Große Unsicherheit- Wie gehe ich damit um?

squirrel

Neuer Benutzer
12. März 2011
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Hallo liebes Forum, 

nach einiger Zeit melde ich mich hier auch mal wieder zu Wort. Mir geht es heute sehr schlecht und ich bin in einem Gedankenstrudel gefangen aus dem ich gerade nicht rauskomme. Deshalb dachte ich, ich schreibe es mir mal von der Seele. Ich war fast eineinhalb Jahre in einer "Beziehung", die ich im Februar beendet habe, ich war schon eine Weile nicht mehr glücklich, er konnte mir nicht das geben was ich brauche. Er wollte oder konnte sich nicht auf mich festlegen und darunter habe ich sehr gelitten. Es war sehr schwer für mich aber ich habe mich nach recht kurzer Zeit sehr frei und auch erleichtert gefühlt.

Ich habe nun vor 3 Wochen jemand neuen kennengelernt den ich jetzt schon sehr mag. Wir haben uns ca. 8 mal getroffen und eigentlich läuft alles soweit gut. Nur kostet mich diese Kennenlernphase gerade so unglaublich viel Kraft. Ich hab solche Unsicherheiten in mir drin und Angst davor das er mich plötzlich nicht mehr sehen will oder das Ganze beendet. Ständig denke ich das das Treffen das letzte oder die Nachricht die letzte gewesen sein könnte und er bestimmt merkt das ich doch nicht so toll bin wie er vielleicht gerade noch denkt. Ich verkrampfe gerade und kann kaum an etwas anderes denken. Und ich verstehe mich selbst nicht, warum steigere ich mich da so rein? Warum kann ich es nicht auf mich zukommen lassen? Wahrscheinlich führe ich mit meinem Denken das Ende auch noch selbst herbei. Ich fühle mich heute geradezu panisch und komme da von selber nicht raus. Mit ihm darüber reden kann ich ja nicht. Um ihn mit so etwas zu belasten und ihn mit diesem Teil meiner Person zu konfrontieren ist es ja noch viel zu früh. Ich hab ihn wirklich sehr gerne und kann mir gut vorstellen mit ihm eine Beziehung zu führen. Nur kann ich das alles gerade nicht genießen. Ich hab Angst mich zu öffnen und dann nicht gewollt zu werden. Dabei will ich eigentlich loslassen und vertrauen. Ich bin wirklich verzweifelt, was ist denn da nur los in meinem Kopf. Warum dreht der so durch? 

 
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Du verweigerst Dir selbst diese Beziehung.

Du erlaubst sie Dir nicht, das merkst Du auch selber an Deinen Gedanken, aber warum?

Was ist der Vorteil, wenn Du Dich selbst aufs Glatteis führst?

Liegt es daran, dass Du Dich noch nicht als ausreichend liebenswert empfindest?

Oder daran, dass er in Deinem tiefsten Herzen ohnehin nicht "der Richtige" ist?

 
Hallo squirrel,

diese Gefühle sind mir bekannt und ich weiss nicht, ob ich dir voll helfen kann. Daher versuche ich aus meiner Erfahrung heraus einen Ansatz zu geben:

Die eine Frage ist:

er konnte mir nicht das geben was ich brauche
Weisst du genau, was du brauchst und kann das je erfühlt werden?

Aus deinem Scheiben erahne ich bei dir eine Selbstunsicherheit und die Angst vor dem Verlassen oder nicht akzeptiert zu werden, was dich selber blockiert. Diese Art der Unsicherheit kann auf dein Gegenüber auch als Fordernd wahrgenommen werden und ihn ebenfalls verunsichern. 

Was helfen könnte ist, in dich zu gehen und versuchen zu erörtern, woher diese Gefühle kommen. Oft kommen unerfüllte Bedürfnisse und schlechte Erfahrungen aus den früheren Zeiten (bis in die Kindheit) ins Spiel. Das Verrückte an der Sache ist, dass man sich immer wieder selbst in die Situation manövriert und damit sich selber die schlechten Eigenschaften bestätigt. Damit gerät man in diesen Strudel was mir selber ziemlich zum Verhängnis wurde...

Wenn dem so ist, bleibt dir nichts anders übrig, als dich intensiv (am besten mit professionellen Unterstützung) damit auseinander zu setzen.

Versuche zu erforschen was deine unbefriedigten Bedürfnisse sind und wie du dein inneres ich (eventuell auch das innere Kind) befriedigen kannst.

Ich hab Angst mich zu öffnen 
Leider ist dies oft der Grund, dass Beziehungen nicht funktionieren.

Du kannst gerne deine Gedanken und Erfahrung dazu unten beitragen, ich darf gespannt sein...

 
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Ich schließe mich AdiM an. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, dass du immoment gar keine intime Beziehung willst. Oberflächlich schon, aber innerlich bist du glaube ich zu verkrampft. Scheint mir als hättest du Angst vor Nähe, aber wenn du sie bekommen kannst willst du sie wahrscheinlich nicht.  Ich habe auch so die Vermutung, das du das zumindest mit einer dir vertrauten Person aufbröseln müsstest. Ob eine Therapie angebracht ist, würde ich davon abhängig machen, ob du gewillst bist an dir zu arbeiten.

 
Vielen Dank für eure Antworten, ich denke ihr erkennt den Kern des Problems schon sehr gut. Es ist tatsächlich so, das ich mich noch nicht selbst 100% so akzeptieren kann wie ich bin. Ich bin oft erstaunt wenn mich Menschen gerne mögen. Dabei weiß ich das ich gute Eigenschaften habe. Nur irgendwie kommt dieses Wissen nicht so richtig in meinem Herzen an. Auch Zuneigung von anderen kommt nicht so richtig nah an mich heran, es bleibt fern meines Körpers, ich kann es nicht so richtig fühlen. Ablehnung hingegen kommt direkt in meinem Herzen an, die kann ich annehmen und fühlen und auch nachvollziehen. 

Die Beziehungen in meinem Leben sind auch genau nach diesem Muster ausgeprägt. Die Beziehungen in denen der Mann "führt" und mich nicht so richtig will, distanzierter ist, dauern lange. Wie die letzte eineinhalb Jahre. Ich kann mich nicht lösen, obwohl es doch so einfach sein sollte. Die Beziehungen die ich begonnen habe und bei denen irgendwann auch von Seiten des Mannes Liebe da war und der Wunsch nach mehr, sind komplett gekippt. Auf einmal war da beinahe Ekel in mir wenn die Männer mich berührt haben, auf einmal war ich netter, sensibler Mensch, gemein und kalt. Ich hab mich immer gehasst dafür, es mal mehr mal weniger lange ausgehalten. Schlussendlich musste ich mich jedes Mal nach ca. 2-4 Monaten trennen. Ich hab einigen tollen Männern sehr weh getan und für mein Verhalten schäme ich mich auch heute teilweise noch. Will jemand aber lieber etwas unverbindlicheres kann ich konstant ich selber sein, offen, lustig, liebevoll und habe auch Lust auf Sex und der Mann bleibt in meinen Augen konstant interessant und liebenswert. Aber nun habe ich diesen großen Wunsch nach mehr, das ich auch nicht so richtig glücklich sein kann. Den eigentlich wünsche ich mir ja sehr eine Partnerschaft.

Bei dem neuen Mann ist es nun so, das ich nach diesem ganz extremen Sonntag gerade ganz leer bin gefühlsmäßig. Der Gedanke das er mich bald nicht mehr will, ist geblieben aber gerade gut auszuhalten. Ich fühle mich eher ein wenig resigniert, als hätte ich schon abgeschlossen. 

Und ja ich habe große Angst vor dem Verlassenwerden, wobei es zum Glück besser geworden ist im Vergleich zu noch vor ein paar Jahren. Ich hatte einen sehr gefühlskalten, depressiven aber dominanten Vater der plötzlich von einem auf den anderen Tag aus meinem Leben verschwand. Aber irgendwie muss man das doch mal hinter sich lassen können. Das ist nun beinahe 12 Jahre her. Und in allen anderen Bereichen meines Lebens läuft alles gut, ich habe damit abgeschlossen. 

Aber scheinbar sind meine Beziehungen zu Männern doch sehr geprägt von ihm. Nur wie kann ich dieses Muster durchbrechen? Ich hätte so gerne Mal eine längerfristige liebevolle, intime Beziehung in der beide dafür bereit sind. 

 
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Anscheinend hast du das mit deinem Vater nicht verarbeitet. Ich denke die Angst ist genau hier verwurzelt.

 
Hallo squirrel,

Ich kann die belastende Erfahrung von dir sehr gut nachempfinden .

Die nachfolgenden Aussage brachte mich auf eine Gedanke, die ich mal einfach auf den Punkt ausspreche:

Auf einmal war da beinahe Ekel in mir wenn die Männer mich berührt haben
Meine erste Gedanke dabei war, hier könnte es (muss aber nicht) sich um Misshandlung (körperlich, seelisch, sexuell ) aber auch Verwahrlosung handeln, da das Zeichen typisch ist. Hierbei versucht deinen Körper sich zu schützen. Als Kind hilfreich aber als Erwachsene hinderlich. Ein Problempunkt wo ich selber auch noch mittendrin stecke.

Ablehnung hingegen kommt direkt in meinem Herzen an
Liebe und Geborgenheit richtig zu empfinden setzt grosses Vertrauen voraus. Darüber zu reden (schreiben) hilft sich dessen Gefühlen bewusst zu werden. Ich würde dir Vorschlagen Gedanken über dein (selbst-)vertrauen zu machen und vielleicht mal für dich oder hier aufzuschreiben, wo überall dein Vertrauen missbraucht/verletzt wurde. Eventuell lässt sich damit ein Muster entdecken.

Will jemand aber lieber etwas unverbindlicheres kann ich konstant ich selber sein, offen, lustig, liebevoll und habe auch Lust auf Sex und der Mann bleibt in meinen Augen konstant interessant und liebenswert. 
Ich würde mich in deiner Situation genau darauf einlassen  :]

Alles Gute, du schaffst das

:trost:

 
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Ich würde mich gedanklich damit beschäftigen was du wirklich willst. Solölte Unverbindlichkeit ausreichen, dann reicht sie aus, mit allen Konsequenzen. Sollte sie nicht ausreichen, dann auch mit allen Konsequenzen. So wie ich das bisher verstanden habe willst du aber eine engere Bindung, dann wirst du, meiner Meinung nach, die Sache mit deinem Vater nochmal aufrollen müssen.

 
Wenn Beziehungen also "echt" werden, flüchtest Du; wenn Beziehungen tendentiell "pro forma" sind, hältst Du es gut aus.

Wenn Du in einer "echten" Beziehung nicht flüchtest, könntest Du verlassen werden; das bedeutet Schmerz. Wenn Du eine "pro forma" - Beziehung führst, bist Du auch einsam. Wenngleich "erträglich" einsam, da ja defacto kaum echte Gefühle im Spiel sind.

Jetzt ist die Sehnsucht nach einer "echten" Beziehung wieder da. Die Möglichkeit ergibt sich, Du flüchtest schon vorab.

Was genau bräuchtest Du von Deinem Gegenüber, um eine "echte" Beziehung führen zu können? Wie sollte der Mann sein - in seinem Verhalten, seinen Gefühlen? Wann könntest Du seine Liebe zulassen?

 
Das ist eine wirklich sehr gute Frage, die ich gar nicht so einfach beantworten kann. Ich brauche auf jeden Fall sehr viel Nähe und Zuneigung aber die darf von Seiten des Mannes nicht zu klammerig oder "bedürftig" wirken. Klingt komisch ich weiß, weil man ja in der Liebe immer irgendwann Schwäche zeigt, aber ich glaube da kippt es dann oft. Ich werde da glaube ich noch einmal länger darüber nachdenken müssen. 

Mit dem momentanen Mann läuft nach wie vor an sich alles soweit gut. Trotzdem war diese Woche schon wieder alles an Gefühlen dabei. Von Wut über Verlustangst über Glücks- und Verliebtheitsgefühle. Es ist so anstrengend. Montag, Dienstag und Mittwoch haben wir uns nicht gesehen und ich fand auch den Kontakt über Nachrichten relativ verhalten, der bei uns sonst eigentlich recht rege ist. Am Mittwoch wollte ich das Ganze eigentlich beenden, weil ich wieder das starke Gefühl hatte er will mich doch eh nicht. Ich war kurzzeitig so wütend das ich ihn am liebsten angerufen und angeschrien hätte, warum er mir denn nicht einfach ehrlich sagen kann das er nicht mit mir Zusammensein will. mir war natürlich klar, das das komplett irre ist und hab es dann gelassen. Die Wut ist dann eher wieder in dieses unsichere, unruhige Gefühl gewechselt. 

Donnerstag haben wir uns dann abends gesehen und auch tagsüber sehr lustig und süß hin und her geschrieben. Es war ein richtig schöner Abend. Lustig, liebevoll und einfach schön. Das gute Gefühl hat leider nur bis gestern Abend angehalten. Er ist mit Freunden übers Wochenende weggeflogen, was ich wirklich auch nicht schlimm finde, nur kam seitdem nichts mehr. Keine Nachricht das er gut angekommen ist auch kein Gute Nacht oder ähnliches was wir uns sonst schon schreiben. Ich hab ihm dann noch abends eine liebe Nachricht geschrieben auf die obwohl gelesen nichts zurückkam. Nun bin ich sauer auf mich selber das ich wieder da sitze und grübele. Aber ich verstehe es auch einfach nicht so richtig. Und ich brauche solche kleinen Gesten um mich halbwegs sicher und gut zu fühlen. Er soll ja jetzt nicht konstant am Telefon hängen, er soll viel Spaß haben mit seinen Freunden aber mich halt nicht komplett vergessen. Ihm das sagen will ich nicht, dann hält er mich wahrscheinlich für komplett bedürftig und außerdem soll das ja aus seinem Wunsch heraus kommen und nicht weil ich ihm das aufzwinge. Vielleicht sollte ich auch einfach mit ihm reden wo wir denn nun stehen. Wir treffen uns jetzt ca. einen Monat und haben uns 10/11 Mal gesehen. Ist das zu früh um zu wissen was man will? Oder sollte ich nicht einfach spüren wo wir stehen? Ich komme mir echt wieder vor wie 16. Dieses Gefühlschaos ist wirklich keine angenehme Sache. Das kann an einem Tag 5 mal wechseln. 

Wenn ich es einfach beenden würde, würde das zumindest aufhören und ich konnte mich wieder entspannen. Auf der anderen Seite bin ich eben auch neugierig und ich hab ihn wirklich gerne. Aber wenn nicht ein bisschen mehr von seiner Seite kommt langsam kriege ich das glaube ich nicht hin. 

 
Hallo Squirrel

Mit dem was ich nun so mitbekommen habe, glaube ich ein recht gutes Bild zu habe. Wenn es für Dich ok ist, würde ich gerne ein paar Meinung aus meiner eigene Erfahrung angehen:

Ich brauche auf jeden Fall sehr viel Nähe und Zuneigung aber die darf von Seiten des Mannes nicht zu klammerig oder "bedürftig" wirken.
Liebe, Nähe und Geborgenheit ist ein Bedürfnis, die in jedem von steckt und auch überlebenswichtig ist. Entzug kann zu Suchtgefühl kommen und die Klammerung wirkt besitzergreifend. Also kontraproduktiv und man fühlt sich in der Ablehnung wieder bestätigt.

alles an Gefühlen dabei. Von Wut über Verlustangst über Glücks- und Verliebtheitsgefühle.
Diese ambivalente Gefühle ist ein Phänomen, wo mir auch sehr bekannt vor kommt. Deshalb hilft es mir, wenn ich mir dessen Gefühlen bewusst werde und versuche den Ursprung zu verstehen un nicht in diesen Kreislauf zu geraten.

Am Mittwoch wollte ich das Ganze eigentlich beenden, weil ich wieder das starke Gefühl hatte er will mich doch eh nicht.
Was gab dir der Anlass für dieses Gefühl? Wie oben: kennst das das Gefühl aus den früheren Zeiten? Ich finde es gut dass du es nicht beendet hast. Aber rede mit ihm, ohne besitzergreifend zu sein. Das heisst auch zu berücksichtigen, was seine Bedürfnisse sind.

ich brauche solche kleinen Gesten um mich halbwegs sicher und gut zu fühlen.
Ich habe den Eindruck, du machst deine (Glücks-)Gefühle von anderen Abhängig. Und in dieser Abhängigkeit bist du gefangen und beherrscht dich. Auch hier aus meiner Eigene Erfahrung: Versuch dein Glück und Friede mit dir selber zu finden. Als Kind warst du abhängig von äusseren Einflüssen, heute nicht mehr. In dieser Rolle wo du dich befindest, bist du immer in der Opferhaltung von dir selber.  Versuche nicht deine Ängste in der Beziehungsversuche zu bestätigen, sondern versuche dein Glück bei dir zu finden.

Alles Gute, bis dann

 
Also fürchtest du das in dem anderen zu sehen, was du bei dir selbst am meisten fürchtest / missachtest?

 
Also fürchtest du das in dem anderen zu sehen, was du bei dir selbst am meisten fürchtest / missachtest?
Ich weiß nicht tue ich das? Du meinst die Schwäche jemand anderen zu brauchen bzw. Nähe und Intimität wirklich zuzulassen? Wobei ich mir das ja eigentlich so sehr wünsche. 

Er hat sich übrigens gemeldet, das WLAN hat wohl gesponnen und er konnte Nachrichten zwar lesen aber nicht antworten. Ich glaube das einfach mal, eigentlich hat er absolut keinen Grund mich anzulügen. Ich hab mich nun auch wieder ein wenig entspannt wobei das Stressgefühl noch nicht ganz weg ist. Hat aber sicher auch damit zu tun das ich gestern relativ viel getrunken habe und nun postalkoholisch unruhig bin und ein schlechtes Gefühl habe weil ich so viel getrunken habe. Das nimmt gerade ein bisschen Überhand leider. 

Ich weiß auch das es in der ganzen Sache wahrscheinlich gar nicht so sehr um ihn im speziellen geht, sondern das er einfach der Auslöser ist und mich mit meinen tiefsten Ängsten konfrontiert. Ich verstehe nicht wie mich diese kurze Pause in der Kommunikation so dermaßen aus der Bahn werfen konnte. Selbst wenn das mit uns nicht weitergeht wird es nicht das Ende der Welt sein, wahrscheinlich geht es mir ja dann sogar wieder besser. Und ich hab ja auch schon viele Trennungen überlebt, dann schaffe ich ja wohl auch diese. Ich kenne ihn doch auch erst so kurz, wieso hat er diese Macht über mich. Ich wünschte ich könnte mein Gehirn austricksen, wieder zurückkehren zu meinem Selbst das ich war, bevor das mit uns angefangen hat... nur eben mit ihm, das wäre schön. 

AdiM du hast auch sicher sehr recht mit deiner Aussage:

Ich habe den Eindruck, du machst deine (Glücks-)Gefühle von anderen Abhängig. Und in dieser Abhängigkeit bist du gefangen und beherrscht dich.
das ist echt sehr traurig, aber es stimmt. Aber nur in Bezug auf "Liebesbeziehungen" in allen anderen Beziehungen bin ich entspannt und fühle mich sicher und wohl. Ich habe das Glück wirklich einige sehr tolle Freundschaften zu ganz besonderen Menschen zu haben. Auch wenn ich selbst hier manchmal verwundert bin warum sie mich so gerne haben. Aber das kommt eigentlich auch nur zu ganz dunklen Zeiten hoch. 

Ich wünsche mir einfach gerade so sehr eine Pause in meinem Kopf, eine Pause von Emotionen, ich fühle mich echt hin und her geworfen von positiven wie negativen Gefühlen. Das ist bei mir generell schon sehr wechselhaft, aber mit dieser neuen Bekanntschaft dazu bestimmt es einfach komplett meinen Alltag und meine Gedankenwelt. Manchmal denke ich auch, der arme Kerl, wenn er wüsste was da bei mir los ist und er denkt sich gerade er hat eine nette, lustige und unkomplizierte Frau kennengelernt. Haha... das war wohl nichts. 

Es tut auf jeden Fall sehr gut, das alles hier niederzuschreiben. Ich danke euch sehr fürs Lesen und eure Nachrichten, das hilft mir ungemein. 
 

 
Tja, du hast es vor der Nase und überlegst? Wiillst du es wirklich, oder ist das nur Bewusstsein und dein Unterbewusstsein sagt was anderes? Also das du doch nicht so willst, wie du glaubst zu wollen?

Ich verstehe deinen Zwispalt. Ich würde ihn darauf ansprechen, wenn er nicht ein völlig emphatieloser Klotz ist, wird er das eh schon gemerkt haben. Rede mit ihm, dann wird er dich besser verstehen.

Halte jetzt mal einen Moment inne. Was geht dir jetzt durch den Kopf? Was macht mein Vorschlag mit dir? Spürst du Angst / Widerstand? Was fühlst du?

 
Ich melde mich mal wieder zurück. Diese Woche ist nicht wirklich viel passiert, er kam von seinem Wochenendtrip wieder und war dann direkt krank. Unser schreiben ist ein wenig eingeschlafen, wenige Nachrichten am Tag sind es im Moment... Seit gestern ist er wieder gesund aber er initiiert auch kein nächstes Treffen. Ich hab ihn gestern gefragt ob wir uns denn Wiedersehen werden und er meinte "JA!!!!! Natürlich" und das er einfach noch angeschlagen ist. Aber dennoch fehlt mir so ein wenig das Gefühl das er mich vermisst und mich sehen will, sonst würde er doch mal konkret einen Tag vorschlagen? Ich überlege ob ich ihn einfach anrufen soll und ihm das mitteilen, will ihn aber auch nicht komplett verschrecken. 

Ich mag ihn halt wirklich und würde ihn so gerne Wiedersehen, und nicht das das Ganze schon wieder aufhört bevor es überhaupt richtig angefangen hat.... 

 
Hallo Squirrel

Schön wieder von dir zu lesen. Mich würde interessieren, ob du dich mit deinen Gefühlen auseinandergesetzt hast, welche Crying Soul und ich dich aufgetragen haben und auf was für Kenntnisse du gekommen bist?

... wenige Nachrichten am Tag sind es im Moment
Wie viele Nachrichten, wenn ich fragen darf, sind es? Könnte es allenfalls sein, das du ihn einvernimmst?

 
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Hallo AdiM, ja das habe ich tatsächlich. Es war keine einfache Woche für mich. Ich habe sehr viel nachgedacht und auch viel gelesen was meine Thematik angeht. Gerade über meinen Vater habe ich mir diese Woche viele Gedanken gemacht und ich denke genau hier liegt auch tatsächlich die Problematik die ich eigentlich dachte hinter mir gelassen zu haben. Dieses Gefühl das er mich nicht lieben konnte, kein Interesse an mir hatte und irgendwann einfach ging obwohl ich wirklich alles getan habe um liebenswert zu sein hat sich wohl doch sehr eingebrannt. Ich dachte wirklich ich habe das überwunden. Aber das habe ich einfach nicht. 

Ich habe nun auch tatsächlich den Rat befolgt und habe mit dem Mann darüber gesprochen, wie ich mich fühle und das es schwer ist für mich diese Unsicherheit auszuhalten. Ich habe mich auf komplette Ablehnung eingestellt und das wäre ok gewesen. Aber er hat mir gesagt das er mich versteht und sein Verhalten diese Woche wirklich nicht ok war, er mich aber so gerne hat und auch weiterhin sehen möchte. Er hat gefragt ob wir uns morgen sehen können und einfach da weiter machen wo wir vor seinem Wochenendtrip aufgehört haben. 

Jetzt würde jeder sagen freu dich doch, aber in mir ist eine Leere. Ich glaube es nach wie vor nicht und dachte ja auch vor dem Gespräch schon es wäre vorbei. Ich bin einfach so misstrauisch... in mir drin steht schon alles auf Abwehr. 

Ich glaube ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir, ich dachte wirklich in meinem Alter hat man diese Kindheitstraumata mal hinter sich gelassen aber nun sitze ich da und fühle mich so verletzlich wie schon ewig nicht mehr. Ich denke ich werde es auf kurz oder lang eh kaputt machen, weil ich alle guten Männer in meinem Leben bisher immer weggestoßen habe. 

Ich habe einfach konstant das Gefühl nicht zu genügen. Nicht hübsch genug, nicht lustig genug, nicht klug genug oder generell nicht besonders genug zu sein. Und wenn ich das selber nicht glaube, wie soll ich dann annehmen können das jemand anders das tut? 

 
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Ich habe einfach konstant das Gefühl nicht zu genügen. Nicht hübsch genug, nicht lustig genug, nicht klug genug oder generell nicht besonders genug zu sein. Und wenn ich das selber nicht glaube, wie soll ich dann annehmen können das jemand anders das tut? 


Interessanterweise hat dieses Gefühl wohl fast jeder. Die eigene Betrachtung ist gnadenlos. Und etwas unbegreiflich, denn so hart urteilt man nie über andere. Wenn du deinen Schwarm betrachtest, dann entschuldigst du viel, nimmst seine Probleme war, aber machst sie nicht zum Grund einer Ablehnung.

Warum aber gelingt es uns selber nicht,  denkselben blick auf die eigene Person zu haben?

Denn andere betrachten einem durchaus wohlwollend, sehen nicht die Fehler, die man selber sieht und eben sieht, weil man sie so genau kennt und weghaben möchte. Es sind quasi die Brandmahle, von denen man meint, sie leichten gleich hell auf und verschrecken jeden und jede.

Das tun sie aber nicht, wenigstens nicht zu Beginn. Aber wenn man selber in den Wunden herumstochre und sie dem andern unter die Nase hält, dann wird er eines Tages auch finden, dass da was dran ist. Aber ich glaube, davon bist du noch weit entfernt.

Nun, es scheint kein Alter zu geben, in dem man seine Traumata wirklich einfach so überwunden hat. Es sind Bahnen, die sich eingegraben haben im Erfahrungs- und Erlebnisschatz und die so bekannt sind und immer sofort an der Befindlichkeit teilhaben. Es sind die Verhalten, die wir kennen, die uns lenken, auf die wir uns zurückziehen, da wir sie eben kennen und wissen, wie es weitergeht. Sie zu überwinden heisst, Neuland zu betreten, etwas zu tun, von dem wir nicht wissen, wie es ausgeht. Und davor haben wir natürlich grosse Angst.

Dann kommt noch die unselige Verquickung dazu, dass er sich über die Woche ungebührlich verhalten hat, deine unerfüllten Erwartungen (er schreibt nicht so viel... wieviel sollte es denn sein?) und die alten Mechanismen, die alles ins Negative drehen. Man spricht zu wenig, und er weiss nicht, wie es dir geht und was dir Mühe macht. Nun hast du aber mit ihm gesprochen, und siehe da, er hat Verständnis gezeigt.

Allerdings wird es ihm auch schwerfallen, sich so zu ändern, dass er dir gerecht wird. er ist eben auch ein wenig so, wie er ist und nicht so, wie du ihn gerne total haben möchtest. Ein Quantum an Nicht-Gefallen bleibt immer dabei. Aber ist das nicht normal? Komplette Übereinstimmung und Erfüllung aller Erwartungen kann man in den Verkuppelungsshows sehen, wo die Angebetete unter Rosen erstickt wird, weil es so romantisch ist...

Wenn es dir gelingt, dir gegenüber etwas toleranter zu werden, deine "scheinbaren" Fehler als Bestandteil deines Wesen anzuerkennen und seine Verhalten, die nicht in deine Richtung gehen, nicht gleich als Ende von allem anzusehen, dann kann durchaus etwas draus werden.

Wie sagen die Chinesen: Jede noch so lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und es ist doch eine grosse Herausforderung, sich auf einen Menschen einzulassen, ihn an sich heran zu lassen, Da muss erst das Terrain geebnet werden, Türen geöffnet und Mauern eingerissen werden. Das geht nicht so schnell. Aber es geht.

 
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Sälü Squirrel

Die Auseinandersetzung und das Bewusstwerden, den von dir beschriebenen Erfahrungen, erzeugt grossen Stimmungswallungen. Das ist ganz normal, wichtig ist nur, dass du dies nicht mit deinem Angebeteten in Verbindung bringst.

Ich glaube ich habe noch sehr viel Arbeit vor mir, ich dachte wirklich in meinem Alter hat man diese Kindheitstraumata mal hinter sich gelassen aber nun sitze ich da und fühle mich so verletzlich wie schon ewig nicht mehr.
Leider ist es so, dass Kindheitstraumata oft nicht verarbeitet, sondern verdrängt werden. Ein menschlicher Schutzmechanismus und oft ohne grössere Einschränkungen. Nun kann es aber sein, dass ein Ereignis diese Traumata wieder emporholt.

Wenn ich mal eine psychoanalytische Analyse zum folgenden Satz machen darf:

Dieses Gefühl das er (dein Vater) mich nicht lieben konnte, kein Interesse an mir hatte und irgendwann einfach ging obwohl ich wirklich alles getan habe um liebenswert zu sein hat sich wohl doch sehr eingebrannt.
Du hast dich als Kind sehr emotional mit deiner Persönlichkeit für deinen Vater eingesetzt und es hat nichts gebracht, du wurdest enttäuscht (=> negative Bestärkung). Diese Erfahrung hast du auf dein "Ich" bezogen und identifizierst dich damit auch heute noch (passiert oft bei Scheidungskinder).

Im Leben suchen Menschen oft nach Bestätigungen aus ihren eigenen Erfahrungen. Menschen mit negativen Erfahrungen, wie wir sie erlebten, fühlen sich in negativen Dingen bestätigt und suchen unterbewusst danach (umgekehrt sehnen sich verwöhnte Menschen nach positiven Bestärkungen und sind für Mitmenschen auch nicht immer angenehm).

Das Erlebte können wir nicht mehr ändern, aber wir können die Zukunft beeinflussen. Du hast mal eine Erklärung für dein Dilemma gefunden, nun können wir schauen, was wir daraus machen. Wenn ich dir eine Aufgabe stellen darf würde ich folgende Übung vorschlagen: Schreibe jeden Tag etwas auf, das positiv war. Schreib auf, was, warum, und wie es sich angefühlt hat. Versuche allfällige negative "aber's" zu ignorieren, geh zurück zum Positiven. Finde möglichst jeden Tag einen punkt mehr, was positiv war.

Z.B. Gestern: "Ich habe mit ihm darüber gesprochen, wie ich mich fühle... Ich habe mich auf komplette Ablehnung eingestellt, aber er hat mir gesagt das er mich versteht".

Jetzt würde jeder sagen freu dich doch...
Ja, ganz genau  :klatsch:

...aber in mir ist eine Leere.
nimm diese Gedanke, knall sie an die Wand, scher sie zum  :evil:  sagst der einfach :tongue:  setz ein  :)  auf und gehe zurück zu positiven Erfahrungen.

Wenn es beim ersten Mal nicht gelingt, ist das kein Halsbruch. Übung macht den Meister, gib nicht auf  :super:

LG AdiM

 
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