Ex ist Workaholic

mimi1

Neuer Benutzer
31. Mai 2009
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Mein Ex hat sich vor 2 Monaten nach 4 Monaten Fernbeziehung von mir getrennt. Ich habe schon längere Beziehungen geführt und denke mir, was sind schon 4 Monate, aber es tut noch immer furchtbar weh und ich vermisse ihn noch immer.

Die 4 Monate waren sehr intensiv, auch wenn wir uns nicht oft real getroffen haben (alle 2 Wochen). Die Trennung kam für mich ohne Vorwarnung - wir haben uns nie gestritten und eigentlich war ich noch auf Wolke 7, als er meinte, er liebe mich doch nicht genug - warum, das wisse er nicht und nein, reden mag er auch nicht darüber.

Ich habe lange die Schuld bei mir gesucht, bin aber zum Schluss gekommen, dass ich wirklich nichts dafür kann, weil er ein Workaholic ist. Seine Arbeitstage dauern 17 Stunden, Weekends ohne Arbeit machen ihn kribbelig und er führte vorher fast nur Fernbeziehungen. Zum Zeitpunkt der Trennung dürfte er so unter Stress gestanden haben und dermaßen überarbeitet gewesen sein (seine ständigen Begleiter waren Magen- und Rückenschmerzen zusammen mit akutem Schlafmangel), dass er sich wohl nur dadurch Luft verschaffen konnte, dass er mich los wurde.

Ich glaube, dadurch, dass er nur arbeitet, verkümmern bei ihm alle Gefühle.

Was mich zusätzlich gekränkt hat, war, dass er einen Monat später, bei seiner Ex gewesen sein dürfte (die 800 km weit weg wohnt). Ich glaube zwar nicht, dass er dort glücklicher wird (weil seine Arbeitssucht jede Beziehung kaputt macht), aber es schmerzt mich noch immer.

Aber grundsätzlich denke ich, dass er kein guter Partner wäre, weil immer nur die Arbeit im Vordergrund steht. Fühlen tu ich es leider noch nicht...

Gibt es da draußen noch jemanden, der schon Erfahrungen mit Workaholics gemacht hat?

 
ja :)

und ich trenne mich nach 25 jahren ehe von ihm.

jetzt erst erkennt er, dass seine arbeit unsere beziehung kaputt gemacht hat.

alle hilferufe und meine voraussagen, dass die arbeit die familie kaputt macht, schlug er in den wind.

jetzt, da ich ausziehe erkennt er die tragweite seiner arbeitswut.

es ist richtig, dass gefühle verkümmern. leider lassen männer das zu.

was du denkst ist vollkommen richtig. :)

wir schaffen das

lg

liz

 
Eigentlich bin ich ganz "froh", dass das schon so früh zerbrochen ist, denn wären wir länger zusammen geblieben, hätte ich mit vielen Entbehrungen leben müssen. Keinen finanziellen, denn er ist beruflich höchst erfolgreich. Aber das Lustige ist, dass es mir nicht um Materielles geht. Ich verdiene selbst genug, dass ich mein Leben mit allem, was dazu gehört (mal Urlaub, mal ein schönes Paar Schuhe), leisten kann. Aber ich hätte damit leben müssen, dass immer zuerst der Job kommt, dann vielleicht ich, dass ich die Kinder alleine aufziehen hätte müssen (und meiner beruflichen Tätigkeit, die ich sehr mag, nicht mehr nachkommen hätte können), ständig seinen Egoismus und seine Gereiztheit (weil im Job überarbeitet und er hat ohnehin immer recht) ertragen hätte müssen und keine Zeit für gemeinsame, ungestörte (kein Handy, kein Internet -> keine Arbeit) Tätigkeiten geblieben wäre. Das heißt, ich hätte auf Dauer erst recht wieder Zuflucht bei anderen Menschen und Tätigkeiten suchen müssen, weil er zwar für die Arbeit, aber nicht für mich und die Familie verfügbar gewesen wäre.

Ich habe ihn nach der Trennung auch mal darauf angesprochen, dass er arbeitssüchtig sei, woraufhin er meinte, das könnte schon sein (ändern wolle er sich aber nicht, weil ihm seine Arbeit Spaß mache und eben des aufopfernden Einsatzes bedarf...). Und ich denke, dass darin auch seine Unfähigkeit liegt, eine "richtige" Beziehung zu führen. Was ich mir, egal wie sehr ich ihn im Innersten noch mag, ständig vor Augen führe, ist, dass er eigentlich krank ist und ich nicht seine Therapeutin bin. Und ich muss mir auch eingestehen, dass egal, wie sehr ich ihn liebe, er es nicht tut. Dass der Grund dafür seine Arbeitssucht ist, stimmt mich traurig, ändert jedoch nichts an den Tatsachen.

Hier noch ein paar Bücher

"Der Mann, der seinen Beruf mit dem Leben verwechselte" von Jonathon Lazear

"Chained to the Desk" von Bryan E. Robinson

 
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Mir geht's gerade schlecht (wieder einmal)... Die 4 Monate waren einfach nur schön und dann war's von einem Tag auf den anderen aus. Ich weiß, dass die Gründe des Scheiterns in seiner Arbeitssucht zu suchen sind. Das Schwierige daran ist nur, dass ich die Auswirkungen seiner Arbeitssucht (abgesehen vom Zeitmangel, seinen körperlichen Beschwerden und einmal komplette Entzugserscheinungen an einem Thermennachmittag) nur so zu spüren bekommen habe, dass er Schluss gemacht hat. Vielleicht hat er mir damit viel erspart im Leben, aber das Abschließen erleichtert es nicht, wenn man eigentlich nur auf schöne Momente zurückblicken kann. So muss ich mir immer vorstellen, wie katastrophal die Zukunft mit so einem Menschen wohl ausgesehen hätte und das ist nicht so einfach...

Hinzu kommt noch, dass mich gerade solche Männer immer wieder faszinieren (liegt auch daran, dass ich mich selbst eine Zeit lang in die Richtung "Arbeit ist das wichtigste" und "du bist nur etwas wert, wenn du erfolgreich bist" entwickelt habe, dann aber rechtzeitig die Notbremse gezogen habe...)

Manchmal denke ich auch, wenn er nur sein Problem erkennen würde, aber aus meiner Erfahrung machen das solche Menschen nicht oder nur ganz wenige. Im Gegenteil, sie glauben, du hättest das Problem, er mache ja nur etwas sehr Tugendhaftes: Geld verdienen, erfolgreich sein.

Was mich auch sehr verletzt hat, war, dass er nicht einmal Zeit für ein Gespräch hatte bzw. sich nehmen wollte (Schluss gemacht hat er übrigens in einer 3-zeiligen E-Mail (quasi Geschäftspost...) ). Ich müsse verstehen, dass er eine Agenda voll mit Terminen habe und dass ein Gespräch ohnehin zu nichts führen würde. (Dass es mir danach vielleicht eine Spur besser gegangen wäre, war ihm gleichgültig. Er hat keine Lust darauf. Kein Verständnis für die Bedürfnisse des Partners. Punkt. Aus. Ende der Diskussion.) Ich nenne so was mangelnde Empathie, Herrsch- und Kontrollsucht, Selbstbezogenheit.

Und trotzdem leide ich schon seit 2 Monaten und das, obwohl ich sogar ziemlich vernünftig denke (glaub ich mal) und weiß, das war's. Aber denken ist nun mal nicht fühlen... (Hey, aber immerhin kann ICH noch FÜHLEN - ich sollte froh darüber sein!!!)

 
hi liebe mimi,

mhh, ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll- also entschuldige, dass ich wie ein Klotz einfach mal auf´s wesentliche zu sprechen komme :eek:

Du machst leider seinen Arbeitseifer für das Scheitern veranwortlich... Prinzipiell kann Ergeiz nicht schaden doch solange er meint darauf nicht verzichten zu können, wird noch so manch andere Frau früher oder später abserviert. Grundsätzlich kann jede Maßlosigkeit (nicht nur Arbeitswütigkeit) eine Beziehung belasten, nur nach euren 4 Monaten (in denen ihr euch noch nicht mal richtig kennenlernen konntet!) ist es sehr gewagt diesen Grund vor`s Loch zu schieben. Natürlich erhoffst du dir eine plausible Erklärung zu bekommen, doch sein Verhalten und seine kühle Abfuhr zeigen auch, dass er dir keine Antworten geben kann... Das naheliegendste wäre, er hätte schlichtweg keine tieferen Gefühle für dich gehabt. Genau das auch noch über die Lippen zu bringen wäre EISKALT... Also was macht er? - er begründet es mit seinem Terminplaner. Es macht beinah den Anschein als wolle er gar keine feste Beziehung führen, nicht vordergründig wegen seiner Arbeit, sondern weil ER nicht möchte...

Man könnte doch davon ausgehen, dass er -wäre er über beide Ohren verliebt- ein Stück weit verzichten könnte; sich etwas Freiraum schaffen wolle....

So hart wie es nun für dich ist und so sehr wie es dich nun verletzten mag: es hat eben nicht gepasst. Genau darin solltest du eine Chance sehen :p

Lass ihn ziehn und bleib offen für etwas Neues!

lieben gruß

 
Warum entlieben sich Menschen? Die Gründe sind vielfältig, aber es gibt immer eine Ursache oder mehrere, egal wie lange oder kurz die Beziehung gedauert hat. Manchmal können wir die Ursachen bekämpfen und wir schaffen es, eine (glückliche) Beziehung zu führen. Hier bin ich machtlos. Der Terminplaner war (leider) keine Ausrede. Eine 85 bis 110-Stunden-Arbeitswoche war bittere Realität.

"Viele arbeitssüchtige Menschen können den Schritt vom romantischen Verliebtsein in das Wachstum einer echten Liebe nicht vollziehen. Sie "entlieben" sich schnell wieder, ziehen sich zurück oder suchen eine neue romantische Liebe."

Er war in mich über beide Ohren verliebt und er hat aus diesem Grund "sogar" Wochenenden nicht gearbeitet (daraufhin natürlich schlechtes Gewissen, das Wichtigste im Leben - die Arbeit vernachlässigt zu haben und es musste dann alles aufgearbeitet werden) und er hat überhaupt nur noch 3 bis 4 Stunden geschlafen, weil wir uns eben gut verstanden haben und uns von 22.30 bis oft 1.00 Uhr oder länger unterhalten haben. Um 5 Uhr war er dann schon meist wieder im Büro... und daheim nie vor 22.00 Uhr. Und ja, ich nehme mir die Freiheit, nach langem Überlegen und der Lektüre zahlreicher Bücher, ihn als arbeitssüchtig zu bezeichnen und das als Grund fürs Scheitern herzunehmen.

Warum führte der Mensch fast ausschließlich Fernbeziehungen? Weil sich das gerade noch im Terminplan unterbringen ließ. Was aber, wenn der Terminplan keinen Freiraum mehr zulässt? Ein Workaholic wird sich immer für die Arbeit entscheiden, weil das mehr Adrenalin und Endorphine freisetzt als die Liebe... (Verliebtsein tut das auch ein paar Monate lang - dann ist die Dosis der Arbeit wieder höher...) Ein Arbeitssüchtiger ist im Grunde niemand anderes als ein Alkoholiker im Anzug...

Natürlich lass ich ihn ziehen und natürlich geht mein Blick Richtung Zukunft (ist ja schließlich nicht das 1. Mal, dass ich Liebeskummer habe/hatte). Aber vielleicht findet sich hier im Forum noch jemand, der schon mal persönlich (vielleicht auch längere) Erfahrung mit einem Workaholic gemacht hat und mir berichten kann, vor welchen Problemen sie gestanden sind, etc. Irgendwie würde es mir, glaube ich gut tun, mich mit solchen Menschen austauschen zu können (quasi Gesprächstherapie :) ).

 
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uh, ich wollt dir keineswegs zu nah treten! ;)

Du möchtest ihn also zurück erobern? Wenn du dich schon mit der entsprechenden Lektüre befasst...

lg

 
Nein, ich will ihn nicht zurückerobern. Er hat sich entschieden: für die Arbeit. Und ich akzeptiere das, auch wenn es für mich schwer zu ertragen ist, zusehen zu müssen, wie er sich zugrunde richtet. Aber es ist seine Entscheidung. Mit den Folgen der Arbeitssucht muss er selbst zurecht kommen.

Aber ich will verstehen und lernen. Auch über mich selbst. Ich habe vor gar nicht allzu langer Zeit selbst schon einige Jahre bis zu 80 Stunden/Woche gearbeitet und keine Wochenenden als etwas völlig Normales betrachtet. Ich habe es aber geschafft, mein Arbeitspensum auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren und mich nicht mehr nur über meine Arbeit zu definieren.

Trotzdem ziehen mich Männer mit einer "hohen Arbeitsmoral" magisch an und ich zeige auch durchwegs Verständnis - vielleicht sogar Bewunderung - für lange Arbeitstage und "harte" Arbeit. Mit zunehmendem (Berufs-)Alter nimmt aber auch das Drama der Arbeitssucht verstärkt zu, weil der Körper und die Psyche bis aufs Äußerste belastet sind und alles nur noch der Arbeit untergeordnet wird. Irgendwann kommt dann der Zusammenbruch, auch wenn man das als Süchtiger nicht wahrhaben will.

Ich hatte schon mal einen arbeitssüchtigen Partner (wir waren 1,5 Jahre zusammen und die Arbeit war unser gemeinsames "Baby" - wir hatten sehr guten Sex (auch hier zählt der Erfolg ;) ) und uns sonst nichts zu sagen), aber damals war das alles ein bisschen anders - vor allem auch ich...

Mein Ex arbeitet bereits 15 Jahre selbstständig, trägt höchste Verantwortung, fordert von sich und anderen höchste Leistung, leidet unter Perfektionismus (sogar das Geschirr wäscht er selbst noch am besten ab - nicht die Sekretärin), chronischem Schlafmangel, Rücken- und Magenschmerzen. Für ihn arbeitet kaum ein Mitarbeiter hart genug. Erst wenn man wie er 2 Stunden nach einer OP arbeitet, wäre er halbwegs zufrieden. Beim 2. Treffen hat er Arbeit mitgenommen, er könne ja irgendwo im Stau stecken und dann noch schnell was abarbeiten. Dann war er mit mir das 1. Mal in seinem Leben länger als 2 Stunden in der Therme (da musste er dann an die Stapel unerledigter Arbeit denken und welche Zeitverschwendung es ist, hier einfach mal "nichts" zu tun). Ich könnte noch das eine oder andere aufzählen...

Ich bin mir sicher, dass er sich im Innersten nach einer eigenen Familie, Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit sehnt und er hat auch eine Zeit lang geglaubt, in mir die richtige Partnerin gefunden zu haben, aber im Endeffekt schafft ein Workaholic es erst dann eine Beziehung zu führen, wenn er keiner mehr ist. Vorher ist schlichtweg kein Platz und keine Zeit für Gefühle. Sie werden als hinderlich betrachtet und als zu wenig "berauschend".

Arbeitssucht ist eine "saubere" Sucht. Die sauberste aller Süchte, weil gesellschaftliche akzeptiert und honoriert. Für betroffene (Ehe)Frauen aber sicher die Hölle, weil ihnen der Partner nie zur Verfügung steht.

Traurig bin ich trotzdem, weil ich in ihm auch sehr viele gute Eigenschaften gesehen habe, die aber mit der Arbeitssucht verkümmern. Das tut mir leid für ihn und leid für uns. Aber so ist das Leben. Ich hätte auch nicht eine Stunde weniger gearbeitet, wenn ich es nicht selbst gewollt hätte...

 
Also was macht er? - er begründet es mit seinem Terminplaner. Es macht beinah den Anschein als wolle er gar keine feste Beziehung führen, nicht vordergründig wegen seiner Arbeit, sondern weil ER nicht möchte...
Ich sehe das wie la mare, weil ich so etwas kenne... von mir... aber auch von Männern, die nicht so richtig aus dem Knick kommen wollen. Es ist einfach so, dass man dann die Arbeit als Alibi vorschiebt, weil das immer noch die beste Ausrede ist, für die man ja auch nix kann. "Die Kunden warten doch..."

Ich hatte schon mal einen arbeitssüchtigen Partner
Kann es sein, das du anfängst, die Partner zu vergleichen und wenn die gleichen "Symptome" vorhanden sind, wird er gleich als Workaholic abgestempelt? Ich geb la mare recht: In 4 Monaten Fernbeziehungen sind die Gefühle noch nicht sooo gefestigt, dass man seine Gewohnheiten und Vorlieben für den anderen ändern würde. Erst recht nicht, wenn man einen Ersatz hat, der ein die nötige Zufriedenheit bringt: seine Arbeit.

 
Aber es waren spezielle 4 Monate. Ich würde im Normalfall auch sagen, was sind 4 Monate (lächerlich kurze Zeit - pfff und du glaubst, du hast wirklich Liebeskummer - tststs) - aber ich hab jeden Tag mit ihm 2 bis 3 Stunden gesprochen. Das ist mehr als ich mit meinem Exex in einem Jahr geredet habe. Die Länge einer Beziehung sagt nichts über die Qualität aus.

Ja, der Terminplan hat dieses Mal als Ausrede für ein Gespräch herhalten müssen, dass er nicht führen wollte. Da gebe ich euch recht. Aber alle anderen "Symptome" sind kennzeichnend für einen Workaholic oder findet ihr das normal, dass jemand über 80 Stunden in der Woche UND am Wochenende arbeitet?

Ich könnte euch auch etwas über meinen Exex erzählen, mit dem ich 5 Jahre zusammen war (und mit dem ich heute noch befreundet bin, ja, so was funktioniert hin und wieder auch mal!)... der war wirklich kein Workaholic (zwar auch im mittleren Management, aber seine Arbeitstage haben um frühstens 8 Uhr begonnen und spätestens um 19 Uhr aufgehört, meine um 7 Uhr und selten vor 21 Uhr).

Zum Punkt ändern: Ich würde meine Vorlieben und Gewohnheiten für keinen Menschen der Welt ändern - egal, ob wir 1 Monat oder 10 Jahre zusammen wären. Und ich erwarte mir das erst recht nicht von meinem Partner. Veränderung findet immer aus eigenem Antrieb statt (wenn sie stattfindet) und muss wirklich gewollt sein. Und dieses Wollen setzt oft erst dann ein, wenn man nicht mehr kann.

Aber mir geht's hier nicht um zurückgewinnen oder verändern. Es geht mir hier auch nicht um den richtigen Weg, wie man Schluss macht. Eigentlich such ich nur jemanden, der auch mal an einen Workaholic geraten ist oder selbst einer war, damit ich mich nicht so einsam fühlen muss - geteiltes Leid ist halbes Leid.

 
findet ihr das normal, dass jemand über 80 Stunden in der Woche UND am Wochenende arbeitet
Zeitweise komme ich auch noch auf 12-14 Std./Tag. Und ich habe auch jahrelang 7 Tage in der Woche gearbeitet. Erst seit ca. 3 Jahren leiste ich mir den Luxus, dass ich sonnabends nicht an die Firma denke und den Sonntag nutze, um mich auf die Woche vorzubereiten. Pech, wer es nicht verstehen kann. Es bietet mir aber auch niemand eine Alternative.

Zum Punkt ändern: Ich würde meine Vorlieben und Gewohnheiten für keinen Menschen der Welt ändern
Ich habe mit dem Ändern auch nicht dich sondern ihn gemeint. Du hast dich ja über seine Gewohnheiten beschwert und nicht umgedreht.

aber ich hab jeden Tag mit ihm 2 bis 3 Stunden gesprochen.
Hast du dich mal gefragt, ob ihn DAS vielleicht gestört hat? Mich würde es nerven, wenn ich schon so viel zu tun habe, das ich dann auch noch stundenlange Telefonate führen soll oder mehrfach am Tag angerufen werde. Selbst bei einer Fernbeziehung könnte ich mir den täglichen Kontakt nicht vorstellen. Und diese Situation hatte ich schon: Einen Partner mit Kontrollitis - nur begriff er nicht, dass ich nicht ständig mit dem Handy in der Hand unterwegs sein kann.

zunehmendem (Berufs-)Alter nimmt aber auch das Drama der Arbeitssucht verstärkt zu, weil der Körper und die Psyche bis aufs Äußerste belastet sind und alles nur noch der Arbeit untergeordnet wird. Irgendwann kommt dann der Zusammenbruch, auch wenn man das als Süchtiger nicht wahrhaben will.
Klingt mir sehr theoretisch und angelesen... :schief: Bist du denn in so einer Situation, in der du 110% Leistung geben musst?

 
Liebe Tylli,

ich hoffe, dass dir deine Arbeit all das gibt, wonach du dich sehnst. Ich dachte auch eine Zeit lang, dass Arbeit und Erfolg glücklich machen. Und das ist jetzt nicht angelesen, was ich geschrieben habe. Ich habe viel, viel, viel gearbeitet und hatte auch niemanden, der mir etwas abnehmen konnte oder ich ließ es nicht zu. Aber irgendwann konnte ich wirklich fast nicht mehr und ich habe begonnen, nicht alles als gleich wichtig und dringend zu sehen und mich nicht mehr als die "Superkarrierefrau", die alles (besser) schafft und perfekt macht zu sehen und komme jetzt auf ca. 60 Stunden in der Woche (Hausarbeit noch nicht inkludiert). Das Wochenende nehme ich mir fast immer bewusst frei. Manchmal arbeite ich aber auch dann, wenn's nicht anders geht.

Ich beschwere mich nicht über seine Gewohnheiten, ich sage nur, wie's war, weil für mich das wichtig ist, dass es mal raus darf. Und nein, ich möchte ihn nicht ändern. Jeder lebt sein Leben, wie er/sie will. Ich habe ja auch seine Entscheidung akzeptiert.

Ich hab ihn nicht ständig und schon gar nicht mehrfach angerufen. Erstens haben weder er noch ich dafür während des Tages Zeit und zweitens bin ich kein solch "hysterisches" Persönchen mit ständigem Überwachungszwang. Vielmehr hat er massiv den Kontakt gesucht (seine Überschwänglichkeit hat mich eigentlich sehr überrascht) und deshalb war's für mich auch so hart, als es plötzlich aus war. Vielleicht hat er/haben wir's übertrieben... Aber so war's. Was soll's.

 
Lustig, wie Schlaf doch immer wieder dazu beitragen kann, sein Hirn zu entknoten... ;)

Ich habe gesagt, dass ich es akzeptiert habe, dass er mich nicht mehr liebt. Ja habe ich, insofern, dass ich nie drum gebettelt und gefleht habe, er möge mich doch lieben, er möge sich ändern, probieren wir es nochmal, ich ändere mich, etc.

Heute bin ich ein großes Stück weiter gekommen: Ich akzeptiere nicht nur, dass er mich nicht mag, ICH NEHME ES AUCH AN.

Worin liegt der Unterschied zwischen gestern und heute? Für mich sind Gründe wichtig, warum etwas nicht funktioniert hat - sie geben mir Erkenntnis. Bis gestern habe ich jedoch damit GEHADERT, dass, wenn doch alles andere gut gepasst hätte, seine Arbeitswut alles zerstört hat. Ich möchte hier nochmals betonen, dass ich ihn nie von einem Menschen verlange, dass er sich ändert. Menschen bestreiten nun mal sehr unterschiedliche Wege. Aber vielleicht habe ich mir innerlich (komplett irrational) gewünscht, das Problem Arbeitssucht gäbe es gar nicht oder jemand anderer hätte es oder es verschwände einfach und wir könnten einen gemeinsamen Weg bestreiten. Faktum ist: das Problem existiert. Ausweg (schon wieder ein Weg ;) ) daraus gibt es keinen, weil übertriebene Arbeit sich für ihn nicht als Problem darstellt (auch wenn es eines - auch aus wissenschaftlicher, psychologischer, gesundheitlicher Sicht - ist). Wieso soll er den Kurs auf seinem Weg ändern, wenn er meint, er sei auf dem richtigen (auch wenn der geradewegs in den Abgrund führt - aber das sehe ich so und er nicht)? Selbstgewollten Kurswechsel gibt's nicht. Zur Kenntnis genommen und ab heute hört das HADERN auf.

Wow - ich glaube, ich hab's übertaucht. :klatsch:

 
Ach naja, du kannst das analysieren, wie du willst. Letztendlich ist er so und du kannst es nicht ändern. Viele Gründe wären anzuführen, um es zu "verstehen", warum ein Mensch so viel arbeitet. Psychologisch betrachtet ;) kann man diese Gründe auch in der Kindheit/Jugend suchen. Das kann man als "Endlos-Studie" ansehen und bringt letztendlich für einen selber nix.

Trotzdem ziehen mich Männer mit einer "hohen Arbeitsmoral" magisch an und ich zeige auch durchwegs Verständnis - vielleicht sogar Bewunderung - für lange Arbeitstage und "harte" Arbeit.
Vielmehr wäre es doch interessant, warum dich immer wieder solche Männer anziehen. Einesteils stellt es für dich einen Konflikt dar, wenn einer ein Workaholic ist - andererseits scheinst du aber immer wieder auf solche Männer zu treffen. Warum ist das so?

 
Was denkt ihr darüber? Ist Sex mit dem Ex eine gute Idee? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Er hat mit mir Schluss gemacht und wollte nach 2 Monaten wieder mit mir schlafen, obwohl er (glaube ich) ziemlich sicher nicht an einer Beziehung interessiert ist. Der Sex war aber immer sehr gut und ich würde auch gerne nochmal mit ihm schlafen, habe aber die Befürchtung, dass ich dann nochmals massiven Liebeskummer bekomme, weil die alten Gefühle wieder aufflackern würden...

 
ich kann dich gut verstehen, da ich gerade auch sehr Liebeskummer habe und mir nichts sehne als mich an meinen Freund/Exfreund zu kuscheln und die Verlockung einfach zu ihm zu gehen und.... ist sehr gross. Doch gleichzeitig weiss man und das weisst auch du, dass es nicht gut für einem ist.. das es danach nur schlimmer wird, wenn man wieder gehen muss und man danach wieder alleine ist.

also würde ich dir abraten...

lg trizia

 
Hi!

Ich rate dir dringend davon ab. Bin nur ein paar Tage nach meiner gescheiterten Beziehung wieder merhrmals mit meinem Ex im Bett gelandet. Wir hatten das vorher besprochen, weil wir beide noch Gefühle füeinander haben und der Sex immer sehr gut war, aber danach habe ich mich immer scheiße gefühlt, weil ich wusste, eine Beziehung mit ihm klappt nicht und mehr als gelegentlichen Sex würde ich von ihm nie mehr bekommen. Hab ihm dann vor kurzem erklärt, dass ich das nicht mehr kann, als gute Freundin mit ihm schlafen. Ich bereue das zutiefst, dass ich sexuell nicht von ihm losgekommen bin, aber jetzt, wo das vorbei ist, geht es mir tatsächlich besser. Ich wäre sonst auch nie für einen potenziellen neuen Partner frei gewesen.

Weiß ja nicht, wie es bei dir/euch ist? Wenn beide nur noch Freundschaft füreinander empfinden, nicht mehr, ist es vielleicht einen Versuch wert, aber ansonsten würde es wahrscheinlich zumindest einem von euch auf Dauer sehr weh tun.

 
Schließe mich Maxilene an. Hatte mit 2 Ex-Freundinnen auch noch nach der Trennung Sex, mit beiden war ich dann wieder zusammen. Erstens hatte ich eigentlich alles schon gut verarbeitet und mit allem abgeschlossen, und danach mehr Probleme damit als bei der ersten Trennung, und außerdem hab ich mich danach total bescheuert gefühlt und gemerkt, dass es in jeder Hinsicht ein Fehler war, und bereute es.

 
Also ich kann dich gut verstehen.

Hatte mit meiner damaligen Freund nach der Trennung auch noch Sex ( ca 6-7 mal , um genau zu sein), obwohl sie bereits einen Neuen hatte.

Warum ich das getan habe, weiß ich nicht so genau...

Klar hatte ich wohl Lust..

Aber ich habe es nur getan, um sie doch i-wie zu überzeugen, dass ICH der richtige bin.

Es hat natürlich nicht geklappt, sie hat munter mit uns beiden rumgepoppt.

Es tat jedesmal weh, wenn ich wusste, dass sie zu ihm fährt.

...und ich fing an mir das schön zu reden; nach dem Motto:"Hey, unkomplizierter Sex...was will man mehr..." oder "Wenigstens was zu vö**ln"

Und jedesmal, wenn wir uns ne Zeitlang nicht gesehen haben, habe ich gedacht, dass ich drüber weg bin.

Dann lagen wir wieder in der Kiste und das ganze fing von vorne an.

Ganz ehrlich, tu dir selbst einen gefallen und lass lieber die Finger davon...

 
ist nichts dagegen einzuwenden wenn keine gefühle mehr da sind. aber da ER dich verlassen hat, denke ich mal du hängst noch zu sehr an ihm. dann solltest du es nicht tun. das tut nur weh und bringt dir nichts - ausser du bist masochistisch veranlagt....