süüüüß das Bild Lillyt!
ein Selbstbemitleidungsthread? Oh ja, da mach ich mit. Wird nochmal Zeit.
ich lebe auch alleine und schlafe nachts alleine. Mein Essen koch ich mir selbst und die Verantwortung für alles andere backe ich mir auch selbst. Manchmal schmeckt es, manchmal nicht.
Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt, habe ich bloss die Möglichkeit, rauszigehen und mir die Sterne anzugucken. Oder einen Spaziergang zu machen... oder mit Freunden darüber zu reden, oder ein Bisschen Karaoke singen und mich in meine Stimmunglage einwickeln, oder zu philosophieren warum die decke so klein ist oder ich gehe zu den vielen Nachbarn hier, um ein Bier zu trinken oder einfach um mich mal anzulehnen.
Wenn ich mich einsam fühle gehe ich zu einem der vielen Nachbarn hier um ein Bier zu trinken oder mich mal anzulehnen.. oder um mich mal ordentlich von der Palme gewedelt zu sehen
. Das hilft auch immer dann, wenn die Katze mal wieder auf den Sack will
(Mann bin ich heut gut).
Wenn ich mal nen kleinen Egoboost brauche, tanze ich in einer schönen Kneipe an oder in einer passenden Lokalität irgend jemandem auf der Nase herum.
das Leben ist wirklich ein schreckliches. Wannimmer ich etwas suche oder denke zu brauchen, wird es mir gegeben. Selbst, wenn ich nicht immer das bekomme, was ich gerade schonmal meine zu brauchen, bekomme ich alles, was ich vom Leben und zum Leben brauche. Merkwürdigerweise ist es so, dass wenn ich zurückschaue, tatsächlich immer genau das bekommen habe, was gerade zu hunderprozent richtig gewesen ist, selbst wenn ich zu dem Zeitpunkt eine andere Vorstellung von "richtig" gehabt habe. Du siehst, ich habe so gut wie keine Möglichkeit, um mich lebendig zu fühlen.
Letztens war ich noch zufrieden mit dem alleine sein und habe mich nicht nach einer Beziehung oder Näheres gesehnt. Oder war zufrieden damit auf Jemanden zu warten, der mir das Echo jedoch nie gegeben hat. Dann irgendwann kam etwas Neues in mein Leben, das mich gepackt hat und auf was ich mich eingelassen habe... seitdem fühle ich mich wieder verletzlicher und verspüre den Wunsch nach Zweisamkeit und Intimität- ebenso wie eine Tonne voll Lebensfreude. Meine Unantastbarkeit ist seitdem dahin... ausserdem meine Vorstellung, immer zu wissen wie mir geschieht oder was geschiet. Außerdem dann noch das quälende Gefühl des "Egal seins" wie auch immer ich wirke- ob nun stark, schön, ausgeglichen, zappelig- einfach egal und eben genau richtig so. Das ist tragisch. Ich tue mir sehr sehr leid.
Liebe sweetestthing, wieso geniesst du nicht einfach das Gefühl der Sehnsucht? Es ist jetzt einfach da und es wird auch wieder gehen. Es ist überhaupt nicht dumm oder unntelligent oder was auch immer, dass deine Sehnsucht nach Zweisamkeit jetzt wieder angeschnitten ist. Ist doch wunderschön, so weisst du, was in deinem Herzen wirklich vorgeht- hinter all dem Alltagsschutt und dem toll-sein-wollen. Wir bekommen nicht immer das, was wir augenblicklich gerne denken zu haben, sondern das, was in diesem Moment der Ausdruck des Lebens selbst ist. Wieso immer bewerten? Das ist gut, das ist schlecht, das ist unwichtig, wichtig... das Leben ist das Leben, ganz egal in welcher Form es sich zeigt. Ausdrücke sind wie Fotografien- Kurze Bestandsaufnahmen, die im nächsten Moment schon wieder einen ganz anderen Ausdruck haben. Nichts wird wie es war, und kein Moment wird wieder genau so seinen Ausdruck finden, wie zu einem bestimmten Zeitpunkt es der Fall war.
Das Foto an sich ist in gewisser Weise jedoch auch nur Illusion, ausser in dem Moment, wo es ist. Und jetzt kommt es: Das Foto ist niemals die ganze Wirklichkeit, sondern ein zwar wichtiger aber winziger kleiner Teil davon. Das Ganze- ist immer da. Unabhängig davon, ob du ein Foto machst welches du dir in drei Jahren immer noch anschaust.
Es gibt nichts, was du falsch machst und es gib auch nichts, was falsch ist. Das was dir so Mühe macht ist nicht die Einsamkeit, sondern dein Bewerten der Einsamkeit. Sie ist eine Bestandsaufnahme, die sich wieder verändert. Nicht sie hält fest an dir, sondern du an ihr.
Alles Liebe
