Diskriminierung wegen des Aussehens

Ein Akzent kann übrigens sehr charmant klingen und würde dich nicht daran hindern, einen Telefonjob auszuüben. Du bist doch sehr sprachgewandt und scheinst doch irgendwie deutschstämmig zu sein. So etwa aus Siebenbürgen, dem Banat oder auch aus Kasachstan.

Die meisten Leute die ich von dort kennen gelernt habe, sind äusserst gewandt im Umgang mit Menschen. Du müsstest nur über deinen Schatten springen und die Sache aktiv angehen. Als Übersetzer brauchst du auch wirklich nicht viel Aussenkontakt zu haben.

Was dein Äusseres angeht, bin ich davon überzeugt, dass es keine häßlichen Menschen gibt. An jedem gibt es etwas Schönes, um mich zu wiederholen. Durch eine Zahnfehlstellung kann ein Gesicht auch entstellt aussehen. Würdest du zum Spezialisten gehen, könnte man mit einer Kieferkorrektur, dein ganzes Gesicht beeinflussen und dein Mittel- und Untergesicht umformen. Das bezahlt sogar die Krankenkasse, wenn es stark ausgeprägt ist.

 
Vielen Dank für eure Antworten. Die Arbeitssuche erweist sich wirklich als extrem frustrierend und die Vermittlungsagenturen sehen mich als einen hoffnungslosen unvermittelbaren Fall an. Für schwere körperliche Arbeit bin ich schlecht geeignet, da ich ziemlich kränklich bin. Auf die Dauer funktionierte es nicht. Kontakte zu Menschen scheue ich. Werde ich plötzlich nicht mit Abneigung konfrontiert, denke ich als erstes an Mitleid. Es ist zum Teil wirklich tragisch, wie ich z.B, als Kassiererin derart nervös war, dass ich den Code der Waren nicht einscannen konnte, weswegen ich von der Kundschaft entweder verächtlich und genervt oder verwirrt und mitleidsvoll angestarrt wurde. Eine Arbeit, die nun wirklich keine Qualifikation abverlangt.

Meine Gedanken kreisen immer um die Emotionen und die Arbeitsleistung leidet enorm darunter. 

Ich weiss, dass ich mich mit den Reaktionen " abfinden " müsste. Komme von dieser emotionalen Schiene leider immer noch nicht weg.

 
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Es ist außerordentlich schwierig, alleine von "dieser Schiene" wegzukommen. Kennst du die "Emotional Freedom Technique"? Vielleicht wäre das etwas für dich? Jede Therapie dauert und vielleicht dauert es auch, den richtigen Therapeuten zu finden. Der, den du hattest, war es jedenfalls nicht. Ich halte auch nichts davon, dass es besonders hässliche Menschen geben soll und wenn doch, dann finde ich diese Gesichter besonders faszinierend. Ich habe schon so viele vermeintlich schöne Menschen kennen gelernt, die charakterliche Nieten waren.

Die Zustimmung der Masse braucht man nicht, finde ich. Und wenn dich deren Reaktion derartig belastet, dann könntest du dir im Vorfeld überlegen, wie du darauf reagieren könntest. Manchmal reicht "Hast wohl keinen Spiegel zu Hause?" und schon ist der Andere verunsichert. Und eine "F.ck off"-Haltung ist ganz wichtig. Irgendjemand hat gesagt "Die einen kennen mich, die anderen können mich..." Lass dich nicht von den Anderen einschüchtern. Die haben dir gegenüber keinen Vorteil. Anscheinend sind sie so arm dran, dass sie so ein Verhalten an den Tag legen müssen.

 
Ja, so wie es momentan aussieht, bin ich auf eine Therapie angewiesen.

War jetzt beim Berufsberater und der teilte mir ernüchternd mit, dass meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt wirklich schlecht sind. 

 
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Naja klar, ohne Ausbildung.

Aber ich hatte zum Thema Übersetzer schon etwas geschrieben, auf das du null eingegangen bist.

Aber eine Therapie wäre schon mal gut, damit du aus deiner Opferrolle rauskommst. Die lähmt dich ja total.

 
Naja klar, ohne Ausbildung.

Aber ich hatte zum Thema Übersetzer schon etwas geschrieben, auf das du null eingegangen bist.

Aber eine Therapie wäre schon mal gut, damit du aus deiner Opferrolle rauskommst. Die lähmt dich ja total.
Hallo. Vielen Dank, gelesen habe ich es. Da muss ich erstmals die Matura haben, es fehlt also noch einiges, bevor ich mich eine Übersetzerin werde nennen können. Stimme dir zu, bin mir meiner Opferhaltung auch bewusst.

 
@Carpediem87

Ich habe dir eine PM geschrieben und schreibe hier noch mal, dass ich mich freuen würde, wenn du drauf antwortest, drauf antworten kannst.

Ich habe ähnliche Diskriminierungsmerkmale wie du, aber ich bin dadurch auch mehr systemkritisch geworden, also sehe ich schon mehr die Schuld bei der Norm und ihren Unterstützern. Mit Klapsen und Therapeuten musste ich leider auch Erfahrungen machen, aber du solltest dir nicht einreden lassen, dass du geisteskrank und selber Schuld seist, wenn du doch offenbar diskriminiert wirst.

Wie du schon angemerkt hast, machen Psychiater usw. nicht viel mehr als dir paar aufstiegs-hindernde Diagnosen aufzudrücken wo die anderen beleidigenden Personen noch eine Lücke liesen. Letztlich werden allgemeine Diskriminierungsstrukturen dann privatisiert und individualisiert und vor allem Opfer vereinzelt.

Ich hoffe jedenfalls dir geht es gut und vielleicht kannst du dich in meinen Texten wiederfinden und meldest dich mal.

Die besten Grüße

Krisenveteranin

 
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