Einsam in der Stadt Bern

takimo

Gesperrt
03. Juni 2008
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hallo zusammen

es ist eigentlich seltsam das ich auf dieses forum erst jetzt stosse denn im grunde schleppe ich mich nun schon seit knapp 4 jahren durch das was man "einsamkeit" nennt. ich hab mir in den vergangenen jahren viel zeit genommen bestimmte hintergründe und mechanismen zu durchdenken und mir über gewisse dinge klarzuwerden. wie wohl alle die sich letztlich eingestanden haben das sie "einsam" sind bin auch ich irgendwann an den punkt gekommen.

vorgeschichte:

ich bin deutscher und lebe zwar schon mehr als 15 jahre in der schweiz, bin aber viel umgezogen. zum teil aus privaten gründen (man(n) zieht ja für die frau um), teils beruflich bedingt. irgendwann erkannte ich dann das ich entwurzelt bin und mich unbedingt einmal an einem ort niederlassen muss um mir einen freundeskreis aufzubauen. aufgrund meiner erfahrungen war mir klar das es mindestens mal 2 jahre braucht an einem neuen ort bis man mal jemanden kennenlernt der als "freund", oder wie ihr hier sagt "kolleg", was taugt. nun wohn ich seit knapp 10 jahren in der stadt bern und war davon 7 jahre in festen beziehungen.

wie das nunmal so ist hat man wenig zeit während einer beziehung noch neue kontakte zu knüpfen auch wenn man weiss das es eigentlich wichtig wäre. aber es ergab sich nichts wirklich wertvolles - damit meine ich kontakte in die es sich auch gelohnt hätte zeit zu investieren. dazu kam noch das es eine recht intensive beziehung war die mir viel kraft abverlangte.

das resultat war dann, dass ich im grunde mit eins, zwei freunden alleine dastand und mich mit der situation konfrontiert sah nun wieder allein durchs leben gehen zu müssen. natürlich versuchte ich krampfhaft in dem ersten jahr nach der trennung wieder in eine neue beziehung zu stolpern ... nun, sowas geht nie gut ... aber eben, der kopf weiss es aber das herz schreit zu laut ... wie auch immer, ich hab vieles ausprobiert: internet börsen, chats, singletreffen, blinddates, speeddating usw. usw.

man lernt viele menschen kennen, in meinem fall hauptsächlich frauen, und fragt sich irgendwann ob es denn sein kann das nur "gestörte" da draussen rumlaufen. klar, das ist reine trotzphase und kaum hat man die überwunden stellt man fest das man selbst zu diesen "gestörten" gehört.

danach kommt dann die phase in der man sich anfängt mit dem single-leben abzufinden. als mann hat man dann auch irgendwann eine sexbeziehung (meist mit einer verheirateten frau) und so lebt man einigermassen normal dahin. durch die geschichten dieser "ehefrau" sieht man sich dann auch immer bestätigt das es im grunde nichts "wahres" mehr gibt und die eigenen erfahrungen - seien sie auch nicht nur negativ - sorgen für den rest.

und dann passiert einem sowas: durch zufall lerne ich eine frau kennen, anfang 30 die mich spät nachts noch auf einen drink einlädt. sie sagt sie wolle sich nur "unterhalten" und so erkläre ich mich totz aller vorbehalte zu dieser spontanen aktion bereit. nicht weniger überrascht war ich dann auch als mir da eine sehr nette, attraktive aber etwas scheue frau gegenübersteht. wir haben uns bis um 3 uhr morgens unterhalten und sind durch die dunkelheit spaziert. am ende verabschiede ich mich höflich, und da sie sich ja nur unterhalten wollte, frage ich auch nicht nach ihrer nummer oder so. sie hält mich auf und sagt sie wolle den kontakt nicht verlieren - das sei ihr schon so oft passiert. ich gebe ihr also meine karte und sage "ok, dann melde dich bei mir. schick mir deine nummer per email wenn du magst". seitdem hab ich nie wieder etwas von ihr gehört.

meine beste freundin sagte mir "du trottel, wieso hast du sie einfach so ziehen lassen?!?" ... worauf ich nur sagen kann "nach all dem was ich erleben durfte war nichts anderes möglich". inzwischen bin ich soweit das wenn mir eine frau sagt "ich will mich nur unterhalten" das ich mich auch wirklich "nur unterhalten" will. ich hätte mich gefreut mit ihr mal ins kino abzumachen oder ähnliches ... aber eben, wirklich ehrlich sind die wenigstens.

fazit:


ich lebe so weiter wie bisher ... tag ein, tag aus zieht an mir vorbei und ich ich frage mich langsam wofür das alles?!? sicher ist es nicht das richtige "nur" für eine frau zu leben - wenn man denn eine hat - aber wenn man die übrige konsum- und spassgesellschaft eh schon satt hat wirds eng.

und dazu kommt noch das die berner eh ein ziemlich verschlossenes völkchen sind. die lassen einen erstmal nicht so einfach an sich ran.

was also tun?

mich extra in einen verein oder club oder so einzutragen halte ich persönlich für nicht besonders sinnvoll. meistens tummeln sich dort genau die leute um die ich sonst schon einen möglichst grossen bogen mache. von leuten die nur unter alkohol gute stimmung haben können halte ich eben nicht viel. und themen wie "autos, fussball und die möpse irgendwelcher tussis" sind für mich nicht besonders unterhaltsam.

und so lasse ich es "laufen" mein leben in einsamkeit obwohl viele menschen um mich herum sind. man lebt wie eine ameise in einem haufen und ist doch allein :(

 
Hallo takimo,

oh ich kann dich ja so gut verstehen, denn auch ich bin total vereinsamt! Man kann sagen seit 2002, hatte zwar letztes Jahr einen Freund, aber das ging so schnell und sehr schmerzhaft wieder in die Brüche. Ich finde einfach keinen Zugang mehr zu anderen Menschen. Egal was ich auch versuche, einsam bin ich! Nun werd ich bald 23 und was wird an dem Tag passieren? Nichts, weil ich ja keinen habe der mir Aufmerksamkeit und Liebe und Freundschaft schenkt. Viele sagen zu mir das ich ja noch so jung bin, aber wenn ich andere Leute in meinem Alter sehe, könnte ich heulen. Die leben ihr Leben, aber bei mir passiert nichts. Nichts ist schlimmer als der absolute Stillstand!!!

Ich hab auch einen netten jungen Mann kennen gelernt, er wollte mich anrufen, er hat es nicht getan. Es ist alles so deprimierend!

Wünsch dir alles Liebe

 
hallo soulpain

danke für deine nachricht. bei dir hört es sich ja noch um einiges schlimmer an. in meinem leben ist im prinzip jede menge "los". aber eben, einer hat es in einem anderen thread treffend ausgedrückt - eine innere leere - ist es wohl bei mir. denn ich hab ja eine lose beziehung und auch einige freunde und kollegen. ich denke es ist bei mir wohl eher so, dass ich mich nur noch nicht engültig an dieses gefühl gewöhnt hab das man am besten alleine klarkommt und letztlich auch immer alleine sein wird. ich denke es hat auch etwas damit zu tun das ich während meiner kindheit/jugend nie alleine war. ich höre das immer wieder das männer eher probeme mit der einsamkeit haben als frauen.

in sachen beziehung hatte ich es wohl auch nicht so ganz einfach, denn auch mir wurde mal das herz gebrochen und seitdem hat sich vieles in sachen "liebe" relativiert. ganz unabhängig von meiner persönlichen situation hab ich sowieso den eindruck, dass es in der heutigen zeit kaum noch wirkliche gründe gibt warum zwei menschen für längere zeit zusammen bleiben müssten. jeder sagt sich irgendwann "ist das nun alles gewesen?" und sucht sich was neues, aufregenderes, spannenderes usw. so hat uns die "kosumgesellschaft" geprägt und wenn ich mir die generation nach mir so anschaue hab ich es da noch gut :]

ich persönlich stehe eben auf dem standpunkt das mich eine partnerin nicht nur optisch sondern vor allem auch intellektuell faszinieren muss - und natürlich umgekehrt genauso. diese mischung zu finden, bei all den problemhaufen da draussen, ist wahrlich nicht einfach.

sicher ist es eine schnöde illusion von mir zu glauben das ich "sie" irgendwann doch nochmal treffe. aber eben, die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und "klagen hat noch niemanden geholfen".

deinen "stillstand" kannst nur du selbst in bewegung setzen, ich z.b. hab mich nun dazu entschlossen mich wieder mehr mit arbeiten abzulenken und öfters mal zu verreisen. das hab ich früher wohl etwas zu oft gemacht das ich die letzten jahre etwas die lust daran verloren hatte.

das mit deinem geburtstag tut mir leid, ich hab meine letzten drei geburtstage absichtlich alleine verbracht. klingt verrückt - ist aber so. irgendwie hab ich die zeit für mich gebraucht. ich schreib dir gern eine karte wenn ich nur wüste wohin senden :confused:

ich denke das internet ist auch mit ein grund das viele menschen vereinsamen, denn es ist alles annonym und gerade im bereich "beziehung" und "freundschaft" gibts jede menge stolperfallen in die man geraten kann. in den kontaktbörsen und partnerportalen tummeln sich 99% fakes und in diesen web 2.0 netzwerken (social networks) wird einem vorgegaukelt man fände da neue freunde aber letztlich stimmt das auch nicht. in den chats hängen nur die total ernüchterten und stumpfsinnigen rum und auf männlicher seite suchen da eh nur alle das eine.

nein ich denke wenn man einsam ist sollte man das internet meiden und sich wieder besinnen auf die sozialen aktivitäten. ich hab nun auch wieder damit angefangen mich in einem spielkreis für gesellschaftsspiele zu bewegen und denke das ich dort bestimmt mehr interessante leute treffe als im anonymen internet.

heb dir sorg!

 
Danke dir für deinen lieben Beitrag. Ja ich weiß das nur ich mich aus meinem selbsterbauten Gefängnis befreien kann, aber wie? Das Problem ist das ich draussen ein komplett verängstigter Mensch bin und mich nicht öffnen kann. Ich kann nicht so wie ich will und hatte auch noch nie ein besonderes Selbstwertgefühl. Bin mittlerweile richtig krank dadurch, leide an Depressionen und Angstzuständen. Ich hoffe sehr das ich irgendwann wieder den Anschluss finde. Im Moment leb ich nur in der Vergangenheit wo es mir noch besser ging und es fühlt sich so an als wenn ich an diese Gefühle nicht mehr anknüpfen kann.

Ja im Internet sind fast nur Spinner, gerade in so Singlebörsen und Partnerchats. Das Internet ist eine Falle für Leute, die einsam sind. Das stimmt, man sollte sich lieber auf richtige soziale Kontakte konzentrieren. Denn im Internet wird viel gelogen und man weiß nicht was wahr ist und was gelogen ist.

Lieben Gruß

 
hallo soulpain

deinen schilderungen zufolge leidest du bereits bewusst an den folgen eine liebesbeziehung. damit meine ich, dass du zwar reflektierst aber dich aus eigener kraft nicht aus dem teufelskreis herausstemmen kannst.

sicher hast du bereits professionelle hilfe in anspruch genommen ... aber ich denke so wirklich "helfen" kann einem in solchen situationen niemand.

ich sah gestern abend "into the wild" und muss sagen das mich dieser film ziemlich nachdenklich gestimmt hat. dieser junge mann flüchtet vor einer traumatischen kindheit in die wildniss, lernt auf dem weg eine menge sehr liebenswerter menschen kennen, und gerade als er erkannt hat das es zeit ist "zurück" in die zivilisation zu kehren, kommt ihm die realität in die quere. das ende ist tragisch und zugleich irgendwie erlösend.

für mich bleibt ein gefühl von ohnmacht zurück wenn ich solche geschichten höre, denn man weiss zwar das auf der welt viele menschen leiden, doch ändern kann man - wenn überhaupt - nur im unmittelbaren umfeld etwas. da ich nun von deinem schicksal etwas mehr weiss macht mich das natürlich betroffen. und dir hilfe anzubieten ist das einzigste was ich tun kann - auch wenn du bei solchen angeboten immer die motivation dahinter beachten solltest. deshalb ist professionelle hilfe mit einem therapeuten/in sicher am allerbesten.

jahrelang hatte ich ein helfersyndrom das ich in beziehungen ausgelebt hab. ich zog immer nur "schwache" und "problembehaftete" frauen an. seitdem ich mit dessen bewusst bin sind meine mauern so hoch das ich innerlich zu dieser leere gelangt bin. ich denke jedoch das ich es schaffen werde meine eigenen kräfte wieder zu regenerieren und dann wird sich auch die leere wieder füllen mit neuem - neuer liebe und neuen impulsen.

wer in sich geht muss aufpassen das er sich nicht verläuft - will sagen: zuviel nachdenken bringt einen manchmal auch nicht weiter.

wer einmal zu sich gefunden hat, der wird erkennen das der weg noch viel weiter geht und wohl nie ein ende in sicht ist (theoretisch).

ich wünsch dir viel kraft für die zeit in der du dich einsam fühlst und mut für alle unternehmungen die du planst.

lg takimo

 
Hallo takimo,

meine völlige Isulation hat mich immer depressiver werden lassen. Mir fallen die einfachsten Dinge schwer, aber ich bin dabei hart an mir zu arbeiten, heißt ich mache eine Therapie. Ab September hab ich einen Ausbildungsplatz, zwar nicht das was ich wollte, aber immerhin komme ich dann hier raus, hab Menschen um mich rum und werde hoffentlich meine dunklen Gedanken verlieren. Hab nur Angst das ich noch lange allein bleib, das ist meine größte Angst.

Lieben Gruß

 
hallo takimo

habe schon vor einigen tagen deine geschichte gelesen.......immer wieder kehrten meine gedanken zu deiner geschichte und jetzt antworte ich dir, obwohl ich nicht mal genau weiss, ob ich ne schlaue antwort habe....

einsamkeit ist ein sehr schlimmes gefühl....man fühlt sich ohnmächtig und hilflos gegenüber diesem gefühl....ist wie ein kreislauf aus dem man nicht rausfindet....

auch ich war einige zeit single....mir hat diese erfahrung jedoch sehr gut getan, da ich mich selber kennenlernte und mich auch selbst mal reflektierte. auch habe ich viele situationen aus meinem umfeld bewusst miterlebt und habe so manches mal erkannt, dass es auch in beziehungen zu einsamkeit kommen kann...

in einem punkt gebe ich dir recht: es hat leider viel zu viele "gestörte" und vorallem auch "vorbelastete" leute auf der gasse.....die sind beziehungsgeschädigt oder trauern immer noch dem/der ex nach.....

auch sind zum teil die einstellungen dieser personen so was von unglaublich, dass man nur noch den kopf schütteln kann.....

jedoch bin ich auch der meinung, dass man mit einer solchen aussage und behauptung aufpassen muss, denn die andern können einen selbst genauso in diesen topf werfen.......

auch ich hatte immer wieder "problem-männer", die entweder ein psychisches problem hatten oder einfach von grund auf komisch waren...

immer wieder dachte ich mir, das ich denen helfen muss.....und war am schluss die, die traurig und einsam war......und viel zeit zum verdauen der beziehung brauchte.......

tja und heute?.......heute habe ich eine beziehung mit einem verheirateten mann der wohl meinetwegen seine frau verlassen hat.....

die frau sitzt nun in einer klinik, da sie sich gehenliess und ihr leben nicht mehr auf die reihe kriegte.......

ich frage mich, ob das alles nun auch noch sein-musste...kann es das sein? anstatt das wir unsere verliebtheit ausleben, organisiert er den haushalt zu hause.....schaut, wer für die kinder kocht.....putzt die wohnung......etc...........tja und ich? ich frage mich, ob ich vielleicht wirklich nichts anderes verdient habe.......und fühle mich wiederum einsam......einsam, unverstanden und auch ungeliebt......wobei ich mir handkehrum wieder vorwürfe mache, da er es seinen kindern zuliebe macht und ich mich hier als egoist aufspiele.............

ich werde nun einfach mal nichts-machen......und mal sehen, was dabei rauskommt.....

gott-sei-dank habe ich freunde welche mich aufbauen und auch verstehen.....freunde, die mir zuhören und mir aus meinem loch raushelfen.....

tja, was kann ich dir und auch soulpain raten?.....

zu soulpain kann ich sagen, dass ich dir dringend eine therapie empfehle....du steckst wohl schon zu tief im kreislauf, als das du dir da selber helfen könntest......

und zu dir takimo.....nicht verzagen und weitermachen.....vielleicht wäre ein verein doch das richtige um anschluss zu finden?....

auf alle fälle wünsche ich euch beiden alles liebe und gute!

machts gut ihr zwei und nimmt kleine schritte.....auch mit denen kommt man voran....

lg

ibr

 
hi takimo

deine geschichte hab ich gelesen, weil mich die stichworte "bern" und "einsam" angesprungen haben. tja, mir gehts hier ganz ähnlich, obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin.

die oft wiederholte aussage meiner freunde ist: "du bist halt ein spezieller mensch". ich komm mit den leuten hier nicht einfach zurecht, ich versteh die sprache nicht. wenn jemand sagt "ich melde mich" gehe ich davon aus, dass die person das machen wird. und nach zig "lügen" bin ich nun auch soweit, dass ich solchen worten und aussagen gar nicht mehr traue. es macht mich aber auch wütend, dass die worte so leicht und schnell dahingesagt werden und keinen wert mehr haben.

und das leide daran: sollte es jemand mal wirklich so meinen, wird ihn meine einstellung dazu so verunsichern, dass er sich dann sowieso nicht melden wird. toller teufelskreis, nicht?

woher es kommt, dass ich nicht so ticke wie meine mit-berner? ich weiss es nicht. ich trage mein herz auf der zunge, bin ehrlich (keine supervoraussetzung für "small talk"), meine was ich sage, denke schnell, rede schnell. denn meisten ist das zuviel und sie wenden sich einer "einfacheren" frau zu.

was ich mich frage ist: warum hat mich die schöpfung so gemacht? wenn ich schon zu niemandem passe, warum hat sie mir dann den wunsch nach partner mitgegeben?

ich dreh nicht grad durch, aber die zeiten waren eine weile lang schon sehr arg. mittlerweile geht es mir wieder gut, ich hab genug energie, bin kreativ, liebe meinen job und schätze es sogar, meine momente ganz alleine daheim zu haben. nur manchmal, wenn die gedanken kommen, machts keinen spass. ich staune, dass sich die leute finden und verlieben können. das ist doch ein riesenzufall, dass sich zwei finden? wenn ich paare sehe, hab ich oft das gefühl "das muss ein anderer planet sein, wo so etwas passieren kann".

und - ich kann nicht glauben, dass mir in diesem leben nochmal eine partnerschaft passiert. meine rationale seite sagt: jetzt bist du schon so lang alleine, warum sollte sich das ändern? ausserdem denke ich, dass ich komplett aus dem spiel raus bin. ich weiss ja nicht mal mehr, wie ich unbefangen in eine beziehung einsteigen sollte, wie das geht. ausserdem muss ich was massiv "unangenehmes" sein, dass nicht einmal jemand versucht, mit mir ernsthaft in kontakt zu kommen.

und wenn ich an obigem nicht festhalte? dann habe ich angst, dass die dämme brechen. denn dann müsste ich zugeben, dass ich es gern anders hätte im leben, aber wohl keine chance auf das andere leben habe, weil so eine fehlkonstruktion.

so, nun hab ich tränen in den augen...

bluekoala

 
hallo ich_bin_ratlos

zuerst einmal vielen dank für deine ehrlichen zeilen. beim lesen fühlte ich mich an viele dinge aus meiner eigenen erfahrung erinnert. da ich seit einigen jahren in einer sexbeziehung mit einer verh. frau bin die sich auch im trennungsprozess befindet kenne ich viele der situationen bzw. kann sie gut nachvollziehen.

nachdem ich mein ausgangsposting einige tage später selbst lass sind mir zwei dinge bewusst geworden. zum einen dachte ich "warum hab ich das überhaupt geschrieben, denn es geht mir ja gut wenn ich so die anderen threads hier lese?!?" und zum anderen "mein posting lässt wenig spielraum für wirkliche veränderung". auf viele menschen mit weniger lebenserfahrung (nicht wertend gemeint) wirke ich eh schon viel zu abgeklärt und ernüchtert. meist wird das als negativ empfunden was ich wiederrum zwar nachvollziehen aber nicht verstehen kann. meine persönliche auffassung ist, dass es wenig bringt zu glauben die eigenen erfahrungen könnte man so ohne weiteres auf andere übertragen. dennoch gibt es viele erfahrungen die sich gleichen und vielleicht deshalb hat man schnell mal den eindruck man könne deshalb "tips" geben?!?

naja, zurück zu eigentlichen thema ... der einsamkeit ... nun, ich bin mir inzwischen ziemlich sicher das es viel mit den gesellschaftlichen wertungen zu tun hat das uns das gefühl gibt unglücklich zu sein. wenn ich ehrlich bin, bin ich nur immer dann unglücklich wenn ich ein bedürfnis verspüre das in diesem augenblick gerade nicht erfüllt wird. das kann "nähe" und "berühren" sein aber eben auch einfach nur "unterhaltung" oder "gemeinsames lachen". letztlich sind diese momente aber relativ selten wenn man dem den restlichen alltag gegenüberstellt. ich denke häufig darüber nach wie ich mich immer gefühlt habe wenn ich innerhalb einer beziehung war und merkte das etwas "nicht stimmt". der mensch will immer das was er nicht hat - diese erkenntnis drängt sich einem in solchen momenten auf. ist es nur dieser "mechanismus" alleine oder ist da wirklich was aus dem lot geraten?

hmm ... ich weiss nicht so recht, ich denke der mensch ist viel zu kompliziert um das abschliessen zu beantworten. es gibt unzählige beispiele - auch hier im forum natürlich - die aufzeigen das einsamkeit von jedem anders definiert und empfunden wird. es gibt auch viele die sich etwas "vormachen" indem sie behaupten sie seien besser glücklich alleine als unglücklich zu zweit. sich intellektuell mit dem thema "einsamkeit" auseinanderzusetzen bringt einen auf viele interessante aspekte - ändert aber nicht die empfindung der einsamkeit im akuten moment. was hilft ist allerdings es zu relativieren - also ein beispiel zu suchen das noch schlimmer ist und einem das gefühl gibt das es einem ja noch gut geht. und da wäre ich wieder beim voran beschriebenen.

was bleibt sind viele offene gedanken ...

ich wünsche dir auch viel glück in deiner beziehung und hoffe du sagst letztlich das es gut war das alles durchgemacht zu haben. denn eines ist klar - am ende blickt man zurück und muss sich letztlich eingestehen wofür man seine zeit "verbraucht" hat. in jungen jahren geht man - angesichts des kurzen überschaubaren zeitraums - noch verschwenderisch mit ihr um (genauso wie mit der gesundheit) ... doch mit dem alter und den erfahrungen merkt man plötzlich das zeit das kostbarste gut ist das wir haben denn sie ist endlich ... deshalb ist ein teil meines motto's auch, das mit die zeit am wichtigsten ist.

heb sorg!

lg takimo

 
hallo auch dir bluekoala

*taschentuchhinstreck

ich wollte mit "einsam in bern" zwei dinge zum ausdruck bringen. zum einen natürlich das offensichtliche, aber dann auch die tatsache das man selbst in einer kleinen stadt wie bern einsam sein kann. ich hab schon in einigen grossstädten gelebt und auch auf dem land. und irgendwie war mir die anonymität in einer stadt immer ganz recht - da fühl ich mich irgendwie freier. und trotzdem hat man doch immer irgendwie die hoffnung nicht ganz alleine zu sein - wo doch so viele menschen um einen rum sind.

das thema einsamkeit hat sehr viele aspekte, die persönliche einsamkeit die man unmittelbar spürt und dann natürlich auch noch die von aussen wahrgenommene einsamkeit - also die reaktionen aus dem freundeskreis bzw. von mitmenschen.

in einer stadt wird einsamkeit tabuisiert. die spassgesellschaft "kennt" keine einsamen menschen. alle müssen immer party machen, glücklich sein, lachen und möglichst viel geld ausgeben. für die wirtschaft ist einsamkeit nur eine weitere möglichkeit leute abzuzocken. viele single-plattformen, partner-agenturen, flirt-channels usw. usw. wachsen wir pilze aus dem boden. und dort tummeln sich dann zumeist auch häufig die, die sowieso niemand will. ok, klar ... das sind auch menschen ... aber sind wir mal ehrlich, es gibt unterschiede ;-)

einsamkeit hat viel mit dem intellekt zu tun - das ist mir auch klar geworden. es gibt ja auch den spruch das "dumme" häufig glücklicher sind. wer das nun richtig versteht wird mit beipflichten das mit der erkenntnis mancher zusammenhänge und mechanismen auch immer eine weitere stufe der ernüchterung eintritt und sich eine gewisse durchschaubarkeit einschleicht die dazu führt gewisse situationen oder momente entweder garnicht mehr einzugehen oder nicht mehr wertzuschätzen. und genau das assoziiere ich mit diesem spruch.

in meinem ersten posting schrieb ich "ich lebe so weiter wie bisher" und damit meinte ich eben auch das ich nicht glaube alles auf den kopf stellen zu wollen oder mit meinem schicksal hadere. ganz im gegenteil, ich denke ich bin ganz froh zumindestens diese erfahrungen gemacht zu haben denn mir begegnen nun viele menschen ganz anders.

beim lesen der antworten hier im forum und dem schreiben wird mit immer mehr klar das irgendwie immer weitergeht - eines jedoch bleibt: man will immer etwas anderes als das was man gerade hat.

ich akzeptiere das nun so und stelle keinen anspruch mehr auf beständigkeit oder verlässlichkeit. es heisst ja auch "verlässt man sich auf andere ist man verlassen".

es bleibt mir also nur auch dir viel glück auf deinem weg zu wünschen und ich glaube du solltest eine qualität darin sehen das andere dich als "speziellen menschen" bezeichnen. es gibt viele die mit dem strom schwimmen - zuviele.

also lebe so weiter wie du lebst - denn leben bedeutet veränderung und veränderung = bewegung = energie :)

heb dir sorg und mische dich mal unter die vielen holländischen fans ... hab ich bereits gemacht und muss sagen das es ganz ne menge netter menschen sind die viel spass verstehen.

lg takimo

 
halllo ihr einsamen berner

also, ich bin ne frau (bald 33) seit 2 jahren in bern und super einsam....weggehen bringt nix...internet-chat - bekanntschaften halten nicht das was man sich erwünscht...und wisst ihr was..ich kenne ne menge interessante tiefsinnige einsame in bern wohnende singlefrauen (leider keine männer)....meine wahren freunde wohnen leider nicht gerade um die ecke....

liegt vielleicht doch an der stadt....jedenfalls überleg ich mir seit einiger zeit ob ich nicht doch bald wieder von hier wegziehen soll- einzig und allein weils so einsam macht....das ist doch net normal...da wohnt man in der stadt - umgeben von singles...und doch lernt man niemanden kennen...

ich beginne auch langsam an mir zu zweifeln...

:(

 
Hallo alle zusammen, ich hab eure Beiträge gelesen und auch ich bin single und aus Bern aber deswegen werde ich nicht von hier wegziehen. Leute ihr kennt euch nicht und ich weiss was ich wohl schreibe hört sich sehr gewagt an aber warum trefft ihr euch alle mal nicht zusammen ?

Was kostet es euch ? Ihr könntet euch ineinander verlieben, das Leben bringt so viele Überraschungen. Und auch wenn ihr dann halt "nur" eine freundschaft aufbaut habt ihr wenigstens was. Finde es schade das es so vielen schlecht geht und sich einsam fühlen, doch so schwer es auch sein mag man muss immer vorwärts schauen.

Ich habe viele missgeschicke gehabt mit Frauen, habe mich immer wieder in die falschen verguckt, warum das mir immer wieder passiert weiss ich auch nicht. Ev. liegt es wirklich an mir auch wenn ich keine Fehler entdecke was ich falsch gemacht haben sollte. Bin der Meinung das vielen nicht wirklich bewusst ist das sich viele Einsam fühlen und man wagt halt nicht frauen/männer anzusprechen weil man immer wieder das gefühl hat es bringt sowieso nichts. Ihr wisst gar nicht was es mir für eine freude machen würde wenn mich jemand ansprechen würde um etwas gemeinsam zu unternehmen. Ich weiss das viele ev. sagen ja ich melde mich und machen es dann nicht. Solche Leute halte ich sowieso für ein Witz. Ich persönlich bin ein jemand der sagt, was ich nicht will was man mir antut das tue ich dem anderen auch nicht an. Aber ist meine Ansichtssache.

Aber hier mein Vorschlag wenn mich jemand kennenlernen will soll sich doch bei mir melden. Es muss ja nicht gerade die grosse liebe werden aber was gemeinsam unternehmen warum nicht ? meldet euch wer weiss ich kenne viele single männer ev. kann ich euch sogar ein traummann vermitteln :] Ihr wisst hoffentlich wie ich es meine, aber zuerst für mich (scherz). Nein echt würd mich freuen wenn sich jemand meldet.

Grüsse aus Bern euer j.

 
Hallo JJ77,

bin leider nicht aus Bern, sondern ganz, ganz weit weg, finde deine Idee super, was sollte den passieren. Vielleicht könntet ihr sogar einen Liebeskummer.ch Stammtisch ins Leben rufen. Ich mein, ich kenne Bern nicht, aber da wird es doch wohl wo ein nettes, neutrales Lokal geben, wo ihr Euch treffen könnt, einfach um aus diesem Liebeskummer herausgerissen zu werden. Wenn sich Gleichgesinnte über Internet helfen können, warum dann nicht auch direkt und persönlich?

Männer glauben, sie finden keine Frau mehr

Frauen glauben, sie finden keinen Mann mehr

1+1= 2

Das könnte doch klappen.

Viele Grüße

Desert Rose

PS: Auf das mit der Traummann-vermittlung komme ich vielleicht noch zurück ;-)

 
Hallo zusammen :)

Hier wiedermal der supervermittler.....auch wenn man weiter weg wohnt sehe ich da keine problem sich vielleicht irgendmal zu treffen. So wie es sich hier ja anhört und ich alles lese, sind hier viele menschen die eigentlich gleich denken. Also wie ich es schon eben gesagt habe trefft euch. Am schlimmsten werdet ihr eben "nur" eine freundschaft vorfinden.

Ihr denkt ja fasta alle gleich, niemand will hier jemand verarschen und jeder weiss genau wie es jemanden gehen kann. Schüchtern braucht auch keiner zu sein, da es ja viele schüchterne gibt hier. Peinlich ja auch nicht da ja alle negatives erlebt haben usw.

Ihr habt alle das Glück euch kennenlernen zu können, also nützt euer Glück aus.

Und ja du kannst jederzeit mich wegen den Traummann anfragen bin gerne behilflich. Wenn ich jemanden glücklich machen kann warum nicht:]

Gruzz

 
@bluekoala

so, nun bin ich auch n bissel im bild...scheint als ginge es uns ziemlich ähnlich...

@bluekoala

@JJ77

find ich gut die idee.... :) ...hab ich schon mal so gemacht ...kam gut...voll verliebt und so...dann aber wieder hier drin (DESWEGEN! lol :) )

hört sich ja schon an als ob ich sofort und super dringend nen mann bräuchte......

bin leider die nächsten 2 bis 3 wochen total verplant...hm...aber ich denk es wird sich bestimmt ein datum finden und evt. sind wir, je länger es dauert schon mehr in der zahl und wir müssen uns das stadion reservieren, weil wir sonst nirgends platz haben.

 
Hi Quark,

Ja das Stadion hat hoffentlich genug kapazität für alle unsere gebrochene einsame Herzen:) Wie ich schon sagte, ist nichtmal so schwer eine grosses date zu organisieren man macht unverbindlich ein datum ab, ein Ort und schon sitzt man zusammen und schlürft zusammen ein cooldrink und geniesst das Leben. Ob dann zwischen den leuten was funkt oder nicht wird man ja sehr schnell feststellen können :verliebt:

Gruzz

 
@JJ77: also wenn du mir mal erklären könntest wie du dir das vorstellst ohne dass das ganze den charakter einer "ansammlung von hoffnungslos vereinsamten"-veranstaltung bekommt will ich mir gern überlegen mir das mal anzuschauen :D

also ich fänds sehr amüsant so ein treffen in einer turnhalle zu machen - in der mitte stühle im kreis aufgestellt - und dann muss jeder zuerstmal aufstehen und sagen "hallo, ich bin ... und einsam in bern. ich bin einsam weil ... / ich suche .... / ich suche nicht .... " so wie bei den anonymen alkoholikern =)

@quark: ich denke der grund dafür das einsame frauen und einsame männer nicht mehr zusammenfinden liegt auf der hand. die meisten frauen haben eh nur das gefühl, dass wenn sie auf einen mann treffen von dem sie wissen das er einsam ist, dieser nur sex will. und die männer, die eben genau das NICHT im sinn haben, sprechen eben genau aus diesem grund keine einsame frau an weil es ihnen einfach zu dumm ist ständig gegen dieses vorurteil anzukämpfen :cool:

ich z.b. hab ja eine sexbeziehung (wie bereits zu beginn meines threads geschrieben) und gehe daher völlig erwartungslos an neue bekanntschaften heran. und in 90% der fälle erlebe ich genau das zuvor beschriebene verhalten. ich ziehe mich dann immer schmunzelnd von der person zurück denn ich halte das für völlig unreif und damit sowieso nicht interessant für mich. aber es zeigt mir auch, wie die dinge in unserer gesellschaft nunmal laufen. sicher, ich will damit auch nicht pauschalisieren, aber wenn man einsam ist aber nicht verzweifelt stellt man fest wie vielschichtig und kompliziert die dinge sein können warum und wieso die menschen so sind wie sie sind.

 
Hallo Takimo

Ich hab gerade Deinen Beitrag gelesen und muss Dir nun schreiben. Mir geht es genau wie Dir was die Einsamkeit angeht. Ich lebe auch hier in Bern und lerne einfach keine interessanten Leute kennen.

Wie Du bereits beschrieben hast ist es nunmal ein grosses Problem für uns Frauen das die meisten Männer denen man im Ausgang begegnet nur das eine im Kopf haben. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.

Was Du geschrieben hast hat mich ziemlich bewegt und zeugt auch von einer grossen Offenheit bei Dir. Ich frage mich nun wie es Dir inzwischen ergangen ist und ob Du schon jemanden kennengelernt hast? Wie bist Du vorgegangen?

cassiopeia

 
musste die erfahrung auch machen

bern ist nun mal so.....

und ich wohne schon seit nun fast 20jahre hier.....

 
@all

also...offensichtlich geht da in bern freund-, beziehungs-, kontaktmässig...also soziologischpsychopathischmonogamisch was schief.

bern ist sozusagen sozialkrank.

ich wär für ein treffen. wer ist dabei? hände hoch