Gedanken zu Beziehungen und Liebe von euch!

für mich zählt dass man eine glückliche Zeit miteinander verbringt.
Das zählt auch. Aber wenn man erwartet, dass das Leben (oder eine Beziehung) eine einzige Party voller Spass und Glück sein soll und sobald das mal nicht mehr so ist beendet man sie, so ignoriert man meiner Meinung nach etwas, was zum Leben halt auch dazu gehört. Phasen, in denen man einfach nicht glücklich oder - Ja, ich sags - sogar wirklich unglücklich ist. Das gibts ohne Beziehung, das gibts mit Beziehung bzw IN einer Beziehung. (Womit ich dir nicht unterstellen wollte, dass du das nicht wüsstest oder anders meintest)

Meiner Meinung nach werfen Menschen heute viel zu schnell Beziehungen weg. Ich will nicht über einen Einzelfall urteilen, den ich nicht kenne. Aber nach meiner Beobachtung in meinem Umfeld sehe ich viele, die sehr schnell bereit sind, eine Partnerschaft mitsamt all den Aspekten, die man sich gemeinsam aufbaut, wegzuwerfen. Nur sehr wenige gehen eine "tiefe" Bindung mit ihren Partnern ein und halten dann auch aus, wenns eine Zeit lang schwierig ist. Berufsbedingt hab ich viel mit Kindern und damit auch mit Familien zu tun und da seh ich viele Alleinerziehende, Patchworkfamilien oder getrennt Lebende. Die klassische, "sichere" Familienstruktur ist zwar noch nicht gestorben, aber findet man sie immer seltener. Die Scheidungsrate steigt, die Anzahl Singlehaushalte ebenfalls. Die "jeder will sich selbst verwirklichen" und "glücklich und Party um jeden Preis" Kultur trägt ihre Früchte. Kein Wunder zum Beispiel, dass es immer mehr Narzissten und sonstwie Beziehungsgestörte und Vereinsamte und Verängstigte gibt. Gerade da wo Kinder im Spiel sind merkt man dann das Resultat. Selbstbestimmung um jeden Preis hat eben auch ihren Preis.

Naja, ich stehe dem Ganzen einfach kritisch gegenüber. Es ist aber eine Gratwanderung. Deswegen interessieren mich ja auch eure Gedankengänge. Letztlich gibts hier kein "richtig" oder "falsch". Nur Handlungen und Lang- sowie kurzfristige Konsequenzen für alle Beteiligten. Manchmal positiv, manchmal negativ.

A

uch der Grad der Konflikte spielt eine Rolle...wenn es wirklich ans Eingemachte geht (Beschimpfungen etc) tue ich mir das nie wieder an...glaub mir daran kannst du kaputt gehen
Ja, glaub ich nur zu gern...

 
Hallo ihr,

ich hab da ne kurze Zwischenfrage:

"Hätte ich gewusst, dass er / sie mich deswegen verlässt, hätte ich mich mehr angestrengt oder versucht, etwas dazu zu lernen".
Wie kann man irgendein Problem so ansprechen, dass klar wird, dass möglicherweise Schluss ist, wenn sich nichts ändert, ohne dass das Schlussmachen als Druckmittel oder gar Erpressung benutzt / verstanden wird?
 
Hm, wohl gar nicht... Du kannst nicht bestimmen, wie dein Partner etwas auffasst oder interpretiert. Darüber hast du keine Kontrolle. Du kannst versuchen, zu kommunizieren, dass dir bewusst ist, dass es wie eine Erpressung ankommen mag, du es aber als Bedingung deinerseits für die Weiterführung der Partnerschaft verstanden haben möchtest.

Idealerweise gibst du genug Zeit und unterstützt deinen Partner nach Kräften dabei, dies dann auch zu erfüllen, wenn er dies möchte. Du hast ja schliesslich auch was davon. Redet einfach darüber. Frag auch, wie das ankommt bei ihm.

Es ist ja nicht so, dass dein Partner kein erwachsener Mensch wäre, der für seine Handlungen nicht selbst verantwortlich wäre. Du hälst ihm ja keine Pistole an die Schläfe oder so... :)

Oder du akzeptierst, dass du etwas nicht erfüllt bekommst in der Beziehung. Oder du beendest die Partnerschaft und sagst, man hätte nicht zusammen gepasst. Geht alles.