Liebe blubber1,
herzlich Willkommen im Liebeskummer-Forum!
Ich muss mich da B52 und Deiner Therapeutin anschließen. Du hast wirklich viele Baustellen. Lass mich noch einmal zusammen fassen.
Du bist 52 Jahre alt, warst 3 mal verheiratet, hast aus jeder Ehe einen Sohn. Der jüngste Sohn ist 18 und hat ADHS, lügt, klaut, hält sich auch nicht an andere Regeln und lebt aktuell auf der Straße mit Alkohol und Drogen. In Deinem Job gab es Mobbing, der Verursacher ist degradiert worden und seither ist es besser. Finanziell ist es wegen Kurzarbeit noch knapper.
Dein Ex-Partner ist ein Kollege. Deine Mutter hat Dich seinetwegen aus dem Haus getrieben und enterbt. Er selber hat eine über 80 jährige Mutter, die von ihm Aufmerksamkeit und Engagement abfordert.
Obendrauf kommt noch, dass ihr beide ein Vertrauensproblem hab.
... Puhhhhhhh - viele Menschen würde schon eine einzige dieser Baustellen fertig machen. So manch eine Partnerschaft scheitert auch mit einer einzigen Baustelle davon, weil selbst die Kraft von zweien nicht ausreicht. Dafür erst einmal meinen Respekt!
Zu Deinem Sohn...
In meinem Umfeld gibt es ähnliche Themen. Ich nehme an, dass das ADHS vom Arzt diagnostiziert wurde und er in Behandlung ist? Das blöde an der Medikation ist, dass es ganz häufig Mittel sind, die einen Drogen-/Alkoholrausch ähnlichen Zustand bei dem dann noch Kind hervorrufen und es daher auch oft eine Einstiegsdroge ist. Die Eltern werden heute oft unter Druck gesetzt, dass ein vorenthalten der Medikamente wegen der Angst vor der Drogenkarriere, die Kinder in ihrer Entwicklung hemmen würde. Sie würden ihren Kindern im Weg stehen. Meine persönliche Meinung dazu ist, lieber ein Kind, das langsamer lernt als ein Kind, das den Drogenrausch bereits im Wachstum als "gut" verkauft bekommt. Aber da ist jeder anders. Es stellt ja tatsächlich für alle auch eine Erleichterung dar, wenn die notwendigste Dosis gegeben wird. Eine Freundin von mir setzt es am Wochenende immer ab und es wird jetzt in der Pubertät weiter reduziert.
Was sein soziales Verhalten betrifft gibt es auch viele Theorien dazu. Der Spagat ist, dass eine Mutter zusehen können muss, wenn das eigene Kind einmal heftig auf dem Boden aufschlägt und gleichzeitig aber die Nestwärme geben möchte. Bitte nimm dafür Hilfe von Familientherapeuten, -betreuern oder ähnlichem in Anspruch. Es ist ein umfangreiches Thema, das man alleine gar nicht bewältigen kann. Meiner Meinung nach ist davon viel der heutigen schnellen Gesellschaft geschuldet, die bei dem irren Tempo auch noch Perfektionismus erwartet.
Zu Deiner Liebe und damit dem eigentlichen Thema dieses Forums...
Warum habt ihr denn beide ein Vertrauensproblem? Seid ihr beide in alten Beziehungen betrogen worden? Oder habt ihr oder einer von euch bereits kein Selbstvertrauen im Elternhaus aufgebaut? Oder gibt es da mit Deinen 3 geschiedenen Männern noch Auseinandersetzungen, die er nicht versteht oder schlimmer noch bei euch auch drohen sieht? Wie offen seid ihr miteinander umgegangen?
Habt ihr denn beide überhaupt ähnliche Ansprüche an eine Partnerschaft? Was sind bei euch die TOP 5? Treue? Vertrauen? Offenheit? Freundschaft? Sex? ...?
Das Thema mit der Überforderung des Partners wegen der Themen, die man so mit sich rumschleppt, kenne ich auch. Bei mir sind es vielfältige gesundheitliche Themen, die mich bereits seit meiner Kindheit immer begleitet haben. Für mich ist das normal. Selbst im Freundsekreis wurde mir etwa im Alter von 20 direkt gesagt, dass man meinen könnte wir wären schon im Rentenalter, dass ich soviel dazu weiß oder kenne. Wie muss es also erst für einen Partner sein, der ja im Zweifel täglich das mitbekommt?
Ihr arbeitet zusammen. Ist denn soviel Nähe für euch beide überhaupt in Ordnung? Ich könnte nicht mit meinem Partner zusammenarbeiten. Das wäre mir zu wenig Freiraum für mich.
Ich denke, ihr habt eine gute neue Basis schon entdeckt. Wenn Du Hilfe im Haus benötigst, nimmt er sich die Zeit. Wenn er eher emotionale Unterstützung (neue Wohnung für seine Mutter) benötigt, bist Du dabei. Kann es sein, dass bei euch die klassische Rollenverteilung ein funktionsfähiges Konzept ist? Kennst Du das Buch "Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus"?
Eine gute Freundin täte dir wahrscheinlich auch gut. Ich fürchte nur, dass Du mit all Deinen Themen eine einzelne Person überfordern würdest - selbst, wenn es der Partner ist. Hast Du Zeit für Yoga oder Chi Gong oder Energietanz? Manches wird in Volkshochschulen oder Turnvereinen angeboten und ist dann nicht so teuer wie in Fitnessclubs. Man muss da ja nicht gleich beste Freunde kennenlernen. Neue Leute und damit neuer Input ist dort jedoch möglich.
Ich wünsche Dir Geduld und Kraft, um eines nach dem anderen angehen zu können.
Alles Gute,
pitsch
herzlich Willkommen im Liebeskummer-Forum!
Ich muss mich da B52 und Deiner Therapeutin anschließen. Du hast wirklich viele Baustellen. Lass mich noch einmal zusammen fassen.
Du bist 52 Jahre alt, warst 3 mal verheiratet, hast aus jeder Ehe einen Sohn. Der jüngste Sohn ist 18 und hat ADHS, lügt, klaut, hält sich auch nicht an andere Regeln und lebt aktuell auf der Straße mit Alkohol und Drogen. In Deinem Job gab es Mobbing, der Verursacher ist degradiert worden und seither ist es besser. Finanziell ist es wegen Kurzarbeit noch knapper.
Dein Ex-Partner ist ein Kollege. Deine Mutter hat Dich seinetwegen aus dem Haus getrieben und enterbt. Er selber hat eine über 80 jährige Mutter, die von ihm Aufmerksamkeit und Engagement abfordert.
Obendrauf kommt noch, dass ihr beide ein Vertrauensproblem hab.
... Puhhhhhhh - viele Menschen würde schon eine einzige dieser Baustellen fertig machen. So manch eine Partnerschaft scheitert auch mit einer einzigen Baustelle davon, weil selbst die Kraft von zweien nicht ausreicht. Dafür erst einmal meinen Respekt!
Zu Deinem Sohn...
In meinem Umfeld gibt es ähnliche Themen. Ich nehme an, dass das ADHS vom Arzt diagnostiziert wurde und er in Behandlung ist? Das blöde an der Medikation ist, dass es ganz häufig Mittel sind, die einen Drogen-/Alkoholrausch ähnlichen Zustand bei dem dann noch Kind hervorrufen und es daher auch oft eine Einstiegsdroge ist. Die Eltern werden heute oft unter Druck gesetzt, dass ein vorenthalten der Medikamente wegen der Angst vor der Drogenkarriere, die Kinder in ihrer Entwicklung hemmen würde. Sie würden ihren Kindern im Weg stehen. Meine persönliche Meinung dazu ist, lieber ein Kind, das langsamer lernt als ein Kind, das den Drogenrausch bereits im Wachstum als "gut" verkauft bekommt. Aber da ist jeder anders. Es stellt ja tatsächlich für alle auch eine Erleichterung dar, wenn die notwendigste Dosis gegeben wird. Eine Freundin von mir setzt es am Wochenende immer ab und es wird jetzt in der Pubertät weiter reduziert.
Was sein soziales Verhalten betrifft gibt es auch viele Theorien dazu. Der Spagat ist, dass eine Mutter zusehen können muss, wenn das eigene Kind einmal heftig auf dem Boden aufschlägt und gleichzeitig aber die Nestwärme geben möchte. Bitte nimm dafür Hilfe von Familientherapeuten, -betreuern oder ähnlichem in Anspruch. Es ist ein umfangreiches Thema, das man alleine gar nicht bewältigen kann. Meiner Meinung nach ist davon viel der heutigen schnellen Gesellschaft geschuldet, die bei dem irren Tempo auch noch Perfektionismus erwartet.
Zu Deiner Liebe und damit dem eigentlichen Thema dieses Forums...
Warum habt ihr denn beide ein Vertrauensproblem? Seid ihr beide in alten Beziehungen betrogen worden? Oder habt ihr oder einer von euch bereits kein Selbstvertrauen im Elternhaus aufgebaut? Oder gibt es da mit Deinen 3 geschiedenen Männern noch Auseinandersetzungen, die er nicht versteht oder schlimmer noch bei euch auch drohen sieht? Wie offen seid ihr miteinander umgegangen?
Habt ihr denn beide überhaupt ähnliche Ansprüche an eine Partnerschaft? Was sind bei euch die TOP 5? Treue? Vertrauen? Offenheit? Freundschaft? Sex? ...?
Das Thema mit der Überforderung des Partners wegen der Themen, die man so mit sich rumschleppt, kenne ich auch. Bei mir sind es vielfältige gesundheitliche Themen, die mich bereits seit meiner Kindheit immer begleitet haben. Für mich ist das normal. Selbst im Freundsekreis wurde mir etwa im Alter von 20 direkt gesagt, dass man meinen könnte wir wären schon im Rentenalter, dass ich soviel dazu weiß oder kenne. Wie muss es also erst für einen Partner sein, der ja im Zweifel täglich das mitbekommt?
Ihr arbeitet zusammen. Ist denn soviel Nähe für euch beide überhaupt in Ordnung? Ich könnte nicht mit meinem Partner zusammenarbeiten. Das wäre mir zu wenig Freiraum für mich.
Ich denke, ihr habt eine gute neue Basis schon entdeckt. Wenn Du Hilfe im Haus benötigst, nimmt er sich die Zeit. Wenn er eher emotionale Unterstützung (neue Wohnung für seine Mutter) benötigt, bist Du dabei. Kann es sein, dass bei euch die klassische Rollenverteilung ein funktionsfähiges Konzept ist? Kennst Du das Buch "Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus"?
Eine gute Freundin täte dir wahrscheinlich auch gut. Ich fürchte nur, dass Du mit all Deinen Themen eine einzelne Person überfordern würdest - selbst, wenn es der Partner ist. Hast Du Zeit für Yoga oder Chi Gong oder Energietanz? Manches wird in Volkshochschulen oder Turnvereinen angeboten und ist dann nicht so teuer wie in Fitnessclubs. Man muss da ja nicht gleich beste Freunde kennenlernen. Neue Leute und damit neuer Input ist dort jedoch möglich.
Ich wünsche Dir Geduld und Kraft, um eines nach dem anderen angehen zu können.
Alles Gute,
pitsch