Ich zerbreche an der Trennung vom Vater meines Sohnes.

EvaBeva

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08. Sep. 2019
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Ach es tut so gut und gleichzeitig so weh, eure Erfahrungen zu lesen. Ich habe ein Kind von meinem - nun - Ex bekommen. Meinen Sohn (6monate) liebe ich, aber ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll, diese Schmerzen der Trennung zu überwinden, schon alleine, wenn wöchentlicher Kontakt besteht. 

Die Beziehung war schwierig, im Außen immer viel, dann die Schwangerschaft.. (ich war 34 und hätte mir nicht vorstellen können, abzutreiben in meinem Alter) und sooo schlimm, dachte ich damals noch, ist die Beziehung ja auch nicht und wir würden schon zusammen wachsen.. Wenn ich mir dort und da mehr Mühe gebe, dort und da mehr Grenzen setzte,.. 

Leider nein. Es wurde zur regelrechten Katastrophe. Ich wurde in allem ignoriert, nichts durfte besprochen werden da komolett kritikunfähig (trotz Formulierung im "mir geht es so und so mit dem..." Ton), Bedürfnisse sollte ich keine haben, Argumentationsketten seinerseits, die ins Leere führten bzw. ich solle mich in mein Zimmer begeben,... Erniedrigungen, keine Aussprache,... 

Schluß gemacht hat dann er. Ich habe es nicht mehr geschafft, ich hatte mich zu weit von mir selbst entfernt. 

Ich werde auch mittlerweile fast für verrückt erklärt, dass ich noch immer nicht über die Beziehung hinweg komme. Die Trennung ist nun fast 4 Monate her und ich habe nach wie vor oft das Gefühl, diese Situation nicht zu überleben. Vor allem keine 17,5 Jahre (+). Hat jemand Erfahrung mit der Trennung trotz Kind (Baby)? Meine Gedanken kreisen an manchen Tagen durchgehend um ihn. 

Ab und an geht's etwas besser, dafür kann ich am nächsten Tag ganz sicher mit einem herben Rückschlag rechnen. 

Ich arbeite so hart an mir, versuche den Hass loszulassen, gehe in und durch den Schmerz, täglich.

Vor nem Monat habe ich herausgefunden, dass mein Ex wieder mit der Frau vor mir zusammen ist und ich glaube, das hat schon in der Zeit begonnen, als wir noch zusammen waren.

Ihm geht's prächtig. Ich verfalle immer mehr und glaube kaum mehr daran, aus dieser Suppe je heraus zu kommen. 

Das macht mir riesen Angst.

Ich wollte immer Mutter sein, nun bin ich es und bin mit der Trennung so überfordert, dass ich es einfach nicht genießen kann, endlich Mama zu sein. 

Meinem Sohn versuche ich die volle Aufmerksamkeit zu schenken, aber das gelingt mir nicht. Ich will für ihn darüber hinweg kommen, um ihm eine "volle" Mutter sein zu können. Ich brauch Hilfe, aber mein Umfeld erträgt mein Leid nicht. Mein Therapeut kann mir auch nicht so helfen, da ich niemanden zur Betreuung für mein Baby habe und der kleine dann mit muss, was aber heißt, dass ich mit meiner Konzentration beim Thema bleiben möchte, das aber nicht wirklich funktioniert, logischerweise. 

Ich habe schreckliche Zukunftsangst, oft das Gefühl, das alles nicht zu schaffen, Angst dass er mir meine Sohn nehmen will, Angst dass mich mein Sohn nicht mag, weil ich ein heulendes Elend bin (ich versuche, alles heraus zu lassen, wenn er schläft, aber immer gelingt es mir nicht diese Gefühle "für später aufzuheben")

Obwohl ich tagtäglich beweise, dass ich es recht gut schaffe mit meinem kleinen, habe ich das Gefühl es nicht ohne meinen Ex zu bewältigen, trotz dem ich alles alleine gemacht habe von Anfang an.

Ich verstehe die Welt nicht mehr und habe nicht das Gefühl, je wieder jemandem vertrauen zu können. 

Gibt es jemanden, der das geschafft hat, oder in einer ähnlichen Situation feststeckt? 

 
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Ich versteh Dich sehr gut, fühl Dich bitte erst einmal umarmt! :trost: :trost:

Getrennte Wege zu gehen TUT weh, besonders, wenn man viele Jahre Paar war und ganz besonders, wenn emotionale Abhängigkeit da war oder ist.

Wichtig ist jetzt, die Trauer annehmen zu können, Du DARFST weinen und Du DARFST traurig sein. Deshalb bist Du keine weniger gute Mutter!

Dein Kind liebt Dich, so wie Du bist, so wie Du weinst, und sag und zieg Du dem Kind, dass Du es liebst.

Jeder Moment mit Deinem KInd ist ein Geschenk, versuche, nicht etwas anzustreben, SEI mit dem Kind und hab es lieb. Lerne, Dich selbst auch wieder lieb zu haben.

Du hast Dich von ihm getrennt, als das Baby 2 Monate war. Das ist eine starke Leistung! Wow! Kannst Du mehr dazu erzählen?

Bitte gib gut auf Dich acht... wie kannst Du Energie tanken?

Alles Liebe, Manana

PS: Bei mir durfte das Baby dabei sein.... ;) bei diverstesten Beratungen und Terminen...

PPS: Wie hast Du den Kontakt zum Kind bzgl Vater geregelt? Wie ist der Kontakt? Wie verhält sich der Vater dem Baby gegenüber? Wie geht es Dir damit?

 
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Liebe Eva

Fühle Dich auch von mir umarmt. Was Du die letzten Monate durchgemacht hast und noch immer durchmachen musst, würde wohl sehr viele Menschen zumindest an ihre Grenzen führen. Da ist ein neues Leben, ein kleines Kind, welches Dich so sehr fast rund um die Uhr braucht und der Vater lässt Euch beide einfach im Stich. Sehr traurig finde ich auch, dass in Deinem Umfeld das Verständnis fehlt...

Ich habe vor einigen Jahren eine junge Mutter, die von ihrem Mann wegen einer anderen verlassen wurde, längere Zeit unterstützt. Sie war zum Zeitpunkt, als er zu seiner "Neuen" ausgezogen ist, gerade wieder schwanger, aber das interessierte ihn nicht. Sie hat das Kind dann verloren. Auch das war für Sie so schlimm, dass es ihr den Boden unter den Füssen weggezogen hat. 

Die Unterstützung war wirklich lange notwendig. Den Schlussstrich eines Partners zu überstehen ist ohnehin schon schwer. Wenn das dann mit einem Kleinkind passiert, ist die Trennung gleich nochmals so viel schwieriger.

Trotz des lange Zeit fehlenden Glaubens daran kam aber wieder die Zeit, wo sie sich fangen konnte. Das wird mit grösster Wahrscheinlichkeit auch Dir passieren, auch wenn der Weg bis dahin noch so weit und steil scheint. Sehr viele haben sich in dieser Zeit von ihr leider abgewendet, weil sie jeden Tag mit den selben Sorgen zu kämpfen hatte. Erst wenn es einem schlecht geht,  merkt man, wer ein wirklicher Freund ist. Trotz allem, was sie durchzustehen hatte, ist sie seit langem wieder glücklich und das Kind konnte sich gut entwickeln. 

Ich finde es gut, dass Du Dich in dieser Situation von einem Therapeuten unterstützen lässt. Das ersetzt natürlich noch kein intaktes Umfeld, welches Dich tragen und unterstützen kann. Deshalb ist es sicher gut, dass Du Dich auch hier angemeldet hast.  

Ich wünsche Dir unendlich viel Kraft und liebe Menschen um Dich herum, die Dich unterstützen.

Lieber Gruss
Francesco 

 
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Hallo, 

Ich weiß nicht, wo du herkommst, es müsste aber für solche Fälle auch bei dir Hilfe vom Amt geben, Betreuung für dein Kind während der Therapie. Einmal war ich mit einer Mutter im Krankenhaus,  um auf das zweite , gesunde Kind aufzupassen. Da die Mutter kaum Deutsch sprach, hat die Ärztin vermutet,  dass ich eine "Familienhelferin" bin. Frag bitte auch bei der Krankenkasse, sie finden auch Lösungen. 

Was hast du genau für Gefühle ihm gegenüber?

So, wie du eure Beziehung beschrieben hast,  klang das nicht nach Glück...

Ich leide im Moment auch schrecklich und nehme deswegen seit ein Paar Tagen Antidepressiva. 

Du hast bestimmt von der postnatalen Depression gehört, es kann sein, dass du gleichzeitig auch daran leidest. Ich habe mein Kind nach der Geburt abgelehnt und konnte ihn lange nicht lieben...ich habe ihn monatelang nur versorgt und geheult,  bin nicht mal mit ihm rausgegangen,  nur 1 die Woche zum Babysport

 Trotzdem haben wir jetzt eine wunderbare Beziehung,  er ist der einzige Mensch, der mich liebt (bei meiner Mutter habe ich Zweifel?) und er liebt mich über alles. Mach dir keine Vorwürfe,  für dein Baby ist es wichtig, dass du diese schwere Zeit unbeschadet übersteht..Gib die Therapie nicht auf. Wenn du dich an staatlich Einrichtungen wendest,  werden sie dir bestimmt Hilfe organisieren.

Warum glaubst du, er würde dir das Kind wegnehmen wollen. Glaubst du, er hätte Interesse daran,  viele Männer können sich das überhaupt nicht vorstellen,  einmal wickeln ist schon zu viel Arbeit. Und wenn dein Kind größer ist, wirst du schon längst wieder gesund,  fit und glücklich sein. Jetzt muss du dir aber unbedingt helfen lassen. Es wäre auch gut, wenn du ab und zu ausschlafen könntest. Wie oft muss du nachts aufstehen? Lg

 
Hallo Francesco, 

Ich hab 2 Schritte nach vor einen zurück gemacht, aber ich gehe. 

Danke! 

Ich hab mich so sehr über deinen Text gefreut, ich danke dir von Herzen! 

es tut so gut, zu hören, dass man nicht die Einzige ist, der es so ergeht, auch wenn es bei für die Freundin, der du geholfen hast sehr Leid tut, dass sie sowas durchmachen musste. Wirklich ausgesprochen toll von dir, dass du ihr so geholfen hast!

Ich versuch mich immer wieder hochzurappeln. Eigentlich könnte ich recht stolz auf mich sein, ich hab's heut geschafft, das Schlafzimmer umzustellen, ich hatte den unbändigen Wunsch, das Bett näher ans Fenster zu bringen und um 90° zu drehen. 46m2 - Wohnung (das Gitterbett wird zu Herausforderung), da ist das echt nicht so einfach. Und der Umzug ging damals relativ rasch, alle Sachen müssen erst wieder sortiert werden bzw. gehts jetzt auch ums "wie wird's richtig praktisch, bald-krabbelndes-Baby-gerecht & natürlich auch gemütlich". Die Chance meinen Nesterlbautrieb, den ich dank Ex in der Schwangerschaft nicht ausleben durfte, nachzuholen...   ;)  ich versuch, es positiv zu sehen... ? 

Hab es auch geschafft, mir meinen ersehnten Gefrierschrank vom Vater meines Sohnes zurück zu holen. 2 wirklich große Dinge für mich. 

Aber diese Dinge haben verlangt, dass ich fast die gesamten Dinge in der kleinen Wohnung (die seit Mitte Juni bewohne) umkrempeln musste. Ein Wahnsinn zwischenzeitlich musste ich auf den Gang ausweichen um schlichten zu können, aber geschafft!!  :)
 

Jetzt bin ich komplett k.o. und dadurch, ich glaub weil gar keine Energie mehr da ist, etwas traurig, wie viel man oft allein schaffen muss. Andererseits darf ich echt froh sein über die Geschenke, die man bekommt im Leben, wenn man's wirklich braucht. Ein riesen Lichtblick ist eine wirklich nette Nachbarin (3 Kinder 4-7-11, alleinerziehend, wir beide sind auch gleich alt), die mittlerweile schon zur Freundin geworden ist. Sie hat mir mein Baby (6Monate) heute mal für 2h abgenommen. Und sie macht das toll! Ich will sie auch nicht so oft belasten, aber heute wars eeeeecht klasse, dass sie's gemacht hat.

Gestern hatte ich das Gefühl auch emotional ein Stück weiter zu sein. Ich konnte zum ersten Mal recht gut loslassen, die Situation annehmen und mich dabei sogar ein wenig gut fühlen. 

Heute, ich denke wegen der Anstrengungen, hadere ich wieder etwas mehr. Finds zum Kotzen was passiert ist und wie weh es wieder tut.

Ich wünsche mir so sehr, dass der Hass, den ich gestern zum ersten Mal seit Monaten nicht gespürt habe. nicht wieder in dem Ausmaß zurück kommt, ich will nicht verbittern. Und er tut ja nur mir weh. 

Rund um mich passieren grade viele gute Dinge und ich kann sie nicht so verinnerlichen, wie ich gerne würde, weil da alles voll mit Schmerz ist. 

Aber ja, Stückchen für Stückchen, Schritt für Schritt. 

Und wenn ich es mir von der Seele schreiben kann, merk ich grade, wird's auch wieder etwas leichter. 

Danke auch dafür!  :)
 

 . . . : . . . : . . . : . . . : . . . 

... I keep on going --> 

. . . : . . . : . . . : . . . : . . . 

 
Hallo Leela, 

Danke auch dir für deine Antwort! 
Es gibt die frühen Hilfen, deren Statuten sagen allerdings, dass sie nicht "aufs Kind aufpassen" während man was anderes macht. 

Die Betreuung ist für beide, Mutter mit Kind, gedacht. 2x konnte ich sie überreden, doch mit mir zum Psychotherapeuten zu gehen, danach meinte sie, dass es nicht ihre Aufgabe sei, sie aber gern mit mir und meinem Sohn spazieren gehen würde, sie bietet auch Gespräche an, Hilfestellung was beim Baby so als weiterer Schritt zu beachten ist, Bett absichern, Schlafenszeiten einführen oÄ...
 

Ich muss noch weiter suchen, vielleicht finde ich noch mehr Betreuungsmöglichkeit. 

Nein, Glück wars keins, ich glaub, das war ne Co-Abhängigkeit Ich arbeite auch hier stark an mir, um da rauszukommen. 
Natürlich ist es auch der Vater meines Kindes, meine Wunschvorstellung Familie gibt's in der Form mal nicht, aber dass da eine tiefere Verbindung ist zu einem Menschen, der einem gerade nur weh tut, schon lange aus der Beziehung emotional raus war, ... ja. Ich hoffe einfach dieser Punkt kommt für mich auch irgendwann. 
Mir hat der Film "How to be Single" vorgestern Abend recht gut getan.. :)

AntiDepressiva hab ich auch überlegt, ich stille noch und denke auch, ich muss da Knoten lösen, die mich seit meiner Kindheit quälen. 
Durch meinen Sohn sehe ich nun meine Mutter im Umgang mit ihm und teilweise denke ich, mir wird jetzt Einiges zum Thema Co-Abhängigkeit klar. 

Also arbeite ich auch auf der Schiene weiter, dann hab ich vielleicht mal ne Chance auf eine gesunde Beziehung. ?
 

Kind wegnehmen ist einfach nur ne Angst, die nicht unbedingt begründet ist. Aber ich spüre sie immer wieder mal. Ich weiß es nicht.

So liebe ich meinen Sohn über alles, bin so dankbar, dass es ihn gibt, ich hatte seit 10 Jahren einen riesen Wunsch nach einem oder 2 Kindern, einem Partner, einer Familie. 

Ich bin echt dankbar, dass ich mein Baby lieben kann und hatte auch Angst, dass es nicht so werden würde, weil mir mein Ex ständig Angst machte, dass ich sicher nach der Geburt in eine Depression stürzen würde. Wodurch ich in eine Depression stürzte waren die Streitigkeiten zwischen uns vor und während der Schwangerschaft, 

und dass ich das Gefühl hatte, er liebt seine Ex noch. Wurde abgestritten, ich bin ja so unbegründet eifersüchtig. Nun sind sie wieder ein Paar. 

Ich glaub der Kontakt zwischen Vater & Sohn wird sich auf 1x die Woche 2h einpendeln. Die letzten 1,5 Monate hatte mein Ex nen riesigen Herpes um beide Nasenflügel und das kann gefährlich werden für ein Baby, somit konnte er ihn nicht sehen. Das war ne kleine Verschnaufpause vom ewigen "getriggert werden" für mich und hat mir schon gut getan. Ich hab's auch zum ersten Mal geschafft meinen Ex nicht mehr zu mir in die Wohnung zu lassen, wo er sich dann aufführt, als wär er der Größte, sondern hab ihm unseren Sohn gleich gebracht. 
 

Der schläft eigentlich schon seit er 3 Monate alt war von 12h Nachts bis ca. 6h Früh durch, selten kann sein dass um 2h mal Hunger da ist. 

Ich muss also nicht wirklich aufstehen. 

Warum gehts dir denn nicht gut, magst mir schreiben? 

Jetzt wird's dann eh soweit, bald 12h Nachts,...  ich werd mich mal zu meinem Kleinen legen. 
 

gute Nacht und DANKE dir! :)
 

 
PS: Der Kleine, so brav er auch in der Nacht schläft, bringt es untertags auf nicht mehr als 2 x ca. ne halbe Stunde. Nach ner gewissen Zeit hat er mal ab und zu ein paar "verschlafenere" Tage (so 1-2). ;)  Pfuh,....

 
Ich muss jetzt auch ins Bett, weil ich morgen eine Dienstreise habe und um 5:30 aufstehen muss. Es hört sich aber alles schon etwas besser an, so bin ich etwas beruhigt. Ich schreibe Dir am WE. LG 

 
Hi, ich bin wieder da und habe jetzt mehr Zeit,  weiß abrr ehrlich gesagt nicht, was ich dir schreiben soll. Du weißt eigentlich schon, was du tun musst. Du weißt,  dass diese Beziehung nicht gesund war und keine Zukunft hatte. Hast du keine Familie im selben Ort? Wie sieht es aus mit Freunden?

Meine Geschichte ist eher lächerlich, ein trauriges Hirngespinst, kannst du in meinem ersten Thread nachlesen, zur Entspannung?

Liebe Grüße 

 
Hallo Leela, 

Danke für deine Nachricht! 

Ja selbst wenn man schon weiß was zu tun ist, bei mir zumindest ist es nich nicjt komplett im Herzen angekommen. Der Schmerz fährt grade wie ein Tornado durch mein Leben,.. Habe das Gefühl, dass jeder/m, der/dem ich mich grade öffne, sich von mir entfernt. Ein wenig wie ein Ertrinkender, der nach Hilfe schreit, aber wild um sich schlägt, somit niemand wirklich helfen kann. 

Meine Mutter ist viel mit sich beschäftigt, meine Schwester wohnt 250km weit weg und mein Vater war zumindest die letzten 3 Monate durchgehend im Ausland arbeiten. 

Iwie meinen alle, sich um sich selbst kümmern zu müssen und haben keinen Platz für meine Sorgen. Ist natürlich ihr gutes Recht, aber da fühlt man sich halt noch verlassener. 

Ach ja, gestern waren ich und meine Nachbarin Schwammerl suchen. War echt cool und wald tut gut, aber sobald es nach Hause geht, kommt meine Angst vorm allein sein,.. 

Gerade bin ich von einem Albtraum aufgewacht, habe geträumt meine Schwester und mein Vater waren gemeinsam auf Teneriffa und keiner hat mich gefragt, ob ich auch mitkommen möchte. Das spiegelt eigentlich worum es grafe geht. Ich fühl mich vernachlässigt und wie ein Häuflein Dreck am Straßenrand abgestellt. 

Hmmm.. Ich sollte wsl nicht mehr im Außen nach Halt suchen. Aber das ist leichter gedacht und gesagt als getan. 

Es fühlt sich trotzdem sch**ße an. 

Als würde mich niemand sehen (wollen). Naja. Weiter an mir arbeiten. Vielleicht wirds mir iwann egal, dass ich mir vorkomm, wie das 5te Rad am Wagen. 

Guten Start in die Woche! 

Alles Liebe! 

 
Liebe Eva, 

Meine Mittagspause ist leider gleich zu Ende, ich schreibe dir nach der Arbeit. Liebe Grüße 

Falsch, natürlich brauchst du Hilfe von Außen,  natürlich brauchst du liebe Menschen, die dich in den Arm nehmen. Die dir zeigen, wie schön das Leben ohne ihn sein kann. Ich bin keine Psychologin und war auch nie in vergleichbarer Situation. Ich kenne aber diese Verzweiflung,  das Gefühl, dass sich nie was ändern wird.

Ich kann mir nicht vorstellen,  dass dir niemand zuhören möchte. Vielleicht hast du die falschen Menschen angesprochen  oder nicht deutlich genug kommuniziert,  wie schlecht es dir geht und wie sehr du jetzt Unterstützung brauchst. Ich habe als erstes meine zwei besten Freundinnen angeschrieben,  nichts Konkretes erzählt, nur dass es mir schlecht geht. Daraufhin kamen kurze Nachrichten mit ?. Ich war entsetzt und enttäuscht,  im Nachhinein war ich froh, dass sie nichts erfahren haben. Dann habe ich hier geschrieben und Leute gefunden,  die mir wirklich geholfen haben. Menschen, die sich Zeit genommen haben, um mir immer wieder zu schreiben. Gestern habe ich mich einer Freundin anvertraut und es hat mir gut getan. 

An wen hast du dich gewandt? Wer hat sich von dir entfernt? Oft ist den Menschen nicht klar, wie ernst die Lage ist. Du musst es deutlich sagen. Weiss deine Mutter, wie es dir geht? Schau dich nach Selbsthilfegruppen um. Es gibt überall Menschen, denen dein Leid nicht egal sein wird. 

Jetzt fühlst du dich einsam, weil du psychisch abhängig warst, es war aber eine destruktive Beziehung und du verdienst was Besseres. Und es gibt Menschen, die dir das geben können. Ich bin mir sicher, dass du nicht für immer alleine bleibst. Jetzt brauchst du aber jemanden,  der dich besucht und mit dir spricht. Ist die Nachbarin nicht geeignet? Meine Freundin,  der ich mich anvertraut habe, hat mich umarmt und getröstet und hat mit mir geweint, das löst mein Problem nicht (zumal sie mir geraten hat, es nicht zu lösen), aber es hat mir so gut getan...

Bitte such weiter, alleine kannst du nicht aus dem Teufelskreis ausbrechen. Du wirst weiterhin so denken, wie du denkst und dich darin noch mehr reinsteigern. LG

 
Liebe Eva, ich hoffe, es geht dir einigermaßen, bitte melde dich mal wieder, damit wir uns keine Sorgen machen müssen. Liebe Grüße 

 
[OT:

Liebe User, bitte vermeidet 1-Satz-Beträge und chatartige Phrasen. Bitte formuliert Eure Gedanken aus.

Manana]

 
Liebe Manana, 

Schau oben, was du hier am 11.09 geschrieben hast ? Manchmal macht es auch nicht viel Sinn, mehr zu schreiben. Liebe Grüße 

 
Hallo liebe Schreibende, 

ich bin noch immer am Rudern. Ich kann nicht viel machen, als Tag für Tag zu versuchen zu überstehen, so gut wie möglich für meinen Sohn da zu sein. Er bekommt gerade  die ersten Zähne... Viele Tränen, viel Aufmerksamkeit, kaum Schlaf für ihn und somit kaum Zeit für mich oder hier zu antworten. 

Mir gehts noch immer gleich. Nur wortloser. 

Körperlich gehts mir auch nicht sonderlich gut, ich hab die Diagnose PAPIII (erneut) bekommen, war in der SS PAPIV, nach der Geburt PAPII und jetzt ,.. naja, wieder Krankenhaus Untersuchungen, die auf mich zu kommen,.. Mittlerweile auch ne Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk links (eh schon seit Monaten aber jetzt wieder schlimmer), da ich meinen Sohn allein trage, hebe, herum hieve.. und seit heut Morgen fühlt es sich an, als würd ich dazu noch eine Mittelohrentzündung bekommen. Nicht die tollste Zeit meines Lebens. Ich wünsch mir echt, dass es bald besser wird. Heut denk ich wieder vermehrt über Psychopharmaka nach. Vielleicht sollt ich sie einfach nehmen. Hach ja. 
 

LG Eva

 
Liebe Eva, ich schreibe dir heute Abend. Es kann doch nicht sein,  dass dich deine Familie nicht unterstützt ?

Hast du jd angerufen,  mit jd über deine Situation gesprochen? Du sitzt hoffentlich nicht den ganzen Tag alleine mit deinem Sohn zu Hause...LG und bis später 

Liebe Eva,

so eine Diagnose in dieser schwerer Zeit, das ist bestimmt nicht einfach. ich verstehe es gut, dass du keine Kraft hast, nach Hilfe zu suchen. Wirst du für die Untersuchungen stationär aufgenommen? Wann musst du ins Krankenhaus? 

Was macht denn deine Mutter,  dass sie dir jetzt nicht helfen kann? Ist sie berufstätig? Es ist jetzt ihre Pflicht, dich zu unterstützen. Ist euer Verhältnis nicht gut. Bitte sprich deine Stimmung an, wenn du in der Klinik bist. In jedem Krankenhaus haben sie einen Psychologen bzw. Seelsorger. Mich haben nacheinander 2 Damen besucht nach der Geburt meines Kindes. Sie werden dir sagen, wer dir wie helfen kann. 

Ich nehme seit 16 Tagen Antidepressiva. Gestern habe ich zum ersten Mal beim Sport gemerkt, dass ich eine Weile einfach an nichts gedacht habe, ich weiß nicht, ob das mit den Tabletten zusammen hängt. Es ist für deinen Sohn sehr wichtig, dass es dir jetzt besser geht, wichtiger als weiter zu stillen. Du hast schon ein halbes Jahr gestillt, das ist schon sehr viel. Bei mir hat es nie geklappt.

Wann hast du deinen Termin im Krankenhaus? Lg

 
Meine Mutter war übern Sommer viel arbeiten, bis vor kurzem, "witzigerweise" bis gestern, hatte sie Ischias Probleme, konnte nichts heben nicht sitzen,.. Heute ists plötzlich wieder gut, sie war selbst ganz erstaunt. Nächste Woche versuchen wir mal eine Babyübergabe für ein paar Stunden, oder wie lang es eben funktioniert, hanteln uns dann etwas hoch. Mal sehen, aber endlich endlich ein Licht. 

Untersuchungen sind ambulant, ich hab noch keinen Termin gemacht, das geht eh recht schnell, dass man einen Termin bekommt und ich möchte noch vorher etwas mit Shiitake Pilzen versuchen, hab gelesen, die könnten ggf helfen. Vielleicht erspare ich mir dann ne OP. Gegen Mittelohrentzündung bin ich heut mit nem Knoblauch im Ohr herumgerannt, hat sicher super ausgesehen, aber egal, da gibts grad wichtigeres, als das Aussehen. ;) Und mir scheint, es hat geholfen. Jetzt nur noch die Sehnenscheidenentzündung eindämmen,... ;)  

Danke für's Nachfragen! 

Ich werd das schon überstehen und bitte keine Sorgen machen, sollt ich wieder nicht gleich antworten können,.. 

LG 

 
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Hey,

Du wirst sehen wie sich die PAP entwickeln. Jetzt kommen erst mal die Untersuchungen. Woher eigentlich - HPV?

Was Deinen Sohn betrifft, oder mehr - Dich als Mama: Du hast ihn lieb, Du bemühst Dich um ihn. Das spürt er, das weiss er, das braucht er. Dann passt das. Du bist sein one-and-only! ❤️

Er ist jetzt 6M, oder? Wie reagiert er denn auf so langes Weggeben - gleich mehrere Stunden?

Wie schätzt Du Deine Mutter als Betreuungsperson ein?

Durch meinen Sohn sehe ich nun meine Mutter im Umgang mit ihm und teilweise denke ich, mir wird jetzt Einiges zum Thema Co-Abhängigkeit klar. 


Wenn ich so lese, wie Du über die Zeit mit Deinem Sohn schreibst (endlich ein Licht wenn mehrere Stunden weg usw) - was belastet Dich so an ihm? Damit meine ich nicht die Zähne udgl.

Alles Liebe,

Manana

 
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Liebe Manana, 

hast du Kinder? 
Schwer zu sagen, was das Anstrengende ist... wenn man sein Baby liebt, kann man kaum zugeben, dass es hart ist, kaum Zeit zu haben. Nicht mal für sich selbst sondern eher für Organisatorisches.. ZB wieder mal die Wohnung aufzuräumen, oder zu kochen, oder hier zu schreiben, Auto herrichten lassen, oder mal nach über nem Jahr wieder zum Friseur gehen,... Hmm recht viel fällt mir eh nicht ein, was ich gerne ohne ihn machen würde. An so lustige Sachen wie Kino oder Sauna denk ich noch gar nicht. 

Der Kopf ist eh noch voll mit der Trennung und man möchte die verdauen, aber eigentlich will man mit all der Aufmerksamkeit beim Baby sein. Diese Zweiteilung ists es auch, denk ich. Neben dem, dass jedes Aufheben vom Kleinen mit körperlichen Schmerzen in der Hand verbunden ist... Oder man eben wieder mal was vernünftiges essen möchte, aber man immer wieder nur ein paar Minuten Zeit hat, um Gemüse zu schälen und schneiden. Etwas später dann kochen,... Dass jeder Einkauf mit viel mehr Kraftaufwand einher geht... 

Ich möchte zB meinen Computer mal von Daten befreien, das würde ein paar Stunden in Anspruch nehmen um sich konzentrieren zu können... Mit ein paar Minuten hier oder da kommt man da nicht weit. Auch die Alarmbereitschaft alleine finde ich, nach mittlerweile 7 Monaten alles alleine machen, anstrengend.

Es braucht nicht viel Zeit, um wieder ein wenig herunterfahren zu können, aber wenn es die gar nie gibt, summiert es sich eben auf und ich wünsch mir eben etwas Zeit  um mal alleine Essen einzukaufen, oder mal in eine Badewanne gehen, Altstoffsammelzentrum, oder etwas für die eigene Seele. Und wie gesagt, wenns nur Aufräumen ist. 
 

Ich hab mal an 2 Stunden gedacht. Und für diesen Zeitraum sehe ich kein Problem, ihn mal zu meiner Mutter zu geben. 

Endlich Licht dafür, dass die Dinge, die man schon lange vor sich herschiebt, aber gern erledigen möchte (Zahnarzt wär auch super) machen kann. 

Und wenn ich ne To Do Liste hab und sie nie abarbeiten kann macht das mich persönlich etwas fertig, über nen längeren Zeitraum. Geduld hab ich, aber irgendwann möchte man einfach nur Dinge erledigt wissen. 

Ja, HPV. 

LG