Gefühlschaos

alexxandra

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03. Mai 2004
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Um eines vorweg gleich mal klarzustellen:

Ich kann & werde diesen Mann nicht aufgeben! Noch nie war ich mir einer Sache so sicher. Bloss, wie ich es anstellen soll, diesen Menschen endlich davon zu überzeugen, dass die Vergangenheit Vergangenheit ist und zur Liebe nunmal auch ein bisschen Mut gehört, weiss ich leider auch nicht.

Die Vorgeschichte des Ganzen ist so ungefähr das Abgefahrenste, Romantischste und Unglaublichste, was einem in der Liebe nur passieren kann. Aber irgendwann kam da leider der Wurm rein. Und nun bin ich mit meiner echt Weisheit am Ende. Und vielleicht seid Ihr ja durch den Abstand zu der Situation ein bisschen schlauer als ich und habt ein paar Ratschläge für mich.

Das Schöne erst einmal vorweg: Er ist auch in mich verliebt! Ich bin die erste Frau, die er seit seiner letzten Beziehung, die vor knapp drei Jahren zu Ende ging (sie hat Schluss gemacht. Grund war, sagte sie, sagt er, weil er zu sehr liebte..) so nah an sich herangelassen hat. Aber genau das erweist sich nun als Problem. Er hat so tierische Angst, sich nun wirklich darauf einzulassen. Und hat, wie Männer das so gerne einmal tuen, dann erstmal den Schwanz eingezogen und die Sache ziemlich radikal und unfein beendet. Woraufhin ein sehr erklärendes, intimes und vertrautes Gespräch folgte. Wir die Sache nochmal langsam angehen lassen wollten, aber uns versichert haben, nicht von einander zu lassen, weil wir uns zu wichtig sind.

Tja, genau daran haperte es aber. Da wir bis vor kurzem noch in verschiedenen Städten wohnten, war der Kontakt reduziert auf Telefonate, Mails & Co. Und der musste immer von mir ausgehen. Er hat zwar immer gleich und sehr liebevoll darauf reagiert, aber von ihm ausgehend kam da nie was. Irgendwann hatte ich die Schnauze voll. Zum Schluss kam ich mir nur noch vor, wie ein lästiges Anhängsel. Ich fühlte mich alleine gelassen von ihm und war enttäuscht. Und habe, das was noch übrig war, beendet. Wollte mich wirklich lösen von diesem Menschen.

Schon zu dem Zeitpunkt war mir bewusst, dass es verdammt schwierig werden würde, denn ich war und bin ja immernoch in ihn verliebt und das wird ja erwidert. Somit wird es ohnehin sehr sehr schwierig, ein Verhältnis aufzugeben. Aber dass das alles so heftig sein würde, hatte ich mir nicht gedacht. Und wie so oft, wurde mir erst mit dieser Distanz bewusst, wie unglaublich wichtig er mir tatsächlich ist. Dass ich ohne ihn einfach nicht mehr sein will. Dass es nicht funktioniert, ihn aus meinem Leben zu verbannen.

Sämtlich Ablenkungsversuche sind gescheitert. Andere Männer interessieren mich kein bisschen. Ausgehen macht auch nicht mehr wirklich Spass. Versteht mich nicht falsch, ich bin kein bisschen verbittert oder habe irgendwie den Mut oder den Glauben an die Liebe im Allgemeinen und ihn im Besonderen verloren. Nur weiss ich einfach nicht mehr weiter. Wie bringe ich jemanden dazu, bei dem die Gefühle ja definitiv stimmen, sich einfach drauf einzulassen. Es einfach mal auszuprobieren. Eine Garantie dass es nicht schief geht, hat man doch nie vorher. Aber eine faire Chance hat die Sache doch verdient...

Habt ihr ne Ahnung, was ich tun sollte??

 
hi du!

schon mal drüber nachgedacht eine "partnertherapie" zu machen?

venice

 
Nee. Dazu müssten wir ja erst einmal ein richtiges Paar sein...

Mal ernsthaft. Der nette junge Mann hat so einige Probleme, nicht nur was Beziehungen anbelangt, sondern ganz allgemein. Und überlegt tatsächlich, ob er nicht mal therapeutische Hilfe zu Rat ziehen sollte. Gerade weil die Probleme woanders liegen und nicht direkt mit mir oder uns zu tun haben, will ich auch die Hoffnung nicht aufgeben. Einfach darüber hinwegsehen und das alles ignorieren natürlich auch nicht.

Grmpf... ein Schritt vor, zwei zurück!

 
hallo

na

ich hab keine ahnung! im gegenteil... hat er nicht die beziehung beendet? und da willst du jetzt gegen ankämpfen, richtig?

Und hat, wie Männer das so gerne einmal tuen, dann erstmal den Schwanz eingezogen und die Sache ziemlich radikal und unfein beendet.
hm

aber wie ich lese, juhu (!), du hattest diesen absoluten tiefpunkt einer beziehung doch tatsächlich zum neuanfang hochgerissen....

Woraufhin ein sehr erklärendes, intimes und vertrautes Gespräch folgte. Wir die Sache nochmal langsam angehen lassen wollten, aber uns versichert haben, nicht von einander zu lassen, weil wir uns zu wichtig sind.
glückwunsch!

ich hab keine ahnung, wie du das hinbekommen hast... denn liebe hin, liebe her: ER hat es nicht gewollt, länger mit dir zusammen zu sein. und du hast ihn trotzdem nochmal für dich aufbekommen.

weißt du, ich finde es korrekt, wenn du glaubst, seine gefühle sind "o.k." und er ist nur gehemmt.

aber du kannst eben nicht einfach eine mathematische formel suchen, um dieses "gehemmt-sein" irgendwie von dem rest abziehen zu können.

oder?

ja ja, ich weiß, du willst ihm irgendwie die hemmungen nehmen. fällt das nicht aber unter die rubrik "den-partner-ändern-wollen"? und: darf man das (respektive: kann man das?)?

ich dachte: darf man nicht.

fazit für mich:

falsche zeit, falscher ort. die liebe ist da, alles ist schön, aber ihr kommt nicht zueinander wie die beiden königskinder.

ähm

mir geht es vergleichsweise, nur dass ich - wie du bemerkt haben könntest - nicht daran glaube, dass man daran etwas ändern kann.

ich halte mich lieber an die hoffnung, dass es noch mehr auf diesem planeten schönes gibt ausser einer beziehung mit diesem einen menschen, um den sich alles dreht(e).

und ehrlich gesagt weiß ich: ich würde mich auch nie nie nie "zurückerobern" lassen. ich bin doch nicht mehr 14 und weiß nicht, weshalb ich mich trenne... (sorry an die 14-jährigen hier) also ich meine: der, der sich trennt, tut das nicht leichten herzens und ohne grund. so lange die trennung nicht auf einem irrtum beruht, aber das darf man ja wohl ausschließen...

und du? würdest du, wenn DU dich von jemanden trennst, einfach zurückgehen? es gibt, denke ich, barrieren zwischen menschen, die eine noch so schöne liebe zu einer unglücklichen liebe werden lassen können. tja und unglückliche liebe wünsche ich niemandem. dann lieber ganz die finger voneinander lassen.

gruß

und sorry für die nicht-hoffnungsvollen worte

sine (wie der name "sine" ja schon sagt... ;) )

 
Hallo Sine (ohne was auch immer;-)

Hm, ich hab einige Zeit über Deine Antwort nachgedacht.

Nein, ich möchte diesen Menschen nicht ändern. Jeder von uns hat eine Vergangenheit, die auch Spuren hinterlassen hat. Das ist auch gut so. Wenn diese Schatten aber sämtliche Sonne der Gegenwart verdecken, wird es kritisch. Ich liebe diesen Mann genau so, wie er ist. Mit all den Schrammen an seiner Seele & seinem Herzen. Aber ich möchte es um seinet- und unseretwillen einfach nicht akzeptieren, dass er aus Angst & früheren Enttäuschungen eine so schöne Sache wie die unsere nicht zulässt. Ich, und so hat er es selber ausgedrückt, werde tatsächlich dafür bestraft, dass ich ihn so sehr mag und dass er mir so viele Gefühle entgegenbringt. O-Ton: "Ich möchte Dich vor mir schützen."

Hallo??? Das ist doch wohl eine Entscheidung, die ganz alleine mir obliegt.

Und jetzt noch ein Ja auf die anderen zwei Punkte in Deinem Post, über die gegrübelt habe. Ja, ich weiss durchaus, dass mein Lebensglück nicht nur von ihm abhängt. Und ja, ich würde mich durchaus von jemandem zurückerobern lassen. Oder auch zu jemandem zurückgehen. Solange die Beziehung nicht mit einem unkittbaren Vertrauenbruch oder ähnlichem zuende ging. Denn fast alles und jeder hat eine zweite Chance verdient. Und viele Dinge sieht man eben erst durch einen gewissen Abstand klarer.

Aber vielleicht bin ich was Gefühlsdinge anbelangt einfach nur fürchterlich naiv...

PS: Das Letzte, wonach ich suche, ist eine mathematische Formel. Wenn Du aber grad eine im Angebot hast, nur her damit ;-))

 
HI

Ich Denke du solltest ihn auf alle fälle zurück erobern. Wenn du dir ganz sicher bist,das ihr zusammen gehört, dann stimmt das auch!

Ich hab auch meine ehemalige Ex - Freundin nach über einem Jahr wider "zurückerober" und wir sind wider Glücklich zusammen und könnten uns es gar nicht mehr anderst vorstellen.

Viel erfolg

Sir Seth

 
Original von Sir_Seth_Power(...) Ich hab auch meine ehemalige Ex - Freundin nach über einem Jahr wider "zurückerober" und wir sind wider Glücklich zusammen und könnten uns es gar nicht mehr anderst vorstellen. (...)
hey

das ist doch mal eine gute nachricht... :super:

ich denke, dass die entscheidung, ob man jemanden zurückerobern will, einfach damit zusammenhängt, wie voll einem das herz ist.

also ich meine, wie stark die gefühle sind.

gruß

sine

 
Fühlst Ihr Euch auch, als würdest ihr Euch im Kreis drehen mit Euren Gefühlen? Nach einigen Wochen des Leidens, habe ich beschlossen, so geht es nicht mehr weiter. Wollte ich mich nun selbst am Schopfe aus dem Schlamassel ziehen. Mir geht dieses Traurigsein, ständig zu Hause einbuddeln, diese Lustlosigkeit und depressive Stimmung mittlerweile selber auf die Nerven.

Also habe ich mich aufgemacht, wieder etwas zu erleben, auszugehen und mich unters Volk zu mischen. Um endlich auch mal neuen Input zu bekommen und vielleicht mal wieder über andere Dinge nachzudenken, als immer nur das Eine. Und...?! Verdammte Scheisse, es funktioniert nicht!!

Ich komme mir vor wie ein Alien unter lauter geselligen, gut gelaunten Menschen. Die Selbstbeherrschung klappt soweit, dass ich nicht in der Öffentlichkeit losheule oder andere Menschen grundlos anblöke, aber Spass macht das alles nicht. Mittwochabend beim Ausgehen hat mich ein eigentlich recht netter Typ angemacht, den habe ich angeschaut, als würde ich ihm gleich den Kopf abreissen. Und noch so ein zwei Erlebnisse haben mir gezeigt, dass ich einfach (noch) nicht gesellschaftsfähig bin.

Einerseits denke ich mir, dass ich mich vielleicht der Trauer erstmal ausgiebig hingeben muss, andererseits wird es ohne Ablenkung und neue Erlebnisse doch auch nicht besser. Es ist, als würde ich irgendwie in einer Zeitschleife festhängen. Und bin ziemlich ratlos, wie ich da wieder rauskomme...

 
hi alexx,

jau das sprechen wir dieselbe sprache, ich denke auch immer wenn ich irgendwo hingehe allen anderen geht es gut und ich bin nur statist und sehe die glücklichen paare und menschen wie sie spass haben und als goody oben drauf heule ich dann auf dem heimweg!

gleichzeitig mag ich aber auch nicht dauernd daheim sitzen, gerade am we fällt mir sonst die decke auf die rübe das es nur so kracht ...

wie du auch bin ich dann selbst von mir, meiner heulerei, meiner antriebslosigkeit genervt und weiss nicht mehr weiter und die tage tröpfeln so dahin ...

aber ich denke die zeit die wir brauchen, brauchen wir, wir können es nur immer wieder versuchen in der hoffnung das es uns mal damit besser geht ...

leider weiss ich auch keinen besseren rat!

alles liebe

venice

 
Kam denn in der Zwischenzeit von ihm irgendetwas neues, irgendwelche Versuche? Sich abzulenken und zu versuchen auf andere Gedanken zu kommen ist zwar der richtige Weg, nur versuche es einfach langsam anzugehen und dich nicht bei jeden Rückschlag verunsichern zu lassen. Wie sieht es denn mit deinem Freundeskreis aus? Hobbys? Wichtig ist, dass du dich anderen Menschen gegenüber nicht verschließt oder total abweisend bist, selbt ein nettes kurzes und belangloses Gespräch kann einen sehr aufbauen...

 
Hi trauri & Venice.

Ich versuche mir gerade zumindest einen Teil der Zeit Ablenkung zu schaffen. Habe mich z. B. für nen Yogakurs angemeldet. Da muss ich wenigstens nicht lustig sein... Und treffe mich auch häufig mit Freunden. Aber ich habe eben derzeit nicht viele Gesprächsthemen im Angebot, und da sich die letzten Wochen auch weder etwas in dem gedankenallumfassenden Thema ereignet hat oder sonst irgendetwas Spannendes passiert wäre.

Gestern habe ich mich fast mit meiner Freundin & Mitbewohnerin gestritten, weil die genau das mal angesprochen hat. Verbal auf ihn eingehauen und über ihn geschimpft, weil er mir so weh getan hat. Aber das will ich nicht hören. Ich gestehe niemandem das Recht ein, schlecht über ihn zu reden, oder das was passiert zu verurteilen. Und auch ich habe, ausser dass es mir eben besch... geht, kein einziges negatives Gefühl ihm gegenüber. Würde den Prozess vielleicht erleichtern, aber ich kann es nunmal nicht erzwingen. Daraufhin meinte meine Freunding, dass sie es allmählich nicht mehr hören kann, weil es einfach nicht vorangeht mit mir und ich mich so hängen lasse. Sie hat das garnicht böse gemeint, dass weiss ich. Aber trotzdem hat es mich tierisch verletzt. Jetzt sag ich halt nix mehr. Was aber ja nicht bedeutet, dass ich nicht trotzdem ständig daran denken würde.

Ist eben so ein blöder Teufelskreis. Besseres Wetter würde ja für den Anfang schon mal zu Stimmungssteigerung helfen. Aber selbst Petrus lässt mich im Stich...

 
hi

tja, das ist schlimm, wenn man sich in der liebeskummerphase mit freunden streitet, und dann auch noch gerade darüber, dass man nicht "funktioniert"...

das ist das problem bei gesprächen in "echtzeit" über den kummer. wenn wir dir hier im forum gepostet hätten, dass du "festhängst" und dich gar nicht rappeln willst (was ich bis jetzt aber nicht bestätigen könnte), dann wäre es was anderes. in "echten" gesprächen zieht man sich dann leichter ganz zurück, aber ich glaub nicht, dass deine freundin / mitbewohnerin dir DAS nahelegen wollte. sie hat nur ihre hilflosigkeit artikuliert und vielleicht wollte sie dir einen arschtritt geben - nur zu deinem besten.

oder?

gruß

sine

 
hi alexx,

das was sine sagt stimmt, viele leute wissen dann oft aus hilflosigkeit nicht mit uns umzugehen ...

wenn ich starke wut habe (was ja nun mal eher selten ist) dann kann schon mal einer ein falsches wort über ihn sagen ... aber meist ertrage ich es auch nicht wenn einer gegen ihn geht ... oder schlecht spricht ...

bei deiner bemerkung im yogakurs musst du nicht fröhlich sein musste ich echt grinsen :) )

hast du nett geschrieben ...

darum gehe ich am we auch auf kein fest auf das ich seit wochen eingeladen bin ... da könnte ich nicht ich selbst sein weil ich jedem etwas vorspielen müsste und ein gaudinockerl sein ... aber das kriege ich kräftemässig nicht hin obwohl ich zweigeteilt gesehen gerne gehen würde ... aber ich habe mich dagegen entschieden ...

es ist wie es ist, wir sind wie wir sind ...

alles liebe

venice

p.s. ich sage immer noch wir in einem big brother haus, und wäre geholfen und der sender hätte einschaltquoten ... wow!

 
Wenn Funktionieren nicht funktioniert...

Mittwochabend habe ich mich regelrecht dazu gezwungen, noch aus dem Haus zu gehen. Es war schon 1 Uhr nachts, aber ich dachte, es ist wirklich besser, mal wieder unter Leute zu gehen. Pustekuchen. Ich stand doof rum, habe mich an den Gesprächen nur beteiligt, wenn ich direkt gefragt oder angesprochen wurde und bin nach zwei Drinks heulend nach Hause gefahren. Und komme mir selber allmählich nicht mehr ganz dicht vor. Daher kann ich die Aussage meiner Freundin durchaus verstehen, aber ich bin jemand, der sich leider überhaupt nicht verstellen kann. Small Talk lag mir ohnehin noch nie, aber jetzt habe ich der Menschheit wirklich garnix zu sagen. Dabei bin ich sonst echt gesellig. Wenn ich normal ticke, meine ich. Trotzdem werde ich es weiterversuchen. Die gute Laune wird vermutlich nicht plötzlich an meine Tür klopfen. Schwer fällt es halt trotzdem...

 
hi alexx!

kann mich wie gesagt nur wiederholen ...

geht mir genauso, fühle genauso, passiert bei mir genauso!

aber hoffen das der tag x kommt und vielleicht klopft die gute laune ja mal wirklich an, wer weiss ...

alles gute für dieses weekend!

denk an dich!

venice

 
ähm das mit der guten laune.... nun, die gute laune kommt ja auch von dir, von innen heraus, oder?

sie wird vielleicht auch manchmal an deine tür klopfen, da würd ich - wie auch venice - an deiner stelle nicht aufgeben. aber du musst natürlich dafür "bereit" sein...

es tut mir leid, wenn du gar nicht mehr funktioniert hast an dem abend... aber ich finde, man hat auch ein recht, nicht zu funktionieren. mich interessiert an meinen freunden jedenfalls besonders, wenn ich mitbekomme, da ist was nicht in ordnung.

es ist halt jedoch primär deine aufgabe, damit umgehen zu lernen... also einerseits: nicht sich selbst schlecht zu machen oder sich kritik (dazu noch gut gemeinte kritik) zu sehr zu herzen nehmen. andererseits halt irgendwie rausfinden, was du brauchst, damit du wieder boden unter den füssen bekommst.

der yoga-kurs kann da ne gute idee sein (wobei yoga und ich uns nicht so rasig ergänzen leider, aber probieren sollte man es auf jeden fall!).

gib dir zeit.

gruß

sine

 
Das Blöde ist, rein vom Kopf her weiss ich, wo es schief läuft und was schief läuft. Dass ich viele Dinge tue, die ich besser lassen sollte, um nicht ständig an ihn denken zu müssen oder ihm diese ungeheuere Präsenz in meinem Leben zu geben. Aber das in die Praxis umzusetzen, darin bin ich schlecht.

Zur näheren Erläuterung: Mein Herzbube ist ein Fernsehmensch. Das bedeutet also, ich kann ihn mir nahezu täglich in mein Wohnzimmer holen. Mir ist schon klar, dass das nicht gerade dabei hilfreich ist, ihn zu vergessen und mich allmählich von ihm und dem was wir einmal hatten, zu distanzieren. Aber ich kann es nicht lassen. Zeitgleich depremiert es noch mehr, wenn ich ihn mir im TV anschaue, weil es mir wieder bewusst macht, dass er jetzt nie mehr in echt in meiner Wohnung sein wird, sondern eben nur noch aus so nem blöden Kasten heraus.

Und es gibt eben noch unzählige dieser Teufelskreis-Beispiele. Die mich davon abhalten, definitiv in eine Zukunft ohne ihn zu blicken. Ich will es aber einfach auch nicht. Da ist einfach diese Gewissheit, dass er & ich und dass was mit uns passiert ist, wie es begonnen hat, wie unglaublich traumhaft es weiterging, dass es unser unumstössliches Schicksal war, einander zu begegnen (das waren seine Worte...), dass all das genau das Richtige ist. Es gab bei dieser Sache eben nie einen definitiven Endpunkt, keinen Grund, verdammt - kein Garnichts.

Mir ist auch klar, warum ich in den vergangenen Wochen und Monaten noch nicht den kleinsten Schritt weitergekommen bin: Weil ich dann nicht nur den Glauben an UNS, sondern auch an die Liebe im Allgemeinen aufgeben müsste. So nach dem Motto, wenn DAS schon nicht klappt, was dann? Und somit drehe ich mich weiter und weiter im Kreis... Pfui Spinne!

 
Original von alexxandra(...) Mir ist auch klar, warum ich in den vergangenen Wochen und Monaten noch nicht den kleinsten Schritt weitergekommen bin: Weil ich dann nicht nur den Glauben an UNS, sondern auch an die Liebe im Allgemeinen aufgeben müsste. So nach dem Motto, wenn DAS schon nicht klappt, was dann? Und somit drehe ich mich weiter und weiter im Kreis... Pfui Spinne!
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*gg*

ich hab das auch gedacht. genau so! ich hab ebenfalls gedacht: 'das war der richtige. und wenn es mit DEM nicht klappt, wie soll es denn überhaupt jemals klappen?'

tja

ein großteil an diesem deprimierenden gedanken ist reiner liebeskummer. schlichter unermeßlich großer frust.

und frust ist eben ein teil vom liebeskummer, und zwar der teil, der uns distanziert von neuem (was ja eine weile auch ganz gut ist) und der jedoch auch irgendwie eine ehemals lebendige beziehung konserviert (was in der form nicht gut ist), also richtig "fest-tackert" und nicht diese freude wie sonst bei erinnerungen üblich in sich birgt, sondern einen unerfreulichen fatalismus und kein fünkchen lebensmut und hoffnung.

der gedanke bringt einen zum glück nicht weiter. man kann ihn nicht "ausprobieren", es sei denn, man tritt in's kloster ein. man denkt ihn so lange, bis man "geheilt" ist, vermute ich.

bei mir ist zuerst der liebeskummer vergangen (hoff ich jedenfalls). und mit dem zusammenschmelzen meines liebeskummers schmolz der gedanke, dass mein ex einmalig war und es nichts derart erstrebenswertes mehr je für mich geben könnte, wie eis in der sonne. es gab und gibt zwar keinen mann, den ich neben meinem ex gelten lassen könnte... es gibt einfach ÜBERHAUPT keinen mann. ex hin oder her!

sondern: ich hab in mir selbst extrem lebenswerte dinge gefunden... tatsächlich! ich find mich selbst ziemlich spannend seither....

:rolleyes:

ich vermute, eines tages kommt wohl aber doch wieder ein mensch, der unseren lebensweg kreuzt. der so anders ist, dass man ihn nicht vergleichen kann, noch nicht einmal und schon gleich gar nicht mit diesem ex, um den es (bei uns) jetzt geht.

kann ich mir natürlich nur sehr entfernt vorstellen, aber ich glaube schon: der gedanke, dass dieser beziehung nichts mehr "nachkommt", verflüchtigt sich eines tages.

seltsame gespenster zaubert der liebeskummer in uns hervor.

gruß

sine

 
Weißt du, irgendwie zwingst du dich immer genau zu dem Falschen. Warum gehst du raus, wenn du es absolut nicht willst? In dem Moment, wo du mit einer schlechten Einstellung an eine Sache rangehst, die du garnicht willst, kann es doch garnichts bringen. Aber dass du dich nicht mehr mit ihm konfrontierst, nicht mehr den Fernseher anschaltest, wenn er dort zu sehen ist, dazu kannst du dich zwingen! Der einzige Weg ist selber damit abzuschließen, es selber zu wollen. Wenn es keinen Endpunkt gab, dann setze einen, rede noch ein letztes mal mit ihm oder schreibe einen Brief, in dem du dir alles von der Seele redest und dich vorallem auch aus seinem Leben verabschiedest, um dein eigenes zu leben. Ziehe einen Schlußstrich, packe alle Erinnerungen (wie Fotos und so) zusammen in einen Karton und packe ihn ganz weg.

 
@ sine

hey, die spinne ist toll, danke!

Weisst Du, wenn ich mir Deine Antworten so durchlese finde ich es einerseits ermutigend. Ich wäre gerne schon so weit wie Du. Andererseits frage ich mich, wie lange das bei Dir schon geht. Noch habe ich es nicht geschafft, Deinen mittlerweile mehrere Seiten langen Thread durchzulesen. Jedenfalls habe den Eindruck - schon länger. Und das wiederum erschreckt mich ein bisschen. Ich hasse diesen Zustand und gehe ein wie eine Primel, wenn das sich endlos hinzieht. Aber erzwingen kann man halt nix. Das ist sowieso eines der blödsten Gefühle die diese Beziehung und auch jetzt diese Phase danach mit sich bringt. Diese Ohnmacht und Hilflosigkeit, dieser Kontrollverlust. Als hätte ich nix selber in der Hand. Wo ich doch sonst eher zu den Machern gehöre. Und jetzt stehe ich neben mir und harre der Dinge, die da so passieren. Immerhin habe ich es schon einigermassen geschafft, den Flüssigkeitsaustritt aus den Augen weitgehendst zu kontrollieren. Klappt fast immer (wenn ich in Gesellschaft bin).

Ach und nochwas sine: Ich hadere zwar mit Gott und der Welt, aber nicht mit meiner eigenen Persönlichkeit. Denn wenn ich mir eines diesmal definitiv nicht vorwerfen kann, dann ist es, dass ich etwas falsch gemacht hätte. Oder dass sonst etwas mit mir nicht stimmt. Ich find mich ganz ausserordentlich prima. Ist doch schon mal was, oder? Bringt mir nur nicht so wirklich weiter. Aber trotzdem besser, als würde ich auch noch an mir zweifeln, wo ich schon alles andere um mich herum in Frage stelle. Wünsch Dir einen schönen entspannten Sonntag (auch wenn hier in Berlin ja wettertechnisch mehr als Weltuntergangsstimmung herrscht. Auch wenn ich mich genau so fühle - ich bin nicht schuld daran;-))

@ trauri

Dass ich mich zu den falschen Dingen zwinge, mag sich von aussen so anhören. Von innen denke ich einfach, dass es besser ist, sich mal neuen Input zu holen als nur ständig zuhause heulend auf dem Sofa rumzuliegen. Das sind dann immerhin ein zwei Stunden, wo ich mich mal mit etwas anderem beschäftigen muss und wenigstens ein bisschen abgelenkt werde. Auch wenn der Spassfaktor sich tatsächlich dabei in Grenzen hält.

Zu dem zweiten Punkt Deiner Antwort: mir ist schon bewusst, dass ich eben nicht mehr den Fernseher anmachen sollte und ähnliches. Aber soweit habe ich mich einfach noch nicht im Griff. Das ist wenigstens etwas von ihm. Keine Sorge, ich bin noch nicht so durchgeknallt, dass ich auf versteckte Botschaften oder so warten würde, ich kann ihn einfach nur sehen, seine Stimme hören, ab & an über sein Outfit oder seine Frisur lästern, aber insgesamt nimmt es mich nicht besonders mit, da ich ihn im Fernsehen immer differenziert und distanziert habe von meinem Menschen.

Den berühmtberüchtigten Abschiedsbrief gab es schon, ein letztes Gespräch müsste nach all dem von ihm ausgehen und das wird nicht passieren. Wir sehen uns spätestens in einem Monat auf einer Veranstaltung wieder. Ich hoffe, dass ich bis dahin die nötige Souveränität und mich soweit im Griff habe, aber ich denke ja. Oh Gott, ich hoffe es zumindest so sehr. Und nun gib mir bitte nicht den weisen Rat, ich solle mich dem nicht aussetzen und da hingehen. Ich brauch das. Ich möchte wissen, was passiert, wenn wir uns gegenüberstehen. Vielleicht ist das ja auch der Moment, in dem mir bewusst wird, wieviel Abstand ich selber mittlerweile gewonnen habe, und das die vorhandenen Gefühle tatsächlich nur noch die konservierten sind. Oder es passiert das, was immer mit uns passierte, wenn wir uns trafen: Es entwickelt sich einfach eine Eigendynamik, die wir beide nicht steuern konnten. Wie zwei Magnete, die sich anziehen. Ich weiss es nicht, derzeit hoffe ich nicht einmal darauf, ich denke bisher überhaupt nicht viel über diese Begegnung nach, ist ja noch lange hin. Nach diesem Abend bin ich schlauer, auch was mich selber anbelangt. Und zu den Erinnerungen: Ich bin einfach noch nicht soweit, ihn aus meinem Leben zu verbannen. Auch wenn es total irrational ist, aber einen Schlussstrich ziehen, heisst, dass ich den Glauben an all das aufgebe. Und eben genau das kann & will ich schlicht und ergreifend noch nicht. Nein! Basta!