Entweder - Oder?

Rosenkatze

Erfahrener Benutzer
21. Juni 2010
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Hallo Ihr Lieben!

Ich stelle mal eine Frage in den Raum, die wohl den meisten (beteiligten) Personen oftmals schwer zu schaffen macht! Ich lese und höre es immer wieder. Heute frage ich mich: Warum?

Warum ist es eine oftmals so "unakzeptable" Vorstellung, Gebenheit oder Sichtweise, wenn DU oder der Partner in zwei oder mehrere Personen verliebt ist/bist ??

Der Wunsche, der oder die "Einzige" zu sein, etwas "Besonderes" für einen anderen Menschen zu sein; -spielt sicherlich eine Rolle.

Ist es jedoch nicht eher eine Sache des "Egos"? ...

Sprechen wir von LIEBE, ist es da nicht so, dass man sich über Alles und Jeden freuen "sollte" oder "kann", Was auch immer den Partner, den Menschen- den man liebt, glücklich macht?

"Verliert" man denn dabei wirklich Etwas?

"Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt." (Albert Schweizer)

Ich frage einfach in die Runde, weil es interessant ist, unterschiedliche Sichtweisen dazu zu lesen.

Wie- kann es gehen. Wie- nicht?

Euch Alles Liebe!

Rosenkatze

 
Eine höchst interessante Fragestellung. :)

Als aller erstes müssen wir natürlich unterscheiden, wenn wir von LIEBE sprechen, zwischen platonischer Liebe (also enger Vertrautheit / Verbundenheit) und der Liebe zwischen 2 auch miteinander sexuell aktiven Menschen. Und ich glaube du meinst damit Letzteres, wenn du davon sprichst, dass es "unakzeptabel" ist.

Der Wunsche, der oder die "Einzige" zu sein, etwas "Besonderes" für einen anderen Menschen zu sein; -spielt sicherlich eine Rolle.
Naja... nicht ganz. Was man dabei denke ich auch noch berücksichtigen muss ist ja die Tatsache, dass im Unterbewusstsein von uns auch noch die Urinstinkte ablaufen. Einer der stärksten Triebe dabei ist es das genetische Material weiter zu geben. Von der Sichtweise des Mannes aus, bedeutet also jeder weitere Sexualpartner der Frau eine Gefährdung für die erfolgreiche Weitergabe.

Konkurrenz kann also nicht geduldet werden, das widerspricht unserer Natur.

Des weiteren kommt natürlich ein starker gesellschaftlicher / kultureller Aspekt hinzu. Es wird "nicht gern gesehen" dass man mehrere Partner hat... unsere Kultur basiert schließlich auf dem Christentum, in dem die Ehe heilig und Ehebruch ein Verbrechen ist. Der Gedanke der Monogamie wurde uns allen ja von den Kindheitstagen eingemeißelt.

Schaut man in andere Kulturen, dann ist es in einigen Kulturkreisen durchaus vertretbar, dass ein Mann mehrere Frauen hat...

Lässt man den sexuellen Part weg, dann ist es überhaupt nicht "verpönt". Man denke mal an seine Familie, die besten Freunde usw usw...

So, dass ist erstmal das, was mir dazu so einfällt. Jetzt fehlt noch meine persönliche Meinung:

Ist es jedoch nicht eher eine Sache des "Egos"? ...
Darauf habe ich wirklich keine Antwort. Kann schon irgendwie sein...

Ich persönlich erliege da wohl leider voll und ganz den Einflüssen meiner Erziehung und meines Geschlechts. :)

(Und nur mal am Rande... ich bin natürlich Atheist. Religion ist heilbar!!!)

Für mich ist die Vorstellung der Treue ein Kernpunkt einer Beziehung. Denn Treue ist für mich auch ein Bestandteil der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit der Partnerin gegenüber.

Ich bin gespannt was hier noch so für Meinungen kommen. :)

LG

Sutthekk

 
eine offene beziehung oder sogar polyamorie (die ja genau diese "ideale" vertritt) funktioniert irgendwann nicht mehr,

weil das gleichgewicht zwischen den partien kaum einmal ausgeglichen ist:

immer liebt einer mehr, der andere ein bisschen weniger.

ausserdem bedeutet eine solche liebesform einen ungeheuren aufwand. die beziehungsarbeit, die du dabei betreiben musst, ist immens,

und trotzdem es ist absehbar, wer zuerst bei einer solchen konstellation über kurz oder land doch leiden wird, derjenige nähmlich, der grad mehr liebt.

Einer der stärksten Triebe dabei ist es das genetische Material weiter zu geben. Von der Sichtweise des Mannes aus, bedeutet also jeder weitere Sexualpartner der Frau eine Gefährdung für die erfolgreiche Weitergabe. Konkurrenz kann also nicht geduldet werden, das widerspricht unserer Natur.
so, da möcht ich aber gerne anmerken, dass dieser trieb keineswegs nur männlich ist (und somit endlich mal das bescheuerte entschuldigungs-argumentarium fürs fremdgehen der männer aus der welt schaffen):

zb. bei den eichhörnchen paaren sich die weibchen mit vorliebe mit möglichst vielen männchen. wenn ich richtig verstanden habe, befruchtet nähmlich nicht ein einziger same die eizelle, sondern bei gelegenheit auch mehrere. somit ist bei vielen partnern während der kurzen begattungszeit auch hier ein grösserer genetischer pool für die weibchen sicher. die jungtiere ziehen sie sowieso alleine auf, von daher ist von weibchenseite eh gar kein sicherheitsbedürfnis vorhanden (also kann man gut und gerne auch den "vielgerühmten" gerüchten, dass menschenfrauen männer aufgrund ihrer versorger-qualitäten aussuchen ins reich der sagen und märchen verbannen)

:D

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Naiva:

:) Ja, das stimmt... bei Eichhörnchen und auch z.B. bei Kaninchen... da können die Damen sogar die Samen von mehreren Rammlern speichern und solange ernähren, bis deren Eisprung kommt. ABER die haben auch die Möglichkeit mehrere Eizellen gleichzeitig zu ovulieren und befruchten zu lassen und im Uterus einzunisten (und nicht nur, dass mehrere Spermien eine Eizelle befruchten...)... was bei unserer Art nicht sehr weit verbreitet ist. :rolleyes: und außerdem sind weder Eichhörnchen noch Kaninchen uns (abgesehen davon, dass es auch Säuger sind) besonders ähnlich! ;)

Davon mal abgesehen... lese bitte bitte nochmal genau den Text durch, den du von mir zitiert hast! Dabei geht es nicht darum, dass die Männer den Trieb haben fremd zu gehen, sonden darum dass sie es nicht dulden können, dass die Frauen fremd gehen. Denn ich wollte den Hintergrund des "Besitzanspruches" erläutern. Und daran redest du komplett vorbei.

Dass die Frauen mit möglichst vielen Männern ins Bett wollen, damit sich das "leistungsfähigste" genetische Material durchsetzt...und dass die Männer mit möglichst vielen Frauen schlafen wollen um eine größtmögliche chance auf Erfolg zu haben... das ist ein ganz anderes Thema. ;)

 
@NDavon mal abgesehen... lese bitte bitte nochmal genau den Text durch, den du von mir zitiert hast! Dabei geht es nicht darum, dass die Männer den Trieb haben fremd zu gehen, sonden darum dass sie es nicht dulden können, dass die Frauen fremd gehen. Denn ich wollte den Hintergrund des "Besitzanspruches" erläutern. Und daran redest du komplett vorbei.
danke, ich kann lesen.

und ich nehme mir die freiheit, meine assoziationen hier fliessen zu lassen. ich schreib hier keine semesterarbeit zu einer genaust definierten aufgabe.

abgesehen davon ist es meiner ansicht nach doch völlig hinfällig, welche verhaltensweise man aufgrund der tierischen biologie beim menschen entschuldigen will.

mir ist halt einfach grad kein anderes beispiel in den sinn gekommen. mea culpa !

was aber in meine augen eh keine rolle spielt, da sich für alles ein analoges beispiel - aber eben auch gegenbeispiel - in der natur finden lässt. biologische erklärungen sind quatsch.

insofern kann ich mir nicht verkneifen anzumerken (weder fett markiert noch mit ausrufezeichen, netterweise nicht auch noch in rot) dass DEIN kommentar in meinen augen zur eigentlichen fragestellung auch kein besonders schlauer beitrag ist. :p

 
versuchs doch einfach mal Rosenkatze fang aber am besten damit an jemanden zu teilen den du begehrst.

 
Liebe Rosenkatze!

Tosender Applaus für diese Frage! ;) Zufälligerweise hatte ich vor ein paar Stunden eine angeregte Diskussion über das Thema Monogamie bei Menschen. :D

Aber du, liebe Rosenkatze, fasst deine Frage vermutlich viel viel weiter und beschränkst dich nicht ausschliesslich auf die Beziehung zwischen Mann und Frau.

Denn eigentlich ist fast alles kulturell bedingt. Verlassen wir unser Schubladen- und Musterdenken, gelangen wir an einen Ort, an dem die Liebe tausend Formen und Farben annehmen und in tausendfacher Ausführung parallel existieren kann.

Ich denke, wenn wir von der Verliebtheit sprechen, ist es chemisch bedingt, dass wir zur selben Zeit nur in eine Person verliebt sein können. Aber dieses Gefühl ist eine reine Illusion, die zum Glück schwindet. Die echte Verbundenheit, Wertschätzung und Akzeptanz einem Menschen gegenüber ist nicht endlich. Sie kann wachsen, schwinden, und das schleichend ein ganzes Leben lang. Ja, es ist doch tatsächlich so: Rein theoretisch können wir "Liebe" zu jeder Person unabhängig entwickeln und ein Teil des eigenen Glücks daraus für uns extrahieren.

Lieber Gruss

NicM

 
Hallo Ihr Lieben,

Na, ich meinte eigentlich nicht ein grundsätzliches "Fallbeispiel" damit! Auch denke ich, wenn man über "polyamide Beziehungen" spricht, kann man diese auch nicht alle unter einen Hut packen!

Von daher, ja, lieber NicM. In den Möglichkeiten habe ich eigentlich keine Grenzen gesetzt! Wobei ich wohl eher weniger die "inzessen" (schreibt mans so?) Verhältnisse, Beziehungen gemeint habe! hehe.. aber ich weiß, wie Dus gemeint hast! ;)

Ich frag mich viel eher, wieso es oftmals so ein "No-Go" ist, wenn Jemand "fremdgeht", sein Herz mit mehreren Personen teilt... oder Ähnliches!

Ich beziehe damit noch keine Stellung, bloß möchte ich tiefer in die Thematik einsteigen!

@Radiokopf: Sicher hast Du Recht! learning by doing ist die beste Möglichkeit, um zu verstehen! Es dreht sich hierbei, wenn ich das noch zufügen darf, auch eher darum, mal verschiedene Meinungen dazu zu hören! Hast Du auch eine? ;)

"Die Gedanken sind frei" - tönt es. Ich bin mir sicher: Dem ist auch so!

Und gegen Gefühle, wer nun auch immer für Wen oder Was -Welche Gefühle auch immer hegt: kann man nichts machen! Zum Glück!

Wieso ist es denn ein so riesen Unterschied, wenn bsw. der Partner eine Leiden-oder Liebschaft "auslebt"- oder bloß im Kopf von Statten geht?

Ist es nicht die Gleiche Wahrheit?

Und, entschuldigt, aber wenn es "nur" um Sex geht,... ist es da nicht ein bisschen "schade"- eine tiefer empfundene Liebe ad actar zu legen?

Was denke ich "schwieriger" sein könnte, ist eine Verliebtheit. Jeder, der Sie erlebt hat, weiß, wie sehr sie "in Bann" zieht. Ist eine (wahrscheinlich natürlich auftretende) "Vernachlässigung" des Partners dann noch vertretbar? Wieso? Wieso nicht?

Entschuldigt bitte die eventuell provozierenden Fragen! Ich denke, es schadet nicht, das Thema mal ein wenig "aufzurütteln"! ;)

Liebste Grüße

Rosenkatze

 
Und, entschuldigt, aber wenn es "nur" um Sex geht,... ist es da nicht ein bisschen "schade"- eine tiefer empfundene Liebe ad actar zu legen?
Gegenfrage: Ist es nicht "schade" eine tiefer empfundene Liebe für "nur" Sex zu "opfern"? ;)

Denn wenn ich vorher mit meinem Partner nicht abgeklärt habe, dass es für mich i.O.geht, dass er auch mit anderen Frauen schläft ...wird er höchstwahrscheinlich davon ausgehen, dass ich nicht darüber erfreut sein werde und in diesem Moment der Lust eine Trennung, zur Befriedigung seiner Triebe, in Kauf nehmen.

Obwohl ich selbst vllt eher mit einem 1maligen sexuellen Ausrutscher leben könnte als mit der Tatsache, dass mein Partner für eine andere Frau ähnliche Gefühle hegt wie für mich. Es ist eine Sache sein Herz mit eigenen Kindern, Familie und Freunden zu teilen ...in meinem Herz ist schließlich auch Platz für andere Menschen ...aber dass er eine andere dann so ansieht, berührt und liebt wie mich wäre für mich ein Zustand der mich nicht glücklich machen würde. Vor allem müsste ich ihn ja dann mit dieser Frau auch in jeder Hinsicht teilen ...nicht nur für's Bett, sie würde aktiv an seinem Leben teilhaben wollen und er an ihrem ...wie soll man das alles unter einen Hut bekommen? Es ist schon in einer herkömmlichen Beziehung oft schwierig neben dem Alltag noch genug Zeit für Zweisamkeit zu finden. Eine der beiden Frauen würde dann zwangsläufig auf der Strecke bleiben ...nämlich die die weniger selbstbewusst, kämpferisch und durchsetzungfähig ist. Der Stärkere gewinnt!

 
Warum ist es eine oftmals so "unakzeptable" Vorstellung, Gebenheit oder Sichtweise, wenn DU oder der Partner in zwei oder mehrere Personen verliebt ist/bist ??
In zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein, kann ich mir nicht vorstellen. Das Verliebtsein wird vom Hormonsystem gesteuert. Ich glaub nicht, dass der Mensch so "konstruiert" ist, dass er das physisch wirklich schaffen würde. Wenn der Körper seine Hormonausschüttung verändert, arbeitet er mit absoluter Höchstleistung. Sozusagen hieße das dann, dass sich die Höchstleistung nochmals erhöht. Für mich logisch gedacht nicht nachvollziehbar. Und ein bissel sehr unromantisch gedacht. ;)

Eine Schwärmerei wird auch häufig mit Verliebtsein verwechselt.

Und "Liebe teilen". Schon eher denkbar. Jeder liebt an dem anderen bestimmte Seiten. Und die sind bei jedem anders. Also auch bei einer "zweiten Liebe". Mag man ständiges Gekicher bei der einen Frau total nervig finden (aber ansonsten hat sie fast nur liebenswerte Seiten), mag es bei der anderen sehr anziehend wirken.

 
Was denke ich "schwieriger" sein könnte, ist eine Verliebtheit. Jeder, der Sie erlebt hat, weiß, wie sehr sie "in Bann" zieht. Ist eine (wahrscheinlich natürlich auftretende) "Vernachlässigung" des Partners dann noch vertretbar? Wieso? Wieso nicht?
Das Entstehen dieses Gefühls sowie die Intensität davon kann man wohl kaum beeinflussen. Ist man noch so glücklich in einer Beziehung. Was man aber können muss - meiner Meinung nach - ist mit genügend Willenskraft den Partner so wenig wie möglich zu vernachlässigen! Die Verliebtheit ist eine Bestie, mit der man sich auch anlegen kann. Man kann sie einsperren, man kann vor ihr davonrennen, man kann sie selbst jagen!

Man hört ja oft, dass wenn man sich verliebt, irgendwas an der aktuellen Beziehung fehlen muss. Das halte ich für totalen Schwachsinn. Nachdem diese Phase abgekühlt ist, erkennt man ja oft, was Illusion war und was tatsächlich an positiven Eigenschaften bei der geliebten Person vorhanden war. Etwas muss aber auch vorhanden sein, sonst würde man sich nicht verlieben (bzw. wäre dieser Vorgang absolut zufällig - eine schreckliche Vorstellung). Und das zu erkennen, und es dann auch noch den positiven Eigenschaften des aktuellen Partners gegenüberzustellen, und schliesslich noch fähig sein, ein bewusstes und rationales Urteil zu fällen, das muss verflucht schwierig sein. Aber es wäre der "richtige" Weg. Jeder, der sich blind der Willkür der Verliebtheit hingibt - bei bestehender glücklicher Beziehung - hat verloren. Gegen eine Illusion.

Man kann Verliebtheit deshalb in keinster Weise mit "Liebe" vergleichen, da es an Gemeinsamkeiten fehlt. Die Gründe für das Entstehen solcher Gefühle sind zu unterschiedlich und schlicht nicht kompatibel.

Wenn sich der vernachlässigte Partner über die Tücken der Verliebtheit bewusst ist, kann er den daran leidenden Partner besser verstehen, nicht gleich die Schuld komplett auf ihn schieben, und gemeinsam mit ihm diese Phase überstehen. Dafür muss die "Liebe" bindend genug sein. Und wenn sie es ist, "besiegt" sie jede Verliebtheit.

 
Man hört ja oft, dass wenn man sich verliebt, irgendwas an der aktuellen Beziehung fehlen muss. Das halte ich für totalen Schwachsinn.
Also da bin ich völlig anderer Meinung. Man verliebt sich schließlich nicht mehr so einfach und schnell, wie das vll mal mit 17 der Fall gewesen ist (...wobei man da wohl eher eine Schwärmerei mit dem Verliebtsein verwechselt hat.).

Wenn man eine intakte und gute Beziehung führt, dann verliebt man sich meiner Meinung nach nicht in eine andere Person...da muss einem schon irgendetwas für fehlen.

Wenn sich der vernachlässigte Partner über die Tücken der Verliebtheit bewusst ist, kann er den daran leidenden Partner besser verstehen, nicht gleich die Schuld komplett auf ihn schieben, und gemeinsam mit ihm diese Phase überstehen.
Also ganz ehrlich...das halte ich für utopisch. Erstens würde ich das gerne mal erleben, wie du das deiner Freundin beibringst:

"Ach übrigens Schatz...ich bin in meine Arbeitskollegin (sehr gut wäre da auch...die Schwester deiner Freundin :D ) verliebt. Aber du weißt ja wie tückisch das sein kann, also nehm es mir nicht übel, wenn ich dich unbewusst vernachlässige... wir überstehen das zusammen..." ??? Das möchte ich zu gern erleben.

Und zweitens glaube ich wie oben schon gesagt nicht, dass man sich in eine andere verlieben kann, wenn man wirklich tief liebt.

Und um da mal Tylli's Argument weiter auszuführen... (denn biologische Erklärungen sind kein Blödsinn!) ...Wird Verliebtheit ja hauptsächlich von der Verstärkten Freisetzung von Dopamin und Serotonin verursacht. Und wenn man rundum glücklich ist in einer Beziehung sollte der Konzentrationsspiegel auch erhöht sein und zum einen die Rezeptoren an den erhöhten Spiegel adaptiert sein und zum anderen müsste der erhöhte Konzentrationsspiegel auch eine negative Rückkopplung auf die Freisetzung von Dopamin und Serotonin haben... Fazit: Wenn man glücklich ist, sollte es nicht möglich sein sich neu zu verlieben.

 
Hallo Sutthekk!

Interessante Sichtweise...

Wenn man eine intakte und gute Beziehung führt, dann verliebt man sich meiner Meinung nach nicht in eine andere Person...da muss einem schon irgendetwas für fehlen.
Wie würdest du dir das denn erklären? Verliebt man sich, muss die begehrte Person irgendwas sehr Faszinierendes und Fesselndes an sich haben. Würde man deiner Theorie folgen, bedeutet das: Man verliebt sich aufgrund eigener Sehnsüchte. Also Eigenschaften, die eine Person hat, man selbst jedoch nicht. Da könnte tatsächlich was dran sein. Denn mal ehrlich: Ist man von jemandem angetan, wenn er oder sie nur das zu bieten hat, was man selber auch hat? Vermutlich nicht. Nur denke ich, dass es noch zahlreiche andere Faktoren gibt, komplexe unterbewusste Mechanismen, die sich nicht in unsere Denkweise und unser Verständnis von erklärbarer Zuneigung quetschen lassen. Hat man jetzt einen Partner, der viele solcher Eigenschaften besitzt, schliesst das noch lange nicht aus, dass es nicht jemanden anderes gibt, der weitere solche Eigenschaften besitzt, nach denen man sich sehnt. Oder sogar die selben, nur eben ganz anders verpackt. Ich finde, man kann bei der Verliebtheit nicht rational argumentieren.

Also ganz ehrlich...das halte ich für utopisch.
Ich gebe zu, es würde sehr viel verlangen vom Partner. Das war eine eher theoretisch betrachtet optimale Verhaltensweise. Ob praktisch umsetzbar oder nicht, ist ne ganz andere Frage. Und da ist es wohl tatsächlich so, dass es kaum in dieser Weise umsetzbar ist. Zu viele Emotionen sind da im Spiel! :D

Dein biologischer Exkurs war spannend. Einfache, aber gute Argumentation. Da ich mich nicht auskenne auf diesem Gebiet, könnte ich dir auch nicht widersprechen. Vermutlich besteht tatsächlich eine Art negative Korrelation zwischen "Tendenz sich zu verlieben" und "Glück in einer aktuellen Beziehung". Dennoch würde ich nicht behaupten, dass das eine das andere komplett ausschliesst. Ist wohl nirgends so im Leben. Alles nur Graubereiche ;) .

 
Man verliebt sich schließlich nicht mehr so einfach und schnell, wie das vll mal mit 17 der Fall gewesen ist (...wobei man da wohl eher eine Schwärmerei mit dem Verliebtsein verwechselt hat.).
Wenn mich das Forum etwas gelehrt hat, dann

a) ALLES, jegliches Verhalten oder Empfinden ist vom Alter unabhängig

B) Jeder kategoriert seine Gefühle anders, was für den einen Schwärmerei, das für den anderen Verliebtheit oder sogar Liebe

Was das Threadthema anbelangt, tendiere ich zu der Antwort, dass es einfach in unseren Breitengraden zur Konvention gehört, nur einen Partner zu haben.

Ich bin selber nicht gut im Teilen des Partners. Vermutlich anerzogen.

Es gab aber schon Situationen, wo mir das kaum etwas ausgemacht hat, also vielelicht kommt es auch auf die Umstände an.

 
Fazit: Wenn man glücklich ist, sollte es nicht möglich sein sich neu zu verlieben.
ja, es ist möglich, sich wieder neu zu verlieben. entweder in den eigenen partner oder in einen anderen menschen.

Wie würdest du dir das denn erklären? Verliebt man sich, muss die begehrte Person irgendwas sehr Faszinierendes und Fesselndes an sich haben. Würde man deiner Theorie folgen, bedeutet das: Man verliebt sich aufgrund eigener Sehnsüchte. Also Eigenschaften, die eine Person hat, man selbst jedoch nicht. Da könnte tatsächlich was dran sein. Denn mal ehrlich: Ist man von jemandem angetan, wenn er oder sie nur das zu bieten hat, was man selber auch hat? Vermutlich nicht. Nur denke ich, dass es noch zahlreiche andere Faktoren gibt, komplexe unterbewusste Mechanismen, die sich nicht in unsere Denkweise und unser Verständnis von erklärbarer Zuneigung quetschen lassen. Hat man jetzt einen Partner, der viele solcher Eigenschaften besitzt, schliesst das noch lange nicht aus, dass es nicht jemanden anderes gibt, der weitere solche Eigenschaften besitzt, nach denen man sich sehnt. Oder sogar die selben, nur eben ganz anders verpackt. Ich finde, man kann bei der Verliebtheit nicht rational argumentieren.
das finde ich gut erklärt. aber auch hier steht die frage: entweder ich versuche meinen partner weiter besser kennenzulernen und finde weitere eigenschaften, die mich faszinieren oder ich höre auf mich nur für meinen partner zu interessieren und suche / finde neue eigenschaften lieber bei anderen.

die frage ist: was tue ich bewusst? wofür entscheide ich mich?

 
Der Thread ist schon älter, das Thema wird für mich aber wieder aktuell. Und ich erlaubt mir mal, auch meinen grössenwahn zu formulieren, der mir durch den Kopf geht. Es stellen sich mir erneut ein paar fragen und Gegenargumente interessieren mich.

Gibt es ein exklusivrecht auf liebe oder über einen Menschen?

Ich vermute, dass es das nicht gibt, selbst wenn auch bei mir der wunsch nach dieser romantischen ewigen liebe vorhanden ist. Erziehung hat da ganz schön was geleistet... ich glaube nicht (mehr), dass ein mensch immer feuer und flamme für einen anderen mensch sein kann, und dass diese flammen ganz natürlich auch den weg zu anderen menschen finden. Kann ernüchternd sein, wenn man gerade das gefühl hat, mit einem menschen zuhause angekommen zu sein.

Was ist mit der Intensität und der Intimität?

Das sind bedürfnisse, die ich nicht aufgeben will/kann. Jedem seines, man kann ja auch mit oberflächlichen begegnungen zufrieden sein. War ich auch eine zeit lang. Mein wiederkehrendes muster ist, auf männer zu treffen, die überwiegend nach freiheit suchen und eher einzelkämpfer sind. Schliesst sich freiheit und intensität/ intimität aus?

Was ist "freie Liebe"? Was versteht ihr darunter?

Ich persönlich hab genug davon, alles zu unterteilen in eine entweder nur "Gebende liebe" oder die "Nehmende". In natura hat mann und frau bedürfnisse. Die, die eher triebhaft sind und aber auch die nach tieferer verbindung. wieso hab ich noch nie gehört, dass eine offene Beziehung dauerhaft erfüllend ist? Vermutlich, weil es kein dauerhaftes Glück gibt, oder?

Lg

 
liebe rosenkatze

ich kenne ein paar, dass seit nunmehr neun jahren eine offene beziehung lebt. seit letztem jahr haben sie eine süsse kleine tochter. ich habe keine ahnung, wie sie das hinkriegen, aber es scheint irgendwie zu funktionieren. sie sind sich dadurch in vielen dingen sogar näher, da sie viel intensiver miteinander kommunizieren.

ich selber könnte das nicht. nicht weil ich einen besitzanspruch auf meinen partner haben möchte, viel mehr weil es mir an genügend selbstvertrauen fehlt. es braucht nämlich nicht nur vertrauen in den partner. es geht dem erwähnten paar nicht darum, dass der andere als partner nicht genügt. sie sehen das mehr als ergänzung zu ihrer zweisamkeit. und genau das macht sie stark. weil jeder für sich genug selbstvertrauen hat, dass er was immer auch passiert, dies nicht ihren 'wert' als mensch beeinflusst.

ich bin auch von dem 'für immer und ewig' schlag. da hat nicht nur die erziehung ihren beitrag geleistet bei mir, im gegenteil, hollywood und cinderella hatten da viel mehr die finger im spiel.

ja, das mit den einsamen wölfen kenn ich auch. wobei ich bei meiner letzten 'beziehung' bemerkt habe, dass auch ein mann, der im grunde kein einsamer wolf ist, durch mein verhalten zu einem wird... und bei mir spielen da intensität und intimität eine riesige rolle. dieses so genannte 'verschmelzen' geistert irgendwo in mir als erstrebenswert herum. das macht keiner lange mit.

was dauerhaftigkeit angeht, kann ich da aus meiner erfahrung nur sagen, dass nichts von dauer ist. aber ich habe inzwischen auch erkannt, dass dies auch an mir liegt und nicht nur an den männern, die ich mir aussuche. was neu ist bei diesem mann, ich wünsche ihm von herzen nur das beste.

ich mache mir auch viele gedanken über dieses thema. ich würde es nicht 'freie liebe' nennen. ich würde es eher so beschreiben, einen partner zu finden, bei dem ein 'besitzanspruch' gar nicht zum thema wird. bei dem die ganzen spielchen mit eifersüchteleien und unsicherheiten nicht nötig sind.

ob es irgenwo so einen mann gibt, der mir die sicherheit vermitteln kann, die ich in mir selber nicht finde... ich glaube nicht. so lange ich diese sicherheit nicht in mir selber finde, werde ich immer wieder diesen verlustängsten zum opfer fallen.

ich weiss nicht, ob das in die richtung der gedanken geht, die du dir machst. ist vielleicht auch an deinem thema vorbei gedacht :)

lg anne

 
Vielleicht lässt sich die Sicherheit auch deswegen nicht finden, weil wir nicht an unserer Menschlichkeit vorbeikommen. Wir lavieren ständig zwischen Angst und Vertrauen. Vielleicht kann man einem Mann, der seine Sexualität mit anderen Frauen auch auslebt, noch mehr vertrauen, dass er zurückkommt. Ich sehe da keine Herausforderung.

Warurm muss aber mein Partner die mit mir gelebte Intimität zu einem Inflationsgut machen? An dieser Stelle finde ich jegliche Vergleiche mit Tieren daneben.

Da ist eine kleine Schnittmenge mit den Tieren. Nur eine kleine jedoch. Es gibt Männer und Frauen, die problemlos zu einem Partner bzw. einer Partnerin stehen können. Man braucht nicht hier zu lesen, wie viel Leid sonst ensteht.

Eine offene Beziehung ist in meinen Augen purer Masochismus bzw. Sadismus. Manche Leute stehen drauf.

 
Wieso kommt man bei Freundschaften nicht auf die Idee, zu wollen, dass man der einzige Freund sei?

Danke für die kommentare, lass ich wirken...

 
Gibt es ein exklusivrecht auf liebe oder über einen Menschen? Ich vermute, dass es das nicht gibt, selbst wenn auch bei mir der wunsch nach dieser romantischen ewigen liebe vorhanden ist.
Exklusivrechte vermasseln sogar mehr als man meint, und auch dieser Blick in die Zukunft, so von wegen ewiger Liebe.

Ist es nicht viel wichtiger die Liebe dann zu geniessen, wenn man sie gerade fühlt? Denn Morgen kann es schon ganz anders sein..

Kann ernüchternd sein, wenn man gerade das gefühl hat, mit einem menschen zuhause angekommen zu sein.
Ja, das ist es. Deshalb ist es auch so wichtig dass man sich bewusst macht, dass man weder irgendjemand festhalten noch mit irgendwelchen Rechten die Liebe festnageln kann.

Schliesst sich freiheit und intensität/ intimität aus?
Meinst Du damit eine offene Beziehung? Wenn es so ist, dann denke ich nein, warum sollte es sich ausschliessen? Es kommt nur auf diejenigen Personen an, die davon betroffen sind. Wenn es für alle Beteiligten stimmt, ist doch alles ok.