Funkstille...

Lausüberderleber

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05. Okt. 2015
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Hallo ihr Lieben

Ich bräuchte dringend Rat zu einer Situation, die mich nun schon seit Wochen auffrisst. Deshalb kurz zur Vorgeschichte:

Vor bald 4 Jahren habe ich eine Teilzeitstelle angetreten, die ich vor 2 Jahren zu einer Vollzeitstelle aufstocken konnte. In unserer Firma ist es üblich, gemeinsam auch mal ein Feierabendgetränk zu trinken oder sich in der Freizeit zu treffen (Ausgang, Kino etc...). Ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung, den ich schon seit Tag 1 kenne, ist nun das Problem. Wir waren lange Zeit nicht weiter über den Grad an Bekanntschaft hinaus befreundet, als es alle Mitarbeiter untereinander sind. Wir haben uns immer gut verstanden, teilen gewisse gemeinsame Interessen und konnten immer gut zusammen lachen.

Mit der Zeit hat sich etwas mehr als nur Bekanntschaft daraus entwickelt, wir haben hier und da auch mal ganz Unverbindliches und wirklich unspektakulär miteinander geschrieben oder blieben auch zu zweit mal länger zum Feierabendbier sitzen. Mit der Zeit verstanden wir uns so gut, dass ich mich auch ohne Bedenken traute, ihn zu fragen, ob ich nach einer Party bei ihm übernachten dürfte (weil ich etwas abgelegen wohne). Er schlief auf dem Sofa, alles war echt easy. Nach und nach schien es mir so, als würde er mehr Interesse entwickeln und mir ging es irgendwie genauso.

Ich bin nicht schüchtern, ich habe es ihm also nicht allzu subtil versucht zu signalisieren und seine Reaktion war mehr als positiv.

Vor 2 Monaten landeten wir dann nach einer Party bei ihm im Bett. Wir waren beide angetrunken, aber nicht völlig dicht. Ich fragte ihn gleich, ob das nun nur am Alkohol liege und sein Nein hätte nicht deutlicher sein können. Es war schön, am Morgen war er der Gentleman schlechthin gepaart mit dem Humor, den ich schon immer mochte.

Die Woche darauf kam er abends mit dem letzten Zug zu mir für eine Wiederholung, alles war super, er liess ein T-Shirt bei mir, weil er das bestimmt wieder mal brauchen könne und wir gingen auswärts frühstücken.

Dann fertig. Ich war daraufhin 2 Wochen in den Ferien, habe mich von dort mal kurz gemeldet, er antwortete auch, allerdings sehr semi-entusiasthisch und fragte nicht mal nach, wie meine Ferien wären, oder wie es mir ginge. Also meldete ich mich vorerst mal nicht mehr und er sich auch nicht. Ich war zurück auf Arbeit, er grüsste mich kaum und verabschiedete sich auch nicht nach Feierabend.

10 Tage später hatte er seinen letzten Arbeitstag in unserer Firma und als er mir zum Abschied "man sieht sich" sagte, hat es mich fast zerrissen.

Weil er mir nicht die Chance gab, auch nur ein Mal persönlich mit ihm zu reden, habe ich ihn schlussendlich per Sprachnachricht gefragt, wieso er seinen Plan, mich nach meinen Ferien wiederzusehen über Bord geworfen hat, ohne etwas zu sagen und dass es mich schon etwas verletze. Seine Antwort kam ziemlich prompt – er habe keinen freien Kopf, wollte etwas Distanz aber habe mich nicht verletzen wollen und habe auch nicht vor, mich in Zukunft zu ignorieren. Ich habe ihm dann nur noch kurz alles Gute gewünscht und gesagt, er dürfe sich gerne melden, wenn er wieder einen freien Kopf habe.

Nun habe ich seit 3 Wochen nichts mehr gehört und das macht mich irgendwie echt fertig. Ich würde sehr gerne selber wieder den Kontakt initieren, aber ohne ihm nachzurennen. Mich nimmt es nur tatsächlich wunder, wie es ihm geht – schliesslich kenne ich ihn seit 4 Jahren und habe irgendwie unabhängig davon, dass da zwei Mal etwas gelaufen ist, Interesse an ihm als Menschen. Diese Funkstille ist überhaupt nicht was ich je wollte und hätte ich geahnt, dass es darauf hinausläuft, hätte ich mich nie darauf eingelassen. Kann ich diese Funkstille irgendwie rückgängig machen, ohne mich zum Affen zu machen oder muss ich mich nun tatsächlich seinem Bedürfnis nach Distanz bis er wieder Bock hat sich zu melden beugen?

 
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Hallo Lausüberdieleber

So wie du das beschreibst, habt ihr eine Freundschaft die nun zweimal ein plus bekam. 

So wie ich Männer kennengelernt habe sind die Gefühle welche ein Mann hat wenn er sich verliebt ganz ähnlich wie bei Frauen. Eben den Kopf verdreht. 

Bei einem Mann kann sich jedoch bei der Freundschaft immer ein "mehr" ergeben weil er einfach so gerade in Stimmung ist. Muss gar nichts heissen. 

Du vermisst ihn als Mensch, als Freund? Dann melde dich Frag ihn ob er gut gestartet ist bei der neuen Stelle? oder wenn er noch nicht angefangen hat, wünsche ihm einen guten Start. 

Sag ihm das du eure Freundschaft vermisst. 

Wenn du klar sagst ich will mehr, tja dann sag ihm das, er macht aber nicht den Eindruck als ob er verliebt sei. 

Werde dir selber klar was du gerne hättest.  Die Freundschaft zurück wünschen ist legitim, wenn du gerne einen Partner in ihm sehen würdest lass es du leidest sonst noch mehr. 

 
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Liebe Lausüberdieleber,

Sehe es wie meine Vorrednerinnen: sei Dir klar, was Du möchtest und kommuniziere das so. Wenn es Dir wirklich nur darum geht, die Freundschaft zu erhalten ist, dann sag ihm das auch so. 

Alles Liebe

Minusch

 
Hallo zusammen!

Beim Lesen aller Beiträge hier, habe ich mich gefragt, wem denn wohl hier heute eine Laus über die Leber gelaufen ist... aber leider nur folgende Antwort gefunden:

Als ausgewiesener Freundschaftsexperte sage ich:

Ich habe kein Problem damit, mit meinem Freund (vorzugsweise des weiblichen Geschlechts angehörig) in die Kiste zu springen -

aber ihn anzurufen, um ihn zu fragen, wie's ihm geht, ist natürlich ein heikles Thema... wenn man kein Telefon hat!!! Das war's dann aber auch schon!

Wenn man sich damit schon zum Affen machen sollte, dann oute ich mich hiermit gerne als Affe!

Ruf' ihn an... von mir aus unter einem Vorwand... z.B. Du hast doch bestimmt noch dieses Schnüffel-T-Shirt... oder lad' ihn mal wieder zu Tiffany ein (ich weiß ja nicht, wo dieses auswärtige Frühstück stattfand)... oder berichte ihm von wichtigen Änderungen an seiner letzten Arbeitsstätte...

Letztendlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, um diese nun drei Wochen andauernde Funkstille zu durchbrechen: er oder Du!

Oder gibt es da evtl. noch ein anderes kleines Problemchen? Raus mit der Sprache - oder anrufen!  :))

 
oder lad' ihn mal wieder zu Tiffany ein
Ja, das ist ein guter Tip. Die schöne Hepburn wird berühmt mit ihrer Rolle in diesem Film, weil sie sich nicht zierte, sie zu spielen. Nun ab auf Wikipedia und nachlesen, warum diese Rolle damals ein Problem hätte sein können.

Passt aber gut zu diesem Thread hier, meine ich. Da haben wir die beiden Pole:

Frau gibt sich liebevoll hin und erwartet danach, zumindest eine Beziehung eingehen zu können.

Mann freut sich, dass er sich mit einer Frau vergnügen kann und geniesst es - aber dass daraus mehr werden könnte, das kommt ihm einfach nicht in den Sinn. Auch beim zweiten Mal nicht. Vielmehr geht er davon aus, attraktiv zu sein, dass die Frau noch einmal mit ihm ins Bett steigt.

Und die Frau, weil weiterführende Angebote des Mannes ausbleiben, fühlt sich dann ein wenig ins der gleichen Rolle, wie Holly in Tiffany...

 
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Danke schon mal für eure Antworten (von denen ich ein zwei nur halbwegs begreife, aber damit kann ich leben). Grundsätzlich ist mir klar, dass da ganz offensichtlich keine grossen Gefühle seinerseits vorhanden sind. Es verwirrt mich zwar etwas, weil es einigen seiner Aussagen wie "Ich habe mir das so lange gewünscht" oder "Wir haben auf den richtigen Zeitpunkt gewartet" widerspricht, aber das kanns wohl mal geben. Und ja ich könnte mir eigentlich auch wieder eine platonische Freundschaft vorstellen, das hat ja doch einige Zeit geklappt. Die Schwierigkeit sehe ich eher darin, dass wir eben bis anhin Arbeitskollegen waren, die gut auskamen und nun müsste nach diesem ganzen Theater eine neue Freundschaft entstehen, die nicht mehr ganz natürlich durch das Zusammenarbeiten zustande kommt.

Ich denke schlussendlich werde ich ihn dann wohl trotzdem wieder kontaktieren, weil mir eben auch auf einer freundschaftlichen Ebene etwas an ihm liegt. Aber vielleicht ist es keine schlechte Idee, noch etwas zu warten, bis ich mir auch insgeheim nicht mehr die Hoffnung mache, er könnte sich doch nochmals als der Mensch herausstellen, den ich meinte zu kennen und so mochte. Im Moment ist die Enttäuschung darüber, dass er ein Verhalten an den Tag gelegt hat, das ich ihm so wie ich ihn kannte nie zugetraut hätte noch recht gross. Und dass ein Grossteil unserer Arbeitskollegen darüber Bescheid weiss und sie immer wieder ihre Bestürzung ausdrücken, vonwegen das passe ja überhaupt nicht zu ihm, macht es auch nicht einfacher. Spannend ist auch, dass ich mir eigentlich gar keine grossen Hoffnungen gemacht habe, ich dachte eher, wir führen das mal so unkompliziert weiter. Aber kommentarlos stehengelassen zu werden tut scheinbar auch dann echt weh, wenn man nicht von der grossen Liebe reden würde.

 
Schon klar... zwei Wochen Urlaub... drei Wochen Funkstille... und jetzt vielleicht vier Wochen warten...

In diesen Zeiten suchst Du nach Anworten - und verennst Dich in Spekulationen.

Und obendrein (vor)verurteilst Du ihn. Das ist unfair. Zumindest solange, bis er Dir einen Grund nennt - oder verweigert. Wäre ja auch eine Art Antwort...

Warum rufst Du ihn nicht einfach an?

Gut, Du beschreibst ja schon Deinen Spagat zwischen "Hoffnung" und "Enttäuschung" recht deutlich... dennoch: ist Dir Klarheit nicht lieber?

"Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache." (Cicero)

 
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Also du kannst offenbar auch mit einer Freundschaft leben auch wenn du dir insgeheim doch mehr Wünschst? Ich versuche jetzt deine Aussage mal anders zu formulieren damit es klarer wird. 

Ihr ward Arbeitskollegen aus denen Freunde wurden. Man sah sich ja jeden Tag da muss man sich nicht bemühen den Kontakt zu halten. 

Dann habt ihr ab und zu mehr miteinander unternommen und seid irgendwann zweimal völlig unverbindlich im Bett gelandet. 

Nun hat er in Situationen in deren er alles hatte was er wollte, überschwängliche Aussagen gemacht das er nur darauf gewartet hat. und ähnliches

Nun er hatte es in diesem Moment auch so gemeint, nur heisst das nicht das er den Rest seines Lebens an deiner Seite bleiben will. 

Der Urlaub der neue Job und den daraus Resultierenden Abstand hat ihm vielleicht gezeigt das er gerade nicht vor Sehnsucht nach dir in ewiger Liebe dir verfallen ist. 

Nun den Kontakt zu halten ist natürlich schwerer als zuvor. 

Schreib ihm Frag ihn wie es ihm geht und was bei euch der neuste Klatsch und tratsch ist kannst du ebenfalls erzählen falls du nicht weiss wo ein Anfang her kommen soll. 

Du wirst nie aus dem Gedanken Karusell herauskommen wenn du weiter so in der Unsicherheit deinen Hirngespinsten nach jagst. 

Und ja so Knall auf Fall stehen gelassen werden tut auch unter Freunden Weh. Sehr weh denn von denen hätte man es noch weniger erwartet! 

Fühl dich gedrückt 

 
Ich glaube, ihr versteht mich da etwas falsch. Ich verurteile ihn nicht, es ist sein gutes Recht kein Interesse zu haben. Und auch wenn es mir natürlich lieber gewesen wäre, er hätte das einfach kommuniziert, weiss ich sehr gut, dass es manchmal schwierig ist, das richtig in Worte zu fassen. Ich spekuliere auch nicht rum, ich male mir nicht aus, wieso er kein Interesse mehr hat oder ob das doch nochmals einfach werden könnte. Mein Gehirn hat ganz gut begriffen, dass er nicht mehr möchte. Das macht ihn nicht zu einem schlechten Menschen und ich mag ihn deshalb nicht weniger.

Ihr habt recht, ich werde mich bei ihm melden und mich nach ihm erkundigen müssen, um die Freundschaft zu erhalten. Und das will ich auch wirklich. Ich meine nur, ich nehme mir dafür noch ein paar Tage Zeit, damit nicht nur mein Hirn mir sagt, dass es nur Freundschaft bleibt, sondern auch meine Gefühle hinter diesem rationalen Wissen stehen können. Klarheit habe ich ja – deutilcher könnte Desinteresse nicht sein. Ich muss diese Klarheit nunr noch etwas verinnerlichen, sonst werde ich beim ersten Kontakt womöglich gleich wieder jede seiner Aussagen überinterpretieren und -analysieren, was ich weder mir noch ihm antun muss.

 
Mist! Du hast eindeutig zu früh geantwortet.

Einerseits bin ich mir nämlich noch nicht im Klaren darüber, ob Du evtl. mehr willst... hmm, mehr als was?..., von daher hätte ich gerne noch etwas weiter interpretiert und analysiert.
Andererseits bin ich froh - und sogar erleichtert, da nun offensichtlich einige Missverständnisse ausgeräumt werden konnten.

Was überwiegt?
Darüber muss ich erstmal ein paar Tage nachdenken... Quatsch! Ich antworte gleich... mit einem Schmunzeln... das sagt mir nämlich mein Gefühl...
Schon irgendwie verblüffend, diese verflixte Kommunikation!  :))

Aber alles braucht seine Zeit... "Die Zeit weilt, eilt, teilt und heilt" lautet ein Sprichwort... und ein anderes: "Freundschaft ist Liebe mit Verstand".

Gute Zeit!
Und schreib' wieder... aber zeitnah! ;-))

 
Meistens ist es so, dass die Schweigenden schweigen, weil sie eine Aussprache vermeiden möchten. In einem solchen Fall ist der Grund des Schweigens ziemlich klar. Ich für meinen Teil fände es viel angenehmer, wenn man zumindest ein paar Schriftzeichen von denjenigen bekäme, welcher Art auch immer.

Ich habe immer eine Aussprache gesucht und frage mich jetzt aber, ob es nicht besser wäre, so Leute zu lassen. Auch bei einer Freundschaft muss das Interesse beiderseitig sein, und das heißt auch, miteinander zu sprechen. Auch oder gerade über die schwierigen Dinge.

 
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Ich bin mir sehr unsicher darüber, ob ich es überhaupt schaffe, mich bei ihm zu melden. Irgend ein kleiner, bekloppter Teil von mir hofft nach wie vor, dass es nochmals was werden könnte und hat riesige Angst davor, dann wieder in zwei Sätzen abgefertigt zu werden. Ganz abgesehen davon, dass diese bescheuerten Gefühle hoffen, dass er sich von sich aus meldet wenn ich nur nicht zu sehr stresse. Gaaaah Gefühle sind scheisse!

 
[...] dass er sich von sich aus meldet wenn ich nur nicht zu sehr stresse [...]
Möglich... aber gefällt Dir Dein momentaner Schwebezustand?
Nach mittlerweile vier Wochen Funkstille sehe ich nur eine, die Stress = seelische Belastung hat.

Das Ganze klingt wie der berühmte Zahnarzttermin, den man vor sich herschiebt... und man könnte sich in dem Zusammenhang Fragen stellen, wie z.B.:
Wird sich die Zahnarztpraxis bei Dir melden?
Werden die Schmerzen schlimmer?
Verschwinden sie irgendwann von alleine?

Der Vergleich hinkt jedoch noch etwas, denn Dein Problem sind nicht in erster Linie die Schmerzen - Dein Problem ist der Zahnarzt... in persona... als Freund... oder mehr... oder eben nix mehr.

Für einen Abschluß brauchst Du ihn nicht zwangsläufig - für Antworten, für Kontakt, für Freundschaft, für einen möglichen Neuanfang usw. jedoch schon.
Und ja: es könnte auch schmerzhaft und verletzend verlaufen, also noch schmerzhafter und verletzender als bisher, dafür aber auch end- und gültig.

"Die Hoffnung öffnet die Tür zur Veränderung" (Volksmund)

 
Du hast da absolut recht, die Funkstille scheint nur mich zu belasten. Ich habe nur sehr Angst, ihm auf die Nerven zu gehen wenn wieder ich mich melde, nachdem er ja meinte, er melde sich wenn er dann einen freien Kopf habe (was bisher nicht der Fall zu sein scheint)... 

 
Sehr gut, denn "wenn einer keine Angst hat, hat er keine Fantasie." (Erich Kästner)
Und genau die benutzt Du jetzt mal ausnahmsweise nicht für wilde Spekulationen und Schreckensszenarien, sondern für ein Antesten, und zwar:
- unverbindlich (per Definition: höflich, aber ohne freundliches Entgegenkommen, kurz angebunden)
- ergebnisoffen (sagt man heutzutage gern und oft...)
- völlig stressfrei (denk' an Deine Gesundheit - und an seine!)

Schliesslich kennt ihr euch schon 'ne Zeit lang - vom Austausch von Körperflüssigkeiten ganz zu schweigen - und da soll mich doch der Affe lausen, wenn beispielsweise schon eine einzige und harmlose Kurznachricht einen Weltuntergang auslösen könnte. Ihr habt doch nach wie vor Berührungspunkte, die Du jetzt anspitzen könntest, z.B.
"Hey, der Frühling kommt. Brauchst Du Dein T-Shirt?"
oder: "Bei Tiffany gibt's nächste Woche Frühlingsrollen. Appetit?"
Apropos Frühstück: "Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein schlechtes Abendbrot." (Francis Bacon)

Oder jobmäßig: "Herr Meier aus der Buchhaltung hat jetzt auch gekündigt..."

Oder persönlich: "Alles Gute zum Geburtstag/Namenstag/Jahrestag/Neujahr/Jubiläum..."

Oder mystisch: "Du packst das schon!" (Wetten, dass er neugierig wird?!)

Mein Favorit: "Gerne würde ich Dir jetzt eine Nachricht schreiben - aber ich habe leider keine Zeit..."
Ok, irgendwie albern... lass' den lieber weg, aber Mensch (nicht Affe!), Dir fällt doch bestimmt noch etwas besseres ein!  :))
"...und es bleibet dabei: die Gedanken sind frei!" - wieso hat er eigentlich keinen freien Kopf?

Egal, erstmal abschicken! Und dann schauen wir mal, wann was wie zurückkommt...

 
Ich habe mich letzte Woche bei ihm gemeldet und mich erkundigt, wie es ihm geht. Er hat geantwortet. Es gehe langsam voran "und bei euch so"? Ich dachte, deutlicher könne Desinteresse nicht sein, wenn er nicht mal fragt, wie es mir denn geht. Also habe ich mich nur noch der Nachfrage bedankt und es mit Achselzucken abgetan.

Heute kam er dann mal an seinem alten Arbeitsort vorbei, um "uns" zu besuchen und musste zwangsläufig auch mit mir Vorlieb nehmen. Seinem Blick sah ich sofort an, dass es ihm auf den Lippen brannte mehr zu sagen. Er starrte förmlich und blieb die längste Zeit in unmittelbarer Nähe, vergass dabei fast seine eigene Abteilung auch noch zu begrüssen.

Nur sagen tut er nichts. Dabei wäre meine Nachricht ja eine Einladung dafür gewesen, einfach wieder befreundet zu sein. Deutlicher kann ich kaum mehr sagen, dass ich ihn nach wie vor mag aber mir keine Hoffnungen mehr mache. Und wenn er nicht mal mehr Freundschaft möchte, wieso taucht er auf und lässt mich nicht aus den Augen?

Das Schlimmste am Ganzen: ich wäre dabei, jemanden kennenzulernen, den ich mag und der sich Mühe gibt. Nur bekomme ich diesen anderen Kommunikations-Lackaffen nicht aus dem Kopf, weil mich das ganze Rätselraten um die Widersprüche seines Verhaltens irre macht.

 
Ich vermute, dass er dir etwas Unangenehmes mitteilen und zunächst sehen wollte, wie es dir geht. Ansonsten ist der Arbeitsplatz nicht die bevorzugte Wahl für ein privates Treffen. Hol dir doch Gewissheit.

 
Dabei wäre meine Nachricht ja eine Einladung dafür gewesen, einfach wieder befreundet zu sein. Deutlicher kann ich kaum mehr sagen, dass ich ihn nach wie vor mag aber mir keine Hoffnungen mehr mache. Und wenn er nicht mal mehr Freundschaft möchte, wieso taucht er auf und lässt mich nicht aus den Augen?
Du musst ihm eben etwas mehr entgegenkommen. Schliesslich willst du ihn noch und da darfst du auch die Hand zur Versöhnung ausstrecken. Männer können dumm sein: Flattert ein hübsches Wesen vor ihrer Nase durch, eilen sie dem sofort nach. Erst später stellen sie dann fest, dass der Sommervogel aus dem Fenster fliegt und sie keine Chance haben, ihn einzufangen. Dann kehren sie reumütig zurück und denken, dass es immer noch besser ist, den Spatz in der Hand zu haben, als die Taube auf dem Dach sitzen zu sehen.

Und wenn du ihm ein paar Schritte entgegenkommst, dann wird daraus vielleicht doch etwas.

Denn das das: 

Das Schlimmste am Ganzen: ich wäre dabei, jemanden kennenzulernen, den ich mag und der sich Mühe gibt. Nur bekomme ich diesen anderen Kommunikations-Lackaffen nicht aus dem Kopf, weil mich das ganze Rätselraten um die Widersprüche seines Verhaltens irre macht.
Das ist doch nur eine Übersprungshandlung. Du schreibst ja selber, dass du ihn nicht aus dem Kopf bekommst. Was also bemühst du dich, einen andern Mann kennen zu lernen, wo du es doch nicht ernst meinst? Das ist sehr ungerecht diesem neuen Mann gegenüber. Er freut sich, eine aufrechte Frau gefunden zu haben für sich, und dann stellt sich heraus, dass er nur als Übergangslösung hinhalten muss.

So was tut man doch nicht.