Er fühlt sich leer gegenüber der Beziehung

Mirjana45

Neuer Benutzer
06. Aug. 2012
25
0
0
33
Hallo ihr, ich bins wieder ;(

Es geht hier immer noch um denselben Mann wie immer. Ich liebe ihn wirklich über alles und würde alles für diese Beziehung tun. Wir sind nun viereinhalb Jahre zusammen.

Hier war schon mal was:

Laut ihm hat das aktuelle Problem aber nichts damit zu tun.

Das Problem ist folgendes: Er hat mir heute eröffnet, dass er gegenüber unserer Beziehung eine starke Leere empfinden würde - er wisse nicht, wass er im Bezug auf die Beziehung empfinden würde. Er habe aber nicht "keine Gefühle mehr", das nicht. Er liebe mich auch immer noch und ich täte ihm so gut und dank mir kann er besser mit Emotionen umgehen (als als wir uns kennen lernten), er hätte dank mir eine gewisse Selbstsicherheit gewonnen (er hatte in seiner Jugend massiv Probleme mit der Selbstsicherheit und war darum auch in psychiatrischer Behandlung) und ich sei ein absoluter Glücksfall, dass ich sogar mit jemandem wie ihm klarkomme [zit]

Die Leere würde sich nur auf die Beziehung beziehen (super Wortwahl...), nicht aber auf andere Aspekte seines Lebens - Freunde und Studium zum Beispiel.

Ich konnte ihn überzeugen, dass er am Montag gleich einen Psychiater/-ologen anruft und einen Termin vereinbart - das wird er machen. Seine grösste Angst sei, dass dieser Typ ihm dann sagt, dass diese Leere normal sei. Er wisse aber auch nicht, was er dann tun würde - er wolle mich ja nicht verletzen, und evtl würde er die Beziehung dann selbst weiterführen, weil er mir das schuldig sei.

Ich bin nun meeeega verwirrt und weiss nicht, was ich fühlen soll - Zuversicht oder ist das die Vorspeise vom Beziehungsende?

Und ist es nach drei Jahren nicht auch irgendwie normal, dass man nicht immer gleich auf und ab hüpft vor Verliebtheit?

Und hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir seine Situation irgendwie erklären?

Ich wär sehr dankbar für Antworten

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Er hat mir heute eröffnet, dass er gegenüber unserer Beziehung eine starke Leere empfinden würde -
ich finds etwas schwierig mit darunter etwas vorzustellen.

Also wenn ich über längere Zeit eine stressige Situation oder eine belastende Lebenslage durchstehen muß, komme ich

an den Punkt mich leer oder ausgelaugt zu fühlen.

In wiefern passt das jetzt zu einer Beziehung die im Normalfall aus Harmonie mit diversen Auf und Abs besteht?

Habt ihr vielleicht viele Probleme? Oder schwelt vielleicht doch noch die damalige Problematik unausgesprochen weiterhin,

was auf Dauer ja ebenfalls zehren kann?

Er wisse aber auch nicht, was er dann tun würde - er wolle mich ja nicht verletzen, und evtl würde er die Beziehung dann selbst weiterführen, weil er mir das schuldig sei.
Nur mal reine Spekulation: Was wäre, wenn er das bereits seit dem letzten Streit tut???

Auf Dauer ebenfalls sehr auslaugend..

lg

Sonnenstein

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finds ebenfalls mehr als schwierig, mir etwas darunter vorzustellen. Aber er kann ja sein Problem nicht mal richtig selbst erklären/benennen.

Er hat gesagt: "Man sagt ja immer, dass man es einfach spüre, ob man mit jemandem zusammen sein/bleiben wolle oder nicht. Aber ich spüre einfach nichts."

Die vergangene Problematik hat scheinbar wirklich nichts damit zu tun - ich hatte damals rechte Stimmungsschwankungen und war des öfteren unfair ihm gegenüber. Er war dadurch total verunsichert (verständlich) und wollte deswegen die Beziehungspause. Dort ist ihm dann klar geworden, dass er mich immer noch will.

Ich hab meine Stimmungsschwankungen in den Griff bekommen, und die Beziehung danach war super. Er wurde heute auch nicht müde zu betonen, dass das wirklich nicht mein Fehler sei und das Problem ganz allein von ihm aus käme und ich mir kein Gewissen machen soll (haha) und ich könne ja gar nix dafür, ich sei ja so lieb und fürsorglich und er sei ein Eisklotz, und das mache ihm ein schlechtes Gewissen.

Trotzdem sei er leer.

Wenn es wirklich was mit mir zu tun hätte, dann hätt er mir das sicher gesagt - letztes Mal hat er das ja auch getan (wenn auch etwas unklar).

Das beantwortet auch gleich die nächste Frage - wir hatten überhaupt nicht viele Probleme. Ich empfand die Beziehung als sehr harmonisch und schön.

Auch hab ich ihn gefragt, ob es am Alltag, an der Routine läge und es ihm "langweilig" sei in der Beziehung. Das verneinte er auch.

Ich hab also echt keine Ahnung was da grad abgeht...

Edit: hab dein Edit gar nicht gesehen...

Ich denke nicht, dass das der Fall ist. Das ist ja nun 7 Monate her, und das leere Gefühl hat er erst seit einigen Wochen. Auch hat er wie gesagt betont, dass die beiden Ereignisse nichts gemein haben. Ich wüsste nicht, weshalb er da lügen sollte. Ausserdem ist er einer der ehrlichsten Menschen, die ich kenne (ob nun gut oder schlecht ;-) )

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ja nun 7 Monate her, und das leere Gefühl hat er erst seit einigen Wochen.
Ich hatte nur den Gedanken, da er dir sagt, er bliebe egal wie bei dir.

Aus Dankbarkeit und weil er es dir schuldig sei.

Wenn er nun damals bereits aus der Beziehung wollte, mit wie ich empfand vorgeschobenen Gründen,

es aber dann doch nicht durchgezogen hat aus Schuldgefühlen, könnte das seine Leere erklären.

Eine Zeitlang kann man das machen, aber es raub unendlich Kraft etwas gegen die eigenen Bedürfnisse zu leben.

Und nun kann er einfach nicht mehr, denn er hätte die ganze Zeit seine Gefühle weggeschoben und verdrängt,

wodurch er nun ein leeres Gefühl spürt. Nicht dir gegenüber, sondern vielleicht seiner Entscheidung.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmmm das ist schwierig.

Die Gründe, die im alten Faden stehen, das sind die Gründe, die er mir am Tag des Pausenanfangs in einem krassen Gefühlsausbruch und ohne Selbstkontrolle an den Kopf geworfen hat - nicht aber die wahren Gründe. Die hat er mir dann erst am Ende ruhig und klar formuliert, das war das mit dem Stimmungsschwankungen.

Und er hat mir ja auch heute wieder und wieder gesagt, dass er mich liebt. Und wenn das nicht so wäre, dann hätte er die Beziehung längst beendet [zit]

 
Und wenn das nicht so wäre, dann hätte er die Beziehung längst beendet [zit]
Hat er das gesagt?

Also wenn er wirklich ehrlich zu dir und sich selbst ist, erklärt sich mir das wirklich nicht.

Was ist eine Leere gegenüber einer Bezieung zu einem Partner den man liebt????

Die Bezieung kann man langweilig und monoton sein, aber das scheint, wie er ja selbst sagt nicht so zu sein.

Hmm nein ich passe :) Vielleicht kommt mir später noch eine Idee oder vielleicht gibt es hier Leute, die so etwas kennen?

lg

Sonnenstein

 
Ja, das hat er gesagt, und ich glaube ihm auch.

Er ist sich selbst auch bewusst, dass da keine Leere sein sollte, weil ich ja so lieb und fürsorglich usw sei und alles richtig gemacht hab, aber sie sei halt einfach da und er könne sich das auch nicht erklären.

Vielleicht ist es wirklich etwas monoton bei uns (hatte ich zumindest den Eindruck, mich stört das allerdings gar nicht, ich finds schön, diese Vertrautheit) und er weiss es nur nicht.

Ich hoffe so sehr, der Psychologiater bringt was. Oder es ist eine Art Depression oder etwas, was man aus der Welt schaffen kann. Weil das kanns doch wirklich nicht sein...

Vielen Dank für deine Hilfe, sonnenstein! Ich kapier ja wirklich auch gar nix, also ist das nur verständlich :)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hoffe mal der Psychiater sagt am Ende nicht auch noch "ich passe" :)

Eine Depression wäre schon heftig und sehr langwierig.

Ich hoffe für dich, das es alles bald wieder gut wird. Schreib auf alle Fälle mal

was dabei raus kommt.

lg und alles Gute

Sonnenstein

 
Das hoffe ich natürlich auch!

Ja, eine Depression ist nicht lustig, die hatte ich auch schon mal, glücklicherweise nur vergleichsweise "kurz". Ich frage mich einfach, welche Variante die "beste" für uns wäre, wieder zueinander zurück zufinden, und vor allem, was ICH tun kann. Denn offensichtlich ist es ja schon ein Problem von mir - irgendwie. Aber nur rumsitzen und warten, das widerstrebt mir aufs Gröbste.

 
Ich hab nochmal eine Weile gegrübelt - na ja, sagen wir, ich hab die ganze Zeit nichts anderes gemacht...

Zwar hab ich nicht viel Ahnung von Psychologie, aber ich habe noch was gefunden, was einen Einfluss haben könnte.

Nämlich hab ich schon lange den Eindruck, dass er extrem streng mit sich selbst ist, dass er alles immer können und wissen will, dass er in jedem Fachgebiet eine Ahnung haben will (klar, das will jeder, aber nicht in diesem Ausmass O.O ). Ausserdem hat er mir erzählt, dass er in letzter Zeit mehrere Male in Tränen ausgebrochen sei, weil er gedacht hat, er sei zu schlecht (für was auch immer). Ausserdem hatte er in seiner Jugend wie gesagt massiv Probleme mit der Selbstsicherheit und dem Selbstwertgefühl und war darum auch in psychiatrischer Behandlung.

Auch hat er mehrere Male gesagt, er habe ein sehr schlechtes Gewissen mir gegenüber, weil ich ja so toll (...) sei und er so unromantisch und mir so wenig zurückgeben könne (ich hatte paar Mal den Eindruck, dass er fast Angst vor Romantik/Gefühlen hatte...)

Könnte es nun nicht auch das Problem sein, dass er irgendwie Angst hat, mir nicht zu genügen? Und er das nicht weiss und deshalb nur die Leere spürt?

 
Gibt es denn irgend eine Diagnose weshalb er schon ein Behandlungsbedürfitges Selbstwertproblem hat, oder liegt das an

schlimmen Erlebnissen?

Das kann natürlich alles eine Rolle spielen wenn man glaubt nicht gut genug zu sein und vielleicht ständig mit sich ringt

perfekt zu sein.

mir kam da auch noch ein Gedanke der vielleicht auch etwas damit zu tun haben könnte.

Ihr seid jetzt 4 jahre ein Paar und noch recht jung.

Am Anfang ist man verliebt, was ein berauschendes Gefühl ist. Nur ebbt das natürlich irgendwann ab.

Das was bleibt, wenn es Liebe ist, ist auch ein schöner Zustand natürlich, aber nur eben quasi „leiser“ als die rosa Wolken Zeit.

Ich kann mir da schon vorstellen, das er sich vielleicht fragt, ob es das nun für den Rest seines

Lebens gewesen sein soll. Nie wieder verlieben, nie wieder Schmetterlinge und dergleichen

die nächsten in etwa 60 Jahre...

Gerade wenn man noch so jung ist, hat man das ja noch nicht so oft erlebt, und vielleicht

quält ihn auch diese Vorstellung,

Aber das sind alles nur Spekulationen natürlch. Du mußt nur aufpassen jetzt nicht zu einer Art Therapeutin zu werden.

Schalte ab und an mal ab und tu was für dich. Sonst dreht sich das um und er ist irgendwann wieder fit und du am Boden.

 
Sonnenstein, du bist gold wert :]

Ich kenne die Diagnose nicht, aber es liegt daran, dass er mit vielen älteren Geschwistern als Halbwaise aufgewachsen ist, das Geld immer knapp war und er in der Schule gemobbt wurde. Dazu hatte seine Schwester Drogenprobleme und Vater war auch völlig am Anschlag.

Das könnte natürlich sein. Wobei er immer gesagt hat, die rosa Wolke sei nix für ihn, die verneble den Blick... Er ist nämlich ein sehr sehr rationaler Mensch. Zudem ebbt diese Phase ja schon deutlich vorher ab, nicht?

Ich hab mir das nichtsdestotrotz auch überlegt, und ich hab ihn auch drauf angesprochen. Und er hat gesagt, es sei nicht so - er fühle einfach gar nichts. Aber auch keine Abneigung oder sonst was, was ihn von mir weg treiben würde. Sonder einfach rein gar nix, gähnende Leere.

Vor zwei Wochen hat er mir noch gesagt, er könne sich gut vorstellen, so lange mit mir zusammen zu sein. Gut, er sprach von 40 Jahren, aber auch das reicht mir fürs erste ;-) Und dass er sich vorstellen könne, mit mir Kinder zu haben, und wir haben schon darüber gesprochen, dass er im Kreissaal dabei sein muss...

Dazu kommt, dass er vor mir schon die eine oder andere Frau (viele, dünkt mich, für sein damaliges Alter...) hatte, aber die waren jeweil nur von kurzer Dauer und jedes mal war er danach sehr verletzt. Ich weiss nicht, ob er das nochmal durchmachen will, diese Verletztheit, nur um nochmal die Wolke, die ja eh nix für ihn sei, zu erleben.

Keine Sorge um mich, ich bin ziemlich stabil - meistens jedenfalls ;) Und ich therapier ihn ja auch nicht, ich will ihn einfach so gut es geht unterstützen, was mir ja letztendlich auch dient.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und er hat gesagt, es sei nicht so - er fühle einfach gar nichts
dir gegenüber ja schon wie er sagt.

Also heißt das ja dann, das irgendwas in der Beziehung ihn belastet.

Möglicherweise schon länger, denn vor dem Gefühl der Leere

kommt ja meist erst Ablehnung und Unmut.

Irgendwann, wenn man das Gefühl hat nichts dagegen tun zu können

kommt eine Art Ohnmacht man resigniert ist ausgepowert und fühlt sich dann leer..

Blos was kann das sein?

Ich schätze da liegt am ehesten wirklich etwas in seiner Persönlichkeit im Argen

und er wird da sicher beim Psychologen gut aufgehoben sein.

Denn wenn die Gefühle stimmen, und blos die Beziehung nicht so läuft, wie man es gerne hätte.

kann man daran ja was ändern.

Dann hätte ich jetzt von ihm auch eher sowas erwartet wie: "du unsere Beziehung ist irgendwie eingeschlafen"...oder ähnliches.

dass er mit vielen älteren Geschwistern als Halbwaise aufgewachsen ist, das Geld immer knapp war und er in der Schule gemobbt wurde. Dazu hatte seine Schwester Drogenprobleme und Vater war auch völlig am Anschlag.
Also eine schöne Kindheit klingt anders. Ich schätze ihm fehlt das Urvertrauen,

denn es war ja in frühen Jahren keine direkte enge Vertraute da, die ihn mit Liebe

überschüttet.

 
Genau das wirft bei mir auch viele Fragen auf - wie kann er ein Problem mit der Beziehung haben, nicht aber mit mir? Bin ich nicht quasi seine Beziehung..?

Ich wüsste wirklich so gerne was los ist. Aber er weiss es ja nicht mal selbst... Ich hoffe, der Psychologe hilft ihm, sich über seine Gefühle klar zu werden.

 
So, es gibt Neuigkeiten.

Mein Freund ist immer, wenn er zum ersten Mal ein Problem anspricht, extrem emotional (weint) und verwirrt. So war das auch am Samstag. Deshalb kamen dabei auch nur uninterpretierbare Sachen heraus.

Nun, wir haben gestern abends nochmal darüber gesprochen, diesmal ganz sachlich objektiv. Er war auch schon wider viel klarer und konnte endlich beschreiben, was sein Problem war. Nämlich folgendes:

Er überlege sich, ob er mit mir zusammen sei, weil er mich wirklich will, oder weil er nur nicht allein sein will. Mit andern Worten - er versucht grad, sich über die Gefühle mir gegenüber klar zu werden. Ob da überhaupt noch was ist, was für eine Beziehung reicht. Er hat mir aber wieder und wieder versichert, dass ich eigentlich seine Traumfrau sei, aber das mit den Gefühlen grad nicht klappt.

Er hat mir auch erzählt, dass der Fall für ihn am Sonntag Vormittag klar war, dass er sich trennen würde. Hat er dann aber nicht, weil er den Abend mit mir schön fand, und am Abend war er grad wieder ganz zuversichtlich - und wir haben uns sogar geküsst! (Also ich hab ihn da zu gar nix gezwungen, das kam von ihm aus!)

Ich hab ihn paarmal vehement darum gebeten, dass er sich doch bitte kein schlechtes Gewissen mit gegenüber machen soll (was er nämlich ganz stark hat, weil er eine "so tolle Frau so dermassen verletzt", aber ich bin der Meinung, das bringt uns beiden nix, schlimmstenfalls ist es nur kontraproduktiv.

In einer schwachen Minute ist mir dann rausgerutscht, dass ich das Ganze aus Selbstschutz eher pessimistisch betrachte - und da hat er gesagt, dann sei ich viel pessimistischer als er. Auch hat er mich noch grad gefragt, ob ich nächsten Sonntag (der ist erst in einer Woche...) mit ihm an ein Fussballspiel gehe - und er würde dann bei mir übernachten.

Klingt ja mal ganz phantastisch, aber das hat er alles gesagt, als er eine zuversichtliche Phase hatte - und wie wir ja wissen können die ganz schnell wieder verschwinden und der Pessimismus und der Trennungswunsch kommen zum Vorschein.

Heute haben wir uns wieder gesehen, hatten aber keine Gelegenheit, weiter ungestört darüber zu reden. Das war seltsam. Aber für morgen sind wir verabredet zum reden. Wünscht mir viel Glück ;(

PS: Ich hab ihm noch diesen Artikel zum lesen gegeben: http://www.beraterteam.info/beziehung-retten/beziehung-am-ende-oder-beziehungskrise-uberwinden/

 
Und er hat gesagt, es sei nicht so - er fühle einfach gar nichts. Aber auch keine Abneigung oder sonst was, was ihn von mir weg treiben würde. Sonder einfach rein gar nix, gähnende Leere.
Liebe Marjana,

das sind harte aber sehr klare Worte. Das passt aber nicht zu dem, was er für dich fühlt. Denn er sagte dir, dass er dich liebt. Ein Mensch, der eine gähnende Leere in einer Beziehung in sich trägt, der ist nicht mit dem richtigen Partner zusammen. Ja, er liebt dich, du bist seine Traumfrau aber manchmal reicht das nicht, irgendwas fehlt zwischen euch. Ja, du bist eine klasse Frau für ihn und ja, er ist gerne mit dir zusammen, kann sich Das oder Dies mit dir zusammen vorstellen aber es reicht trotzdem nicht.

Ich gebe es zu, er ist schon schwierig und auch sehr schwer ihn zu analysieren, irgendwie scheint er mir zwiespältig zu sein, auf der einen Seite liebt er auf der anderen Seite ist er innerlich leer. Ich denke, er ist mit sich selbst nicht im Reinen und muss erst sich selbst ordnen.

Es wäre angebracht, wenn ihr eine Weile keinen Kontakt miteinander habt, damit er sich voll und ganz auf sich selbst konzentrieren kann. Oft bringt ein harter Schnitt auch Möglichkeiten getrennt voneinander sich wieder anzunähern, jeder geht dann seinen eigenen Weg und jeder hat seine eigene Wohnung und jeder lebt sein eigenständiges Leben. Oft bringt das mehr als sich das Gehirn zu zermatern oder noch schlimmer, alles zu zerreden, was sowieso unterm Strich nichts bringt. Man kann einen Beziehung auch kaputt reden.

Geht in Freundschaft auseinander, also im Guten. Wünsch ihm alles Gute und lass ihn einfach los.

Du gehst sonst selbst kaputt, wenn du ihm helfen willst. Glaub mir, das schaffst du nicht, du kannst ihm nur sagen, dass du an ihn denkst und er immer ein Teil von dir sein wird. Es tut ihm sehr weh, wenn er laut aussprechen muss, er fühle rein gar nichts, hat eine unbändige Leere in sich. Diese Leere kannst du bei ihm innerlich nicht ausfüllen, Marjana, diese Leere ist inihm und diese Leere kommt von ihm aus, hat mit dir wirklich nichts zu tun.

Ich denke mal, er ist noch weit entfernt von sich selbst und braucht ernsthafte Hilfe, die ihn nährt. Ihn innerlich gesund macht. Du wirst ihm helfen, wenn du ihn alleine auf seinen Weg schickst.

Alles Liebe

starrily

 
  • Like
Reaktionen: sonnenstein
er versucht grad, sich über die Gefühle mir gegenüber klar zu werden. Ob da überhaupt noch was ist, was für eine Beziehung reicht. Er hat mir aber wieder und wieder versichert, dass ich eigentlich seine Traumfrau sei, aber das mit den Gefühlen grad nicht klappt.
Theorie und Praxis eben, Rational betrachtet kämen eben viele in Frage, wir hätten viele Taumpartner, und da ist es der Liebe nur leider egal ob und wo sie landet..

Diese Nuss wird nicht leicht für jemand wie ihn zu knacken sein. Es ist wenig selbstbewußt und dazu nicht gerne allein.

Das was du optimistische und pessimistische Phase nennst, sehe ich da eher als Verlustangst.

Er schaut in sich und findet keine Gefühle, also sollte er sich trennen. Davor hat er aber Angst. Also listet er sich deine ganzen guten Eigenschaften auf und sein Kopf sagt ihm dann das es eigentlich Perfekt sein sollte. Er versucht so quasi seinem Herzen rationale

Argumente zu liefern. Da das aber nicht funktionert kommt er wieder zum selben Punkt. Wie vielleicht schon damals.

Beziehungen die zu scheitern drohen kann man schon wiede retten, aber das absolute "Todesurteil" sind numal mangelnde Gefühle.

Ich sehe da leider nur einen Ausweg etwas zu retten. Er müßte die Erkenntnis erlangen, das er dich noch liebt.

:trost:

 
Er schaut in sich und findet keine Gefühle, also sollte er sich trennen. Davor hat er aber Angst. Also listet er sich deine ganzen guten Eigenschaften auf und sein Kopf sagt ihm dann das es eigentlich Perfekt sein sollte. Er versucht so quasi seinem Herzen rationale
Argumente zu liefern. Da das aber nicht funktionert kommt er wieder zum selben Punkt.
Klingt irgendwie schlüssig, und trotzdem... Zum Schluss, mich verlassen zu wollen, kommt er nur, wenn er lange alleine grübelt. Sobald er mich aber sieht, ist dieses Vorhaben wie weggeblasen - so schnell kann man sich mMn gar nichts einreden! Auch war er gestern aufrichtig zuversichtlich - das sah gar nicht gespielt oder erzwungen aus. Er war eigentlich so heiter wie früher.

Vielleicht ist es gerade andersrum - er denkt zuviel darüber nach, was in Zukunft alles nicht klappen könnte. Sowas hat er auch angetönt. Da wir wirklich aus sehr unterschiedlichen Elternhäusern stammen (ich bin das wohlbehütete Reichen-Töchterchen...) ist er zB der Meinung, dass wir bestimmt grosse Meinungsunterschiede hätten, wenn es um die Kindererziehung ginge - doch darüber haben wir noch gar nie gesprochen, das hat er sich wohl einfach ausgemalt aufgrund meiner Herkunft. (Ich hab ihm dann meine Einstellung lange und ausführlich erklärt, und er war eher überrascht).

Das spräche auch dafür, dass er mich immer nur dann verlassen will, wenn er lange genug alleine war und Zeit zum grübeln hatte. Um dann - wenn er mich wieder sieht - wieder zu merken, dass er mich ja eigentlich noch will..?

Oder ist das zu optimistisch formuliert?

 
Die Geschichte geht weiter - nun ein wenig klarer.

Ein zwei Tage nach diesem Ausbruch, den ich im Ausgangspost geschildert habe, sah es aus als würde alles wieder gut kommen. Von da an hatten wir wieder regelmässig Kontakt, und er versprühte so etwas wie Zuversicht.

Dann waren wir ja auch noch gemeinsam im Urlaub, den wir schon seit längerem geplant hatten. Und der war wirklich wunderwunderschön.

Heute hat er mir dann auf eine Spaziergang im Wald eröffnet (nachdem wir unsere gemeinsamen Sommerferien geplant haben!!), dass er wieder am zweifeln sei. Und dass er gestern, als ich in seinen Armen eingeschlafen sei, wieder der Meinung war, dass es besser wäre mich zu verlassen. Aber jetzt sei er sich schon wieder nicht mehr sicher.

Er sei jetzt an dem Punkt, an dem er sich frage, ob unsere Beziehung dazu tauge, die nächsten zwei drei Jahrzehnte zu überstehen. Und da er eher bindungsängstlich ist, kann ich mir gut vorstellen, dass ihm eine solch definive Fragestellung einfach Angst macht.

Auf der andern Seite frage ich mich auch, weshalb er sich solche Gedanken macht - wir sind ja nicht verheiratet und auch sonst nicht verpflichtet, ewig (oder zumindest sehr lange) zusammenzubleiben...

Er hat gesagt, er habe auch Angst, etwas zu verpassen. Als ich ihn gefragt hab, was denn das genau sei, und inwiefern ich ihm da im Weg stehe, konnte er das aber auch nicht sagen.

Des weiteren hat er auch gesagt, er könne sich im Moment nicht vorstellen, jemals mit mir Kinder zu haben. Als ich ihn fragte, welche Eigenschaft mir denn dazu fehle, konnte er das auch nicht sagen - das sei einfach sein Bauchgefühl, und das hätte er seit Beginn unserer Beziehung gehabt (?). Des Weiteren gehe es ja nicht primär darum, welche Eigenschaft ich nicht hätte und wie ich mich ändern müsse, sondern viel mehr, dass er lerne, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, mit allen meinen Macken.

Nur - falls er das nicht kann - könnte er das denn mit der nächsten Frau in seinem Leben? Die hätte vielleicht ihre Macken an einem andern Ort als ich, aber definitiv hätte sie auch welche. Würde es ihm dann bei der leichter fallen?

Ich hab mir grad das Buch von Eva-Maria Zurhorst runtergeladen - Liebe dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest. Hat jemand von euch das gelesen und gute Erfahrungen damit gemacht? Das würde mich sehr interessieren.

 
Nur - falls er das nicht kann - könnte er das denn mit der nächsten Frau in seinem Leben? Die hätte vielleicht ihre Macken an einem andern Ort als ich, aber definitiv hätte sie auch welche. Würde es ihm dann bei der leichter fallen?
Wenn genug Liebe da ist, kommen solche Zweifel eben einfach nicht auf.

Ich sehe bei ihm genau das Problem. Du bist für ihn nicht die Eine.

Und da kann niemand etwas dafür. So grausam wie das ist, so ist das manchmal in der Liebe.

Er will dich sooo gerne Lieben, aber der Verstand ist nicht der Ort für Gefühle. Und die sind auch nicht erlernbar.

Was er verpasst, wenn er bei dir bleibt? Vielleicht das Gefühl eine Frau zu haben nach der sein Herz vollkommen Ja schreit...

Das kann er bei dir nicht. Das sieht man schon daran, das er innerlich eine Ablehnung gegen jedwede dauerhafte Planungen hat.

Ich schätze, er ist einzig aus Verlustängst und der Angst, nicht alleine zu sein so zerrissen. Innerlich kennt er seinen Ausweg, aber er wählt statt dessen den Kompromiss. Du bist ja ganz ok für ihn, liebst ihn und gibst sicher viel. Besser als nichts sozusagen.

Aber was ist schon ein „OK“ wenn man liebt? Ich schätze, dir wird das nicht reichen..

Liebe dich selbst, und es ist egal, wen du heiratest
Das Buch kenne ich nicht, aber ich würde den Titel nach meinem Geschmack korrigieren in:

Liebe dich selbst, und es ist dir egal jemals zu heiraten

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Like
Reaktionen: CaliGirl