ob der Betrug da noch reingespielt hat
Jeder Mensch und damit auch jede Beziehung ist anders, du willst doch nicht den nächsten Partner mit Misstrauen und Eifersucht dafür bestrafen, dass du von dem Letzten betrogen wurdest.
Ich hatte mal eine lange Fernbeziehung und habe irgendwann erfahren, dass er ein Doppelleben führte. Er hat mich noch getröstet, dass er nur mit mir Zukunftspläne hatte

Ich war natürlich schockiert und verletzt, v.a. weil ich an mir selbst gezweifelt habe: war ich nicht hübsch für ihn, war ich so wenig wert?
Inzwischen, oder besser gesagt schon seit Jahren, bin ich (ihm oder dem Schicksal

) unendlich dankbar dafür, sonst hätte ich nämlich tatsächlich geheiratet und im Nachhinein bin ich mir sicher, dass es ein großer Fehler gewesen wäre

Ich hätte mich dann scheiden lassen müssen, oder ich hätte Kinder und müsste ihn mein Leben lang ertragen
Da es wirklich eine zweite Beziehung war und kein einmaliger Fehler, hatte ich keine Wahl, sonst hätte ich es ihm vielleicht verziehen. Ich bin also froh und dankbar, dass es passiert ist. Neulich hatte ich recht viel Kontakt mit ihm, (er machte sich Sorgen um mich), wir haben immer wieder geschrieben, dadurch ist mir erst recht klar geworden, dass ich frustriert und unglücklich mit ihm wäre, weil wir dich viel weniger gemeinsam haben, als ich damals dachte.
Irgendwann, wenn die Kränkung und Enttäuschung nicht mehr so präsent sind, beginnst du alles klar und nüchtern zu sehen. Und es werden dir Sachen bewusst, die du damals ausgeblendet und verdrängt hast, in der Absicht, "das perfekte Glück" zu er/leben:
man täuscht sich selbst bewusst oder unbewusst, um endlich zu erreichen, wovon man geträumt hat. Und alles, was man einfach nicht verdrängen kann, "akzeptiert" man, weil eine glückliche Beziehung doch Kompromisse erfordert

Kein Wunder, dass dann jede 2. Ehe geschieden wird, Glück kann man nicht erzwingen, wenn zwei Menschen nicht zusammen passen, dann lieber alleine sein.
Aber ich weiß nicht, wie dein Ex war und ob er es wert ist, sich mit ihm weiterhin zu beschäftigen.
Sehr viel davon, was in so einer Situation weh tut, ist nicht unbedingt der Verlust, sondern die Kränkung und Demütigung, es ist etwas, was unser Selbstbewusstsein schwächt, es macht uns unsicher, verletzlich, daran solltest du ggf. (=bei Bedarf) arbeiten und wenn es dein Leben sehr beeinträchtigt, dann am besten zusammen mit einem Psychologen.