Hi sine,
schön, dass es dir schon wieder besser geht. Berlin ist ja jetzt auch ganz sommerlich.
Hm, du willst den Status quo wahren. Weiß nicht, ob das wirklich geht, denn so wird eure Freundschaft immer eher die Tendenz zur Distanz bekommen. Man nimmt sich dann oft etwas zurück aus Angst, in irgendein Minenfeld zu latschen. Damit verleugnet man sich aber leider auch selbst, was insgesamt der Beziehung wiederum schadet, weil man eine Rolle spielt, die nicht so richtig passt.
Dass du ihr helfen willst, mit der OP umzugehen, finde ich allerdings gut. Trotzdem wird das eure Differenzen nicht überdecken. Das heißt es könnte sein, dass sie dir nicht gerade dankbar dafür sein wird, weil sie sich durch die Krankheit irgendwie in einer schwachen Position sieht und jede Hilfe auch als beweis für ihre eigene Schwäche sehen kann.
Deswegen: immer langsam mit die jungen Pferde ;-)
Ein bisschen könnte deine Freundin mir schon ähneln, ja. Diese Angst vor Verletzungen, und dann auf die kleinsten Sachen so hypersensibel reagieren – kenne ich von mir auch. Das gemeine dabei ist, dass man sich solche Verletzungen selber herbeiredet und –denkt. Da gibt es ein negatives Selbstbild und jede Äußerung von anderen Menschen wird dann so gedeutet, dass sie diese Selbsteinschätzung bestätigt.
So kaue ich auch in letzter Zeit auf irgendwelchen Äußerungen meiner Ex herum und überlege, wie ich das wieder gutmachen könnte. Gleichzeitig fange ich dann an, meine Ex zu idealisieren, und denke immer mehr an sie, je weniger Kontakt ich zu ihr habe. Da sie aber nichts mehr von mir wissen will, komme ich mir immer kleiner vor und meine Energie sinkt gegen Null. Doch komischerweise gabs dann gestern mal so einen Tag der Erkenntnis, wo mir klargeworden ist, dass überhaupt nichts besser werden würde, wenn wir wieder zusammen sind. Vielleicht ist das der Moment, wo ich nicht mehr die ganze Schuld fürs Scheitern dieser Beziehung annehme, sondern auch ihren Beitrag dazu sehe. Und insofern sehe ich eben nicht mehr nur meine Fehler, sondern auch meine Stärken, die nur nicht so zum Zuge kommen durften, als wir noch zusammen waren. Naja, klingt etwas kompliziert, aber mir hat es ganz gut getan, zu erkennen, dass ich nicht nur der falsche Partner für sie war, sondern sie auch nicht die richtige Partnerin für mich.
Vielleicht ist es ja ähnlich in deinem Verhältnis zu Kandidat 2. Du hast dir möglicherweise unterbewusst doch noch Vorwürfe gemacht, dass nichts aus einer Beziehung zu ihm geworden bist. Ob er nicht auch einen Teil dazu beigetragen hat, verliert man dann leicht aus den Augen. Womit ich bei einer neuen These (180-Grad-Wendung) meiner Liebeskummerphilosophie wäre. Kann es nicht sein, dass radikaler Abbruch jeglicher Beziehungen zu noch mehr Liebeskummer führt, solange man noch keinen neuen Partner hat? Dadurch dass eine gewisse emotionale Leere entsteht, hat man ja noch mehr Gelegenheit, den/die Ex zu idealisieren, sich zu sagen, wie toll er/sie doch eigentlich ist. Vielleicht ist da ein lockerer Kontakt doch besser – nur um immer auch mal die Gelegenheit zu haben, sich die „Fehler“ des/der Ex besser anzuschauen. Ist das perfide? Ich hoffe nicht. Wobei mir bewusst ist, dass viele Ex-Partner nach einer Beziehung viel netter und freundlicher sein können, als vorher in der Beziehung. Aber diese posiven Eigenschaften können sie offenbar nur in die Freundschaft einbringen und deshalb braucht man auch nichts mehr darüber hinaus zu erwarten.
Darauf gekommen bin ich durch einen anderen Thread, wo jemand schrieb, dass sie sich von ihrem ex alles von seiner neuen Freundin erzählen lässt, weil sie so besser begreift, dass es zwecklos ist, sich noch weiter Hoffnungen zu machen. Naja, ist schon etwas heikel, denn man darf natürlich nicht anfangen, sich mit der/dem Neuen zu vergleichen.
Also vielleicht solltest du dir auch gar kein Kontaktabbruch-Gelübde auferlegen, sondern ab und zu mal gucken, ob er wirklich so toll ist, wie du denkst. Wenn ja, dann kannst du ihn ja aufs neue anbaggern. Wenn nicht, dann nicht. Immerhin kennt ihr euch ja noch nicht lange und ein Versuch wärs wert. Vielleicht kommst da aber auch zu dem Ergebnis, dass dein Ex zwar lieb und nett ist, mehr aber auch nicht.
Ich hab mich ja auch die letzten zwei Wochen rumgequält, ob ich nicht doch meine Ex anrufen soll. Dabei ging es mir so schlecht, dass ich es dann einfach getan hab, weil ich nicht mehr gegen mein Verlangen ankämpfen wollte und siehe da: obwohl ich nur auf den AB gequatscht hab, kam mir plötzlich die Erkenntnis, dass ich ja doch gar nicht will, dass wir wieder zusammenkommen.
Soviel für jetzt.
Liebe Grüße
Lostinmusic
schön, dass es dir schon wieder besser geht. Berlin ist ja jetzt auch ganz sommerlich.
Hm, du willst den Status quo wahren. Weiß nicht, ob das wirklich geht, denn so wird eure Freundschaft immer eher die Tendenz zur Distanz bekommen. Man nimmt sich dann oft etwas zurück aus Angst, in irgendein Minenfeld zu latschen. Damit verleugnet man sich aber leider auch selbst, was insgesamt der Beziehung wiederum schadet, weil man eine Rolle spielt, die nicht so richtig passt.
Dass du ihr helfen willst, mit der OP umzugehen, finde ich allerdings gut. Trotzdem wird das eure Differenzen nicht überdecken. Das heißt es könnte sein, dass sie dir nicht gerade dankbar dafür sein wird, weil sie sich durch die Krankheit irgendwie in einer schwachen Position sieht und jede Hilfe auch als beweis für ihre eigene Schwäche sehen kann.
Deswegen: immer langsam mit die jungen Pferde ;-)
Ein bisschen könnte deine Freundin mir schon ähneln, ja. Diese Angst vor Verletzungen, und dann auf die kleinsten Sachen so hypersensibel reagieren – kenne ich von mir auch. Das gemeine dabei ist, dass man sich solche Verletzungen selber herbeiredet und –denkt. Da gibt es ein negatives Selbstbild und jede Äußerung von anderen Menschen wird dann so gedeutet, dass sie diese Selbsteinschätzung bestätigt.
So kaue ich auch in letzter Zeit auf irgendwelchen Äußerungen meiner Ex herum und überlege, wie ich das wieder gutmachen könnte. Gleichzeitig fange ich dann an, meine Ex zu idealisieren, und denke immer mehr an sie, je weniger Kontakt ich zu ihr habe. Da sie aber nichts mehr von mir wissen will, komme ich mir immer kleiner vor und meine Energie sinkt gegen Null. Doch komischerweise gabs dann gestern mal so einen Tag der Erkenntnis, wo mir klargeworden ist, dass überhaupt nichts besser werden würde, wenn wir wieder zusammen sind. Vielleicht ist das der Moment, wo ich nicht mehr die ganze Schuld fürs Scheitern dieser Beziehung annehme, sondern auch ihren Beitrag dazu sehe. Und insofern sehe ich eben nicht mehr nur meine Fehler, sondern auch meine Stärken, die nur nicht so zum Zuge kommen durften, als wir noch zusammen waren. Naja, klingt etwas kompliziert, aber mir hat es ganz gut getan, zu erkennen, dass ich nicht nur der falsche Partner für sie war, sondern sie auch nicht die richtige Partnerin für mich.
Vielleicht ist es ja ähnlich in deinem Verhältnis zu Kandidat 2. Du hast dir möglicherweise unterbewusst doch noch Vorwürfe gemacht, dass nichts aus einer Beziehung zu ihm geworden bist. Ob er nicht auch einen Teil dazu beigetragen hat, verliert man dann leicht aus den Augen. Womit ich bei einer neuen These (180-Grad-Wendung) meiner Liebeskummerphilosophie wäre. Kann es nicht sein, dass radikaler Abbruch jeglicher Beziehungen zu noch mehr Liebeskummer führt, solange man noch keinen neuen Partner hat? Dadurch dass eine gewisse emotionale Leere entsteht, hat man ja noch mehr Gelegenheit, den/die Ex zu idealisieren, sich zu sagen, wie toll er/sie doch eigentlich ist. Vielleicht ist da ein lockerer Kontakt doch besser – nur um immer auch mal die Gelegenheit zu haben, sich die „Fehler“ des/der Ex besser anzuschauen. Ist das perfide? Ich hoffe nicht. Wobei mir bewusst ist, dass viele Ex-Partner nach einer Beziehung viel netter und freundlicher sein können, als vorher in der Beziehung. Aber diese posiven Eigenschaften können sie offenbar nur in die Freundschaft einbringen und deshalb braucht man auch nichts mehr darüber hinaus zu erwarten.
Darauf gekommen bin ich durch einen anderen Thread, wo jemand schrieb, dass sie sich von ihrem ex alles von seiner neuen Freundin erzählen lässt, weil sie so besser begreift, dass es zwecklos ist, sich noch weiter Hoffnungen zu machen. Naja, ist schon etwas heikel, denn man darf natürlich nicht anfangen, sich mit der/dem Neuen zu vergleichen.
Also vielleicht solltest du dir auch gar kein Kontaktabbruch-Gelübde auferlegen, sondern ab und zu mal gucken, ob er wirklich so toll ist, wie du denkst. Wenn ja, dann kannst du ihn ja aufs neue anbaggern. Wenn nicht, dann nicht. Immerhin kennt ihr euch ja noch nicht lange und ein Versuch wärs wert. Vielleicht kommst da aber auch zu dem Ergebnis, dass dein Ex zwar lieb und nett ist, mehr aber auch nicht.
Ich hab mich ja auch die letzten zwei Wochen rumgequält, ob ich nicht doch meine Ex anrufen soll. Dabei ging es mir so schlecht, dass ich es dann einfach getan hab, weil ich nicht mehr gegen mein Verlangen ankämpfen wollte und siehe da: obwohl ich nur auf den AB gequatscht hab, kam mir plötzlich die Erkenntnis, dass ich ja doch gar nicht will, dass wir wieder zusammenkommen.
Soviel für jetzt.
Liebe Grüße
Lostinmusic