für jmd schämen..

In der heutigen Zeit braucht es bald mehr Selbstvertrauen komperzielle Musik zu hören, "normale" Kleidung zu tragen und sich auch sonst in der "Norm" zu leben als wenn man aus dem Rahmen fällt. Wer anders ist, wird akzeptiert (das verlangt die Gesellschaft). Wer "Normal" ist wird als Spiesser abgestempelt und als engstirnig bezeichnet.

Für mich sind das die gleichen Vorurteile wie es sie früher schon gegenüber Randgruppen wie Homosexuellen gab. Wir haben nichts dazu gelernt, wir haben nur die Zielgruppe unseres Spottes verändert.

Wenn sich also schnufflmaus nicht wohl fühlt in der Disco mit ihrem Freund, darf sie das doch sagen! Sie soll es sogar, denn es beweisst, dass sie ihrem Freund soweit vertraut, dass sie ihm auch unangenehme Dinge anvertraut. Evtl. hätte sie jedoch die Art und Weise etwas "sensibler" wählen können, dann wäre er vermutlich auch nicht so sauer geworden.

Liebe Grüsse

Haeckse

 
@ Haeckse

Früher wollte ich unbedingt normal sein! Ich war überall Außenseiterin. Wurde gehänselt, hatte kein Selbstwertgefühlt und so weiter. Ich wollte unbedingt einen für Frauen typischen Beruf erlernen, um dieser "Norm" näher zu kommen. Ich wollte unbedingt einen Freund haben, weil es "normal" war. Ich zog mich möglichst normal an. Das konnte nur schief gehen!

Ich erlernte einen technischen Beruf und schlitterte in einen von Männer dominierten Bereich.

Ich machte mit 24 mein Abi nach und fing mit fast 25 an, Physik zu studieren.

Dazu zog ich 400 km von meinen Eltern weg, die mich maximal 4 mal im Jahr zu Gesicht kriegen.

Ich wohne als einzige Frau in einer 6er WG, mit der ich leidenschaftlich gern frauenfeindliche Witze über mich reiße.

Ich lebe freiwilig in einer Kleinstadt, am Ende der Welt, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht!" sagen. (Nicht mal McD... oder BurgerK. gibt es hier! Ja, ich stehe auf Fast Food!)

Ich bin einfach nicht normal und kann nichts dafür! Ich habe einen gepflegten Sprung in der Schüssel, mit dem so mancher intoleranter Spießer seine Probleme hat.

Aber ich habe es inzwischen akzeptiert, dass ich einen anderen Weg, als andere gehe. Und ich werde ihn weitergehen, ganz selbstbewusst mit Nutella im Mundwinkel und zwei verschiedenfarbigen Socken.

Und das kann auch schnufflmaus lernen!

Liebe Grüße

Hopeless2

 
@Hopeless2

Genau das habe ich gemeint. Das was du in deinem Leben gemacht hast, ist doch heutzutage völlig akzeptiert. Ich habe selber einen von Männern dominierten Beruf (Applikationsentwicklerin) und bin die einzige Frau hier im Betrieb (ausser der Sekretärin *g). Das ist doch nichts Besonderes mehr und auch wenn: Es wird von der Gesellschaft nicht mehr verurteilt sondern wird eher bewundert, oder?

Natürlich bin ich froh darüber, aber man darf doch vor lauter Toleranz den "Aussenseitern" gegenüber nicht intolerant gegenüber der "Norm" werden.

Wenn schnufflmaus also ein Problem damit hat, wie ihr Freund tanzt, hat sie das Recht das auch zu sagen. Ich wiederhole mich: Sie soll es sogar (wegen Offenheit und so...) aber vielleicht in einem anderen Ton, mit anderen Worten.

Einfach zu sagen schnuffelmaus darf nicht so fühlen und denken finde ich nicht besonders konstruktiv.

Liebe Grüsse

Haeckse

 
@ Haeckse

Ich stosse schon hin und wieder auf Intoleranz. Zum Beispiel bei einem strenggäubigen Katholiken, der mir die Strafe Gottes androhte, weil ich als Nichtgläubige ein Kreuz als Schmuckstück trug.

Oder unseren ordenlichen Mitbewohner, der über unsere ungepflegte Küche die Nase rümpft und uns entsetzt anstarrt, wenn wir anderen uns unterhalten.

Oder meine Kommulitonen, wenn ich mal wieder eine Vorlesung verschlafe. *)

Ich habe den Eindruck, als ob Du niemanden kennst, der wenig Selbstwertgefühl hat und deswegen ständig unsicher und mit sich unzufrieden ist.

Ich telefoniere ständig mit einem Freund, wegen genau diesem Problem, das er hat und ich überwand.

Sicher, kann Schnufflmaus über ihren Freund denken, was sie will, aber wie gesagt, es scheint nur der GRUND zu sein, NICHT URSACHE ihrer Probleme mit ihm.

Es geht hier nicht um Normen oder Oberflächlichkeiten, sondern die von der Gesellschaft verlangte Eigenschaft, sich eine EIGENE Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten.

Ich hüpfe übrigens auch lächerlich auf Parties herum und um das ganze noch zu steigern, belegte ich letztes Jahr einen Tanzkurs, so richtig, mit Klassisch und Latein. Was das Gehüpfe endlich fast in den richtigen Takt brachte... ...mehr nicht.

hmm, ich vermisse Schnufflmaus' Kommentare. Süße, was ist mit Dir? Kommst Du nicht mehr her?

Liebe Grüße

Hopeless2

*) Edit: Wenn sich die "Normalen" intolerant sind, dann dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie auch auf Intoleranz stoßen.