hmmm... einerseits kann ich euer Gefühl total verstehen andererseits wehre ich mich total gegen diesen Pessimismus.
Es heißt "Jeder ist seines Glückes Schmied."
Das heißt auch das jeder sien Schicksal beeinflussen kann.
Ich persönlich habe es auch IMMER damit gehalten nicht nur 100% zu geben, sondern IMMER auch 101%...
Soll heißen, dass ich auch noch so unsinnige Aktionen gebracht habe, von denen ich nicht gedacht hätte, dass ich sie hätte bringen können.
Was da wäre...
- Nächte auf Bahnhöfen zu verbringen, nur damit die Liebste merkt, dass man einfach nicht nur die Marionette ist, mit der man alles machen kann...
- auf romantische Ideen zu kommen um doch noch aus einer sich nicht glücklich anfühlenden Beziehung einen Impuls zu geben um wieder etwas schönes machen zu können...
- nach diesem Scheitern dennoch nicht an die wirkliche Liebe zu glauben und dann aus dem Nichts heraus eine Liebe auf Sylt innerhalb von Ferien zu starten... einmalig schön und unwirklich...
- aber auch die starb als der Egoismus meiner letzten Ex diesen Punkt eingefroren hat und wieder zu ihrem Ex zurückgekehrt ist.
um den die Krone aufzusetzen sag ich Euch nun noch, dass dies beides Fernbeziehungen waren und als hätt ich nicht daraus gelernt steck ich nun in Fernbeziehung Nr. 3...
Ob ich nicht noch mehr dabei gebrochen werden kann wenn ich schon wieder all meine Kraft in so eine Ferne Beziehung stecke??? womit ich mich dieser Grundsatzdiskussion anschließen möchte fragt ihr mich bestimmt gerad...
Hmmmmmm.... irgendwie... kann ich halt nicht anders als 101% geben... und wisst ihr was... ich bin froh darum. Denn würd ich nur 100% oder weniger geben... dann wär es das nicht mehr und ich würde nicht falsch lieben.
Klar, die Enttäuschung hab ich auch damit durchgemacht und bin dabei schon mehr als auf die Fresse Anfang des Jahres dabei gefallen... aber ich denk mir fang ich an den selben Schmuh wie der Rest der egoistischen Gesellschaft anzufangen dann verlier ich etwas, was ich mir selber bewahrt habe...
Es gibt eine schöne Szene aus "Rendezvous mit Joe Black" die ich hier kurz aufmalen will...
Die Handlung ist die, dass der Vater, der weiss, dass ihm gleich die letzte Stunde schlägt, zu seinem Geburtstag noch seine Geburtstagsrede hält.
Er blickt dabei über alle Gesichter, die ihm entgegen´schauen und ein jeder lächelt ihm entgegen, egal ob Töchter oder Freunde oder Arbeitskollegen oder wer auch immer...
Er findet sich in jedem wieder und formuliert:
"Mit jeden Gesicht werden Erinnerungen wach. nicht immer nur die besten Erinnerungen, es gab sowohl gute als auch weniger gute Zeiten, aber nun sind wir wieder alle vereint und einen Abend lang gehört ihr mir.
Ich verrate Euch jetzt, was ich mir gewünscht habe beim Ausblasen dieser Kerze, ich wünsche Euch ein Leben, so glücklich wie meins, dass ihr eines morgens aufwacht und zu Euch sagen könnt, ich habe alles erreicht, was ich wollte.
...65 Jahre ziehen vorbei wie im Flug."
Ich häng irgendwie an dieser Vorstellung und dieser Maxime... auch wenn ich weiss, dass ich bestimmt auch Fehler im Leben gemacht hab auf die ich nicht stolz bin, so will ich nicht den Fehler begehen und eines Tages mal selbstlos und egoistisch lieben, sondern aufrichtig und ehrlich. Das kostet mit jeder Enttäuschung natürlich entsprechend mehr Kraft oder es kommt mit der Zeit der Kampf gegen die Routine. Ich seh das aber halt mit jenem Nachsatz so wie das aus dem Film... ich will später immer mal zurückschauen können und sagen ich hab nicht aus falschen Willen geliebt, sondern wirklich aufrichtig. Und ich habe den Glauben, dass es dafür auch einen Sinn gibt.
Klar, man kann auch tief fallen mit so einer Einstellung... und ja unsere Gesellschaft jammert nur allzu gerne, dass wir nicht glücklich sind mit dem, was wir haben und das stimmt auch. Aber zurück zu meinem Anfangssatz "Jeder ist seines Glückes Schmied... Ich denke es ist halt sehr sehr wichtig, dass jeder selber in sich hinein horcht und den Glauben findet gegen diesen tagtäglichen Alltag zu kämpfen und doch den besonders magischen Moment zu gewinnen, den man dann Liebe schimpfen kann.
Klar es bedarf dazu immer zwei Parteien, denn ansonsten ist auch jegliche Liebesmüh sprichwörtlich für die Katz. Aber findet man einen entsprechend engagierten Partner, der genauso bereit ist für die Liebe zu kämpfen, so denke ich sehr wohl, dass man sich in dieser Welt einen Schatz bewahren kann, der es lohnt verteidigt zu werden.
Manchmal müssen wir selber dafür Opfer halt aufbringen aber auch wir werden irgendwann davon dann mal so überrascht, so dass wir dann sagen, dass ist es uns dann wert daran festzuhalten, was wir als Werte schätzen und was das Leben lebenswert macht.
In dem Sinne denkt mal drüber nach, ob ihr denn nicht was richtiger macht als andere und Ihr Euch damit etwas erhaltet, was andere längst verloren haben. Zum Abschluss noch ein Zitat:
"Wer ein besserer Mensch sein will, muss bereit sein, für dumm und irre gehalten zu werden." - Epiktet