Er meldet sich nicht mehr (Ghosting?)

mylove2017

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22. Sep. 2017
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Hallo ihr Lieben,
war bis vor 20 Tagen in einer Klinik wegen schweren Depressionen.
Dort habe ich einen Mitpatienten kennen und lieben gelernt der sehr krank ist.

Zustand nach Hirnschlag, Depressionen, Alkohol + Medikamentenabhängigkeit und dazu noch starken Druck von Seiten seiner Ehefrau. Es war ihm kaum möglich still zu sitzen, Panikatacken, soziale Ängste, usw.

Wo soll ich anfangen? Ich bin selbst in einer Beziehung die nicht glücklich läuft, er kam eigentlich auf mich zu und schüttete mir sein Herz aus, von der Ehefrau bekäme er unheimlich Druck gemacht, sie würde ihn hier nicht besuchen, sage sie würde nichts mehr in ihn investieren wollen, er hätte sie schon genug Nerven gekostet, wenn er noch 1x Alkohol und Medikamente nehme gebe es Krieg und Scheidung, usw.

Er tat mir unheimlich leid und ich nahm mich seiner an, wir gingen stundenlang Spazieren, redeten usw.

Wenn ich Gruppe hatte wurde er ganz nervös, suchte mich, vermisste mich und äußerte dies auch. Da kamen so Sprüche wie: "Ich würde alles für dich tun", "mir würde deine Depression nichts ausmachen, du könntest bei mir den ganzen Tag auf der Couch liegen und ich würde dich beschützen", "ich habe dich vermisst", "komm, wir hauen zusammen ab" usw.

Irgendwann kamen wir uns näher, er machte Andeutungen (Ok, ich auch), nahm beim spazierengehen meine Hand und irgendwann umarmten wir uns. Das Gefühl dabei war unbeschreiblich, von beiden Seiten, definitiv!

Wir suchten immer mehr die Nähe das anderen, nur mehr ließen wir nicht zu, weil wir ja beide vergeben sind.

Es war schon dort wiedersprüchlich was er äußerte, er müsse gesund werden, für seine Familie da sein, aber auch er will dort weg (von seiner Frau) und eigentlich wolle er ja "mich".

Auf die Frage über das danach kam nur "sei nicht enttäuscht wenn ich mich nicht melde, ich weiß nicht ob ich dazu in der Lage bin und ob ich mich das traue" auf der anderen Seite aber wieder klare Signale das er gerne frei wäre und mit mir zusammen.

Wir tauschten Nummern, ich sagte ihm das ich immer für ihn da sein will und werde.

Am letzten Tag vor seiner Entlassung schenkte er mir seinen Laserschirm und eine Namensänderung die sehr viel Geld kostet (ich hatte mal erwähnt das ich meinen jetzigen Name hasse, darum kam er auf die Idee), was sehr großzügig war und er sagte er wolle mir gerne noch viel mehr geben (emotional)  denn "ich hätte es mehr als verdient".

Zum Abschied wollte er nicht loslassen, hatte riesige Panik vor zuhause und seiner Frau. Ich ging mit Tränen in den Augen und er sagte ganz traurig "bis irgendwann einmal".

Es war schlimm und ich vermisste ihn so sehr das es schmerzte.

Als ich nach 10 Tagen immer noch nichts von ihm gehört hatte (er wurde am 01.09. entlassen) schrieb ich ihm eine Mail mit Bild von der Namensänderung und schrieb ihm auch das es weh tut gar nichts mehr von ihm zu hören und das ich ihn vermisse.

Zurück kam nur "Name schön, Rest Traurig, bitte gib mir Zeit, alles noch zu arg. Bis dahin viel Glück, hast es mehr als verdient. LG"

Ich schrieb ihm zurück " alle Zeit der Welt, passe bitte auf dich auf!"

Dann war wieder 12 Tage Funkstille von seiner Seite und ich hoffte jeden Tag von ihm zu hören. Ich grübelte und grübelte.
Habe dann im Internet gelesen das es gar nicht gut wäre einen Mann so deutlich die Gefühle zu zeigen, das es uninteressant macht usw. 

Ok, also habe ich ihm nach 12 Tagen nochmal geschrieben, so in der Art,  "mir geht es wieder besser, war blöd mich so verrückt zu machen, was er einfach von einer Freundschaft hält, bringt ja eh nichts in dieser Situation daran festzuhalten, er würde sich genau richtig verhalten mit seinem Rückzug, das ich bald in eine andere Klinik gehe und dort Handyverbot ist, ich in der Zeit also nicht erreichbar wäre" usw. 

Gar nichts mit Gefühlen, einfach unverbindlich geschrieben.

Das war vorgestern Mittag und es kam nichts zurück :-(

Ach Leute, was soll ich nur machen? Er geht mir nicht mehr aus dem Kopf und wir waren uns doch so nah. Ich verstehe das alles nicht.

Ich werde ihn jetzt in Ruhe lassen aber es tut so verdammt weh. Warum bin ich ihm auf einmal so egal?

LG

Marie

 
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Liebe Marie
Erstmals muss ich erwähnen, dass mich Deine Ausführungen sehr berührt hast. Da war plötzlich so viel Verständnis und Nähe, welche mit der Entlassung aber ein jähes Ende fand... 

Ich bezweifle, dass Du ihm auf einmal einfach so egal bist. Ohne genaueres über ihn zu wissen: Kann es sein, dass er zu Alkohol und Medikamenten griff, weil er dem Druck, alles richtig machen zu müssen, nicht stand gehalten hat? In der Klinik durfte er sich selber sein, was überhaupt die näheren Begegnungen mit Dir möglich machten. Jetzt, wo er wieder zu Hause ist, dürfte die Erwartungshaltung und der Druck wieder immens grösser sein, so dass vielleicht die für einen Familienvater unpassenden Gefühle zu Dir ihn noch mehr überfordern. Wäre es nicht möglich, dass er sich deshalb nur einmal ganz kurz gemeldet hat?

Das, was Du im Netz über einem Mann Gefühle zeigen gelesen hast, trifft ganz bestimmt nicht generell zu. Es mag vielleicht bei Einzelfällen stimmen. Grundsätzlich glaube ich aber, dass fast jeder Mann gerne hört, wenn die Gefühle erwidert werden. Im Internet steht sehr viel, leider auch viel mehr, als wahr ist...

Auch wenn ihn die Gefühle zu Dir belastet haben dürften: Wäre es möglich, dass er nach Deiner letzten Nachricht auch einfach zu traurig war, um darauf antworten zu können? Muss er das Geschriebene vielleicht zu erst einmal "verdauen"? Vielleicht meldet er sich ja bei Gelegenheit tatsächlich wieder. Versuche bis dahin nun aber auf keinen Fall einen Fehler bei Dir zu suchen. Ihr lebt beide in Beziehungen und das unter erschwerten Bedingungen. Die Umstände sind es, die alles so schrecklich kompliziert machen...

Bitte zweifle auf keinen Fall an Dir! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, egal wie es heraus kommt.

Lieber Gruss
Francesco

 
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Lieber Francesco,

danke für deine lieben und einfühlsamen Worte, hat richtig gut getan!  :]

Ich fühle mich so hilflos und weiß echt nicht was ich noch machen kann. Verdammt, ich glaube ich habe mich ernsthaft in diesen Mann verliebt  :wub:

Ich bereue das ich ihm geschrieben habe es "würde mir gut gehen", natürlich geht es mir nicht gut  :(

Aber auf der anderen Seite möchte ich ihn doch auch nicht bedrängen oder stressen, es ist doch alles schon schlimm genug was er mitmacht. Ich darf nicht so egoistisch sein und nur an meine Gefühle denken bei dieser Sache.

Wenn er es schafft wieder mit seiner Frau klar zu kommen dann soll er doch glücklich werden, er hat Familie und zwei Kinder, ich verstehe das vollkommen und werde mich dann auch zurücknehmen.

Nur diese Ungewissheit macht mich vollkommen krank, verstehst du? Er braucht Zeit, natürlich, alle Zeit der Welt soll er haben.

Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll, hilf mir bitte Francesco. Soll ich ihm meine wahren Gefühle gestehen oder ihn einfach in Ruhe lassen? Oder einfach warten bis ich von der Klinik zurück bin? Ich möchte halt nicht das er sich bedrängt fühlt.

Ehrlich gesagt weiß ich momentan nicht was richtig und falsch ist...

LG

Marie

 
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Liebe Marie
Danke für die nette Rückmeldung. Es ist tatsächlich unbeschreiblich schlimm, wenn man sich zur Untätigkeit verpflichtet fühlt, statt das zu tun, was das Herz für richtig hält.

Seine Reaktion abzuwarten wäre sicher mal nicht schlecht, so sehr es Dir auch noch  so schwer fällt. Falls er sich nach einer Woche noch nicht gemeldet hat, wäre es sicher nicht verkehrt, wenn man einfach mal nachfragt, ob die Zeilen überhaupt angekommen sind. Auch die Frage, wie es ihm zu Hause ergeht, ist sicher legitim. Aber auch ein Hinweis, dass Du Dich über eine Nachricht freuen würdest, wäre bestimmt auch nicht verkehrt.

Wie gross die Chancen sind, ist natürlich für mich noch viel schwieriger abzuschätzen wie für Dich. Leider nützt es vermutlich nicht viel, wenn ich Dir jetzt schreibe, dass Du Dein Glück nicht zu sehr von ihm abhängig machen sollst...

Hast Du zu Hause von Deinem Partner gar keine Unterstützung mehr? Besteht noch ein Fünkchen Hoffnung auf eine liebevolle Beziehung in Zukunft? 

Nicht dass Du Dich nun ausgefragt fühlst, aber wann wirst Du das nächste Mal in die Klinik fahren und wie lange wirst Du dort voraussichtlich bleiben?

Lieber Gruss
Francesco

 
Francesco, ich habe ihm geschrieben. Weiß nicht ob es ein großer Fehler war, aber es musste einfach raus  :(

hier meine Mail:

[Schriftverkehr mit Dritten darf nicht veröffentlicht werden laut Communityregeln.

Zusammenfassender Inhalt der veröffentlichten Mail:

Die TE könne ihn, obwohl sie keine Antwort erhalten hat, (noch) nicht vergessen; sie glaubt nicht, dass er sie vergessen habe oder nichts mehr von ihr wissen will; sie bittet ihn um Information, da die Unsicherheit sie verrückt mache und pocht auf Ehrlichkeit.

Sie äußert, dass Herr N. wohl keine Ahnung habe was „los sei“ mit ihr seit dieser „gegangen“ sei; sie äußert, sie habe nichts mehr zu verlieren und es könne für sie „nicht mehr schlimmer kommen“.

Sie habe sich in der Klinik, als Herr N. „ganz unten war“, in ihn verliebt. Nun, nachdem dies gesagt ist, sei ihr egal was er über sie denke.

Täglich denke sie an ihn, sie sorge sich um ihn, er sei das erste beim Aufwachen und das letzte beim Einschlafen, woran sie denke; sie äußert, sie würde verrückt und ginge „kaputt“ an der Situation.

Die TE schildert zu wissen, dass er verheiratet sei und Familie habe; sie führt aus, die Ehefrau habe „einen feuchten Dreck“ auf ihn gegeben, als er in der Klinik war. Sie wünsche ihm von ganzen Herzen, dass die Ehesituation sich verbessert habe und urgiert, dass er, wenn nicht, „den größten Fehler seines Lebens“ machen würde; sie würde ihm Zeit einräumen; sie urgiert: „Ja, du hast geschrieben "bitte gib mir Zeit, alles noch zu arg". Aber Hey, was ist zu arg? Deine Krankheit, die Situation in der Familie, deine Gefühle für deine Frau, für mich, dein schlechtes Gewissen? Ich kann es doch nicht wissen Herr N., bitte hilf mir zu verstehen!!!“

Die TE äußert, ihm nicht nachlaufen zu wollen, wenn sie keine Rolle in seinem Leben spiele und betont zu wissen, was sie „wert sei“ und was sie geben könne, wenn dies vom Gegenüber angenommen würde.

Sie wüsche ihm, nachdem „die Karten auf dem Tisch“ seien, viel Glück; sie wäre gerne bereit, ihre Gefühle „zurück zu stellen“, wenn sie wüsste dass er glücklich sei; sie bräuchte seine Aussage hierzu, um einen „Cut“ machen zu können.

Sie wüsste, dass Gefühle nicht erzwingbar sein, und betont, dass sie ihn als „freien Menschen“ sehen würde; sie führt aus, dass „Totstellen“ verletzend, das Schlimmste überhaupt sei, und ihre Gefühle dadurch noch verstärkt würden.

Sie empfinde - möglicherweise jahrelanges – Nachtrauern als einseitig und wundert sich über sich selbst, angenommen zu haben, dass er für sie das Selbe empfinden könne wie sie für ihn; sie spielt auf ein gemeinsames Insiderwort an; sie äußert den Wunsch, ihn nie getroffen zu haben; sie äußert, er habe nichts falsch gemacht, lediglich sie; sie habe ob der Tatsachen ihr „Herz geöffnet“ und bezeichnet dies als „naiv und krank“; sie äußert Scham diesbezüglich und hofft deshalb, ihn nie wieder zu treffen.

Sie urgiert, er möge antworten, damit sie loslassen könne; sie bietet an, nie wieder Mails an ihn zu schreiben; sie betont zum Abschied, er werde immer ein besonderer Mensch für sie bleiben.]

 
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Auf die Frage über das danach kam nur "sei nicht enttäuscht wenn ich mich nicht melde, ich weiß nicht ob ich dazu in der Lage bin und ob ich mich das traue"


Er hat  schon im Vorfeld klar gesagt,  dass er sich nicht melden wird.

Ich glaube, dass er nun ganz einfach versucht, sein Leben in den Griff zu kriegen. Gesund zu werden. In der Realität ausserhalb des Klinik-Mikrokosmos.

In der "Klinikwelt" gab es eine besondere Begegnung zwischen Euch. Jetzt ist er aber weg von dort, weg aus dem geschützten Rahmen, in der täglichen Realität mit sich selbst, mit Frau und Familie.

Selbst falls Gefühle vorhanden sein sollten, muss er überhaupt erst einmal gesund werden und stabil bleiben bevor eine Lebensgestaltung wie das Verlassen des Partners überhaupt möglich ist. In seinem Zustand ist soetwas nicht denkbar, noch länger nicht.

Aber sprechen wir doch auch einmal von Dir.

Du schreibst:

Wo soll ich anfangen? Ich bin selbst in einer Beziehung die nicht glücklich läuft


Dann könnten wir mal hier anfangen.

Was läuft denn nicht glücklich in Deiner Beziehung?

Warum bist Du noch in der Beziehung? Ganz besonders, da Du ja zusätzlich zur "unglücklichen Beziehung" noch in einen anderen verliebt bist?

Wie geht es denn Deinem Partner mit Deinen Depressionen?

Weiss er von den Liebesbriefen und der Romanze?

 
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Hallo Manana,

danke für deine ehrliche Antwort.

Ich hatte bevor ich in die Klinik kam schon Monate Depressionen und Probleme mit dem Antrieb. Von seitens meines Lebenspartners kam immer weniger Verständnis und auch Druck auf.

Lange Zeit habe ich dies einfach nur hingenommen, war zu schwach um mich zu wehren. Ich fühlte nur einfach Erleichterung wenn er weg (Arbeiten) war, da konnte ich ich selbst sein. Ich zog mich immer mehr von ihm zurück, habe es aber auf meine Depression geschoben.

Als ich in der Klinik dann Herrn N. traf und wir uns emotional nah kamen, begann ich wieder zu Leben und zu träumen. Es war wie eine Seelenverwandschaft zwischen uns die immer stärker wurde.

Mein Partner weiß davon, ja. Er weiß das mir Herr N. sehr wichtig geworden ist und das er wie ein Seelenverwandter für mich ist, er weiß auch das ich darunter leide nichts mehr von ihm zu hören. 

Zwischen uns war ja körperlich nichts gewesen, das wir uns mal umarmt haben und das ich seine Hand genommen habe weiß er, ja.

Nur eins weiß er nicht, das ich mich verliebt habe!

Das kann ich ihm nicht sagen Manana, es würde sein Herz brechen und wofür? Es besteht doch eh keine Chance für eine Zukunft mit Herrn N. also warum soll ich ihn damit belasten?

Ich komme am Donnerstag in eine Klinik für 4-6 Wochen, in dieser Zeit muss ich mir klar werden wie es mit meiner jetzigen Beziehung weiter geht, unabhängig von Herrn N. 

Ich fühle mich wie in einem Albtraum, nie hätte ich gedacht das mir so etwas passiert.

LG

Marie

 
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Liebe Marie

Der Drang, Deine Gedanken an N. zu übermitteln war offensichtlich grösser, als mit Geduld (s)eine Reaktion abzuwarten. Das war natürlich Dein gutes Recht. Ich für mich habe in Situationen, in denen ich es nicht mehr ausgehalten habe, auch teilweise einfach mal meine Gedanken nieder geschrieben. Das hat immer gut getan, auch wenn ich diese Zeilen oftmals gar nie abgeschickt habe.  

Ohne es zu wissen, wie es ihm nun geht: Wenn er sich jetzt noch melden würde, wäre das vermutlich schon eher eine Überraschung. Aber darauf baust Du ja nicht, auch wenn die Hoffnung noch nicht ganz gestorben ist. 

Ich denke, Manana hat bestimmt nicht unrecht, wie sie auf seine möglichen Probleme zu Hause hingewiesen hat. Er hat vermutlich geahnt, wie schwierig es zu Hause wieder werden würde, und Dir deshalb wenig Hoffnung machen wollen.

Natürlich verstehe ich auch Dich, die sich so gefreut hat, endlich einen Seelenverwandten gefunden zu haben, der sie versteht. Die ganzen Hoffnungen beruhten auf N. Weshalb sollte es für ihn auch anders sein, nachdem es von Beginn weg so gut geklappt hat? Wer weiss, wie es gekommen wäre, wenn beide "frei" gewesen wären? Leider kann unter den gegebenen Umständen nicht gleich ein neues Leben begonnen werden, bevor das alte Leben zumindest einigermassen geregelt oder abgeschlossen erscheint. Das alles braucht ganz viel Zeit...

Ich wünsche Dir für den kommenden Aufenthalt viele nette Menschen, weiterbringende Gespräche und gute Begegnungen. Versuche bitte, wenn es nur irgendwie geht, aus den schönen Momenten der letzten Wochen Kraft zu schöpfen. Dieses Erlebnis hat Dir vielleicht zeigen wollen, dass es immer irgendwo ein Licht gibt. Ganz besonders für Dich! Auf dass Du schon bald Dein grosses Glück findest, wo immer es auch auf Dich wartet.

Lieber Gruss
Francesco

 
Francesco, meinst du es war ein Fehler von mir ihm meine Gefühle ehrlich zu schreiben? Meinst du ich habe ihn damit nun für immer vertrieben?

LG

Marie

 
Hallo Marie, bitte versuche mal zur Ruhe zu kommen. Du klammerst dich an ein Gefühl, das sicher sehr schön ist und in dem du gerne aufgehen möchtest.

Aber keiner hier weiß und kann es sagen, ob er für immer vertrieben ist. Und wenn er es wäre, dann glaube ich, wäre es A zu spät und B würde ich es so deuten, dass da in dir einfach mehr ist oder mehr Klarheit als in ihm.

Klar, solche Begegnungen sind selten schön und du bist gerade nicht sehr stabil. Aber deine Sorgen die du jetzt hast, die können doch auch eine Beziehung, sollte es doch dazu kommen, schnell sehr belasten. Weil du immer Angst hast.

Also so hart es klingt: Deine Angst muss kleiner werden und dein Leben reicher - wahrscheinlich dauert das leider. Aber dann kommt eine Beziehung richtig udn kann gut werden!

 
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Liebe Marie
Wie ich vorgegangen wäre, habe ich Dir am Samstag geschrieben. Deine Verzweiflung liess Dich anders handeln, was ja nicht partout schlecht sein muss. Dass Du Deine Gefühle nieder geschrieben hast, war zum Beispiel bestimmt nicht falsch. Und wer kann schon wissen, ob es wirklich besser gewesen wäre, wenn Du ihm wie gewünscht mehr Zeit gegeben hättest und die Zeilen einfach mal für Dich behalten hättest?

Das Hauptproblem in der jetzigen Situation könnte da liegen, dass Du Dich verzweifelt an N. klammerst, während er vielleicht zu Hause wieder alles versucht, um dort seine Verpflichtungen erfüllen zu können. Da waren Deine Zeilen bestimmt keine Hilfe für ihn. Aber es nützt nichts, sich deswegen zu "verkopfen". Ob es gut oder schlecht war, spielt keine Rolle. Das warst Du, die aus einer tiefen Verzweiflung heraus ihre Gefühle platzieren musste. Aber mehr kannst Du zurzeit nicht mehr tun!  

Lese bitte die verschiedenen Beiträge von heute nochmals durch. Da stehen wirklich einige zutreffende Gedanken.

Ich wünsche Dir jetzt viel Kraft und noch viel mehr Ruhe. Du hast wirklich alles versucht. Fühle Dich aber auf jeden Fall getragen. Wir sind für Dich da.

Lieber Gruss
Francesco 

 
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Ihr seid so lieb, ich danke euch vom Herzen.

Es ist ja nicht so das ich ihm die Pistole auf die Brust gesetzt habe und eine Entscheidung von ihm verlange, aber ich komme einfach nicht mehr klar damit das ich nicht weiß wo ich stehe. Ich weiß gar nichts, das macht mich wahnsinnig.

Ich habe so viel Gefühl in mir, soviel Sorge, da war so verdammt viel von beiden Seiten und nun hänge ich da, ohne zu wissen was dieser Mann überhaupt empfindet.

Ist es wirklich zu viel verlangt von mir einfach nur zu wissen wo ich bei ihm stehe? Ich war und ich bin ein ehrlicher Mensch der zu seinen Gefühlen steht, ich spiele keine Spiele, niemals! Wenn er selbst nicht weiß wo er steht kann er mir es doch einfach sagen, es wäre doch Ok für mich, gerne würde ich einfach warten und ihm alle Zeit der Welt lassen...

Aber das Problem ist einfach nichts zu wissen, versteht ihr was ich meine? War meine Bitte um ein kurzes Feedback wirklich so verkehrt von mir? Ich kann so einfach nicht mehr weiter leben! Jeden Tag diese Hoffnung in mir ein paar Zeilen von ihm zu lesen, wenigstens eine kurze Antwort zu bekommen!!!

Was kann ein Mensch der liebt und sich sorgt noch alles ertragen? 

Er muss erst mal gesund werden, ja und ich verstehe das er in seiner Situation eine solche Entscheidung nicht treffen kann. Ich weiß auch das dies ein langer Weg wäre.

LG

Marie

 
Liebe Marie
 

Ich verstehe Deine Verzweiflung. Wenn man einfach keine Antwort erhält, obwohl man danach schreit, dann ist das einfach nur furchtbar unerträglich... Ich hoffe sehr, dass er in der Lage ist, Dir zu antworten. 

Vielleicht geht es ihm auch sehr schlecht. Einfach auf eine andere Art. Vielleicht kann er deswegen nicht antworten. Vielleicht weil er mit dem ganzen Druck von überall nicht umgehen kann. War das nicht die Ursache seiner Probleme beim Eintritt in die Klinik? Vermutlich könntest Du ihm dadurch am meisten helfen, wenn Du ihm jetzt ganz viel Zeit und Geduld schenken würdest. Geduld, die Dir in dieser Situation selber so furchtbar fehlt. Bitte versuche es. Er wird es Dir danken!

Lieber Gruss
Francesco

 
Hallo ihr Lieben,

ihr habt mir sehr viel Mut gemacht und Trost gespendet, dafür wollte ich euch vom Herzen danken  :]

Ich war jetzt eine Zeitlang nicht mehr hier weil ich in der Reha bin und anfangs mein Handy abgegeben habe, brauchte einfach Abstand und Zeit für mich.

Wollte euch jedoch nicht vorenthalten, das positive Dinge passiert sind.

Also, er hat sich gemeldet und es geht ihm wie mir. Sein Herz will einen Neuanfang mit mir wagen, doch es ging ihm die letzten Wochen sehr schlecht und er hat die Hölle durchgemacht. Seine Frau hat ihn wieder auf Ritalin gesetzt und er hängt wieder total drin. Er würde am liebsten sofort zu mir kommen und bei mir sein, kämpft aber noch mit sich wegen der Kinder.

Ich kann das gut verstehen und habe ihm zugesichert das ich immer für ihn da sein werde, möchte aber sicher gehen das er sich seiner Sache auch ganz sicher ist, gerade weil es ihm noch schwer fällt wegen den Kids. Das mit seiner Frau scheint durch zu sein, das glaube ich ihm auch.

Ich werde mir eine Wohnung suchen, das ist auch für mich selbst sehr wichtig, unabhängig was mit Herrn N. wird.

Ich wünsche mir eine Zukunft mit ihm und er träumt wohl auch davon. Trotz allem werden wir noch einen langen schweren Weg vor uns haben, gerade weil er sehr krank ist und ihn das alles hin und her reißt. Ich bin jedoch bereit und werde um diese Liebe kämpfen!!!

Drücke euch mal ganz doll...

Marie

 
Seine Frau hat ihn wieder auf Ritalin gesetzt und er hängt wieder total drin.


Ritalin - WENN das jemand verschreibt, dann ein Arzt oder eine Ärztin. Oder ist seine Frau Ärztin?

Angenommen, das ist sie nicht, und der Arzt hat es verschrieben. Warum erhält er Ritalin? Liegt eine Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitätsstörung bei ihm vor, oder anderes aus dem Spektrum? Ohne Grund, ohne WIRKLICH triftigen Grund, kriegt man (in Österreich) kein Ritalin verschrieben.

Warum ist es denn der Ehefrau wichtig, dass er das Medikament auch einnimmt?

Vielleicht, weil er sonst vor Spannung und Anspannung durch die Decke geht und sich mit anderem zudröhnt, um dieser Spannung zu entkommen?

Dann würde es Sinn machen.

Wenn er Ritalin NICHT einnehmen will, gibt es 2 Möglichkeiten:

1. Mit dem Arzt reden, erklären, warum er eine Alternative zu diesem Medikament wünscht. Vielleicht kriegt er davon starke Ohrwürmer, die ihn dann nicht in Ruhe lassen, vielleicht fühlt er sich zerstreut oder sieht und hört Dinge, die nicht da sind? Dann können eine Änderung der Dosis, des medikamentösen Zusammenspiels oder eine Alternative sinnvoll sein.

Vielleicht stört ihn auch die einsetzende Klarheit, weil er sich plötzlich in der Klarheit seinen Problemen stellen müsste?

So oder so: Ritalin hat NICHTS mit seiner Ehefrau zu tun, ausser vielleicht, dass sie ihn ermutigt den ärztlichen Verschreibungen auch wirklich nachzukommen.

2. Er nimmt das Ritalin NICHT, geht durch die Decke, und verkauft es am Studierendenschwarzmarkt an angehende Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, aber auch Juristen zahlen ihm viel Geld dafür, er hat dann finanziell ausgesorgt, wird die Anspannung aber nicht los, dafür geht nicht nur das das Sozialleben den Bach hinunter, auch die Flucht vor der Anspannung in Kombi mit Überforderung betäubt er mit dem nächtsmöglichen Mittel, was auch immer - Alkohol, Drogen...

Es ist SEINE Wahl.

 
Er hat Ritalin verschrieben bekommen, ja, doch in der Klinik in der wir waren waren die Ärzte absolut dagegen und haben das Medikament abgesetzt.

Er wollte das auch, hatte aber starke Entzugssymtome und Unruhe. Seine Frau hat die Ärzte dann so lange bequatscht bis sie es wiederwillig wieder angesetzt haben (allerdings in einer geringeren Dosis). Irgendwann hat er das Medikament dann verweigert und nach einer Zeit ging es ihm dann auch wieder besser, allerdings war es noch nicht ganz gut. Sie haben mit diesem und anderen Medikamenten erst nach seiner Hirnblutung angefangen, vorher hat er gar keine genommen.

Warum will sie das er das nimmt? Weil er dann in ihren Augen wieder der "alte" ist und besser funktioniert, ganz einfach!

Und nein, es ist nicht seine Entscheidung, denn er hat zuhause gar nichts zu melden. Er hat überhaupt nicht die Kraft sich durchzusetzen, er ist durch die Erkrankung total hilflos. Sogar sein Pass hat sie ihm weggenommen. Und weißt du was sie noch gesagt hat? Wenn er noch einmal Alkohol trinkt ruft sie die Polizei und behauptet er hätte den Kindern etwas angetan!!!

Geht's noch? Niemals würde er jemanden etwas tun!!!

Die Geschichte ist zu komplex um sie hier auszuführen. Doch selbst in der Klinik hat man ihm nahe gelegt sich von dieser Frau zu trennen, mehr als 1x.

Und auf dem Schwarzmarkt irgend etwas zu verkaufen hat er finanziell wirklich nicht nötig, das würde er auch gar nicht hin bekommen in seinem Zustand, er kann ja noch nicht mal E-Mails schreiben, lesen und aufnehmen.

Das einzige was er mir auf meine Mails antworten konnte war "nächste wo mehr aus khs" und auf meine Frage hin ob er sie gelesen hat meinte er "ich habe es versucht, konnte es aber nicht richtig aufnehmen und verstehen" des weiteren hat er seid der Hirnblutung starke Probleme mit dem sehen.

LG

Marie

 
So, jetzt bin ich doch schon wieder da und habe mehr Kummer als vorher  ;(

Wo soll ich anfangen? Am Dienstag hat er ja aus dem Krankenhaus große Reden geschwungen, von wegen ob ich mir eine Zukunft mit ihm vorstellen könnte.

Abends dann hatte er schon wieder Zweifel ob das überhaupt "moralisch" OK ist das wir telefonieren, (angeblich nur wegen der Kinder und weil es sich ja "nicht gehört").

Abends rief er nochmal an, total aufgelöst er hätte einen Anruf von zuhause bekommen, sagte nur " ganz schlimm", hat geweint und nur die ganze Zeit " gute Nacht, gute Nacht" gestammelt.

Dann  meinte er "ich kann nicht mehr" und legte auf. Habe ihn dann auch in Ruhe gelassen.

Am Mittwoch dann (ein Tag später) ein 19 Sekunden Anruf "die haben nicht entlassen, ich muss jetzt nachhause, also ich bin jetzt wieder zuhause, bis dann" aufgelegt!!!

Seid dem wieder Funkstille!!! Er liest weder seine Mails noch sonst was!!! 

Ganz ehrlich, langsam fühle ich mich verarscht  X(

Aus dem Krankenhaus konnte er mich 5x anrufen und jetzt hat er keine Sekunde mal alleine? Er weiß ganz genau wie schlimm das für mich war als er sich einen Monat nicht gemeldet hat!

Ich weiß das er ernsthaft krank ist und nicht wirklich handlungsfähig zur Zeit (was ernsthafte Entscheidungen betrifft!) aber hey, das geht nicht, echt!!!

Komme mir so beschissen vor, irgendwie ausgenutzt ("hol mich hier raus, am besten sofort, ich kann nicht mehr!") und weil ich es nicht sofort bewerkstelligen konnte, da weit weg in Therapie, bin ich jetzt schon wieder vergessen und out?

Kann man denn nicht mal 5 Minuten raus gehen und kurz anrufen? Er weiß doch genau das ich mich jetzt mega verrückt mache, ist ihm das so egal? Ich stehe da wie ein begossener Pudel und jetzt geht es mir noch schlechter als vorher, hätte er sich nur nicht gemeldet  ?(

LG

Marie

 
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Hast Du Dir schonmal Gedanken darüber gemacht ob Du nicht am Helfersyndrom leidest? Du kompensierst unbewusst Deine eigenen Probs indem Du Dich um seine kümmerst. Wenn ich so zwischen den Zeilen lese, scheinst Du Dir selbst immerwieder einzureden das Du genau weisst was er will und braucht. Dabei blendest Du Deine eigenen Sorgen rigoros aus, und schaffst Dir eine "Ablenkung, Beschäftigung"...

So wie ich das verstanden habe seid ihr beide Hilfe Suchende. Ich würde Dir dringend raten Dich um Dich selbst zu kümmern. Du hast Deine eigenen Sorgen und Nöte, da musst Du Dir nicht auch noch das Elend anderer aufbürden. Verschaff Dir mal einen ordentlichen Abstand zu ihm, und kümmere Dich vorerst um Deine Angelegenheiten.

Ganz ehrlich, langsam fühle ich mich verarscht  X(
...er biegt sich wie ein Grashalm im Winde...

In einem klaren geistigen Moment schustert er sich tolle Zeiten mit Dir zusammen, bis dann das Kartenhaus zusammenbricht und er sich zurückzieht. Das Spielchen wird er auch weiterhin mit Dir spielen solange Du ihm Raum dafür lässt.

 
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