Hm. Also. Wo anfangen.
Christopher-
ich schreibe quasi aus zwei Perspektiven.
Ich kenne privat jemanden der mit dem HI Virus infiziert ist.
Ausserdem habe ich lange als Arzthelferin gearbeitet und studiere jetzt Medizin (bin halb fertig..) und komme so mit Menschen, die das Virus haben regelmäßig in Kontakt.
Erstmal kann ich aus meiner Erfahrung/Perspektive nur sagen, das es KEIN Problem ist jemanden um sich zu haben, der infiziert ist.
Wenn was passiert wie ein Schnitt etc.- meist kann derjennige sich ja selbst helfen.
Eine Alternative ist immer ein paar Handschuhe in der Tasche zu haben falls man sehr große Angst vor so einer Situation hat.
Im Alltag gibt es kaum eine Möglichkeit sich anzustecken- selbst wenn man mal mit dem Blut in Kontakt kommt ist nicht gleich Mörderpanik geboten. Klar sollte man es vermeiden- klar gibt es ein Risiko. Aber wenn die eigene Haut intakt ist und man eben durch einen Unfall etc. mit Blut in Kontakt gekommen ist RUHIG bleiben.
Mittlerweile gibt es im Übrigen die Maßnahme, das jemand, bei dem ein hoher Verdacht auf Ansteckung besteht (durch Blutkontakt, Nadelstich bei Krankenhauspersonal...) innerhalb eines Zeitraums von ich meine höchstens 72 Stunden eine antiretrovirale Therapie zu fahren die eine Ansteckung verhindern KANN- nicht muss.
Den Betroffenen hilft es am meisten wenn man einfach normal mit ihnen umgeht- zu Anderem gibt es keinen Grund.
Da es sich hier um Deinen Partner handelt tauchen natürlich andere Fragen auf- von der Belastung durch die Infektion und Medkamente mal ganz abgesehen.
Das Du Dich schützen musst beim Sex ist eh klar.
Ich finde es schön, das Du bei ihm bleibst- aber Du musst Dich mit dem Risiko auseinandersetzen Dich ganz vielleicht auch anzustecken.
Hast Du einen Test machen lassen????? Einfach weil ja unter Umständen nicht klar ist, wann er sich angesteckt hat und ob er Dich nicht schon angesteckt hat......
Mit der heutigen Medikation wird er lange Zeit symptomlos leben können- das ist doch auch schon mal was, oder???
Geht vielleicht mal zusammen zu einer Beratungsstelle und lasst Euch noch mal GANZ genau informieren- oder vom Hausarzt. Eben speziell auf das Thema Partnerschaft.
Und dann gilt auch hier- sollte ein Kondom platzen oder es sonst zu einer risikoreichen Situation kommen: s.o..
Und jetzt mal zu Einigen anderen hier:
Sternli: klar kann man Eltern, die positiv sind, eine Vorhaltung machen wenn sie ein Kind in die Welt setzen. KANN.
Aber mal kurz zu den Fakten: man kann eine entsprechende Therapie während der Schwangerschaft fahren, die die Ansteckung mit großer (SEHR großer) Wahrscheinlichkeit verhindert. Bekommt eine Frau während der Schwangerschaft die Maximalprobphylaxe besteht das Ansteckungsrisiko für das Kind bei 2%.
Zusätzlich holt man das Kind per Kaiserschnitt.
Sind beide Partner positiv kann man das Sperma reinigen und künstlich befruchten, so das das Kind nicht vom Vater angesteckt wird.
Das Menschen diese Risiken in Kauf nehmen um ein Kind zu bekommen kann man als Diskussionsthema nehmen klar. ABER es ist nicht so, daß das Kind direkt zum Tode verurteilt ist. Ist es nicht- sondern seine Chancen sind recht gut.
Zu dem Argument, daß das Kind quasi ohne Eltern aufwächst: mit den neuen Therapien können Menschen über ein Jahrzent völlig symptomfrei leben. Und selbst wenn die ersten Symptome kommen ist es noch ein langer Weg bis zum Tod.
Es kann also sehr gut sein, daß das Kind schon relativ alt ist, wenn es soweit ist.
Und ich denke nicht, daß es uns zusteht über die Entscheidung dieser Menschen zu richten. Richtest Du auch über Frauen, die mit 40 oder Ende 30 noch ein Kind bekommen?????? Manche Menschen sterben mit Mitte oder Ende 50- diese Kinder wären dann nicht viel älter. Mal zu schweigen von Männern, die sehr alt noch Vater werden.
Can't believe:
Bei Dir kann ich nur Folgendes sagen- es ist klar, das man Angst vor einem Test hat.
Aber dann mal zu diesem tollen Satz hier:
naja vllt. weißt du einfach nicht wie es ist jemanden sterben zusehen
Okay- ich weiss nicht, wem Du beim Sterben zugesehen hast.
Jeder stirbt mal, der Tod gehört zum Leben dazu. Er ist nichts Schlimmes.
Ob man Angst vor dem Tod hat hängt null damit zusammen, wieviele Menschen man sterben sah.
In so fern spielt es in meinen Augen überhaupt keine Rolle.