Hin- und hergerissen

Joana1986

Neuer Benutzer
24. Juni 2011
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Hallo an Alle,

ich muss mir jetzt mal meine Probleme von der Seele schreiben. Ich bin 27 Jahre alt und mein Mann 30. Wir sind seit 8 Jahren verheiratet und seit 10 Jahren zusammen. Wir waren vor 2 Jahren schon einmal kurz getrennt, da ich mit seinen Trinkgewohnheiten nicht klar gekommen bin. Dieser Zustand hat sich leider nicht gebessert, er ist beruflich immer 10-14 Tage weg und dann 3-5 Tage hier.

In dieser Zeit können wir kaum etwas zusammen unternehmen, da er da ja mit seinen Kumpels Bierchen trinken muss.

Wenn ich ihn bitte irgendetwas zu besorgen, sagt er, dass er keine Zeit hat. Er hält sich nicht an Abmachungen, z.B. das er um 20.00 Uhr mit dem Abendessen nach Hause kommt. Ich darf ihn dann um 23.00 Uhr abholen fahren. Gestern war unser 10-jähriges Jubiläum und er wollte mich auch anrufen, was natürlich nicht passiert ist. Als  ich ihm heute deshalb geschrieben habe, sagte er das er keine Lust gehabt hätte mit mir zu telefonieren. Da er mich nie beachtet usw...kam es wie es kommen musste, ich habe jemanden kennen gelernt.

Mit diesem Mann ist noch nichts gelaufen, aber ich könnte es mir gut vorstellen mit ihm, jedoch komme ich von meinem Mann nicht los.

Wie findet man raus, ob man denjenigen noch liebt oder sich einfach nur für jemanden verantwortlich fühlt? Denn zu Hause mache alles ich, er muss gar nichts machen, außer alle 2 Wochen Mal den Müll runter bringen. Ich habe ihn gern, aber er ekelt mich auch an mit seinem Trinken, deshalb lief schon seit November nix mehr im Schlafzimmer. Ich habe aber so große Angst ihn zu verlassen, auch wenn ich weiß, dass ich so nicht glücklich werden kann.

Ich weiß, dass mir diese Entscheidung niemand abnehmen kann, aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben.

 
Wie findet man raus, ob man denjenigen noch liebt oder sich einfach nur für jemanden verantwortlich fühlt?
Du weisst die Antwort bereits...das zeigt diese Frage....

Ich habe aber so große Angst ihn zu verlassen, auch wenn ich weiß, dass ich so nicht glücklich werden kann.
Die Angst ist die Angst vor der Einsamkeit, aber da muss man durch.

Du liebst ihn nicht mehr und er macht auch nichts dafuer, dass es wieder was wird.

Sei stark!

 
Beziehung heisst auch Arbeit. Dein Mann scheint nicht bereit zu sein, an eurer Beziehung zu arbeiten. Schlimmer noch, zusätzlich nimmt er DIR jegliche Möglichkeit dazu. Und ehrlich gesagt finde ich für eure Ehe nur ein Adjektiv: TOD. Und dein Mann ist der Sensenmann. 

Viel sagen muss man dir eigentlich nicht. Du hast die ersten Schritte getan und dir vor Augen geführt, was bei euch schief läuft. Du bist nicht glücklich, er vernachlässigt dich völlig, lässt dich den Haushalt schmeissen und ihn in der Weltgeschichte herumkutschieren. Er weiss, dass du dies mit dir machen lässt. So lange du diese Dinge tust wird er sich bestimmt nicht ändern. 

Was du nicht erwähnt hast: Hast du mit ihm darüber gesprochen? Hast du ihm genau diese Dinge aus deinem Post an den Kopf geworfen? Streitet ihr euch deswegen?

Lass dich nicht so behandeln, liebe Joana. Du bist erst 27 und eine Trennung wäre ein Neuanfang, der dir ungemein gut tun wird.

Du kannst auch nichts tun und deine tote Ehe so weiterleben. Das wäre dann der Anfang vom Ende, deine Kapitulation vor dem Leben.

Dass da ein neuer Mann plötzlich interessant wird ist lediglich ein Symypton der ganzen Misere. Fang aber bitte mit dem Neuen nix an bevor deine Ehe nicht definitiv gescheitert ist. Das würde überhaupt nicht helfen.

 
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Danke für eure Antworten. Ja ich habe versucht mit ihm zu sprechen, aber er hört mir nicht zu. Eine Therapie möchte er nicht machen. Ich weiß aber auch nicht wie ich das jetzt beenden soll. Kann ich ihn seinem Schicksal überlassen? Ich habe Angst das etwas passiert.

Aber ich weiß auch das ich mit ihm keine glückliche Ehe, geschweige denn Familie mit Kindern haben kann.

Aber wie beendet man "nett" eine Ehe???

Ich habe schon Mal was über das Thema Co-Abhängigkeit gelesen und es passt wirklich erschreckend viel. Deshalb schaue ich ich auch raus zu kommen aus dieser Misere.

 
Kann ich ihn seinem Schicksal überlassen?
Du musst. Vielleicht hat er ja Familienangehoerige, die fuer ihn da sind. Und selbst wenn nicht: Das ist ein Argument, welches dir deine Angst einredet.

Du bist weder veranwortlich fuer sein Leben, noch solltest du aus einem Angstgrund dein eigenes wegwerfen.

Aber wie beendet man "nett" eine Ehe???
Indem man so sachlich und vernuenftig wie moeglich bleibt. Ob der andere nett ist, hat man nicht in der Hand.

Wichtiger ist, du musst es beenden. Vielleicht erstmal trennen und spaeter scheiden lassen?

 
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Er hat nur seine Eltern, Geschwister hat er keine. Freunde hat er aufgrund seines Verhaltens auch nicht mehr viele, nur seine Arbeitskollegen, welche mit ihm trinken. Ich möchte aber das er doch noch glücklich wird, auch ohne mich.

Er hat sich seit dem, "keine Lust zu telefonieren" auch nicht mehr gemeldet. Soll ich mich bei ihm melden, ober einfach abwarten was passiert, wenn er am Freitag nach Hause kommt??

 
 Ich möchte aber das er doch noch glücklich wird, auch ohne mich.
Dafür bist aber nicht Du sonder er verantwortlich! Wünsche ihm das Beste aber halse Dir nicht seine Verwantwortung auf.

Du bist nicht glücklich mit ihm und weisst eigentlich schon, dass Du es mit ihm nicht sein wirst. Zieh die Konsequenz daraus...

 
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[SIZE=10pt]Liebe Joana[/SIZE]

[SIZE=10pt]Wieso fühlst Du Dich verantwortlich für sein Glück? Wieso bist Du – in Deinen Augen – dafür zuständig? Du fragst Dich, „ob Du ihn seinem Schicksal überlassen kannst“, ob er ohne Dich zurechtkommen würde. Solche Fragen solltest Du Dir als Ehefrau gar nicht stellen müssen oder dürfen, wenn Du von Deinem Mann sprichst. Das mag vielleicht bei einem Hund funktionieren, aber nicht bei einem Partner.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Jeder Mensch ist selber für sich, sein Handeln und auch sein Glück verantwortlich. Eine Partnerschaft sollte aus zwei Menschen bestehen, die einen Teil des Lebensweges gemeinsam gehen möchten, gleichberechtigt und auf Augenhöhe, sich ergänzend aber eigenständig, so dass die Beziehung zu einer Bereicherung wird.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Deinen Aussagen zufolge ist die Beziehung eher eine Last für Dich, Du meinst, dass Du für alles verantwortlich bist und Dein Mann hat noch nicht mal Lust, mit Dir an Eurem Jahrestag zu sprechen! Merkst Du, wie traurig sowas ist? Wenn Du Probleme ansprichst, interessiert es ihn nicht. Gegenseitiger Respekt ist also auch nicht vorhanden. Wo ist Dein Selbstwertgefühl? Wieso lässt Du das mit Dir machen?[/SIZE]

[SIZE=10pt]Problematisch finde ich auch, dass Du mit Deinen Handlungen einer Veränderung im Wege stehst. Und zwar deshalb, weil er sich gar nicht ändern MUSS. Es läuft ja alles bestens für ihn. Selbst wenn Ihr verabredet, dass Ihr Euch z.B. um 20.00 Uhr zum Abendessen trefft. Er bleibt in der Kneipe sitzen. Was tust Du? Du gibst klein bei und holst ihn ab. Selbst wenn Du Deinem Unmut verbal noch etwas Luft machst – Du holst ihn ab, das ist schlussendlich das, was zählt. Er muss gar keine Verantwortung übernehmen, Du organisierst und rettest ja alles. Ihm bleibt nur noch zu schauen, wie weit er gehen kann. Grenzen austesten. Wie bei einem pubertieren Jugendlichen. Was bringt er in die Beziehung ein?[/SIZE]

[SIZE=10pt]Wenn Du ihm zwar sagst, dass Du mit seiner Trinkerei ein Problem hast, dann aber nichts geschieht, wenn er weiter trinkt – wieso sollte er sich die Mühe machen, sich zu ändern? Du bist ja sowieso da. Du kümmerst Dich ja. Wieso sollte er sich anstrengen?[/SIZE]

[SIZE=10pt]Zu Deiner Frage: nein, ich würde mich bis Freitag nicht melden. Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, wieso Du so mit Dir umspringen lässt. Wieso Du Dir das antust. Und zwar ganz ernsthaft und ohne Beschönigungen. Frag Dich auch, wieso Du dermassen Angst hast, ihn zu verlassen, das scheint mir ein zentraler und sehr wichtiger Punkt zu sein. Du sagst, dass Du Angst hast, "dass etwas passieren könnte", wenn Du Dich trennst. Was meinst Du damit? Ist er gewalttätig? Oder was denkst Du passiert?[/SIZE]

[SIZE=10pt]Was gibt Dir die Beziehung? Was gibt Dir Dein Partner? Oder ist es nur noch Gewohnheit? „Brauchst“ Du dieses übermässige Kümmern, um Dir selbst eine Daseinsberechtigung einzureden? Versuchst Du Dir seine Zuneigung mit Deiner Aufopferung in der Beziehung zu „erkaufen“? Was würdest Du – objektiv betrachtet – verlieren, wenn Du gehst – und vielleicht die spannendere Frage: was würdest Du gewinnen?[/SIZE]

[SIZE=10pt]Versuch Dir darüber klar zu werden, was Du möchtest. Für Dich und in Deinem Leben. Selbstverständlich kannst Du an seiner Seite bleiben. Ihm weiterhin alles, inkl. seinem Leben hinterhertragen, ihn beschützen, Dich kümmern und Dich in dieser Aufgabe selber verlieren. So kriegt man die Zeit auch rum. Die Frage ist, ob Du das wirklich möchtest. Wenn nicht, dann darfst Du Dich nicht mehr fragen, ob Du ihn seinem Schicksal überlassen kannst. Du musst. Du musst ihm den Raum lassen, damit er überhaupt Verantwortung übernehmen kann. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Du musst lernen Verantwortung abzugeben, er, sie zu übernehmen. Egal, ob Ihr nun zusammen bleibt oder nicht.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Einen klaren Kopf und Mut wünsche ich Dir! [/SIZE]

 
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Ja Henut, ich gebe dir vollkommen Recht. Ich weiß nicht, was mich an ihm hält. Es kommt nocht erschwerend hinzu, dass ich mich glaube ich, in jemand Anders verliebt habe. Und habe ein Jobangebot bekommen, in einer Stadt 100 km entfernt von meinem jetzigen Wohnort und würde ein super Gehalt bekommen. Morgen habe ich da ein Vorstellungsgespräch, da ich schon in der engeren Auswahl bin.

Aber das würde alles so schnell gehen. Vielleicht wäre das aber auch besser, einfach kurz und schmerzlos. Ich kann schon gar nicht mehr schlafen, da ich dauernd nur am Nachdenken bin.

 
Weisst Du, normalerweise "darf" man eine Beziehung beenden, wenn keine Liebe mehr für den Partner vorhanden ist. Bei Dir kommt es mir aber so vor, als ob bei Euch nicht nur die Liebe fehlt, sondern auch der Respekt. Ich sehe Überdrüssigkeit in verschiedenen Formen und Du sprichst sogar von Ekel.

Für Dein Vorstellungsgespräch morgen drücke ich Dir ganz fest die Daumen. Wenn Du den Job kriegst, hast Du quasi einen 6er im Lotto hinsichtlich der Bedingungen, falls Du das bisherige abbrechen und neu beginnen möchtest. Du hättest die räumliche Trennung, eine wohltuende Distanz, eine Aufgabe mit dem neuen Job, Selbständigkeit durch das höhere Gehalt und einen neuen Wirkungskreis, um einerseits wieder zu Dir zu finden und dann auch neu zu beginnen.

Trennungen sind immer unangenehm, meist sind sie auch schmerzhaft. Aber manchmal ist es besser aus dem 2. Stock eines brennenden Hauses zu springen, auch wenn man Höhenangst hat.

Darf ich fragen, ob sich Dein Mann diese Woche noch gemeldet hat?

Ich hoffe, dass Du die für Dich richtigen Antworten finden wirst und dann auch einen von Dir gewählten Weg gehen kannst. Viel Glück dabei!

 
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Ja, mir fällt es nur so unsagbar schwer ihn zu verlassen. Ich weiß auch nicht warum. Es waren doch 10 gemeinsame Jahre und wir sind zusammen Erwachsen geworden. Ich wünschte mir so sehr, dass er sich ändern würde, aber alles sagen zu mir, dass er das nie wird. Ich habe ihn ja auch gern, aber er wird mir nie das geben können was ich mir wünsche und ich würde immer mit der Angst leben, dass er wieder in die alten Muster zurück fällt. Ich habe nur so Angst, dass ich jetzt die falsche Entscheidung treffe und diese dann bis ewig bitter bereue.

Meine jetzige Arbeit liebe ich, jedoch könnte ich mit diesem Gehalt nie eine eigene Wohnung mit Auto usw.finanzieren, auch wäre ich froh das ich von meinem Umfeld weg komme und es mir dann in einer anderen Stadt sicher besser gehen würde.

In dieser Stadt habe ich auch bei unserer letzten kurzen Trennung gewohnt und gearbeitet und fühle mich da recht heimisch.

Nein, von sich aus hat er sich nicht gemeldet, ich musste mich melden, da ich bezüglich Rechnungen etwas fragen musste, aber wir haben eigentlich nur das Allernötigste besprochen. Heute Abend kommt er fürs Wochenende nach Hause, Montag gehts dann wieder los. Und ganz ehrlich, bin ich froh, wenn er wieder fährt, denn ich habe schon Angst wie dieses Wochenende laufen wird.

Ich weiß auch nicht, ob ich ihm vom Vorstellungsgespräch erzählen soll.

 
Ich habe nur so Angst, dass ich jetzt die falsche Entscheidung treffe und diese dann bis ewig bitter bereue.
Die Entscheidung hast Du doch bereits getroffen. Nur sie umzusetzen weigerst Du Dich. Und das ist auch das einzige was Du in einer unbekannten Zukunft bereuen wirst und kannst - Deiner eigenen Entscheidung nicht zu folgen.

 
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[SIZE=10pt]So wie das für mich klingt, hast Du Dich eigentlich schon entschieden, wie es weiter gehen soll. Allerdings hängst Du noch zu stark in der Vergangenheit und trauerst etwas nach, was in Zukunft nicht mehr so werden wird, wie es einmal war. Ihr seid in sehr jungen Jahren zusammen gekommen und seid einen Drittel Eures Lebens (mehr oder weniger) gemeinsam den Weg gegangen. Das ist eine lange Zeit. Dass es weh tut, sich davon zu verabschieden, ist klar, da ist aber auch viel Gewohnheit drin. In Eurem Fall vielleicht zu viel, keiner traut sich aber, dies zu äussern oder zu handeln. Das ist zumindest mein Eindruck.[/SIZE]

[SIZE=10pt]Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass es immer wieder Dinge gibt im Leben, die sich verändern. Prioritäten, die neu gesetzt werden oder sich durch das Alter verändern. Wenn Du sagst, dass Ihr zusammen erwachsen geworden seid, dann ist das doch was Tolles. Es bedeutet aber nicht, dass Ihr nun ewig zusammen bleiben müsst, wenn Ihr nicht mehr glücklich damit seid. [/SIZE]

[SIZE=10pt]Alles hat seine Zeit. Der Teddy, der Dich durch Deine Kindheit begleitet hat, ist Dir heute wohl auch nicht mehr so wichtig und trotzdem war es gut und richtig, dass er da war, als Du klein warst. Nur weil Du ihn heute nicht mehr brauchst, ist er nicht schlecht. Vielleicht ist das mit Deinem Mann ähnlich. Die Beziehung war das richtige für eine gewisse Zeit, für die Zeit des Erwachsenwerdens. Wenn Du Dich nun anders entwickelst und einen neuen Weg einschlagen möchtest, heisst das nicht, dass alles gemeinsame aus der Vergangenheit plötzlich schlecht ist. Du kannst immer noch mit einem Lächeln an die schönen Momente der Vergangenheit zurückdenken, Du darfst aber auch Deine Zukunft ohne schlechtes Gewissen so gestalten, dass DU glücklich wirst. [/SIZE]

 
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Ihr habt ja total Recht. Aber irgendwie habe ich nicht genug Mut dazu oder eben einfach Angst irgendwann allein dazustehen, bei ihm hatte ich wenigstens finanzielle Sicherheit. Wobei diese mit seinem Alkoholkonsum und Autounfällen auch nicht gesichert wäre.

Der Vergleich mit dem Teddy ist super, ich weiß ja selber nicht wieso ich mir immer die Schuld daran gebe, das die Ehe nicht funktionier hat. Ich habe ja alles und mehr gegeben. Und jetzt sitze ich wieder da und heule und weiß einfach nicht wie ich weiter vorgehen soll. Wie ich ihm das sagen soll.

 
Vor was genau hast Du denn Angst? Sicher, wenn man mitten in der Situation steckt, dann wirkt vieles bedrückender als es vielleicht ist. Sofern Deine Altersangabe aber stimmt, dann hast Du aber die Welt und Dein Leben vor Dir. Alles steht Dir offen.

Wenn es geht, versuch dahinter zu kommen, vor was genau Du Dich fürchtest. Und ob es für Dich stimmt, in dieser Angst erstarrt zu verharren, um keinen Raum für Neues, höchstwahrscheinlich Besseres zuzulassen, nur weil Du es bisher nicht anders kennst. Wo würdest Du Dich denn gerne in ein paar Jahren sehen? Was hast Du jetzt für Entwicklungsmöglichkeiten und wie würden sie aussehen, wenn Du frei wärst? Klingt eine von beiden Varianten verlockender für Dich?

Ist der Punkt der finanziellen Sicherheit wirklich so zu gewichten, dass Du dafür Dein persönliches Glück und Deine Neugier auf das Leben und die damit einhergehenden Erfahrungen verdrängen kannst?

Mit scheint, als ob Du derzeit im dunklen Keller sitzt und Dich freust, wenn einmal pro Woche eine 40W Lampe für 1 Stunde angezündet wird. Mach mal die Fenster auf und staune, wie draussen die Sonne scheint.

 
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bei ihm hatte ich wenigstens finanzielle Sicherheit.
Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?? :mauer:    Viel Kohle aber seelisch verwahrlost... wäre es denn umgekehrt nicht besser??

Mit scheint, als ob Du derzeit im dunklen Keller sitzt und Dich freust, wenn einmal pro Woche eine 40W Lampe für 1 Stunde angezündet wird. Mach mal die Fenster auf und staune, wie draussen die Sonne scheint.
Sehr schön und treffend gesagt! :super:

Aber dafür ist das Sofa im Keller aus Leder und und der Boden aus Ebenholz... die Kohle ist ja da, schwierig sich davon zu trennen  :cool:

 
Ich glaube, das geht hier jetzt grad in eine falsche Richtung und war von Joana auch nicht so gemeint. Zudem sagt sie ja selber, dass die finanzielle Sicherheit durch das Verhalten ihres Mannes gefährdet ist.

Meines Erachtens ist das eine der blockierenden Ausreden, mit denen man sich die aktuelle Situation erträglich zu reden und zumindest etwas halbwegs positives hervorzuheben versucht. Machen viele so in Momenten der Angst.

Ein Vogel der im Käfig sitzt kann sich die Situation auch schön reden, wenn er sich sagt, dass er regelmässig Futter hat und nicht von der Katze gefressen wird. Das hat durchaus (bequeme) Vorteile - mit denen man sich sogar begnügen kann. Glücklich wird der Vogel wohl trotzdem nicht. Einmal in ein stürmisches Gewitter zu kommen belebt das Leben auch. Obwohl man nass wird.

 
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Völlig richtig. Das sind dann alles Dinge, an die man sich plötzlich wieder klammert. Das können dann noch so nebensächliche Dinge sein, die eigentlich gar keinen elementaren Wert für einen selbst haben.

Ich glaube auch nicht, dass Joana dermassen auf das Geld ihres Mannes angewiesen ist. Vor allem nach dem morgigen Tag hoffentlich nicht mehr :super:   Die Tatsache, dass sie es trotzdem erwähnt hat, zeugt eher von ihrer Hilf- und Orientierungslosigkeit.

Aber wer kanns dir verdenken, Joana. 10 Jahre sind eine lange Zeit, die Beziehung dauert dein gesamtes Erwachsenenleben lang. Da ist es normal, dass sich die Gefühle überschlagen und der Kopf sich dreht und dreht.

 
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Vielen Dank euch Allen für eure Antworten. Ja, ich glaube ich bin total Hilf- und Orientierungslos. Ich war vor 2Jahren schon beim Psychologen, weil ich nicht mehr klar gekommen bin und mir die Schuld für alles gegeben habe.

Und jetzt, wo auch noch ein anderer Mann in mein Leben getreten ist, steht mein ganzes Leben auf dem Kopf.

Wenn er nicht wäre, würde ich glaube ich gar nicht den Mut haben, darüber nachzudenken ob ich gehen soll oder nicht.