Er braucht Zeit - ist das immer negativ?

DesperateIsland

Benutzer
28. Dez. 2009
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Hey,

ich bin ca. ein Jahr lang um meinen Vorgesetzten rumgeschlichen und hab meine Gefühle sehr im Zaum gehalten, er ist schließlich mein Vorgesetzter und ca. 15 Jahre älter. Wir haben uns immer gut verstanden, mehr nicht. Seit ca. 3 oder 4 Monaten habe ich das Gefühl, es ist etwas gekippt, es waren mehr Flirtereien, zufällige Berührungen, noch mehr gut verstehen.

Dann kam auf einer Firmenfeier eins zum anderen, dass ich ihm halt sagte, dass ich was für ihn empfinde. Er hat es sehr positiv aufgenommen, betont, dass es keinen Grund gibt, deswegen traurig zu sein, weil ich ihn mag und hat es nicht verstanden, dass ich es ewig für mich behalten habe.

Ich dachte es kommt dann "ich mag dich auch, aber nicht so" oder "der Altersunterschied" oder "die Arbeit"... er erzählte stattdessen, dass seine letzten zwei sehr langen Beziehungen gründlich in die Hose gingen und er seit Jahren mit dem Thema Beziehung komplett durch ist. Ich meinte zu ihm, ob er nicht denke, dass es jetzt nicht an der Zeit wäre, etwas daran zu ändern. Er erwiderte, das könnte durchaus sein. Man hat gemerkt, dass ihm das ganz schön zu denken gegeben hat alles, als wir uns verabschiedet haben, hat er mich das erste Mal umarmt und gemeint, wir müssen da definitiv nochmal weiter drüber sprechen, aber das wäre gerade ziemlich viel für ihn gewesen und er muss nachdenken.

Das ist jetzt zwei Wochen her. Letzte Woche hatte ich Urlaub, seit gestern und nächste er. Haben uns zweimal gesehen die Woche, erstes Mal sehr unsicher, das zweite Mal wieder entspannt, ein bisschen Flirterei, der Umgang miteinander ein bisschen vertrauter als vorher. Klar, normal nach so einem Seelenstriptease.

Aber nun ist erstmal 1,5 Wochen Funkstille. Ich bin vermutlich einfach zu ungehalten und alles... ich finde es durchaus gerechtfertigt, dass er sich in seinem Urlaub nochmal richtig Gedanken machen kann, darf, weil da endlich mal Zeit ist... aber es ist so mega unbefriedigend. Er spielt keine Spielchen, das ist mir klar. Ich glaube er hat einfach nur Angst, sich nochmal auf jemanden einzulassen. Und ich habe Angst, dass er zuviel Angst hat.

Ich werde mich jetzt bestmöglich versuchen abzulenken, Möglichkeiten gibt es genug..... aber puh, man knabbert doch ziemich daran, weil ich Angst habe, ihn dadurch irgendwie zu verlieren.

Dass jemand Zeit braucht um sich über so etwas klar zu werden und seine Gedanken zu sortieren, muss nicht immer schlimm sein, oder?

 
Ganz schön verkopft das alles... Ich bin ja immer der Meinung, es bringt nichts nur drüber zu reden. Es muss auch was passieren... Kuss oder ähnliches. Körperlichkeit gehört nun irgendwie einfach dazu... Davon schreibst Du aber gar nichts (außer einer Umarmung...)

 
Es hat sich bisher auch einfach irgendwie nicht ergeben oder es gepasst. Natürlich hast du Recht.... aber ja, bisher wüsste ich nicht wann das hätte passieren sollen.

Ich denke außer Acht lassen darf man nicht, dass jeder so seine Vorgeschichte hat. Sowohl ich als auch er... und ich habe diese Umarmung schon als echt viel aufgefasst. :blink: :mellow:

 
" Ich glaube er hat einfach nur Angst, sich nochmal auf jemanden einzulassen."

Das glaube ich nun nicht. Wenn man von jemandem angezogen ist, vergisst man schnell die Angst.

Er ist ein gestandener Mann, hat verschiedene Beziehungsbrüche erlebt und wüsste demnach, wie er damit umzugehen hätte.

Allerdings bedeutet es nicht, dass aus euch nichts wird. Manchmal entwickeln sich Gefühle langsam. Grundsätzlich könntest du ja klären, ob er überhaupt von dir angezogen ist. Das geht auch ohne, dass du mit ihm darüber sprichst. Wie guckt er dich an? Wie spricht er mit dir?

 
Nach eigener Aussage ist es auch keine Angst, sondern eher, dass das Thema Beziehung einfach für ihn durch ist, weil es halt so schief gelaufen ist in der Vergangenheit. Er hat sich sein Leben ohne Frau eingerichtet und das wäre okay so, auch wenn ihm natürlich einige Dinge fehlen.

Und eben auf seine Aussage hin, dass er eine Beziehung gar nicht mehr in Erwägung gezogen hat, sagte ich, vielleicht wäre jetzt eben der richtige Zeitpunkt, es zu ändern.

Es ist auch nicht er, das ist ein Mensch, der in eine Beziehung gehört, der geborene Familienvater, weil er so ein treuer und lieber Mann ist. Aber gut, das nur am Rande.

Wie er mich anguckt? Einfach nur liebevoll, sehr weich, in die Augen, offen....

Wie er mit mir redet? Auch das ist sehr liebevoll, er hört zu, er fragt nach, er neckt mich gerne, aber ist dfabei nie respektlos, ist aufmerksam, lächelt viel.

An sich habe ich einfach ein gutes Gefühl mit ihm, die Wellenlänge ist die gleiche und wir kommen super klar.

Er hat mich auch gefragt, ob ich wegen ihm auf der Feier war. Ich meinte "nein, nicht nur. Gibt viele Gründe heute hier zu sein" meinte er "schade." :D

Aber ja, irgendwie.... komme ich mir gerade vor, als hänge ich in der Luft.

 
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Ich wollte euch mal wieder updaten. Passiert ist nichts bisher wirklich mehr. Abgesehen von einem Treffen, dass er einen Tag vorher absagte.... Begründung bekam ich erst eine Woche später, hat sich sehr aufrichtig entschuldigt und hofft, dass ich es verstehe und nicht denke, er geht mir aus dem Weg. Glaube ich ihm auch.

Habe nicht mehr weiter angefragt, ob er Zeit hat oder ähnliches.

Werde ihm im Januar sagen, dass ich kündigen will bzw. mir einen neuen Job suchen werde. Mich zermürbt es und reißt mir das Herz heraus, ihn um mich zu haben.

Es ist schlimm, seine Ambivalenz zu spüren. Sein ganzes Verhalten ist mir zugeneigt, seine Blicke, Gesten, aber da ist auch eben sein Nichtstun. Nicht wollen? Nicht können? Ahne, dass er Probleme mit sich hat. Dem Altersunterschied... glaube fast schon, dass er mir sich nicht zumuten will, weil ich noch so jung bin und mir alles offen steht und er eben seine Päckchen mit sich rum schleppt. Aber das ist alles nur Spekulation.

Ich habe ihn nicht vollständig abgeschrieben, dafür ist er ein viel zu guter und besonderer Mensch, den ich niemals abschreiben können würde, solange er in meinem Alltag ist, aber ich habe meine Erwartungen auf Null gesetzt, einfach, um mich selbst zu schützen.

Bezeichnend für die ganze Situation: Als er neulich morgens kam, ansetzte um mir zur Begrüßung den Arm zu streicheln, aber dann zurückzog.

 
Ich bin mir manchmal unsicher, ob ich vielleicht damit übertreibe zu kündigen. Weil er ja wirklich sehr lieb und rücksichtsvoll ist und mir nichts getan hat. Abgesehen eben von der Tatsache, dass er nichts tut.

Denkt ihr, ich übertreibe?

 
Ja. Und ich denke, die Sache ist noch lange nicht vom Tisch. Die Frage ist nur, ob du noch Geduld hast oder nicht.

 
Wieso denkst du, die Sache ist noch nicht vom Tisch?

Was würdest du an meiner Stelle tun?

Ich würde dem Mann alle Zeit der Welt geben, wenn ich nur wüsste, ob es eine Chance gäbe auf ein uns... also die Geduld würde ich haben, ja!

 
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Vielleicht weil ich mir von Freunden zuviel habe einreden lassen. Dass, wenn er mich mögen würde, Zeit haben wollen würde, auch wenn er Angst vor was auch immer hat, wenn er mich wirklich mögen würde, sich dieser Angst stellen würde... wobei ich als Angstpatient eigentlich selbst weiß, dass das Blödsinn ist.

Vielleicht bin ich nach der langen Zeit einfach sehr verunsichert, in der so wenig bis gar nichts passiert.

An sich glaube ich tief in mir drin, dass da immer noch mehr ist von seiner Seite, aber er überfordert ist mit der Situation. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll.

 
Ich denke, wenn die Chance besteht und das scheinst du auch so wahrzunehmen, dann ist meiner Meinung nach das Beste was du tun kannst, ihm weiter zu zeigen, dass du ihn magst, aber OHNE Annäherungsversuche, OHNE Druck. Und ihm gleichzeitig dadurch zeigen, dass du warten kannst und Geduld hast und ihn wirklich willst. Denn er braucht Sicherheit, um die Angst zu überwinden.

 
Ja... verstehst du ein bisschen meine Zwickmühle? Ich denke die Arbeit steht dem Ganzen auch im Weg, weil er (ich auch) Gerede hasst und nicht im Gespräch sein will.

Hinzu kommt noch, dass ich eigentlich wirklich unabhängig von diesen Gefühlen für ihn aus arbeitstechnischer Sicht wirklich einen neuen Job suchen will und dort wegen ihm schon länger bin, als ich es eigentlich sein will.

Auf der anderen Seite sehe ich es auch so, dass ich ihm weiter zeigen müsste, dass ich ihn mag ohne Druck aufzubauen... aber wie soll das gehen, wenn wir uns nicht mehr sehen würden?

 
Ich denke das sind 2 Themen, die du nicht miteinander vermischen solltest.

Das eine ist der Job und das andere Er.

Ich finde die Idee des neuen Jobs super, zumal du schreibst, dass du sowieso berufsmäßig eine Veränderung brauchst.

Und ich glaube auch dass der Abstand zu ihm durchaus Chancen in jeglicher Hinsicht mit sich bringen kann.

Ihr versteht Euch doch. Was spricht also dagegen, auch nach einem Jobwechseln im Kontakt zu bleiben? Vielleicht hilft gerade auch das bei einer Annäherung. Denn ich glaube dass man den Job-Faktor bei Euch auf keinen Fall vernachlässigen sollte. Vorgesetzter, älter, was sagen die Kollegen... da schwingt schnell eine Menge an Überlegungen mit, die nicht zum Tragen kämen, wenn ihr Euch woanders kennengelernt hättet.

Wenn der Kontakt dann tatsächlich nur rein freundschaftlich ist, sehe ich da ganz andere Chancen.

Und wenn er selbst den Kontakt abblockt, dann ist der Abstand auch für dich das Beste, um davon los zu kommen.

Nichtsdestotrotz solltest du über den Jobwechsel aber nur in Erwägung ziehen, wenn es dabei wirklich um Dich geht.

Nicht um ein Taktieren.

 
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Ja... wie gesagt, der Jobwechsel spukt sein Wochen oder Monaten in meinem Kopf herum. Habe es ihm schon im August oder September angedeutet, dass ich nicht noch sehr lange dort bleiben möchte. Für meine Arbeitsperspektive wäre es also sehr wichtig, definitiv, nicht von der Hand zu weisen, weiß er auch. (Kommentar von ihm war darauf übrigens, dass er daran noch nicht denken will, dass ich mal gehen werde.)

Zum Einen sehe ich da aber auch die Chance, dass es mal in die richtige Richtung gehen könnte, weil, sagt eine Freundin völlig zurecht, solang ich dort bin, wird er sich wohl auf nichts einlassen. Zum Anderen ist da die Angst, ihn einfach nicht mehr dann zu sehen.

Und wie soll ich ihm das sagen, ohne ihm zu vermitteln, es liegt nicht an ihm?

Ich habe bisher noch keine Bewerbungen geschrieben, weil ich ihm vorher sagen will, dass ich gehen will. Ich finde, auch wenn da eigentlich zwischen uns nicht so wirklich etwas ist, ist es fair, wenn er das weiß. Fühle mich einfach wohler damit, es ihm erst zu sagen, dass ich wohl in absehbarer Zeit kündigen werde und nicht in paar Wochen sagen "du, ich werd die Tage meine Kündigung abgeben und bin jetzt sehr bald weg".

Also nur wie... Gründe erklären für den Job... gleichzeitig sagen, dass es mir nicht leichtfällt, weil ich Angst habe ihn nicht mehr zu sehen? Bloß nicht sagen, dass es mich zermürbt?

 
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Ich weiss nicht ob ich ihm das sagen würde.

Klingt für mich sehr danach, dass er davon überzeugen soll doch nicht zu gehen. Also irgendwie sehr bemüht von dir.

Zumal du es ja scheinbar schon mal angedeutet hattest.

Bewirb dich und schau was passiert. Man weiss doch auch gar nicht wann du einen neuen Job findest. Dann hast du Kündigungsfristen usw., bist also nicht von heute auf morgen weg.

Und wenn es dann irgendwann soweit sein sollte, kannst du immer noch ganz locker sagen, dass du dich beruflich weiterentwickeln möchtest und dir wünschen würdest, dass ihr in Kontakt bleibt.

Alles andere ist echt too much.

 
Ich denke auch, dass du die beiden Teile - Job und Verliebtheit - nicht mehr richtig auseinanderhalten kannst.

Die Jobseite: Das ist eine einfache Sache. Du gibst deinem Arbeitgeber deine Arbeitskraft, er bezahlt dich dafür. Wenn du in die Zukunft denkst und deine Stellung auf dem Arbeitsmarkt verbessern willst und auch jobmässig Chancen siehst, das zu tun, dann tust du das. Dabei spielt es keine Rolle, ob er damit einverstanden ist oder nicht. Das ist einfach ein Arbeitsverhältnis, keine Beziehungssache. Da spielen Gefühle nur eine untergeordnete Rolle. Zudem dankt es einem keine Firma, wenn man sich für sie aufopfert und Chancen vertut. Wenn Entlasssungen angesagt sind, dann werden die auch einfach durchgeführt.

Davon trennen musst du deine Beziehungsansprüche an ihn. Dein Job ist keine Plattform, um damit irgendetwas zu bewirken, was über deine Arbeit im Sinne deines Anstellungsvertrages erfüllen musst oder machen könntest. Nicht vorgesehen ist dabei, dass du den Chef wegen Liebe in die Enge drängen kannst, weil du ihm sagst, du würdest kündigen, da du ein besseres Angebot hättest. Was soll er dann machen? Wenn du ein besseres Angebot hast, könnte er dir höchsten eine bessere Arbeitsstellung geben oder mehr Lohn - aber sicher nicht mit einer Beziehung zu dir. Das wäre ausgeschlossen und sein Verhalten deutet auch gar nicht darauf hin, dass er sich irgendwie bedrängen lässt. Das finde ich übrigens eine tolle Haltung von ihm. Schliesslich möchte er nicht nur das Gerede vermeiden, sondern auch eine Bevorzugung deiner Person in seinem Betriebe.

Daher wäre es wirklich das beste, wenn du kündigst, da du einen besseren Job in Aussicht hast. Und dann spricht nichts dagegen, dass du ihn weiterhin kontaktierst und auf eine Liebesbeziehung mit ihm hinarbeitest. Dass du nicht wegen ihm kündigst: Nun, das wäre eben das Unter-Druck-Setzen. Damit würdest du ja zeigen, dass du eben doch wegen ihm kündigst, würde er eine Beziehung mit ihm eingehen, würdest du wohl nicht kündigen. Einen schlechteren Job mit einer Beziehung verrechnen und hoffen, dass für dich doch mehr herausspringt.

Ganz abgesehen von diesen Rechnungen fände ich es höchst problematisch, wenn du dort arbeiten würdest und er tatsähclich sich auf eine Beziehung einliesse. Schliesslich heisst es nicht umsonst: Don't fuck the companie.

 
Hm. Ihr gebt mir schon zu denken. Vielleicht mal zur Erklärung: es ist für mich nur ein Nebenjob. Hauptberuflich studiere ich. Aus diesem Grund verhält es sich mit Kündigungsfristen etc. ein bisschen lockerer und so weiter. Er leitet nicht den Betrieb, ist aber mein Vorgesetzter.

Ich würde dort nicht bleiben, wenn ich mit ihm eine Beziehung hätte. Dann hätte ich sehr schnell gekündigt, selbst wenn ich dann erstmal ohne Job wäre. Ich will ihn auch gar nicht unter Druck setzen. Deswegen finde ich es gut, wenn ihr mir das ein bisschen reflektiert.

Wenn ich sage, "hey, ich habe gekündigt, in 2 Wochen war's das hier für mich." Bzw. je nach neuem Job könnte es von heute auf morgen für mich es dort gewesen sein. Finde das einfach ein bisschen... ich denke, da könnte er sich einfach überfahren fühlen. Finde es schon fair, dass mit längerem Anlauf zu sagen. Wir verstehen uns ja gut, dann sollte er das schon wissen.

Ihr habt durchaus Recht, es ist nicht okay, damit irgendwas bezwecken zu wollen, habt mir da ein bisschen den Kopf gewaschen. Trotzdem werde ich es ihm sagen, bevor ich kündigen werde, dass ich kündigen werde.

Was das bevorzugen angeht... nun ja. Er tut das schon, ich nutze das nicht aus, nichts läge mir ferner... aber ich spüre teilweise schon, dass andere mir gegenüber reservierter geworden sind. Natürlich weiß ich es nicht sicher, vermute aber, es liegt daran.

 
Moral und Anstand sind schöne Dinge. Aber man muss sie auch richtig einsetzen.

Wenn du eine Kündigungsfrsit hast, die dir erlaubt, innerhalb von zwei Wochen zu gehen, dann ist das nicht wegen ihm, sondern weil das in deinem Vertrag steht. Vielleicht kannst du mir aber darlegen, was mit ihm passieren sollte, wenn du ihm nicht viele Wochen im Voraus sagen würdest, dass du dann gehst Auf was soll er sich vorbereiten? Höchsten auf eine neue Mitarbeiterin.

Aber ist der Hintergedanke nicht der, dass er dann weiss, dass du in wenigen Wochen weg bist und er sich jetzt beeilen und vorwärtsmachen sollte, wenn er dich noch haben möchte.

Es reicht doch, dass du ihm sagt, dass du kündigst, wenn du kündigst.

Aber: Er ist nicht der Chef der Bude, daber dein Vorgesetzter. Voilà, da haben wir's. Was meinst du, wie würde er denn dastehen, wenn sein Chef erfährt, dass er eine Beziehung mit einer "temporären" Angestellten hat? Meinst du nicht, dass er sich das möglicherweise nicht leisten kann, weil ihn dann seine Vorgesetzten schief angucken, eventuell massregeln oder gar versetzen, entlassen?

Nun: Wenn du ja sowieso gehen wirst, sollte eine Beziehung eintregen: Warum gehst du dann nicht bereits jetzt? Schliesslich stehst du dann fast am gleichen Punkt: Du hast keinen Job (und bist auch nicht darauf angewiesen), du bedrängst ihn nicht, und vielleicht lässt sich dann auch die Ernsthaftigkeit deines Beziehungswunsches überprüfen. Schliesslich hast du dann bessere Karten, weil du unabhängig von ihm und dem Betrieb bist und er auch nicht seiner Bude verpflichtet bleibt.

Dass er in diesem Fall auf dich zugeht, ist sehr viel wahrscheinlicher, als wenn du eben solange bleibst, bis du ihn dir genommen hast.

Sollte er nicht anbeissen, würdest du ja auch kündigen, weil du es nicht mehr aushalten würdest. Also: Dann hast du diesen Druck schon mal abgelassen. Und sollte er dich dann nicht wollen, dann bist du genau da, wo du eben hinwolltest.

Dass sich die andern jetzt schon reservierter zeigen und er dich offensichtlich doch bevorzugt behandelt, das sollte dir zu denken geben.

 
Ich kann den grundsätzlichen Gedanken, dass du ihm das vorab sagen möchtest dahingehend verstehen, dass man einfach so denkt wenn man verliebt ist ;)

Aber glaube mir: von Außen betrachtet ist das total verkopft und vermutlich auch eher kontraproduktiv.

Wie tonton schrieb: das klingt danach, dass er mal hinne machen soll, bevor du weg bist.

Ich stelle es mir tatsächlich viel vielversprechender vor, dass du kündigst und ihm im Zuge dessen nochmal Deine Kontaktdaten gibst mit dem Hinweis, dass du dich sehr freuen würdest wenn ihr in Kontakt bleiben würdet und man doch einfach mal was zusammen trinken gehen könnte.

Ich glaube sowieso, dass du weniger verständnisvoll und anbiedernd sein solltest (soll nicht böse klingen, sorry), sondern eher die gutgelaunte tolle Frau geben solltest, die er sich doch einfach schnappen muss.