Ich habe Schluss gemacht, wollte ihn zurück, er mich aber nicht mehr :(

Hallo Aurelie,

auch wenn es wynnie schonmal in den Raum geschmissen hat -Beschäftige dich mal mit "Co-Abhänigkeit".

Ich will nicht sagen, dass du das bist. Dazu fehlt mir die Kompetenz, zudem bin ich kein Facharzt.

Allerdings könntest du den Begriff mal in eine Suchmaschine eintippen und gucken ob dir dieser Stichpunkt hilft zu verstehen, warum du dich auf solch eine Beziehung eingelassen hast. Evtl. hilft es dir um dich ungefähr einsortieren zu können.

Ich wünsch dir viel Kraft :schmatz:

 
Gay und Kathlyn Hendricks in "Liebe macht stark": "Der Vertrag lautet: Wenn ich dir erlaube, durch das Leben zu schlafwandeln, dann weckst du mich auch nicht. Wenn ich einwillige, nicht zu wachsen, dann wächst du auch nicht. Wenn ich nicht darauf bestehe, dass du deine schlechten Angewohnheiten änderst, dann verlässt du mich nicht und bringst mich auch nicht dazu, meine eigenen schlechten Angewohnheiten zu hinterfragen. (...). Das Wörterbuch definiert "sich verstricken" als "sich durch sein eigenes Verhalten in eine schwierige, missliche oder auswegslose, verzweifelte Lage bringen". Zwei Parteien sind verstrickt, wenn sie so miteinander verknüpft sind, dass beider Freiheit eingeschränkt ist. Genau das bedeutet Coabhängigkeit."





OH MEIN GOTT!!! Da kommt arbeit an mir auf mich zu. Dankeschön fürs Augenöffnen. Unglaublich wie ihr in einem Beitrag Abgründe meines Lebens aufdecken konntet.






Glücklicher bin ich nun eher nicht. Aber ich denke dieses Thema wird mich noch einige Zeit beschäftigen.
:(

 
OH MEIN GOTT!!! Da kommt arbeit an mir auf mich zu. Dankeschön fürs Augenöffnen. Unglaublich wie ihr in einem Beitrag Abgründe meines Lebens aufdecken konntet.



Glücklicher bin ich nun eher nicht. Aber ich denke dieses Thema wird mich noch einige Zeit beschäftigen.
:(
Hallo Aurelie,

schön oder auch eher nicht so schön, dass du dich nun an etwas orientieren kannst. Mach dir nicht zu viele Vorwürfe. Versuch das nicht als dein Ende anzusehen. Sondern als Neuanfang. Mach dich anhand einer Definition nicht komplett verrückt. Geb dir Ruhe und Zeit passende Lösungen zu finden. Evtl. mit prof. Hilfe, wenn du meinst du schaffst das nicht alleine.

Ich weiß nicht ob alle deine Beziehungen bisher so abliefen, aber wenn hast du nun ein kleines Puzzleteil gefunden um an dieser Lage etwas zu ändern.

Das wirst du schon hinkriegen. Du darfst nur von jetzt auf gleich Wunder erwarten. Stück für Stück den Weg gehen, kleine Ziele setzen.

 
Wow, diese Zeilen kannte ich noch nicht und sie sind sowas von treffend. Finde das sehr gut auf den Punkt gebracht.

Auch wenn es sich im ersten Augenblick indem man sich damit auseinandersetzt wie ein einziger qualvoller Schrecken vorkommt, so ist es das nicht. Es ist letzten Endes der Tiefpunkt aus dem heraus man das hinter sich lassen kann. Eine Beziehung mit einem Suchtkranken führt immer in die Co-Abhängigkeit in einem gewissen Maße, da eine gesunde Beziehung mit einem Suchtkranken ganz einfach nicht möglich ist, da die Sucht jede Entwicklung blockiert. Inwieweit Du selbst zu solchen Beziehungen neigst, kannst Du jetzt herausfinden. Und davor brauchst Du keine Angst haben, man kann das tatsächlich vollständig hinter sich lassen. Auch die Idealisierung des Partners.

Ich war selbst mal an dem Punkt an dem Du heute bist, hatte grundsätzlich eine co-abhängige Persönlichkeitsstruktur und hab unter der so gelitten, daß ich selbst das saufen anfing. So hab ich heute das zweifelhafte Glück beides verstehen zu können. Dieser Punkt an dem Du heute bist, war für mich der Anfang für einen wunderbaren Neuanfang. Auch wenn sich die ersten Schritte eher anfühlten als würde sich die Hölle selbst auftun.

Es gibt zwei wichtige Dinge, ganz besonders am Anfang. Der Kerl ist Dein Alkohol. Egal, und wenn Du denkst es zerreisst Dich, versuche den Kontakt zu vermeiden. Alles was Du für Dich erreichst ist bei einem kurzen Kontakt wieder im Eimer und Du musst von vorne anfangen. Und - schau auf Dich! Nicht auf ihn.

 
Du wirst darüber hinwegkommen. Ich habe gestern mit meinem Ex (Heroinabh. während unserer Bez.) gechattet und ich kann Dir sagen, daß ich mich ernsthaft fragte, wie ich jemals mit diesem Mann zusammen sein konnte. Er ist ein fürchterlich liebenswerter Mensch und geht nun ins 5 drogenfreie Jahr, wovor ich Respekt habe. Trotzdem merke ich heute, wie unterschiedlich das Niveau ist und mir wurde bewußt, daß ich in der Zeit so viele Probleme mit mir selbst hatte, ja noch mehr als jetzt (ja, das gibt es:rolleyes:), daß ich ihn selbst zur Ablenkung gebraucht habe. Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, mein Leben mit Gedanken zu verschwenden, die im Grunde genommen ER sich machen muß und nicht ich. Wir leben nur einmal, davon gehe ich jetzt aus und dieses Leben sollte man auskosten und lieben und genießen. Ich arbeite auf der Onkologie und kann nur sagen, wie schnell das Leben einen einholen kann. In die Co-Abhängigkeit kommt man ganz schnell rein; es ist wie ein Strudel. Ich habe mir damals am Frühstückstisch, nachdem er sein Zeugs gespritzt hat, mir schon Gedanken gemacht, wie er für die Abendration an Heroin kommt. ICH habe mir Gedanken gemacht. Gott sein habe ich das lange nicht mitgemacht...und ihn rausgeworfen. Ich hatte die gleichen GEdanken wie Du: Liebt er mich noch oder hat er mich überhaupt geliebt oder seine Sucht hat gesiegt und ich war ihm nicht wichtig genug! DAS ist echter Bullshit, weil es so einfach nicht stimmt! Der Mensch ist bequem und sucht nach der bequemsten Lösung und wenn Drogen oder Alk erstmal Beruhigung von den eigenen Gefühlen schafft, greift man danach und nicht nach der schmerzvollen und unbequemen Auseinandersetzung, die ja noch Mut voraussetzt! Da denkt doch ein Drogenabhängiger, der kurz vorm Entzug steht oder ein Alki, der vergessen kann, nicht an die große Liebe. Es geht um Schmerz. Stelle Dir vor, Du hast Migräne, dann würdest Du an Schmerzmedikation denken und nicht an Deinen Freund. Erst wenn die Migräne weg ist, kannst Du Dich auf Deinen Allerliebsten wieder einlassen! Vorher mußt Du erstmal dafür sorgen, daß die Schmerzen weggehen! Er hat einen langen WEg vor sich. Ich selbst habe eine Essstörung und obgleich ich keine körperliche Abhängigkeit verspüre, denke ich ans Fressen und glaube mir, ich habe fürs Fressen zu Hause ganz alleine, bis zum Schlechtwerden, Verabredungen gecancelt! Menschen, die mir lieb und teuer sind.

Er liebt mich nicht, oder ich bin ihm nicht wichtig, ist völliger Unsinn, wenn es um einen Suchtkranken geht. Denke immer an die Migräne oder an schlimmsten Verbrennungen, die erstmal gelindert sein müssen, bevor man sich wieder auf die Allerliebsten konzentriert oder aufs eigentliche Leben.

Aber er muß erstmal erkennen, daß ER Hilfe annimmt!

Ich hatte früher eine schlimme Essstörung. Hat man mich gefragt, warum, habe ich geantwortet: Probleme habe ich keine und das meinte ich auch Ernst! Meine Minderwertigkeitsgefühle, meine schlimmen sozialen Kontakte, bei denen ich mir alles gefallen gelassen haben war für mich soooooo normal. Warum? Weil ich nix anderes kannte! Ich kannte nicht das Paradies - wie soll man dann wissen, daß die Hölle Hölle ist. Sie ist normal! Möglicherweise ergeht es Deinem Freund ähnlich! Er muß erstmal erkennen, daß da der Schuh drückt...

...ach ja, und viell. Du auch? Wieso fühlst Du Dich so hingezogen zu ihm? Nur weil er am Anfang so fürchterlich nett ist oder Du ihn als Projektionsfläche mißbrauchst? Suche Dir einen Mann, der nett zu Dir ist und lasse nix anderes in Deinem Leben mehr zu. Das nennt man Wertschätzung (sich selbst gegenüber).

In einigen Monaten wirst Du Dich ekeln vor diesem Mann, glaube mir...auch wenn es hart klingt, Du wirst erkennen, daß dieser keinen Pfifferling es Wert es, sich so viele Gedanken zu machen und sich an Energie berauben zu lassen!

Gehe jetzt durch diesen Schmerz - heule Dein Kissen voll...aber halte Dir vor Augen, daß Du ein besseres Leben willst als mit einem Mann, der Alkoholiker ist.

wy.

P.S. kleiner Nachtrag:

Glücklicher bin ich nun eher nicht
das würde ich jetzt auch nicht erwarten und das solltest Du auch nicht. Nur weil man Erkenntnisse gesammelt hat (Kopfarbeit so nenne ich das mal) heißt es noch lange nicht, daß das Gefühl gleich mitkommt. Ich meine, daß man durch die Erkenntnis neue Wege einschlagen kann, wenn man dies will und durch diese neue Wege bessere Erfahrungen machen kann und somit das "Glücklichsein" dann auch kommt. Ich bin heute glücklich darüber, daß mich Drogenabhängige langweilen und nicht mehr meine Aufmerksamkeit und Anziehung auslösen. In der Zeit kann ich schöne Dinge machen, die mich zufriedenstellen, die ich mir schon immer gewünscht habe. Trotzdem bin ich auch noch oft unglücklich wobei ich denke, es geht auch nicht immer darum, immer nur überglücklich zusein, sondern darum, innere stark zu sein, in dem man weiß, was man will oder nicht will. Du wirst möglicherweise auch noch lange brauchen um "glücklich" zu sein....schaffst Du ;)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, ich habe eine Anziehung auf solche Beziehungen. Und ja es kommt aus meiner Kindheit. Also läuft das schon mein ganzes Leben lang so.

Tja und jetzt Mitte 20 hab ich erst begriffen, dass ich schon immer eine Co-Abhängige war und heute noch bin.

Sollte ich nun wirklich eine Therapie machen? (Krankenkassen zahlen das doch nicht mehr.) Können Selbsthilfegruppen auch helfen etwas zu ändern?

Wie seid ihr da raus gekommen? Wo habt ihr euch Hilfe gesucht?

Ich weiß, dass es nicht mehr zum Thema vom Anfang gehört, aber ich bitte darum den Thread nicht zu schließen.

 
Warum zahlen die KK nicht mehr. Ich will nämlich auch wieder Thera wegen starker Minderwertigkeitsgefühle machen...das erstaunt mich jetzt. Ich bin aus Deutschland und Du?

 
Selbsthilfegruppen sind eine ganz gute Anlaufstelle. Ist allerdings immer ein bisschen Geschmackssache, viele finde ich persönlich zu starr, aber das kommt immer auch auf die individuelle Gruppe an. Reinschnuppern schadet aber nicht. Besonders am Anfang kann man da unheimlich viel mitnehmen. Die AAs oder Guttempler werden Dir aber nicht viel nützen, da die sich eher mit dem Alkoholismus selbst auseinandersetzen. Gute Anlaufstellen für SHGs sind Al-Anon oder die Emotions Anonymous.

Ich hab auch ein bisschen Therapie gemacht, so für den Einstieg, so viel war da gar nicht nötig, das meisste hab ich dann selbst gemacht weil in ein paar Therapiestunden schon alles angetubbst wurde was nötig war. War auch eine Weile in einer Selbsthilfegruppe, die ich dann aber verlassen habe, weil die mir einfach zu eingeschränkt war. Und lange hier und da in Webforen. Wenn man einmal loslegt, findet man eigentlich überall Hilfe.

Wenn sich das durch Dein gesamtes Leben zieht, empfehle ich Dir das Buch "Die Liebe und der Suff". Ist das Standardwerk zur Familienkrankheit Sucht und ein guter Einstieg in die Materie.

 
Wynni ich kann's dir nicht so genau erklären, so gut weiß ich darüber noch nicht bescheid. Aber Psychologen benötigen irgendwie in Deutschland eine "Erlaubnis oder Eintragung" um Kassenpatienten zu behandeln. Haben sie diese nicht rechnen sie privat ab. So in die Richtung soll das gehen... - verbessert mich ruhig.

Al-Anon ich kommeee....! Und das Buch werde ich demnächst auch mal besorgen.

Heute hat er sich gemeldet wegen den Sachen und fragte wie es mir geht und das er noch Gefühle für mich hat. Die Beziehung so keinen Sinn mache da es immerwieder Streit und Ärger geben wird.

Die Sachen tauschen wir wohl nächste Woche aus. Ich mach's selbst, die Beziehung konnte ich ja auch selbst führen. Ich kann ja nur daran wachsen.

 
Hallo Aurelie777.

Und was hast du gesagt als er angerufen hat?

Hoffentlich hast du dir das mit dem Sachentauschen gut überlegt.

 
Ich habe erst mehrere Stunden keine Antwort gegeben und dann irgendwann gedacht, dass es doch keinen Sinn macht noch ewig im Stummen zu bleiben.

Ich meinte lediglich, das es schwierig ist zu sagen wies mir geht, dass es mir leid tut das es so zu Ende gehen musste. Das ich mich nun befreiter fühle und das es das beste ist für uns beide.

Er meinte daraufhin, dass er kein Streit mit mir möchte ich sei "ne tolle Person" und das es schön wäre wenn wir irgendwann mal was zusammen machen. Danach habe ich nichts mehr geschrieben.

Er auch keinen genauen Zeitpunkt genannt wann wir die Sachen tauschen.

Immortallove wo siehst du denn das Problem im Sachenaustauschen?

 
Ich meinte weil du selber dort bleiben willst.

Ging jetzt nicht wirklich ums Austauschen sondern um eure Begegnung.

Aber vielleicht wäre es ja ganz gut...

 
Ich werde da jetzt einfach durchgehen. Das sollte eine Sache von 10 Minuten sein. Hab auch vor mich genau danach mit Freunden zu verabreden. Damit ich keine Zeit habe, falls er reden möchte. Es gibt nichts mehr zu sagen. Ich möchte Stark bleiben vor ihm. Danach werde ich wohl weinen.

 
Oh man Leute, es kann nicht wahr sein:

Er hat mir heute geschrieben, dass er sich wegen dem Streit mit mir betrinkt. 8o

So oft wie er getrunken hat haben wir gar nicht gestritten und der Streit entstand erst nachdem er wieder mal betrunken war. Außerdem bestand dieses Problem lt. Aussagen aus seinem Familienkreis schon lange vor meiner Zeit. Er wird langsam richtig unfair. Ich will keine dreckige Wäsche waschen. Ich will nur noch das es aufhört.

Und ich will ihn auch nicht mehr wieder sehen und keinerlei Kontakt mehr. Ist das normal dass Menschen die eine krankhafte Beziehung zum Alkohol haben anderen Menschen dafür die Schuld geben?

Wow hat das weh getan zu lesen.

 
Ich habe keine Ahnung ob Alkoholiker generell so sind.

Aber es gibt auch Männer die ihren Frauen die Schuld an Streit geben, auch andersherum Frauen die den Männern Schuld geben.

Tut mir leid dass er so gemein zu dir war.

Hast du eigentlich darauf geantwortet?

Und ich will ihn auch nicht mehr wieder sehen und keinerlei Kontakt mehr.
Dazu zwingt dich auch keiner.

Brich den Kontakt einfach ganz ab (leichter gesagt als getan, ich weiß).

 
Das ist für Alkoholiker normal. Mach Dir klar - er betrinkt sich, dafür ist er verantwortlich. Oder hast Du die Flasche genommen und ihm den Kram in den Hals geschüttet?

Alkoholiker machen grundsätzlich Andere für ihr Verhalten verantwortlich. Ist so. Achseln zucken, bloss nicht annehmen und Popo lecken.

Wenn der merkt, daß Du ernsthaft Land gewinnst, dann kommen da noch ganz andere Dinger. Suchtis brauchen ihren Co wie ihren Schnaps. Sonst haben sie keinen Sündenbock mehr. Wenn Du diese Rolle jetzt verlässt, dreht er frei. Deswegen sagte ich schon, vermeide jeden Kontakt.

 
Ich war nicht sein direkter Co. Sein realer Co ist wohl eher seine Mom. Also hat er immer einen Griffbereit. Ich bin also gut aus der Sache raus und Mami darf ihm nun wieder sein "schnubbi" bringen...

 
Puh, da hast Du aber Glück. So hast Du's schnell hinter Dir. Suchtis spannen ihren Co immer wieder vor den Karren, auch nach einer Trennung bis sie Ersatz haben. Da soll Mami ihm mal schön tätscheln. Das arme Jüngchen hat's ja so schwer :D