Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mia.Mia

Benutzer
09. Nov. 2004
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Ich bin so fertig mit der Welt. Mein Freund hat sich gestern nach 4 Jahren Beziehung von mir getrennt. Ich weiß rein gar nichts mit mir anzufangen. Ich liebe ihn immer noch so sehr und kann gar nicht begreifen, dass er gegangen ist.

Ich wünsche mir so sehr, dass er irgendwann zu mir zurückfindet. Ich kann nicht anders, als mir Hoffnungen zu machen.

Es gelingt mir nicht, mich abzulenken, alles erinnert mich an ihn. Ich mag seine Sachen nicht wegräumen, und seinen Ring mag ich erst recht nicht ausziehen.

Ich habe Angst, dass wenn es ihm persönlich irgendwann besser geht, so viel Zeit vergangen ist, dass wir vergessen haben, wie es war und nie mehr zurück finden.

 
Hi,

tut mir leid für dich :trost:

Dein Freund wird ja Gründe für die Trennung gehabt haben? Welche?

War es nur weil es ihm persönlich nicht gut geht?

 
Tja, eine gute Frage.

Angefangen hat alles vor zwei Wochen (also sicher nicht die Ursachen, aber das Bewusstwerden), als er eine ganze Nacht wach lag und ihm (plötzlich, wie er sagt) klar wurde, dass ihm ein Teil seiner Liebe abhanden gekommen ist.

Wir hatten diesen Sommer beide sehr viel um die Ohren. Zum einen von der Arbeit her und zum anderen haben wir zusammen eine Wohnung renoviert, die sehr heruntergekommen war. Das hat viel Zeit gefressen, die Beziehung ist wohl zu kurz gekommen. Und während der Stress für mich positiv war, ist für ihn jeder Stress stressig.

Kurz, wir dachten, wir hätten uns vernachlässigt und haben am darauffolgenden (langen) Wochenende versucht, möglichst viele schöne Dinge zusammen zu tun (aber geruhsam, nicht vom einen zum anderen gehetzt). Gebracht hat es natürlich nichts. Denn wie sich langsam herauskristallisierte, war das gar nicht sein eigentliches (oder zumindest nicht einziges Problem).

Er spürt, dass er in eine persönliche Krise hineinschliddert, was er ca. alle 7 Jahre hat. Er hat dann das Bedürfnis, sein Leben komplett einzureißen und dann wieder aufzurichten. Er hat lange mit sich gekämpft. Es war als wäre er zweigeteilt, die eine Seite, die mich noch liebt, die das Bedürfnis hat, mich in den Arm zu nehmen, zu küssen usw. Die andere Seite, die sich abkapseln will. Die ihm sagt, er dürfe sich nicht an mir festklammern, weil eine Krise nur ganz oder gar nicht geht.

Gestern hat er sich dann (endlich?) entschieden. Es ging den ganzen Vormittag hin und her, was seine Entscheidung anbelangte. Und dann hat er sich gegen mich entschieden (zumindest kommt es mir so vor). Er sagt, er hätte mir sonst nur noch mehr weh getan, fühlt sich eh schon schuldig, wenn er sieht, wie weh er mir tut.

Er sagt, er weiß nicht, was in ihn gefahren ist, warum er sich sein und unser Leben so kaputt macht.

Ich vermute, dass er sich erst mal ein eigenes Leben aufbauen muss. Wir haben uns direkt nach dem Auszug bei seinen Eltern kennen gelernt, und seither (fast) alles geteilt.

Er sagt, es ist sicher nicht ausgeschlossen, dass wir wieder zusammen kommen, wenn er damit durch ist. Aber er will mir nichts versprechen, weil er nicht weiß, ob er es halten kann, und wie er sich in den nächsten Monaten verändern wird.

Er sagt, am liebsten würde er mich einfrieren und in 6 Monaten wieder auftauen, aber es ist wohl klar, dass das nicht geht.

 
Naja dann solltest du ihm bei seiner Wiederfindung auch erstmal nicht im Weg stehen. Von seiner Seite klingt es jedenfalls ernst. Allerdings rate ich dir auch nicht jetzt die nächsten Monate unglücklich zu warten ob er wieder kommt.

Du kannst ihn natürlich im Moment nicht zu einer Beziehung zwingen und wenn er wirklich nicht mehr möchte dann musst du das akzeptieren.

Wenn du ihn bedrängen würdest, könntest du nur noch mehr zerstören.

Pack alle Sachen weg. Versuch ihn erstmal ziehen zu lassen. Wenn er bereit ist dann wird er zurück kommen.

Nur versteif dich nicht darauf. Du weisst es ja nicht. Geh mal was raus und lern neue Leute kennen das wird dir gut tun.

Es tut mir leid aber ich denke so ist es für dich das Beste. Und du brauchst keine Angst davor zu haben dass ihr euch nicht mehr an die Zeit erinnern werdet wenn ihr irgendwann wieder zusammen kommen solltet. Das ist dann ein Neuanfang und so sollte er auch betrachtet werden.

Aber erleichtere dir dein Leben ein wenig indem du die Erinnerungen an ihn gut weg packst.

Du kannst ihn ja nochmal zu einem GEspräch einladen indem du mit ihm über die Beziehung redest. Über die schönen Momente. Aber wenn er bei seinem Standpunkt bleibt dann lass ihn auch.

 
Hi Mia!

Tut mir leid, was im Moment mit dir passiert, mache im Moment etwas ganz ähnliches durch...

Ich denke du tust euch beiden einen Gefallen, indem du effektiv vorerst mal alles, was dich an ihn erinnert an einem sicheren Ort verstaust. Nur wenn er nicht in deinem alltäglichen Leben durch irgendwelche Dinge und Gegenstände präsent ist, kannst du deinen Schmerz auf ein halbwegs erträgliches Niveau herunterschrauben...

Vermeide, dass es zwischen euch beiden zu Schlammschlachten kommt, ich hab es zwischen mir und meiner Ex so weit kommen lassen, und nun ist es schlimmer als ich es jemals haben wollte...

Vielleicht ist dir mein Thread "Abstand?" eine Lehre wie man es nicht machen sollte... Ich habe in den letzten 4 wochen alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann, und ich möchte nun, daß wenigstens andere es besser machen, dazu musst du allerdings sehr stark sein...

Ich wünsch dir alles gute, und hoffe du lässt dich nicht zu sehr hängen... :trost:

 
Ja, ich weiß auch, dass keinen Sinn macht in der Richtung zu kämpfen. Er würde es doch nicht aushalten. Der eine Teil seines Unterbewusstseins würde ihn solange bearbeiten, bis er sich doch wieder zurückzieht. Zumindest ist das meine Einschätzung, nachdem ich gesehen habe, wie sehr ihm das in den letzten zwei Wochen zugesetzt hat.

Ich weiß auch, dass ich mir wieder ein eigenes Leben aufbauen muss. Eigentlich sollte das auch gar nicht so schwierig sein, weil ich auch in der Beziehung eigene Bereiche hatte.

Das Problem ist: Ich weiß das zwar vom Kopf her, aber ...

Ich kann nicht anders, als mir Hoffnungen zu machen, deswegen auch der Titel. Selbst die letzten zwei Wochen waren noch so liebevoll. Und jetzt weiß ich gar nicht mehr wohin mit meiner ganzen Liebe.

Ich würde ihn am liebsten anrufen. Ich vermisse ihn so.

Ich habe Angst, dass er, wenn ich mich nicht melde, denkt, es macht mir nicht so viel aus. Und ich weiß, dass ich ihn vermutlich nur bedränge, wenn ich ihn anrufe.

Scheiße, meine ganze Zukunft ist im Arsch. Mein Plan vom Leben -> zerstört.

Ich werde ihn wohl spätestens am nächsten Wochenende wiedersehen, wir haben ausgemacht, dass wir uns Sonntag treffen. Auch um finanzielle Dinge, wie Bausparvertrag etc. zu regeln und uns um unseren Handyvertrag zu kümmern.

Ich weiß echt nicht, wie es mit mir weitergehen soll. Ich war immer ein sehr ehrgeiziger Mensch (habe ihn damit vielleicht auch überfordert, auch wenn er das bestreitet). Aber jetzt habe ich zu nichts mehr Lust und lasse mich gnadenlos hängen. Ich kann mich einfach zu nichts aufraffen.

 
Das ist die erste Zeit total normal dass man einen Durchhänger hat. Das kannst du auch ruhig ein paar Tage so machen. Dann solltest du versuchen dich wieder was aufzuraffen. Mit Freunden weggehen etc.

Was deine Angst betrifft.

Am Sonntag hast du ja dann Gelegenheit ihm zu sagen warum du dich zurückziehst.

Weil dir die Trennung Schmerzen bereitet, du ihn aber auf keinen Fall bedrängen willst. Da solltest du schon ehrlich zu ihm sein. So können keine Missverständnisse entstehen.

 
Hallo Ditr,

zu einer Schlammschlacht wird es wohl nicht kommen. Wir hatten immer eine, ich sage mal "vorbildliche" Art miteinander zu kommunizieren. Meinungsverschiedenheiten, ja, war auch sehr erfrischend. Aber richtigen Streit, den hatten wir nie.

Ein Grund, warum er mich nicht mit in seine Krise nehmen will, ist auch grade, dass er Angst hat, dass wir dann die Achtung voreinander verlieren.

Ganz aus meinem Leben streichen kann ich ihn eh nicht. Wir sind zu sehr verwoben. Alles wird mich an ihn erinnern. Er hat mit mir zusammen den Garten angelegt, mir eine Scheune fürs Pferd gebaut. Ich kann ja nicht alles abreißen.

Auch wird er in den nächsten Wochen meinem Vater bei der Renovierung helfen, mein Bruder, der sehr an ihm hängt hat Geburtstag usw. Ich weiß auch, dass ich mich daran festklammere.

Ich glaube, ich bin lange nicht so stark, wie alle immer von mir denken.

Ich werde deinen Thread auf jeden Fall lesen. Zum Arbeiten o.ä. kann ich mich eh nicht aufraffen.

 
Ja, natürlich werde ich ehrlich zu ihm sein. Er liest eh in mir wie in einem Buch.

Das Problem ist, ich möchte gar nicht mit meinen Freunden weggehen, weil ich nicht glaube, dass sie überhaupt verstehen würden, was zwischen uns passiert ist.

 
Dann wären sie aber keine sehr guten Freunde sondern sehr oberflächlich.

Raff dich mal auf. Vielleicht überraschen sie dich mit ihrem Verständnis

 
Das mag sein, das sie recht oberflächlich sind. Ich muss auch sagen, dass ich eigentlich gar keine tiefen Freundschaften habe. Ich bin nicht der Typ, der in Freundschaften über Gefühle redet, zumindest nicht über meine eigenen Beziehungen etc. Bin ich noch nie gewesen.

 
aber irgendeine Bezugsperson brauchst du doch im Leben. Wie ist es denn mit deiner Familie?

 
Meine Bezugsperson war mein Partner. Traurig aber war. Ich denke, das passiert auch irgendwie, wenn man sich ganz auf eine Beziehung einlässt.

Freunde sind für mich mehr wie Freizeitbeschäftigung. Halt um was zu unternehmen, zu plaudern usw. Ich höre auch gerne zu, aber ich rede nicht gerne über meinen Kram. Es war ja auch nie nötig.

Meine Familie ist lieb zu mir. Wohne bei meinem Vater (meine Eltern sind getrennt), der hat mich gestern rausgeschleppt zum Pferd., damit ich nicht so versacke.

Mit meiner Ma habe ich auch telefoniert.

Aber so richtig helfen tut mir das nicht.

Ich will ihn einfach wieder zurück.

Ich habe Angst, dass er sich jetzt, wo er sich zu dem Schritt entschlossen hat, für immer von mir loslöst, weil ich es nicht ertragen könnte, nicht mehr wichtig für ihn zu sein.

Ich will, dass er mich auch vermisst.

 
Vielleicht solltest du mal versuchen mit einem deiner "Freunde" zu reden. Wer weiss ob sich daraus nicht nocheine wirkliche Freundschaft entwickeln kann. Alles in sich hineinzufressen bringt nicht viel. Das kommt irgendwann sowieso wieder raus.

 
Hm, ich glaube ich bin was das anbelangt eher ein Eigenbrötler.

Natürlich muss das irgendwo raus, aber tja, wenn man 23 Jahre seines Lebens nicht mit seinen Freunden über die eigenen Gefühle geredet hat, dann hat man nicht wirklich einen Antrieb daran was zu ändern.

Und ändern würde es wohl auch nichts.

 
Naja gut wenn du das auch so packst dann friss es aber nicht in dich hinein. Also heul dich aus wenn dir danach ist. Das befreit immer ungemein.

 
Ganz ehrlich? Ja! Verstehen musst du das nicht, ich verstehe es auch nicht, aber es scheint besser zu sein... ?(

 
Ich hoffe sehr, dass ich das durchhalten kann. Es ist jetzt noch keine 24h her, und der Drang wird nur immer größer.

Ich war eben spazieren. Die Runde, die beiden Pferden vorbei geht. Genau die sind wir gestern auch lang gegangen. Hand in Hand, haben uns umarmt, während er nach seiner Entscheidung gesucht hat.

Es ist super Wetter hier, aber alles um mich rum macht mich traurig.

 
Ich habe es die letzten 20 Tage nicht geschafft mich nicht zu melden, mit dem Ergebnis, das sie an einem Punkt angelangt ist, wo sie garnichts mehr von mir hören möchte... Allerdings glaube ich habe ich es gebraucht, dass sie jetzt darauf besteht, dass ich mich zurückhalte, ich will das letzte bisschen nicht auch noch zerstören, weisst du...

Allerdings musst du es auch ein wenig selber einschätzen, was du ihm zumuten willst, und dir selber auch gut überlegen ob du dir damit einen Gefallen tust wenn du dich bei ihm meldest... ich habe gedacht es wäre wichtig für mich, aber am telefon erreicht man garnichts...

Es ist vielleicht einfacher, wenn du diese Erfahrungen nicht selber machen musst, sondern mir einfach glaubst, aber zwingen kann ich dich nicht...

Versuche auf jeden Fall im Moment nicht zu Hause zu bleiben und zu grübeln... Geh raus, fahr irgendwo hin, und ja, wie Nomi richtig sagt, auch wenn du meinst du habest keine "richtigen" Freunde, du brauchst jetzt Leute die dich mit tragen, und die dich zwischendurch auch mal auf andere Gedanken bringen...