Vielleicht an dieser Stelle noch einmal ein paar konkrete Argumente. Ich war einige Jahre mit einem Kiffer zusammen, die Beziehung ist nicht deswegen in die Brüche gegangen, aber es hat mich dennoch tierisch gestört und war oft Anlass für nervige Diskutiererei – Zeit, die man durchaus auch hätte sinnvoller nutzen können.
Was mich konkret gestört hat, und ich zähle jetzt nicht die Symptömchen auf, sondern den starken Tobak:
Es ist einfach unappetitlich, den Menschen, den du liebst, dabei zu beobachten, wie er sich von einer Sekunde auf die andere von einem rhetorisch gewandten, scharfsinnigen Schnelldenker in ein reaktionsverzögertes Triefauge mit grenzdebilem Dauergrinsen verwandelt. Mein Freund hat sich nach dem Kiffen manchmal förmlich verflüchtigt.
Glaub mir, es gibt nichts Unattraktiveres. Und auch nichts Langweiligeres! Es ist für die nicht am Rausch beteiligte Person sowas von öde und abtörnend, wenn sie mit ihrem an sich geistreichen Gegenüber plötzlich kein vernünftiges Gespräch mehr führen kann. Der Abend ist gelaufen. Es sei denn, ich kiffe mit und versuche, mich selbst in ähnlicher Weise zu reduzieren. Super Alternative!
Ich habe meinen Freund nach dem Kiffen von aussen fast immer als total reduziert erlebt. Und weisst du was: Ich kann es nicht ab, wenn ich merke, mein Partner unterfordert mich.
Richtig übel war dann mit ihm auch der Sex. Er hat da oben irgendwas mit sich selbst veranstaltet und irgendwann förmlich vergessen, dass an der ganzen Sache eigentlich auch noch ein zweiter Mensch beteiligt ist. Nicht einfach als Öffnungsspender, sondern als Ganzes. Doch, das hat mich dann irgendwie gestört. :schief:
Sind das vielleicht Argumente, die du allenfalls einer näheren Beobachtung unterziehen und als relevant einstufen würdest?