. man andere Dinge erwartet als jemanden, der einen permanent glücklich macht.

Und als Abschlussfrage, was soll den eine perfekte Beziehung sein? Eine solche existiert allgemein gesagt nicht.

 
ein Problem an deiner Logik ist das Verallgemeinern. Tu tendierst enorm dazu induktiv zu denken, das heisst von ein paar wenigen Ereignissen auf das Allgemeine zu schliessen.
ja, dass hat was...

Ein vernünftiger Ansatz wäre darüber nachzudenken weshalb sich eine Situation so oder so weiterentwickelt hat, ohne dass du dabei allgemeine Lehrsätze ableiten möchtest. Wir Menschen sind dafür zu verschieden. Ich denke, dass würde dir bei deiner Analyse schon weiterhelfen.
Bin mir da nicht so sicher. Ich denke es ist durchaus möglich gewisse Verhaltensmuster zu erkennen, die grundsätzlich immer wieder gleich Beziehungen auftreten.

Nachhaltiger wäre es wohl zu sehen was die Ursache für die Eifersucht ist (Verlustängste usw) und hier den Hebel anzusetzen in dem man zum Beispiel gemeinsame Regeln erstellt, welche für beide passen. Irgendwie habt ihr das sogar gemacht in dem ihr gesagt hat, dass sie ja ihren Ex-Freunden schreibt und du deshalb auch deiner Ex schreiben kannst. Aber wo die Ursache für die Eifersucht ist, habt ihr wohl nicht aufgearbeitet, oder?.
Die Ursache ist für mich immer die Frage. Alles andere wäre ja Symptombekämpfung. Gibts von mir nichts anzufügen. Aber...reicht z.B. letztes WE (ich war betrunken mit Freunden bis morgens unterwegs, Sie war an einem Festival für 3 Tage und ganz sicher nicht nüchtern in dieser Zeit). Ich aber bekomme konstant Bemerkungen zu hören, von wegen "jaja, die Frauen liegen dir ja eh alle zu Füssen", oder "du hast ja sowieso keine Ahnung mehr was du gemacht hast", oder "mit Welcher bist du denn nachhause gegangen"...etc...dann muss ich sagen, ist das einfach nicht mit gleichen Ellen gemessen...und Sie hat keinen Grund dazu. Was mich aber wieder zum Schluss bringt, dass die Ursache für ihre "Eifersucht" nicht bei mir sondern in ihrer Vergangenheit liegt.

Ich hab einfach das Problem mit den "Regeln". Entweder tu ich etwas im Bewusstsein das Sie Mühe damit hat, oder sie verletzt wird, oder ich tue es genau darum nicht. Brauche ich Regeln dazu? Bin ich also ein Egoist und verhalte mich einfach so wie ich will ohne Sie und ihre Gefühle zu berücksichtigen, dann liegt es doch an ihr die Konsequenzen daraus zu ziehen. Da helfen Regeln nicht....

Dennoch ist es sehr wichtig zu wissen was man von einem Partner erwartet, dies ist aber von Person zu Person verschieden. Einige erwarten sehr konkrete Verhaltensweisen, andere eher idealistische Dinge. Das ist was, was man immer mit sich selbst ausmachen muss.
Guter Punkt...

Dass du nicht Vertrauen kannst, nehme ich dir so nicht ab. Wenn du mir sagst, dass es dir gleichgültig war, was deine Ex gemacht hat, so sagt das mehr über deine Erwartungen aus als über das Vertrauen. Denn wenn du eh keine Erwartungen in diese Richtung hast kann es dir ja auch gleichgültig sein was sie hier macht.
Wenn du sagst, dass du ihr nicht vertrauen kannst, so finde ich das bedenklich. Hat sie dir denn schon anlas gegeben ihr nicht vertrauen zu können oder muss sie sich dein Vertrauen zuerst mal mühsam erarbeiten? Weil eine Beziehung ohne Vertrauen ist für mich unvorstellbar..
Das Mädel hat mir grundsätzlich nie einen Grund gegeben Ihr nicht zu vertrauen, Sie ist sehr offen und geht gerne auf Männer zu...sas ändert aber nichts, ich war immer schon sehr sehr vorsichtig wem ich Vertrauen schenke und wem nicht...bis jetzt sind das nur meine besten Freunde und meine Familie. Bei mir braucht es Jahre bis ich Vertrauen habe...man kann es Schutz nennen...oder Vorsicht...oder rationales Handeln...dont know. Braucht es Vertrauen wirklich? Wenn ich einfach genug Vertrauen in ihre Ehrlichkeit habe, aber nicht in ihr Verhalten/Aktionen sollte das doch reichen, oder nicht? Oder tut das meinen Grfühlen einen Abbruch? Ehrlich gesagt bin ich das momentan noch am herausfinden.

Und als Abschlussfrage, was soll den eine perfekte Beziehung sein? Eine solche existiert allgemein gesagt nicht.
Ich denke, die ist halt eben individuell. Das ist nun wirklich nichts Pauschalisierbares...aber der Grundsatz stimmt meiner Meinung nach schon....es muss das Streben nach Perfektion sein...nicht das Erreichen, sondern das Streben...wie auch immer die Perfektion aussehen mag...

Grüsse

Doyle

 
Ich denke es ist durchaus möglich gewisse Verhaltensmuster zu erkennen, die grundsätzlich immer wieder gleich Beziehungen auftreten.
Ja, in DEINEN Beziehungen. Ich stimme meinem Vorredner zu, wenn er sagt, dass du von einem Menschen auf alle schließen willst. Nein, du musst es (wenn du denn solche Schlüsse ziehen willst) genau anders herum an die Sache herangehen: Von der Allgemeinheit auf den Einzelnen schließen.

Beispiel: Vorurteil: Frauen gehen gerne shoppen. Das betrifft die Allgemeinheit. Wenn du das jetzt auf deine Freundin ummünzen willst, musst du dich fragen: "Geht sie auch gerne shoppen?".

Aber anders herum wird es nicht gehen.

Ich hab einfach das Problem mit den "Regeln".
Du brauchst "Regeln" im Umgang mit Menschen? :schief: Solltest du nicht lieber intuitiv handeln? So wie du es kennst? So wie du gerne behandelt werden möchtest?

ich war immer schon sehr sehr vorsichtig wem ich Vertrauen schenke und wem nicht...bis jetzt sind das nur meine besten Freunde und meine Familie. Bei mir braucht es Jahre bis ich Vertrauen habe...
Du wirst es nicht schaffen, eine Beziehung aufzubauen, wenn du der Person kein Vertrauen entgegenbringen kannst. Das Gegenstück dazu wäre dann die Gleichgültigkeit oder sogar das Misstrauen. Möchtest du in einer Beziehung mit einem Menschen zusammensein, der dir gleichgültig oder misstrauisch gegenüber ist? :schief:

Es kommt halt auf die Erwartungen an. Wenn du durch das Leben gehst und erwartest, dass du reich und berühmt wirst, gleichzeitig auch immer gesund sein wirst, eine vollendete Beziehung haben wirst usw., werden deine Erwartungen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht erfüllt werden.
Ich würde den Satz mal noch ergänzen: Deine Erwartungen werden sich erfüllen, wenn du auch bereit bist, etwas dafür zu tun. Du kannst reich, berühmt, schön, gesund sein und eine super Beziehung haben - nur musst du dafür auch sehr viel tun. Tust du es, werden sich deine Erwartungen früher oder später erfüllen.

Prinzipiell zu deinen "Beziehungsgrübeleien" gesagt: Behandle deine Partnerin so, wie du gerne behandelt werden möchtest und wie du dich selbst gern behandeln würdest. Das wirst du zurückgekommen.

 
Ich denke es ist durchaus möglich gewisse Verhaltensmuster zu erkennen, die grundsätzlich immer wieder gleich Beziehungen auftreten.
Das würde ich aber nicht auf die Natur des Menschen herunterbrechen, sondern wenn überhaupt auf die Kultur, in der ein Mensch aufgewachsen ist. Da Verhaltensmuster von Kultur abhängig sind, kannst du diese auch nur sehr schlecht verallgemeinern. Ich wäre hier immer sehr vorsichtig. Für mich gibt es eigentlich nur 3 allgemein gültige Verhaltensmuster (von denen sich 2 lustigerweise widersprechen). Das erste ist der reine Überlebens- und Fortpflanzungstrieb, das Zweite die Suche nach der Bindung an eine Gruppe/Sippe und das Dritte die Abgrenzung gegenüber allen anderen Menschen ausserhalb der Gruppe. Der Rest ist für mich eher kulturell bedingt. Aber darüber könnte man jetzt noch sehr lange diskutieren und ich bin mir auch bewusst, dass meine Worte in dieser Sache kaum der Weisheit letzter Schluss sind ;)

Ich hab einfach das Problem mit den "Regeln". Entweder tu ich etwas im Bewusstsein das Sie Mühe damit hat, oder sie verletzt wird, oder ich tue es genau darum nicht. Brauche ich Regeln dazu? Bin ich also ein Egoist und verhalte mich einfach so wie ich will ohne Sie und ihre Gefühle zu berücksichtigen, dann liegt es doch an ihr die Konsequenzen daraus zu ziehen. Da helfen Regeln nicht....
"Regeln" helfen euch dabei euer Zusammenleben und euren Umgang mitaneinander zu definieren. Spricht man nicht darüber, so schwingen immer ungesagte Erwartungen mit, welche kaum erfüllt werden, weil man davon ja nichts weiss. Daraufhin folgt dann gerne mal Enttäuschung oder ein Konflikt. Ich bin kein Regelfetischist, aber Regeln sind unglaublich wichtig in einer Beziehung. Wie genau diese definiert und ausgestaltet werden hängt aber sehr von den involvierten Personen ab. Grundsätzlich dient ja jedes "Beziehungsgespräch" genau dieser Regelbildung, auch wenn fast niemand dies so sagen würde.

Aber...reicht z.B. letztes WE (ich war betrunken mit Freunden bis morgens unterwegs, Sie war an einem Festival für 3 Tage und ganz sicher nicht nüchtern in dieser Zeit). Ich aber bekomme konstant Bemerkungen zu hören, von wegen "jaja, die Frauen liegen dir ja eh alle zu Füssen", oder "du hast ja sowieso keine Ahnung mehr was du gemacht hast", oder "mit Welcher bist du denn nachhause gegangen"...etc...dann muss ich sagen, ist das einfach nicht mit gleichen Ellen gemessen...
deswegen braucht es die Gespräche darüber was man gegenseitig voneinander erwartet und dass man dann daraus Regeln ableitet. Regeln schaffen übrigens auch Vertrauen, weil man sich dann auf diese verlassen kann ;)

Bin ich also ein Egoist und verhalte mich einfach so wie ich will ohne Sie und ihre Gefühle zu berücksichtigen, dann liegt es doch an ihr die Konsequenzen daraus zu ziehen.
Das kannst du schon so machen, aber dies führt dann halt auch sehr schnell dazu dass sie halt die Konsequenzen zieht und die Beziehung wahrscheinlich beendet. Du schiebst so die Verantwortung für dein Handeln, das die Beziehung beeinflussen kann, komplett auf sie ab. Das ist ein wenig unschön und zeugt eher von wenig Empathie.

ich war immer schon sehr sehr vorsichtig wem ich Vertrauen schenke und wem nicht...bis jetzt sind das nur meine besten Freunde und meine Familie. Bei mir braucht es Jahre bis ich Vertrauen habe...man kann es Schutz nennen...oder Vorsicht...oder rationales Handeln...dont know.
Das würde ich als normal ansehen. Wirkliches Vertrauen gibt es wohl auch erst nach Jahren. Selbst versuche ich aber immer jedem eine Art Grundvertrauen zu geben. Der Rest hängt wohl sehr davon wie jemand aufgewachsen ist, wie jemand mit enttäuschtem Vertrauen umgeht usw. Aber das ist sicher ein Punkt, denn ihr mal miteinander besprechen solltet, sie scheint dir ja auch nicht gerade zu vertrauen.

es muss das Streben nach Perfektion sein...nicht das Erreichen, sondern das Streben...wie auch immer die Perfektion aussehen mag...
Das ist eine Erwartung, die du hast ;) Für mich ist Perfektion nie erstrebenswert, aber das auch einfach meine Haltung hierzu. Das Unperfekte finde ich viel Interessanter :D

Prinzipiell zu deinen "Beziehungsgrübeleien" gesagt: Behandle deine Partnerin so, wie du gerne behandelt werden möchtest und wie du dich selbst gern behandeln würdest. Das wirst du zurückgekommen.
Tyllis Imperativ kann man gut so stehen lassen. Bei Beziehungen ist es aber auch gerne mal so, dass was einem gefällt dem anderen gar nicht zusagen muss. Ich wäre vorsichtig damit von meiner Person her abzuleiten, was eine andere Person will oder erwartet. Aber gründsätzlich sicher ein brauchbarer Ansatz.

Also die Devise für dich heisst Reden, Reden, Reden und dabei immer schön darauf achten, dass ihr beiden auch über dasselbe redet. Nichts ist fataler als bei solchen Diskussionen aneinander vorbeizureden (was leider sehr oft passiert).

 
Bei Beziehungen ist es aber auch gerne mal so, dass was einem gefällt dem anderen gar nicht zusagen muss. Ich wäre vorsichtig damit von meiner Person her abzuleiten, was eine andere Person will oder erwartet.
Hab ich Ü-B-E-R-H-A-U-P-T nicht gemeint. Hier ging´s nicht ums Handaufhalten sondern wie man dem anderen gegenüber ist. Es ist es eine alte Weisheit, dass, "wenn man lächelt, auch ein Lächeln zurückbekommt".

Ich meinte damit nicht das sich hartnäckig haltende Märchen von den gemeinsamen Interessen, irgendwelchen "Seelenverwandtschaften" oder den "Gleichkang der Gefühle" oder das Gedankenlesen beim Partner (was ja hier oft gewünscht wird :rolleyes: ).

 
Nach wie vor bin ich der Meinung, dass man (von mir aus im Kulturkreis Mitteleuropa) im Grundsatz immer wieder vor die gleichen Probleme gestellt wird. Dieses Forum ist doch das Paradebeispiel, es kommen konstant diesselben Probleme immer und immer wieder. Für mich lässt das keinen anderen Schluss zu. Sicher sehen wir uns immer gerne als Individuen, aber ich erkenne mich selbst in ca. jedem 5ten Thread wieder. Manchmal als Mensch mit "Herzschmerz" und manchmal als "Bösewicht" etc. etc. Mann kann imho sehr wohl die meisten Probleme in einer Beziehung pauschalisieren. Auf manche pass XY mehr, andere sind anfälliger auf YX.

Ich möchte noch sagen, das ich alles andere als ein Egoist bin (obiger Satz war nur eine Hypothese). Und da kommt das Nächste: ich bin jemand der sehr sehr viel geben kann (und das auch tut), es kommt selten annähernd etwas zurück. Mich stört das aber überhaupt nicht. Ich ziehe einen grossen Teil meiner Lebensfreude aus der Freude die ich anderen machen kann. Aber "Behandle deine Partnerin so, wie du gerne behandelt werden möchtest und wie du dich selbst gern behandeln würdest. Das wirst du zurückgekommen."…stimmt für mich jetzt nicht. Ich kann geben, aber sehr schlecht annehmen. Ich will das gar nicht zurückbekommen…wobei vielleicht doch, einfach mit Respekt und Bewunderung. (Ist auch ein grosses Thema). Selbstlos bin ich darum wahrscheinlich nicht.

Bezgl Regeln: Ich denke die "Regeln" die wir momentan haben sind eher Leitplanken (also ne Deutsche Autobahn, ganz ohne Verkehrsschilder).

Gestern sind übrigens zwei neue Probleme aufgetaucht.Welche wiederum uralte Probleme sind: Das "ich bin dir nicht wichtig"-Problem und das "missverständliche sms"-Problem. Kennt ihr? Na klar:)

Ich habe dem Mädchen aus einer fast aussichtslosen Ausbildungs-Situation herausgeholfen. Sie meint immer ohne mich hätte Sie das nie geschafft, ist natürlich nicht so….aber kann es sein, das nur weil Sie diese Probleme nicht mehr hat...also auch nicht mehr meine bedingungslose Unterstützung…sie jetzt meint das Sie mir nicht mehr wichtig ist? Ich hatte lange die Bedenken, dass eben genau in dieser Situation die Probleme anfangen….also sobald sie wieder eine "normale" Zukunft hat…und es sieht ganz so aus als wäre das genau so.

Ich bin nicht ein grosser SMS-Schreiber. Halte mich da kurz und knapp (ich hasse überall "hdl" und smileys etc anzuhängen), es scheint als stehe ich unter Generalverdacht immer böse und Missmutig zu sein. Dabei antworte ich ganz einfach nur. Dann krieg ich einen Anruf und werde direkt mit "was tust du so blöd" angeblafft und ich habe keine Ahnung wie mir geschieht. Nervt natürlich ganz schön, immer sagen zu müssen "war ganz anders gemeint", oder "tschuldigung habe ich kein smiley angehängt".

Wenn ich dann schreibe das angeblafft zu werden einfach nicht fair ist…dreht Sie am Rad und stellt die ganze Beziehung in Frage. Geht mir allmählich auf den Geist sowas…kann ich langsam auch nicht mehr ernst nehmen….und das ist gefährlich…

Heute Abend gibt’s mal Aussprache, wenn Sie nicht sehen kann was vor Ihr steht…kann ich ihr echt nicht mehr helfen…ich hatte die letzten 4 Monate eine riesen Geduld…irgendwann hab auch ich sie nicht mehr. Ich kann das nicht ab, immer nur reden von "Freiheit" in einer Beziehung und "nichts definieren"…und was tut sie? Ich hab andauernd eine Szene am Hals und muss ihr immer wieder sagen wie wichtig Sie mir ist…so lange bis sie es nicht mehr ist….und dann heissts dann: siehst du, ich hab immer gesagt ich bin dir nicht wichtig….

 
Ich kann geben, aber sehr schlecht annehmen.
Ja, das ist dann aber dein Problem und nicht das deiner Partnerin. Wenn du das Gegebene nicht annehmen willst, hast du - schlicht und einfach gesagt - Pech. Da musst du aber nicht an der Allgemeinheit rumnörgeln.

bin jemand der sehr sehr viel geben kann (und das auch tut), es kommt selten annähernd etwas zurück.
Zum einen widerspricht sich das mit o.g. Zitat.

Und zum anderen hab ich den Eindruck, dass es jedem so geht. Sehr viele Menschen beschweren sich, dass sie nix zurück bekommen. Aber bekommen wir das wirklich nicht? Kann es nicht auch sein, dass wir mit einer Gabe auch eine bestimmte Erwartung "mitgeben" - nur erfüllt sich dann eben diese nicht so, wie wir uns das gedacht haben???

wobei vielleicht doch, einfach mit Respekt und Bewunderung.
Siehst du, da ist die zum Geben "mitgegebene Gabe" - deine Erwartungen. ;)

kann es sein, das nur weil Sie diese Probleme nicht mehr hat...also auch nicht mehr meine bedingungslose Unterstützung…sie jetzt meint das Sie mir nicht mehr wichtig ist?
So ungefähr. Sie verbindet dich nur mit diesem Problem. Sie liebt dich dafür, dass du ihr Problem gelöst hast. Ist das Problem weg - tja, was soll dann noch kommen?

Deswegen dich vielleicht mal nicht so "problemorientiert" in das Leben deiner Freundin reinknien, sondern nur Hilfestellungen leisten und sie das Problem alleine meistern lassen.

Dann krieg ich einen Anruf und werde direkt mit "was tust du so blöd" angeblafft und ich habe keine Ahnung wie mir geschieht. Nervt natürlich ganz schön, immer sagen zu müssen "war ganz anders gemeint", oder "tschuldigung habe ich kein smiley angehängt".
Nicht persönlich nehmen und sich nicht dafür entschuldigen. Sag doch einfach "Ich bin halt so." Damit nimmst du dem Angeblaffe die Luft raus.

ich hatte die letzten 4 Monate eine riesen Geduld…
Vielleicht mal eher drüber reden? Und lass dich nicht verbiegen. Wenn du etwas nicht so machst, wie sie sich das denkt, dann machst du es, weil deine Persönlichkeit so ist. Wenn du mal kein blödes Grinsen :) am Schluss der SMS mitschickst, machst du das eben, weil dir gerade mal nicht danach war (als Beispiel!!!). Das muss sie akzeptieren lernen. Lass dich deswegen aber nicht fertig machen. Sag ihr immer wieder, dass du eben so bist und sie das akzeptieren muss.

 
Wahnsinn. Ich hab sogar hier diesselben Probleme:-D Ich nörgel doch nicht, ich studier nur. Warum passiert mir das immer? Ich stelle Hypothesen auf, frage hypothetische Fragen und immer wieder lauf ich in "wieso machst du mir Vorwürfe" etc. rein. Wenn ich sage, dass ich schlecht annehmen kann…dann ist das auf jeden Fall mein Problem…das passiert mir echt viel, dass ich völlig missverstanden werde. Wenn ich von meinen Problemen erzähle, denken viele ich werfe ihnen das vor…dabei weis ich doch das es an mir liegt…und erzähl das nur…Ich muss da echt dran arbeiten….

Von beschweren kann nich die Rede sein, ich erwarte ja auch nichts zurück….nein falsch…ich erwarte Respekt…also will ich was zurück…hast schon recht.

Den Satz "ich bin halt so", sag ich verdammt viel. Aber ich bin jemand der auch viel an sich arbeitet, und darum sag ich das..…hinterfrage mich aber trotzdem.

Wobei ich momentan verdammt viel Mühe habe, ist bei ihrem folgenden Satz: "Ich brauch aber xy-jemanden". Heisst im Grundsatz für mich nichts anderes als "du musst für mich jetzt SO sein"…ich antworte da grundsätzlich immer "dann such dir so jemanden". Ich werde nicht schlau ob Sie an sich (uns) zweifelt oder mich einfach so bauen will dass es ihr passt.

 
Wenn ich von meinen Problemen erzähle, denken viele ich werfe ihnen das vor…dabei weis ich doch das es an mir liegt…und erzähl das nur…Ich muss da echt dran arbeiten….
Vielleicht bist du ein Mensch, der nicht gut über seine Probleme reden kann? Das es vielleicht so rüberkommt "Naja, er wird schon ne Lösung finden, so super wie er drauf ist."??

Ich rede auch sehr selten über meine Probleme. Einfach auch weil ich diesen Satz "Das wird schon wieder" nicht mehr hören kann. Und mehr kommt meist nicht. Dann lasse ich es lieber ganz sein. Oder es wird sich nur die Hälfte angehört und vorschnell geurteilt. Nervt ja auch irgendwie. ;)

Du siehst, es kann auch einfach an der Mentalität liegen, dass man selbst nicht über seine Probleme sprechen kann. Ist zwar blöd, denn für andere ist man ja auch immer nur der Seelenmülleimer, aber wahrscheinlich muss es so sein. Da hilft eigentlich nur, sich von den Problemen der anderen zu distanzieren.

Aber ich bin jemand der auch viel an sich arbeitet, und darum sag ich das..…hinterfrage mich aber trotzdem.
Was verstehst du unter "an sich arbeiten"? Kann es sein, dass du dich auf die anderen einstellen willst? Vielleicht hinterfragst du dich zu viel?

Ich werde nicht schlau ob Sie an sich (uns) zweifelt oder mich einfach so bauen will dass es ihr passt.
Ich tipp auf zweiteres. Aber dann ist sie schlicht und einfach für dich die falsche Frau.

 
Das stimmt so wahrscheinlich schon. Ich bekomme viel "du weiss alles über mich, ich nichts über dich" zu hören. Ich löse meine Probleme einfach selber, oder in Gesprächen mit Freunden. Aber dann sind es mehr allgemeine Sachen, so wie hier…

Von Problemen distanzieren tönt gut :)…für mich aber unmöglich!! Ich bin "Troubleshooter" mit Leib und Seele. Beruflich und auch Privat. Wenn ich ein Problem seh oder habe (da gehören dann auch die Probleme von lieben Menschen dazu)…dann pack ich die an! Und zwar bis Sie gelöst sind. Von mir gibt’s kein "das wird schon wieder" sondern, "so und so und so, dann wird’s wieder". Ich bin gut darin und süchtig danach. Darum hab ich auch Bedenken…falls das Mädchen plötzlich frei von Problemen ist…was passier dann mit meinen Gefühlen?

Das Schwert ist eben zweischneidig…was passiert bei ihr und was bei mir…manchmal sehe ich keinen grossen Ausweg…bei einem oder beiden wird sich wohl was ändern…hat ja schon angefangen.

Ich bin ein sehr Prinzipen treuer Mensch, und ich will nach diesem Prinzipien leben. Da muss man sich viel selber an der Nase nehmen und halt an sich arbeiten. Auch mein Handeln hinterfrage ich immer wieder: war das jetzt ethisch korrekt…rücksichtlos..oder gar verletzend? Vielleicht heisst das auch anpassen, oder aber einfach wählerischer mit Worten umgehen. Mann muss da sehr ehrlich zu sich selbst sein, ich hasse nichts mehr, als wenn Menschen sich selbst was vormachen!!

Ich weis echt nicht ob Sie die falsche Frau ist….wenn ich bei Ihr bin denke ich das nicht. Wenn ich mich mit guten Freunden darüber unterhalte…merke ich wie ich Mühe habe effektiv eine Zukunft zu sehen. Manchmal merke ich auch selbst wie ich mich manipuliere, als ob mein Unterbewusstsein das Ende sehen würde….ich aber noch nicht. Dont know….ich denke ich werde es in den nächsten Tagen (oder schon heute) merken. Irgendwie ist mir die ganze Sache immer mehr eine Last (geht ja jetzt auch schon 4 Monate so)…vielleicht denke ich darum so intensiv darüber nach wie ich so schnell wie möglich meine/unsere optimale Beziehungsform finde.

 
Von Problemen distanzieren tönt gut :)…für mich aber unmöglich!!
Ach weißt du, in deinem Alter und mit meinem damaligen Bekannten- und Freundeskreis hab ich auch noch so gedacht. ;) Als ich mich dann aber in der eigenen Firma zu sehr mit den Problemen der Mitarbeiter beschäftigt hab, hab ich ganz schnell gemerkt, dass man Grenzen ziehen MUSS. Auch du wirst noch dahin kommen. ;)

Darum hab ich auch Bedenken…falls das Mädchen plötzlich frei von Problemen ist…was passier dann mit meinen Gefühlen?
Dann ist vielleicht an deiner Denk- und Vorgehensweise etwas falsch? :schief: :rolleyes:

Ich bin ein sehr Prinzipen treuer Mensch, und ich will nach diesem Prinzipien leben. Da muss man sich viel selber an der Nase nehmen und halt an sich arbeiten. Auch mein Handeln hinterfrage ich immer wieder: war das jetzt ethisch korrekt…rücksichtlos..oder gar verletzend?
Ja, mach mal - spätestens in ein paar Jahren wirst du merken, dass du zu viel unflexibel bist, wenn du sooo nach Prinzipien lebst. Du kommst nicht vorwärts. Du hinterfragst alles und trittst dadurch auf der Stelle. Weißt du, dass kannst du noch machen, solange dir dein Weg vorgegeben ist = Schule - Ausbildung - Job suchen. Aber dann hört es irgendwann auf. Da musst du auch mal alleine laufen lernen und mal stolpern und hinfallen. Das willst du nämlich bis jetzt noch mit solchen starren Prinzipien vermeiden - wunderst dich aber, wenn du dann doch mal auf die Nase fällst.

Mann muss da sehr ehrlich zu sich selbst sein, ich hasse nichts mehr, als wenn Menschen sich selbst was vormachen!!
Wenn du nach Prinzipien lebst, wirst du NIE ehrlich zu dir selbst sein. Weil du von deinen Prinzipien bestimmt wirst und nicht von dir selbst.

als ob mein Unterbewusstsein das Ende sehen würde….ich aber noch nicht.
Damit liegst du nicht allzu falsch. Intuitiv fällt man wesentlich bessere Entscheidungen als mit dem Verstand. Weil im Unterbewusstsein die ganzen Erfahrungen gespeichert sind und die - ganz unbewusst - miteinander verglichen werden. Und deswegen kommt man mitunter auch zu widersprüchlichen Entscheidungen: Der Verstand sagt "nein", der Bauch sagt "ja".

wie ich so schnell wie möglich meine/unsere optimale Beziehungsform finde.
Na, wenn du alleine suchst, wirst du sie ganz gewiss nicht finden. Dafür sind doch beide in der Beziehung zuständig. Und was verstehst du unter "optimal"? So etwas gibt es nicht. Man muss immer irgendwo Abstriche/Zugeständnisse machen. Oder ewig Single bleiben. ;)

 
Ich bin mit ihr ein paar Mal ausgegagen und habe schnell gemerkt, dass das Mädel mit Problemen voll war. Unter anderem haben wir zusammen geschlafen bis Sie auf einmal in Tränen ausgebrochen ist.
8o Denn beim Sex kann es schon mal vorkommen, dass man in Tränen ausbricht vor Freunde (oder so ähnlich)

Mich hat das nicht losgelassen und habe angefangen mich mit ihr und ihrer Situation auseinanderzusetzen. Es stellte sich heraus, dass man ihr wirklich aufs übelste mitgespielt hatte und Sie verständlicherweise ein "Wrack" war (nicht sexuell, sondern beruflich und menschlich). Ich fing an ihr zu helfen ihre berufliche Zukunft zu ordnen, ihr Vertrauen in Menschen zurück zu bringen und war damit ziemlich erfolgreich.
Ich finde du bist sehr selbstlos. Hast einem Mädchen auf die Beine geholfen gegen Sex. Ist doch o.k. Passiert jeden Tag.

Nun, wie es mir scheint hast du dich verguckt in dieses Mädchen. Ein Mädchen welches nicht wirklich weiss was es will, ausser dass sie deine ungebrochene Aufmerksamkeit nötig hat und diese auch einfordert.

Doch für wie lange wird sie deine Aufmerksamkeit noch benötigen? Einen Monat, 3 Monate, 1 Jahr? Was hält sie noch bei dir?

Solange du nicht das Gefühl hast, ausgenutzt zu werden, würde ich die Beziehung geniessen und mir nicht so viele Gedanken machen. Gleichzeitig aber auch auf deinen Energiehaushalt achten. Finde in jeder Beziehung muss das Geben und Nehmen irgendwie ausgewogen sein. Sonst findet sich einer ausgelaugt wieder und fragt sich was hier denn abgegangen ist.

 
Tatattatatatataaaaaaa!!!!! Bin in einer Borderline-Beziehung gelandet. Wahnsinn.....hätte echt nicht gedacht das mir das mal passiert. Heute Abend die 1000de Aussprache, nach der 500den Trennung. Diesesmal darf ich nicht mehr fallen...

 
Diese Beziehung hat dir gezeigt, wo du anzusetzen hast:

* Flexibilität

* Liebesfähigkeit: Geben UND Annehmen können

* fehlendes Vertrauen

* eingefahrene Standpunkte bzw. Prinzipien

* Respekt gegenüber dem Partner

* mit den eigenen Erwartungen und den Erwartungen des Partners umgehen lernen

* Konflikte in der Kommunikation lösen und Regeln für die Partnerschaft ausarbeiten

Behandelst du sie respektlos und sie zieht daraus ihre Konsequenzen, kannst du damit umgehen?

Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es dich kalt lässt.

Gleiches ist nicht immer gleich. Hinterfrage vlt., ob du ihr gegenüber strengere Maßstäbe ansetzt, als für dich selbst.

Wirst du von allen hier angesprochenen Themen der hier postenden User nichts ändern, treibst du jede Beziehung auf das Abstellgleis. Die Konsequenz ist die Trennung durch deine Freundin.

Versuche mehr zu erfühlen und nicht zu sehr die Gedanken in den Vordergrund zu stellen.

Noch eines:

Reden/Kommunikation hat dann einen Sinn, wenn von dir aus die Möglichkeit besteht Zugeständnisse zu machen. Ist dir die Beziehung wichtig, so bist du bereit dafür.

Hast du ihr je gesagt, wie sehr du sie liebst, da du ein sehr rationaler Mensch bist oder lässt du sie darüber im Unklaren? Mich würde es nicht wundern, wenn sie Kontakte zu EX-Freunden pflegt, weil sie die Anerkennung und Liebe von dir nicht bekommt? Daraus resultiert m.E. nach ihre Eifersucht.

Was wolltest du mit der Def. Bordeline-Beziehung ausdrücken? Meintest du eine Abhängigkeitsbeziehung?

LG

Pinotnoir

 
Uff. Harte Materie!

Ich habe mir deine Beiträge durchgelesen und komme zum vorläufigen ersten Schluss, dass dein Thema bzw. deine Absicht dahinter nicht so ganz transparent ist. Nach deinem ersten Posting hatte ich den Eindruck, dass du ein allgemeines Brainstorming über das Phänomen von Beziehungen initiieren wolltest. Deine letzten Beiträge deuten aber eher darauf hin, dass du über deine eigene Beziehung konkret oder auch sprechen möchtest.

Was macht Beziehungen kaputt? Eifersucht? Zu wenig Abstand? Verliert mann nach langer Zeit nicht den Respekt von einander? Die Spannung geht nach einigerzeit verloren, bin ich 100% sicher. Wie kann man Sie aufrecht halten? Wie umschifft man das Problem "Vertrauen"?
Ich habe einen Schulfreund, der kommt aus behüteten Verhältnissen, so dass man sagen kann, dass es ihm nie an irgendetwas gemangelt hätte. Er hat in der Oberstufe seine jetzige Frau, die aus ähnlichen Verhältnissen entstammt, kennengelernt und sie sind somit jetzt seit 23 Jahren zusammen bzw. seit 10 Jahren verheiratet. Sie sind den klassischen Weg gegangen… Wohnung gekauft, Haus gebaut, inzwischen drei Kinder. Beiden sieht man auch heute noch an, dass sie mega glücklich mit sich und ihrer Familie sind. Ich habe einen sehr großen Bekanntenkreis (nicht zu verwechseln mit Freundeskreis) und kenne demzufolge sehr, sehr viele Paare – meinem Schulfreund und seiner Frau traue ich aber als einzigen zu, diese Bindung ohne Probleme weiterführen zu können. Das hängt damit zusammen, dass ich sehe, wie die beiden miteinander umgehen. Man spürt bei beiden, dass sie, neben einem großen Respekt vor der Persönlichkeit des anderen, wirklich (immer noch) tiefe Zuneigung empfinden. Das äußert sich in Kleinigkeiten, die man auch nur entdeckt, wenn man aufmerksam ist. Es sind zustimmende Blicke, keine Aufgesetztheiten, vor allem aber das immer noch ernsthafte und aufrichtige Interesse an der Person, dem Handeln und den Sichtweisen des anderen. Unterschiedliche Ansichten werden besprochen, vielleicht auch diskutiert, aber immer auf der Basis gegenseitigen Zuhörens und des gegenseitigen Verstehenwollens. Der Grund, warum die beiden sich immer noch verstehen und gut zusammen harmonieren, ist vor allem aber darin zu sehen, dass beide ganz ähnlich ticken und nicht erst irgendwelche Grundsatzvereinbarungen getroffen werden müssen, um die Beziehung erträglich zu gestalten.

Es liegt für mich auf der Hand, dass es genau diese beschriebenen Dinge sind, die Beziehungen in der Mehrheit scheitern lassen. Weil die meisten Menschen und Paare aus falschen Motiven zusammenfinden oder zusammenbleiben. Das Problem hierbei ist sicherlich, dass eine Beziehung (Familie) – zumindest hier in Europa – als ein anzustrebendes Ziel sehr früh vermittelt wird. Auch, wenn es die meisten abstreiten werden, so sind doch viele Menschen sehr egoistisch. Zu einem relativ normalen durchschnittlichen Lebensverlauf zählt, dass man spätestens nach Beendigung des Studiums oder der Ausbildung Beziehungserfahrung hat und sich dann auch irgendwann mal bindet. So emanzipiert und freizügig es heute zugehen mag, diese traditionellen Werte dominieren immer noch das Gesellschaftsbild. Weil das so ist, sind auch so viele Menschen auf der Suche nach dem „richtigen Partner“. Allerdings steht der Egoismus diesem Ziel/Vorgehen im Wege. Denn die heutige Generation hat gelernt, den Mund aufzumachen. Zu all und jedem. Zurückhaltung, auch mal inne halten… ist vielen Menschen fremd. Stattdessen ist es wichtig, sich selber zu behaupten und auch durchzusetzen, dem anderen seine eigenen Grenzen aufzuzeigen. Wenn du hier aufmerksam liest, dann wirst du auch festgestellt haben, dass sehr häufig die Frage gestellt wird: „Sag mal, hast du denn eigentlich gar keinen Selbstwert?“ Ohne Zweifel gibt es Beispiele, wo diese Frage angebracht ist. Aber die Häufigkeit und die Schnelligkeit, mit der diese Frage bzw. diese Aufforderung ausgesprochen wird, zeigt, dass eine Konfliktlösung immer erstmal mit der Selbstbehauptung einhergeht. Ich bin sicher, dass die wenigsten Menschen auf Dauer zusammenbleiben können. Einfach, weil es schon sehr unwahrscheinlich ist, auf jemanden zu treffen, der gleichgeartete Konfliktstrategien bevorzugt.

Was spielt es für eine Rolle, dass die Spannung verloren geht? In welchem Bereich? Warum überhaupt muss eine Beziehung spannend sein? Ich sehe das überhaupt nicht so. Ein Partner ist nicht dazu da, spannend zu sein. Da setzt bereits eine enorme Erwartungshaltung an. Dahinter steckt, dass, wenn man sich kennenlernt, alles spannend und aufregend sein soll bzw. es so empfunden wird. Lässt das nach einiger Zeit nach… was bedeutet das? Heißt das, dass die Erwartung nicht mehr erfüllt wird? Bei vielen ist das so. „Es kribbelt nicht mehr“ – und schwupps wird die Beziehung in Frage gestellt oder sogar beendet.

Ich habe mich immer für jemanden gehalten der nicht Eifersüchtig ist, und mittlerweile habe ich gemerkt das es einfach nur Gleichgültigkeit war. Mit Gleichgültigkeit fühle ich mich wohl und gebe mit momentan alle Mühe gleichgültig zu bleiben.
An der Stelle frage ich mich, warum du dir Mühe gibst. Denn, wenn du dir Mühe für etwas geben musst, heißt dies, dass dir dieser Zustand nicht leicht fällt. Bist du also gar nicht gleichgültig? Bist du sogar vielleicht doch eifersüchtig? Ich bin der Meinung, dass es einen großen Unterschied macht, ob man eifersüchtig oder gleichgültig ist. Eifersucht ist eine unschöne Ausprägung von Misstrauen in einer Beziehung, die ja auch manchmal krankhaft ausufern kann. Gleichgültigkeit ist dagegen aber überhaupt keine Basis, um überhaupt mit einem Menschen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Somit wäre auch deine Frage bezüglich des Vertrauens beantwortet: Vertrauen umschiffst du mit Gleichgültigkeit!

Allerdings: Ich bin selber auch kein eifersüchtiger Mensch. Ich habe keine Besitzansprüche und ich vertraue meinem Partner, dass er ähnlich veranlagt ist. Dabei gehe ich davon aus, dass ich z.B. auch nicht hintergangen oder betrogen werde. Würde mir dies widerfahren, dann wäre ich ganz sicher verletzt, jedoch nicht eifersüchtig. Worauf sollte ich eifersüchtig sein? Ich bin gar nicht bereit, in so einem Fall für oder gegen etwas zu kämpfen, weil ich für mich – übrigens auch ganz egoistisch – meine Konsequenzen ziehe. Denn letztlich muss ich einen Weg finden, dass zuerst mal ich mit meinem Leben zurechtkomme (was gleichzeitig tiefergehende Konfliktfähigkeit meinerseits ausschließt, denn ich könnte ja auch Wege finden, um zu verzeihen).

Sie will eine Beziehungen nicht definieren, keine Vorwürfe machen, keine Vorwürfe hören, keine Einschränkungen haben
Aber was heisst eine nicht definierte Beziehung überhaupt?
Meine persönliche Meinung: Klingt super in der Theorie. Ich bin aber ganz sicher, dass es für so eine "Beziehung" noch einige Zeit des Bewusstseinswandels bedarf. Es gibt sicherlich auch heute schon Menschen, die so oder so ähnlich leben, es sind dies dann aber auch Menschen, die sich in ihrer gesamten Persönlichkeitsstruktur von dem, was man gemeinhin als "normal" bezeichnet, abheben. Und es gehören halt immer zwei dazu... womit wir konkret bei deinem Fall wären:

Sie schwankte von "ich will eine klare Sache" zu "ich brauche Zeit, setz mich bitte nicht unter Druck".
"du stehst nicht zu mir"

Als Nächstes sollte ich jeden Kontakt mit meiner Ex abbrechen

Sie hatte mich vor die Wahl gestellt, entweder ich sag meiner Ex nicht einmal mehr "hallo" wenn ich Sie seh, oder ich könne mich gleich verpissen.

"jaja, die Frauen liegen dir ja eh alle zu Füssen", oder "du hast ja sowieso keine Ahnung mehr was du gemacht hast", oder "mit Welcher bist du denn nachhause gegangen"...

"ich bin dir nicht wichtig"

"was tust du so blöd"
Deine ganzen interessanten Gedanken zum Thema „Beziehung“ werden in diesem Augenblick völlig belanglos. Junge, du bist hier an eine Tussi par excellence geraten. Mit sich selbst im Unreinen, da kannst du denken und machen, was du willst. Du wirst sowieso immer der Schuldige für alles sein, wo Messen mit zweierlei Maß zum Naturell gehört bzw. subtile Vorgehensweise ist. Und das hast du selber ja auch schon begriffen:

Wenn ich dann schreibe das angeblafft zu werden einfach nicht fair ist…dreht Sie am Rad und stellt die ganze Beziehung in Frage. Geht mir allmählich auf den Geist sowas…kann ich langsam auch nicht mehr ernst nehmen….und das ist gefährlich...
Heute Abend gibt’s mal Aussprache, wenn Sie nicht sehen kann was vor Ihr steht…kann ich ihr echt nicht mehr helfen…ich hatte die letzten 4 Monate eine riesen Geduld…irgendwann hab auch ich sie nicht mehr. Ich kann das nicht ab, immer nur reden von "Freiheit" in einer Beziehung und "nichts definieren"…und was tut sie? Ich hab andauernd eine Szene am Hals und muss ihr immer wieder sagen wie wichtig Sie mir ist…so lange bis sie es nicht mehr ist….und dann heissts dann: siehst du, ich hab immer gesagt ich bin dir nicht wichtig….
Deshalb Fazit: Deine Gedanken bezüglich einer Beziehung sind verständlich, aber in deinem speziellen Fall unnötig. Mit sowas sind Beziehungen oder Verhältnisse oder Affären eben nur temporär über einen sehr eng begrenzten Zeitraum möglich. Gedanken machen über die generelle Natur von Beziehungen und deren Potential ist sicherlich interessant und ergiebig, für deinen konkreten Fall aber reine Zeitverschwendung.